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Acer Aspire Vero 16 im Test: CO2-neutral und mit KI

So gut schlägt sich das Acer Aspire Vero 16 im IMTEST-Labor.

Das Notebook Acer Aspire Vero 16 steht auf einem weißen Sideboard vor einer hellen Holzwand.
© IMTEST

Mit der Aspire-Vero-Produktlinie bringt Acer aktuelle Technik und umweltschonende Materialien unter einen Hut. Im neusten Modell, dem Acer Aspire Vero 16 (AV16-51P-77LH), ist ein aktueller Intel Core 7 Ultra 155U verbaut. Er ist nicht nur leistungsstark, sondern hat auch eine Neural Processing Unit (NPU) an Bord, die KI-Berechnungen beschleunigt. IMTEST hat das Notebook auf den Prüfstand geschickt.



Design im Auftrag der Nachhaltigkeit

Das Acer Aspire Vero 16 (AV16-51P-77LH) ist auf den ersten Blick eine graue Maus. Erst beim näheren Hinsehen fällt auf, dass im grauen Kunststoff des Gehäuses kleine, farbige Partikel eingebettet sind. Das ist der Tatsache geschuldet, dass Acer bei der Produktion einen hohen Anteil recycelter Kunststoffe einsetzt. Tatsachlich hat der Hersteller den Anteil dieser sogenannten PCR-Kunststoffe seit dem Start der Vero-Reihe in 2021 immer weiter erhöhen können. Beim aktuellen Modell liegt er bei 60%. Auch auf den Einsatz von Druckfarben verzichtet Acer beim Gehäuse des Aspire Vero 16. Hersteller-Logo und andere Details sind Teil der Spritzgussform und erscheinen so als Relief im Material. Das Design des Notebooks ist schlicht. Beim Gehäuse kommt nur Kunststoff zum Einsatz. Das Material wird trotz des hohen Anteils an Recyclingmaterial sehr hochwertig. Die Oberflächen sind außen leicht strukturiert und fassen sich angenehm an. Insgesamt wirkt das Acer Aspire Vero 16 sehr solide, dazu trägt auch das recht hohe Gewicht von knapp 1,8 Kilogramm bei. Leider wird das Gerät damit etwas unhandlich. Zusätzlich ist es mit 2,3 Zentimetern auch relativ dick.

Detailaufnahme vom Kunststoff-Gehäuse des Acer Aspire Vero 16.
Die Modellbezeichnung und andere Details werden bei der Herstellung quasi ins Gehäuse eingeprägt. Gut erkennbar sind auch die gelben Partikel im Kunststoff. © IMTEST

Klappt man das Gerät auf, fällt der Blick auf ein 16-Zoll-Display im 16:10-Format, die Auflösung beträgt 1.920 x 1.200 Pixel. Die Tastatur bietet eine Hintergrundbeleuchtung und einen Nummernblock. Auffällig sind die spiegelverkehrt bedruckten R- und E-Tasten, die den Nutzer an den Recycling-Gedanken der Vero-Linie erinnern soll. Das verbaute Touchpad hat eine angenehm glatte Oberfläche und einen integrierten Fingerabdrucksensor.

Detailaufnahme der Tastatur des Acer Aspire Vero 16.
Die spiegelverkehrt bedruckten R- und E-Tasten sind ein nettes Detail. Die beleuchtete Tastatur funktioniert gut und bietet einen Nummernblock. © IMTEST

