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Acer Aspire Vero 15 im Test: Das nachhaltige Notebook

Nachhaltig produziert, aber auch leistungsstark?

Das Acer Aspire Vero 15 steht auf einem Tisch.
© IMTEST

Kupfer, Silizium, Neodym, Europium: Bei diesen teils kryptischen Begriffen handelt es sich um eine kleine Auswahl aus seltenen Erden, die häufig in Notebooks verbaut werden. In Zeiten von Ressourcenschonung und steigendem Umweltbewusstsein bei der Käuferschaft sehen auch viele Hersteller einen Handlungsbedarf. So kommt beispielsweise vermehrt PCR-Kunststoff zum Einsatz, der aus weggeworfenen Materialien besteht. Ein gutes Beispiel für mehr Aktionismus ist die Acer-Aspire-Vero-Serie, mit der sich der taiwanesische Hersteller seit 2021 für die Umwelt ins Zeug legt. Im neuesten Modell kommen laut Acer noch mehr recycelte Materialien zum Einsatz. Doch was hat der “grüne” Laptop noch drauf? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, hat IMTEST das Acer Aspire Vero 15 (AV15-53P) getestet: Bilder, Test-Ergebnisse und das Fazit der Reihe nach.



Acer Aspire Vero 15: Die technischen Eckdaten

Das Acer Aspire Vero 15 siedelt sich mit seiner Ausstattung im Bereich der Office-Notebooks an. Das sind die wichtigsten technischen Daten des neuen Modells im Überblick:

  • Nachhaltiges Gehäuse, mit PCR-Kunststoff hergestellt
  • Bildschirm mit 15,6 Zoll Diagonale, Full-HD-Auflösung, 1.920 x 1.080 Bildpunkte und Bildwiederholrate von 60 Hertz
  • Prozessor: Intel Core i7-1355U
  • Arbeitsspeicher: 16 Gigabyte
  • Speicher: 512 Gigabyte
  • Webcam mit 1440p-Auflösung
  • Preis: 849 Euro (UVP)

Eine umweltbewusste Designsprache

Wie eingangs bereits erwähnt, setzt Acer beim neuen Aspire Vero noch mehr PCR-Kunststoff ein. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der Anteil laut eigenen Angaben von 30 auf 40 Prozent gestiegen. Außerdem ist das Modell frei von Lack und das große Mausfeld besteht aus Plastik, welches aus dem Meer gefischt wurde. Acer nimmt seine Mission also ernst und spielt beim Design mit offenen Karten. Denn neben einer grauen Variante gibt es das Acer Aspire Vero 15 nun auch in einem grünen Farbton – was wirklich schick aussieht. Ansonsten sieht das Gehäuse nicht sonderlich modern aus: So sind die Bildschirmränder beispielsweise relativ breit – was besonders im Vergleich zu anderen Office-Notebooks etwas altbacken aussieht. Dennoch ist das Acer Aspire Vero 15 kompakt und lässt sich beispielsweise gut im Rucksack transportieren.

Das Acer Aspire Vero im eingeklappten Zustand.
Dunkles Grün: Die Farbvariante ist mit dem 2023-Modell neu hinzugekommen. © IMTEST

Neben dem nachhaltigen Gehäuse weisen auch die gespiegelten Buchstabentasten R und E auf Acers Kernbotschaft “Reduce, Reuse, Recycle” hin. Im Gegensatz zum Vorgänger sind die Tasten nun grün statt gelb, was sich bei der grünen Variante besser ins Gesamtbild einfügt. Tippen und klicken klappte im Test angenehm. Die Tasten zeichnen sich durch einen guten Druckpunkt aus und das Mausfeld bietet viel Platz für allerlei Wischgesten.

