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Otto, Media Markt oder Saturn? Technik-Shops im Test

Tablet, TV und PC im Internet kaufen? Bei Technik-Shops soll das am besten klappen. Was die Spezialisten so besonders macht.

Smartphone mit Shop-Logos im Display, steht in deinem EInkaufswagen.
© Getty Images/Euronics/Media Markt/Cyberport/Amazon/Expert/Otto/nbb.com/Saturn/Alternate/Galaxus

Online-Shopping ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Kaum ist das schicke Shirt für den Urlaub gefunden, liegt es auch schon im Warenkorb und ist auf dem Weg nach Hause – gerne auch in mehreren Größen, um sicher zu gehen. Bei einfachen Artikeln ist der Versand per Post spätestens seit Corona für fast jeden Haushalt Normalität geworden. Geht es aber um einen neuen großen Fernseher, das neue iPad oder einen Hochleistungs-PC, dann sieht die Sache schon anders aus. Solche Geräte sind beratungsintensiv, teuer in der Anschaffung und oft sperrig im Versand. Auf die richtige Wahl des Technik-Shops kommt es an.

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Prozent aller Shopping-Aktivitäten beginnen im Internet.

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Mrd. Euro betrug der Umsatz beim Online-Shopping in Deutschland 2020.

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Prozent zahlen auf Rechnung. Die meisten nutzen PayPal.

*Statistik-Quellen: Thinkwithgoogle, Statista

Was Technik-Shops bieten sollten

Wer wertvolle, komplizierte und unhandliche Technikartikel wie Waschmaschine und Smartphone online bestellt, will sicher sein, dass der Shop seriös ist und dass die Ware schnell kommt. Der Versand muss zudem zuverlässig funktionieren, und bei Problemen soll ein kompetenter Ansprechpartner helfen können. Und nicht zuletzt: Bei ärgerlichen Fehlkäufen oder Reklamationen soll die Rückabwicklung trotzdem so einfach sein wie beim T-Shirt-Kauf. All dies versprechen Technik-Shops wie Saturn, Cyberport oder Expert und Euronics.

Diese Portale sind im Test

Auch Generalisten wie Amazon mischen hier mit. Sie sind aber eben nicht ausschließlich auf Technik spezialisiert. Galaxus ist auch insofern eine Besonderheit, weil der Online-Händler zwar einen deutlich erkennbaren Technik-Schwerpunkt hat, aber durchaus auch Artikel aus anderen Bereichen wie etwa Mode anbietet. Dort ist die Auswahl allerdings deutlich kleiner als im Technikbereich.

IMTEST hat sieben reine Technik-Shops, aber auch drei Multitalente mit Techniksparte unter die Lupe genommen und zeigt, wo die Vor- und Nachteile liegen – und bei wem Technik-Shopping wirklich am bequemsten und einfachsten ist.

Der Wunsch nach Beratung

Selbst hartgesottene Online-Shopper scheuen sich oftmals, große und komplizierte technische Geräte im Internet zu bestellen. Das hat in den Anfangstagen des Internets zu einem Phänomen geführt, das große Technikgeschäfte ohne Onlineverkauf erst zur Weißglut und dann zum Umdenken gebracht hat:

Käufer informierten sich vorab im Internet über die günstigsten Preise, ließen sich anschließend im Geschäft beraten und begannen dann zu feilschen – oder gingen wieder heim und bestellten doch online. Inzwischen haben sich die Zeiten geändert, denn sechs der zehn großen Onlineshops im Testfeld sind im Grunde digitale Zweigstellen eines teils großen stationären Filialnetzes.



Mehr als nur Online-Shops

Technikspezialist Alternate bietet wie der Universalist Otto immerhin an ein paar Standorten in Deutschland so etwas wie Abholstationen an. Einzig Galaxus und Amazon ermöglichen nur den Verkauf per Versand – was bei der breiten Angebotspalette nicht verwundert. Die reinen Technik-Shops von Expert über Cyberport bis MediaMarkt sind auch alle im echten Leben zu finden, und das ist eine gute Nachricht. Denn wie der Test gezeigt hat, kann die Verbindung aus Online- und Offline-Services in diesem Bereich eine sehr starke Kombination sein – und bei komplexen und teuren Kaufentscheidungen dem Kunden einen echten Vorteil bringen.

IMTEST hat darum auch die Filialdichte und die Möglichkeit der Abholung im Geschäft als Kriterium mit in den Test aufgenommen – und zeigt Ihnen zusätzlich, was Sie vom Händler um die Ecke erwarten und wie Sie vom stationären Handel profitieren können – im Idealfall sogar, ohne dabei auf die Vorzüge des bequemen Online-Shoppings verzichten zu müssen.

Saturn Standorteingabe
Geschäftsanschluss: Einige Portale (hier: Saturn) erlauben die Laden-Auswahl vorm Start der Suche. © Saturn

Erste Aufgabe: den Überblick behalten

Online-Technikportale haben in der Regel ein sehr großes Angebot. Die „Klassiker“ im Technikbereich werden dabei von allen Kandidaten abgedeckt:

  • Smartphones,
  • Tablets,
  • Notebooks,
  • PCs,
  • Fernseher
  • sowie ein weitreichendes Angebot an Audio- und Hi-Fi-Technik.

Aber Technik bestimmt den Alltag inzwischen in allen Lebensbereichen, also finden sich bei MediaMarkt, Expert, Cyberport und Co. auch Produkte rund um die Themenbereiche Haushalt, Gesundheit, Hobby oder Garten.