Gutes Bild, aber etwas geringe Auflösung

Acer verbaut im Aspire Vero 16 ein mattes IPS-Display ohne Touch-Funktion. Im alltäglichen Gebrauch leistet es sich keine großen Schwächen. Die Farben wirken satt und das Display ist hell genug, um es auch bei schwierigeren Lichtbedingungen gut benutzen zu können. Die vergleichsweise niedrige Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel fällt weniger auf als der Größengewinn durch das 16:10-Format gegenüber der normalen FullHD-Auflösung. Klar ist aber auch, dass der Bildschirm des Acer Aspire Vero 16 nicht mit der Schärfe oder den knalligen Farben eines hochauflösenden OLED-Displays oder dem Display eines MacBooks mithalten kann. Die Messwerte, die IMTEST im Labor ermittelt hat, bestätigen den Eindruck. Das Display wurde im Test mit 424 Candela pro Quadratmeter gemessen, ein guter Wert für ein Notebook. Noch dazu ist es gleichmäßig ausgeleuchtet, Helligkeitsunterschiede oder gar helle Säume am Displayrand sind kein Thema. Der ermittelte Kontrast ist mit 1230:1 etwas niedrig. Die Farbtreue ist in allen gemessenen Farbräumen gut. Mit 60 Hertz ist die Bildwiederholrate des Bildschirms etwas gering – für ein Notebook, das hauptsächlich als Arbeitsgerät eingesetzt wird, geht das aber in Ordnung.

Detailaufnahme von den Anschlüssen eines Notebooks.
Das Acer Aspire Vero 16 bringt unter anderem zweimal Thunderbolt 4 und einen HDMI-2.1-Anschluss mit. © IMTEST

Das Acer Aspire Vero 16 im Hardware-Check

Im Acer Aspire Vero 16 (AV16-51P-77LH) sorgt ein Intel Core 7 Ultra 155U für Tempo. Unterstützt wird er dabei von 16 Gigabyte Arbeitsspeicher. Die Bilddarstellung übernimmt die interne Grafikeinheit des Prozessors. Zusätzlich ist mit der NPU noch eine weitere Recheneinheit für KI-spezifische Berechnungen an Bord. Für Daten und Programme steht ein Terabyte Speicherplatz zur Verfügung. Diese Ausstattung sollte mehr als ausreichend Leistung für normale Büroarbeit und ähnliche Aufgaben bieten. In den Geschwindigkeitsmessungen im Testlabor bestätigt sich das. Im Geekbench erreicht das Acer Aspire Vero 16 mit 1.632 Punkten im Einzelkern- und 8.272 Punkten im Mehrkern-Test ein sehr gutes Ergebnis. In Cinebench R23, einem Programm, das zur Leistungsmessung anspruchsvolle 3D-Berechnungen benutzt, reicht es für ein „Gut“ mit 1.692 Punkten für Berechnungen auf einem Kern und 6.942 Punkten für Berechnungen auf allen Kernen. Ein praxisnaher Test ist das Herunterrechen eines Testvideos von 4k in FullHD mit dem Konvertierungsprogramm Handbrake. Diese Aufgabe erledigt das Acer Aspire Vero 16 in sehr kurzen 146 Sekunden. Neben der reinen Prozessorleistung spielt hier wahrscheinlich auch die sehr schnelle NVMe-SSD des Notebooks eine Rolle.

So schlägt sich das Acer Aspire Vero 16 im Alltag

In der Praxis zeigt sich das Acer Aspire Vero 16 (AV16-51P-77LH) den normalen Anforderungen eines Büroalltags mehr als gewachsen. Neben der gebotenen Leistung ist auch die restliche Ausstattung des Notebooks Grund zur Freude. Die verbauten Schnittstellen sind erfreulich komplett: Zweimal Thunderbolt 4, HDMI 2.1und zwei USB 3.0 Typ A sind zusammen mit dem Klinkenanschluss für Kopfhörer oder Headset eine mehr als solide Auswahl. Dass ein Netzwerkanschluss fehlt, ist schade. Allerdings steht für den kabellosen Zugang zu Netzwerk und Internet Wi-Fi 6E bereit. Bluetooth 5.3 ist ebenfalls an Bord. Für Videoanrufe und -konferenzen ist eine Webcam mit einer Auflösung von 1440p verbaut. Hier kommen auch die KI-Fähigkeiten des Notebooks ins Spiel: Einige Effekte der Kamera-App nutzen Künstliche Intelligenz, zum Beispiel die automatische Nachverfolgung des Nutzers per Bildausschnitt oder das Weichzeichnen des Hintergrunds. Normalerweise belasten die nötigen Berechnungen den ganzen Prozessor, bei den neuen Intel-CPUs übernimmt hier die NPU. Diese Recheneinheit ist genau für die Art Berechnungen, die für KI-Anwendungen nötig sind, ausgelegt und kann sie daher schneller und effizienter ausführen. Das entlastet die normalen Kerne des Prozessors. Ein anderes Anwendungsbeispiel in der Praxis ist die Rauschunterdrückung bei Audioaufnahmen oder Telefonaten. Auch hier kommt ebenfalls oft KI zum Einsatz.