Die Tastatur des Acer Aspire Vero 15 in einer Nahaufnahme.
Die verdrehten Buchstaben werden durch eine grüne Farbgebung hervorgehoben. © IMTEST

Komponenten einfach austauschen

Ein großer Pluspunkt beim Acer Aspire Vero 15 ist die Reparierbarkeit. Es ist super einfach, das Gehäuse aufzuschrauben. Alle Schrauben sind gleich lang, wodurch es im Prozess nicht zu Verwirrungen kommen kann. Spezielles Werkzeug ist auch nicht nötig. Über diesen Weg lässt sich der Akku austauschen und eine zweite M.2-SSD einsetzen. Insgesamt stehen zwei Steckplätze zur Verfügung, wovon einer bereits ab Werk belegt ist. Von Haus aus stehen 512 Gigabyte Speicher zur Verfügung – was nach heutigen Standards etwas wenig ist. Der Arbeitsspeicher – der bei der Test-Variante 16 GB beträgt – lässt sich hingegen nicht austauschen oder erweitern. Das RAM-Modul ist fest verlötet – eine verpasste Chance.

Das Acer Aspire Vero, mit abgeschraubter Deckklappe.
Das Innenleben des Acer Aspire Vero 15: einige Komponenten lasen sich austauschen.
Ein Steckplatz für eine M.2-SSD befindet sich unter einem Flachband-Kabel.
Etwas ungünstig platziert: Der zweite Steckplatz für eine M.2-SSD befidet sich unter einem Flachband-Kabel.

Das etwas dickere Gehäuse bringt aber auch Vorteile mit sich: So ist Acer in der Lage, viele Anschlüsse zu verbauen. Neben einem USB-A-Anschluss für Peripherie stehen eine HDMI-Buchse für externe Monitore und zwei moderne USB-C-Schnittstellen mit Thunderbolt 4 zur Verfügung. Über letztere kann das Notebook unter anderem geladen werden. Wer Bilder von einer SD-Karte rüberziehen will, guckt in die Röhre: Einen Speicherkartenleser gibt es nicht.

Leistung: Konventionelle Intel-Power

Ansonsten ist beim Acer Aspire Vero 15 unter der Haube viel los. Angetrieben wird das Intel-Evo zertifizierte Notebook von einem aktuellen Core-i7-Prozessor aus Intels 13. Generation, die auf den Namen Raptor Lake hört. Damit sicherte sich das Notebook im Leistungsmessprogramm Geekbench 1.667 Punkte bei den Einzelkern- respektive 7.807 Punkte bei den Mehrkern-Berechnungen. Genügend Leistung, um im Arbeitsalltag bestehen zu können – auch, wenn beispielsweise komplexere Excel-Rechnungen anstehen. Ausreichend Grafikleistung bringt der Intel-Iris-XE-Chip mit, der auf dem Prozessor sitzt. Damit sind sogar einfache Videobearbeitungen drin – was für Content-Creator unterwegs praktisch ist. Im Cinebench staubten alle Kerne des Chips 7.873 Punkte ab, ein hoher Wert und wichtig für Content-Creator und andere Angestellte aus dem Kreativbereich. Unter Volllast kann sich das Notebook aber gerne mal bemerkbar machen. Im Testlabor kam es dann auf 55 Dezibel.



Display: Die große Schwäche

Also ist das Acer Aspire Vero 15 auch ein gutes Notebook für Kreativ-Profis? Fast. Denn der 15,6 Zoll große Bildschirm ist die größte Schwäche des Laptops. Full-HD-Auflösung ist im Jahr 2023 leider nicht mehr wirklich zeitgemäß. Denn die Pixeldichte ist auf so einem großen Bildschirm etwas gering. Auf einem Zoll drängeln sich lediglich 141 Pixel. Angezeigte Inhalte sehen also nicht immer vollends scharf auf. Außerdem ist die Bildwiederholrate mit 60 Hertz ebenfalls etwas gering. Das fällt beispielsweise bei hastig geschnittenen Action-Sequenzen auf oder wenn ein Fußball im Diagonalpass übers Feld geschossen wird. Dann wird aus dem Ball nämlich schnell ein Schweif.

