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Acer Nitro 5: Solides Einstiegs-Notebook

Mit 1.299 Euro eines der günstigeren Geräte im Test, liefert das Acer Nitro 5 gute Spieleleistung, aber zeigt ebenso Schwächen.

Notebook Acer Nitro 5 aufgeklappt vor weißem Hintergrund
© Acer

Im großen Test von elf Gaming-Notebooks musste sich auch das Acer Nitro 5 beweisen. Es ist im Testfeld der Geräte bis 1.500 Euro angetreten. Das Modell mit dem komplexen Namen N517-52-75N1 NH.QAWEV.00H überzeugt auf dem Papier mit guter Ausstattung: Ein Intel Corei7-10750H mit 8 Kernen, 16 Gigabyte Speicher und flotter Geforce RTX 3060-Grafikkarte. Ob und wo Acer den Rotstift angesetzt hat, verrät der Test.

Produktdetails

  • 2,5 x 40 x 28 cm
  • 2,49 kg
  • 17 Zoll IPS (1.920 x 1.080)
  • 1.299

Acer Nitro 5 mit schwacher Verarbeitung

Das Design des Acer Nitro 5 hat sich seit einigen Generationen kaum geändert und ist in die Jahre gekommen: Dicke Bildschirmränder und ein etwas klappriges Kunststoffgehäuse sind selbst im günstigeren Preisbereich immer seltener zu finden. Zumal die Materialgüte an einigen Stellen stark zu wünschen übriglässt, wie die Nutzung zeigt.

Denn was dabei sofort auffällt: die nachgebende Tastatur. Schon bei wenig Druck gibt der Kunststoff nach. Auch der Bildschirm ist leicht biegbar und wirkt beim Auf- und Zuklappen nicht hochwertig. Wer heute 1.299 Euro für ein Spiele-Notebook ausgibt, erhält meist hochwertige und dünnere Aluminium-Gehäuse. Mit 2,5 Zentimetern Höhe ist es zudem etwas groß geraten. Hier muss Acer nachbessern.

Tastatur Notebook leuchtet rot. Finger drückt Taste
Die Tastatur des Nitro 5 gibt bei leichtem Druck schon nach.
Nitro 5 Notebook schräg von hinten mit zuklappendem Bildschirm auf weißem Hintergrund
Insgesamt wirkt das Gehäuse nicht sehr hochwertig, was man auch beim Auf- und Zuklappen merkt.

Anschlüsse des Gaming-Notebooks

Dafür ist die Anschlussvielfalt des Acer Nitro 5 vorbildlich:

  • 3x USB 3.2
  • 2x USB-C
  • LAN,
  • SD-Kartenleser
  • HDMI 2.1 Anschluss

Die verschiedenen Anschlüsse sind rechts und links zu finden. Ins Internet geht es mit WiFi 6-Standard und drahtlose Kopfhörer oder Mäuse lassen sich bequem per Bluetooth 5 koppeln. Mehr benötigt der moderne Spieler nicht.

Notebook aufgeklappt von der Seite auf weißem Hintergrund
Links und rechts am Notebook finden sich ausreichend viele und verschiedene Anschlüsse. © Acer

Flüssiges und detailliertes Bild

Die Verarbeitung wiegt Acer durch eine durchwegs gute Spieleleistung wieder etwas auf: In der höchsten Bildschirmauflösung des Acer Nitro 5 (1.920 x 1.080 Bildpunkte) sind im Schnitt 85 Bilder pro Sekunde möglich. Das menschliche Auge nimmt hier keine Ruckler mehr wahr. Beim Anschluss an einen Spiele-Monitor zeigen sich sogar mit der detailreicheren Auflösung 2.560 x 1.440 noch Werte über flüssige 66 Bilder pro Sekunde. Einzig in der Königsdisziplin „4K“ schwächelt das Notebook bei nur 38 Bildern pro Sekunde.

Leistung der Festplatte

Die Festplattenleistung mit nur 1.7 GB/Sekunde lesen und 1.8 GB/Sekunde Schreiben ist etwas langsamer als heutzutage üblich: Denn hier sind mittlerweile Geschwindigkeiten von bis zu 7 Gigabyte pro Sekunde möglich, was die Ladezeiten von Programmen und Spielen minimal erhöht. Leider ist die Festplatte mit 512 GB auch etwas knapp bemessen. Bei der Größe heutiger Spiele ist diese sofort voll. Eine Terabyte-Festplatte gehört heutzutage in jedes Gaming-Notebook.