Langläufer im Alltag und langer Lebenszyklus

Auch die Leistung des Akkus spricht für die Alltagstauglichkeit des Acer Aspire Vero 16. Im Testlabor schaffte das Notebook 10:12 Stunden Videostreaming. Das ist ein sehr guter Wert und damit ist das Acer-Notebook auch für einen kompletten Arbeitstag ohne Steckdose gewappnet. Das mitgelieferte 65-Watt-Netzteil ist kompakt und wiegt inklusive Kabel etwa 330 Gramm. Per Typ-C-Anschluss läd es das Acer Aspire Vero 16 in knapp zwei Stunden wieder voll. Bei hoher Belastung ist der Lüfter des Geräts durchaus hörbar, aber mit gemessenen 43 Dezibel nicht übermäßig laut. Zudem ist das Acer Aspire Vero 16 mit 37 Watt Verbrauch beim Arbeiten und 63 Watt bei intensiver Nutzung sparsam.

Das Notebook Acer Aspire Vero 16 liegt aufgeschraubt auf einer blauen Tischplatte.
Ein Blick ins Innere des Acer Aspire Vero 16 (AV16-51P-77LH). © IMTEST

Zu guter Letzt ist das Notebook wartungsfreundlich – auch das entspricht dem Nachhaltigkeitsgedanken. Zum Öffnen reicht ein Kreuzschraubenzieher. Austauschbar ist allerdings nur die NVMe-SSD, der Arbeitsspeicher ist fest verbaut. Dafür ist der Akku nur verschraubt und nicht zusätzlich verklebt. Trotzdem: Wenn Acer für eine gute Verfügbarkeit von Ersatzteilen sorgt, kann der zugängliche Aufbau dabei helfen, den Lebenszyklus eines Acer Aspire Vero 16 deutlich zu verlängern.

Fazit

Das Acer Aspire Vero 16 (AV16-51P-77LH) ist ein interessantes Office-Notebook. Acer verbindet nachhaltiges Design mit aktueller Technik und geht dabei kaum Kompromisse ein. Das Notebook ist schnell und dank des neuen Intel-Prozessors auch für KI-unterstützte Programme und Apps geeignet. Aktuell sind diese Anwendungen noch wenig verbreitet, es ist aber abzusehen, dass immer mehr Software gezielt auf die Fähigkeiten der Intel-NPU oder vergleichbarer Chips zurückgreifen wird. In der von IMTEST getesten Version kostet das Acer Aspire Vero 16 1.099 Euro (UVP). Angesichts des nachhaltigen Konzepts und der gebotenen Leistung ist das ein guter Preis.

  • PRO
    • Nachhaltig durch den Einsatz von recycelten Materialien, schnell und KI-fähig, lange Akkulaufzeit, reparaturfreundlich
  • KONTRA
    • etwas schwer und klobig, etwas geringe Bildschirmauflösung

IMTEST Ergebnis:

gut 2

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken. Für IMTEST testet er vor allem Unterhaltungselektronik. Vom Smartphone über Laptops bis hin zum Beamer, alle Geräte müssen sich technischen Messungen, aber auch Praxistests stellen.