Doch es gibt auch positive Aspekte: So ist die Farbtreue hoch, selbst bei knalligen und intensiven Farben des erweiterten Fabraumes DCI-P3. Für Profis: Der dafür wichtige Delta-E-Wert betrug im Test 3,77. Die Strahlkraft konnte im Test ebenfalls überzeugen. Im Testlabor erreichte das Acer Aspire Vero in der Spitze 411 Candela pro Quadratmeter.

Tolles Extra: Hochauflösende Webcam

Für Videotelefonie – somit auch für Meetings bei der Arbeit – ist das Acer Aspire Vero 15 bestens gerüstet. Die Webcam am oberen Bildschirmrand löst nämlich besonders hoch auf. Konkret mit 1440p-Auflösung, was schärfer als Full HD ist. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Bild ist klar und Bildrauschen im Videogespräch nicht ersichtlich. Und selbst bei wenig Licht kann sich die Qualität noch sehen lassen.

Ein weiteres hilfreiches Extra ist der verbaute Fingerabdrucksensor. So lässt sich das Notebook durch den Einsatz eines Fingers in Windeseile entsperren.

Akku: Grüner Dauerläufer

Da viele Menschen mittlerweile hybrid arbeiten, auch abseits des Büros, rückt die Akku-Laufzeit eines Notebooks mehr in den Fokus. Denn selbst die kräftigste Rechenmaschine bringt nichts, wenn der Bildschirm schwarz bleibt. Umso besser, dass das Acer Aspire Vero 15 auch in dieser Testdisziplin überzeugen konnte. Bei permanenter Videowiedergabe und gleichbleibender Helligkeit in Höhe von 200 Candela pro Quadratmeter hielt das Notebook über achteinhalb Stunden durch. Grund dafür ist unter anderem die effiziente Arbeitsweise des Core-i7-Chips von Intel – eine “sehr gute” Leistung. Sollte der Laptop aber doch mal leer sein, muss man sich auch nicht allzu lange gedulden. Im Test war der mobile Rechner bereits nach zwei Stunden und 24 Minuten aufgeladen.

Fazit

Geballte Rechenkraft gebündelt in einem umweltfreundlichen Gehäuse: Das Acer Aspire Vero 15 markiert eine logische Fortführung der Serie. Der Anteil von PCR-Kunststoff ist gestiegen – genauso wie die Performance, wofür maßgeblich der neue Core-i7-Chip von Intel verantwortlich ist. Gepaart mit einer sehr guten Akku-Laufzeit und einer guten Ausstattung samt hochauflösender Webcam ist das “grüne” Notebook durchaus Homeoffice-tauglich. Durch seine kompakten Maße ist es aber auch unterwegs ein guter Begleiter. Die meisten Abzüge gibt es für das schwache Display. Full-HD-Auflösung ist 2023 nicht mehr ganz zeitgemäß. Und auch der Speicher ist mit 512 GB etwas knapp bemessen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte – allen voran die einfache Reparierbarkeit. Selbst Laien bekommen das Notebook im Handumdrehen auf und können so Akku und Speicher tauschen – das fördert die Langlebigkeit. Für 849 Euro (UVP) bietet das Acer Aspire Vero 15 also viel, denn Office-Notebooks bewegen sich auch gerne mal näher an der 1.000-Euro-Marke.

  • PRO
    • Sehr hohes Arbeitstempo, hochwertiges Gehäuse aus PCR-Kunststoff, gute Extras (Fingerabdruckleser, hochauflösende Webcam), sehr lange Akku-Laufzeit.
  • KONTRA
    • Schwaches Display mit etwas geringer Pixeldichte (141), etwas wenig Speicher (512 GB).

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

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Nach einem Studium der Politikwissenschaft absolvierte Pascal Bartholomäus ein redaktionelles Volontariat bei dem deutschen Technikmagazin Computer Bild. Dort lernte er das journalistische Handwerk und widmete sich allerlei Neuheiten aus der Technikwelt. Als Teil von IMTEST schreibt und testet er nun allerlei Produkte: unter anderem Notebooks.