Lautstärke, Temperatur und Akkulaufzeit

Einmal vom Stromnetz getrennt, läuft der Countdown relativ schnell: Dem Acer Nitro 5 ging beim Surfen und YouTube schauen schon nach 2 Stunden und 51 Minuten der Saft aus – und das bei reduzierter Helligkeit. Wer unterwegs spielen möchte, muss seine Spielesitzung auf höchstens 1h 27 Minuten beschränken. Eine Steckdose sollte also in Reichweite sein.

Dafür bleibt das Acer Nitro 5 mit maximal 56°C sehr kühl und mit 46 Dezibel auch relativ leise. Selbst bei Dauerbelastung mit aufwendigen 3D-Spielen sind die Geräusche unauffällig. Bei der Arbeit ist es gar nicht zu hören (33 Dezibel) und bleibt auch mit 34°C an der heißesten Stelle oberhalb der Tastatur sehr kühl. Die Temperatur erreichte an der heißesten Stelle 60°C, ebenfalls oberhalb der Tastatur. Diese überschritt selbst nie die 48°C – somit verbrühren sich Nutzer auch bei längeren Spielesitzungen nicht die Finger. 

Bildschirm des Nitro 5 zeigt Bild aus Spiel
Der scharfe und detailreiche Bildschirm ist leider etwas zu dunkel. Das fällt vor allem bei der Nutzung draußen auf. © Acer

Monitor und Maus empfehlenswert

Der Bildschirm des Acer Nitro 5 ist trotz IPS-Technik zu dunkel und im Außenbereich kaum nutzbar. Selbst ohne direkte Sonneneinstrahlung ist das Spielgeschehen auf dem Bildschirm nicht zu erkennen. Im Spielezimmer zuhause ist der Bildschirm ausreichend scharf, auch wenn es etwas an Kontrast und Farbtreue fehlt. Damit wirklich Spaß aufkommt, sollte ein Spiele-Monitor dazugekauft werden. Auch die Lautsprecher klingen etwas dünn und werden dem wuchtigen Sound so mancher Spiele nicht gerecht.

Die Tastatur lässt sich ausreichend gut nutzen, auch wenn die Druckpunkte etwas unscharf sind und Tasten wie eingangs beschrieben nachgeben. Dagegen könnte das Trackpad präziser sein: Nicht immer reagierte es schnell oder genau genug auf Bewegungen. Auch Klicken erforderte zu viel Druck. Das macht längere Sitzungen etwas anstrengend. Angenehmer wird es mit einer Gaming-Maus.



Acer Nitro 5 mit Werbung

Sehr ärgerlich beim Acer Nitro 5: Trotz des Preises von 1.299 Euro bombardiert Acer seine Kunden mit Werbung. Es verging besonders zu Beginn des Tests keine Stunde, in der nicht ein Hinweis auf auslaufende Sicherheitssoftware oder gesponsorte Werbung für Spiele die Arbeit oder den Spielspaß mit dem Notebook trüben. Nutzerfreundlich ist das definitiv nicht. Tipp: Am besten gleich löschen!

Screenshot von Werbe-Benachrichtigungen von Acer
Beim Spielen oder Arbeiten ploppen ständig Benachrichtigungen von Acer mit Werbeinhalten auf. © Acer, IMTEST

FAZIT

Das Acer Nitro 5 wirkt trotz des Preises von 1.299 Euro dank nachgebendem Plastik und einem etwas angestaubten Aussehen schwach verarbeitet. Spielspaß kommt dank der dünn klingenden Lautsprecher und dem deutlich zu dunklem Bildschirm nicht auf. Die Arbeits- und Spieleleistung sind hingegen auf einem guten Niveau: Wer ein leistungsfähiges Notebook mit GeForce RTX 3060-Grafikkarte sucht und es nur selten unterwegs benutzen möchte, kann zugreifen.

  • PRO
    • Gute Spieleleistung
  • KONTRA
    • Schlechte Verarbeitung, wenig Speicher, Bildschirm zu dunkel

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,3

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.