Und als ob das alles nicht schon genug wäre, kommt unter dem Stichwort „Smarthome“ inzwischen eine Mega-Kategorie hinzu, die im Rahmen intelligenter Vernetzung möglichst viele Geräte miteinander verbindet – und dafür natürlich auch noch mal spezielle Technik benötigt. Kunden nähern sich dem Online-Angebot in Technik-Shops in der Regel abhängig von ihrer Motivation auf zwei verschiedene Weisen: Ausschau nach Inspiration halten wie bei einem Schaufensterbummel und die gezielte Suche.

Saturn Landingpage
Übersichtlich und klar: Der Einstieg bei Technikspezialist Saturn ist denkbar einfach. Nur ein Element erscheint auf der Startseite, die Produktkategorien sind direkt neben der Suchleiste mit einem Klick abrufbar. © Saturn

Der virtuelle Schaufensterbummel

Wer nicht ganz genau weiß, was er sucht, kann sich in den virtuellen Regalen schnell verlieren – und geht im schlimmsten Fall am Ende mit leeren Händen und frustriert wieder raus. Wer sich von Technik-Shops aber anleiten und auch inspirieren lassen möchte, braucht eine übersichtliche und schnell durch schaubare Menü-Struktur, die den Interessierten an die Hand nimmt und schnell und schlüssig in die richtigen Ecken führt. IMTEST hat bei den Online-Portalen überprüft, wie übersichtlich die Kategorienstruktur in den Shops ist.

Dabei haben die Experten auch auf Ausgewogenheit geachtet. Denn entscheidend ist für Kunden, dass es eine gut strukturiere Kategorienführung gibt, die aber angesichts der vielen Themenfelder auf der ersten Ebene nicht ausufernd sein sollte. So hat IMTEST zehn übersichtliche Themengruppen wie „PC und Notebook“, „Haus und Garten“ oder „Smarthome“ definiert und geprüft, inwieweit die Portale sie bieten. Erst von da aus sollten Technikportale in die vielen Untergruppen führen, die es im Technikbereich noch gibt.

Die gezielte Suche

Im Gegensatz zum virtuellen Schaufensterbummel ist die gezielte Suche nach speziellen Produkten häufiger in den Technik-Shops. Die meisten Kunden besuchen Technikportale mit einer ganz bestimmten Kaufabsicht. In diesem Fall ist die gezielte Suche per Stichworteingabe in eine Suchmaske am sinnvollsten. Diese Funktion bieten alle Testkandidaten. Mehr noch: Sie sind in der Lage, die Sucheingabe schon nach wenigen Buch staben zu vervollständigen und Ergebnisse anzuzeigen, die genau passen oder aber passen könnten.

Nicht immer ist dabei klar, ob die Portale wirklich nur Suchtreffer anzeigen oder aber die Aufmerksamkeit auch gezielt auf Produkte lenken, die die Verkäufer gerne im Warenkorb sähen. Wer in der Vorschlagsliste sein gesuchtes Produkt oder die gewünschte Marke findet, kann direkt daraufklicken. Wer den Suchbegriff komplett eingibt und anschließend die Eingabe-Taste drückt, bekommt eine (meist lange) Auswahlliste passender Produkte.

So testet IMTEST

Wie übersichtlich sind die Technik-Shops, wie gut ist die Produktsuche, wie läuft die Bestellung ab? So prüfte IMTEST die Portale.

Neben einer großen und günstigen Auswahl zählt beim Online-Shopping auch das „Einkaufserlebnis“. Dafür prüfte IMTEST bei allen Kandidaten, wie einfach die Orientierung bei sehr vielen Produktkategorien fällt, ob auf Angebote oder Neuheiten sichtbar, aber nicht zu aufdringlich hingewiesen wird. Zudem prüfte IMTEST die Aufmachung und Informationsqualität der Produktseiten. Dazu zählen etwa

  • die optische Präsentation des Produkts,
  • technische Informationen,
  • Kundenbewertungen,
  • Testberichte

sowie die Möglichkeiten, über einfache Vergleichs- oder Merkzettel-Funktionen einen schnellen und fundierten Überblick zu bekommen – und zu behalten.

IMTEST führte bei allen Kandidaten Testbestellungen durch. Die Tester dokumentierten dabei, wie lange die Lieferung insgesamt dauerte, und notierten auch, ob und wie schnell etwa Bestell- und Versandbestätigungen eintrafen. Beim Eintreffen der Pakete hielten die Experten fest, in welchem Zustand das Paket eintraf. Darüber hinaus bewerteten sie das Verhältnis von Paket- und Warengröße, Art und Menge des Füllmaterials und gegebenenfalls auch Marketingmaterial wie Drittwerbung sowie Gutschein- oder Rabattangebote.

IMTEST beauftragte einen unabhängigen Fachanwalt damit, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie die Datenschutzbestimmungen auf unzulässige oder kundenunfreundliche Klauseln zu überprüfen.

Großer Karton für kleines Produkt mit viel Verpackungsmüll
Große Klappe – aber wenig dahinter: Der große Karton erfordert viel Füllmaterial. © IMTEST

Ihr gutes Recht beim Online-Kauf

Ein Fachanwalt hat die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) bei den Kandidaten für IMTEST geprüft. Dies sind seine wichtigsten Tipps für Käufer:

Christian Oberwetter, Rechtsanwalt
Christian OberwetterFachanwalt für IT-Recht

Die Europäische Kommission hat vor einigen Jahren die Möglichkeit der Online-Streitbeilegung für Verbraucherbeschwerden eröffnet. Leider erklären die meisten Online-Händler in ihren AGB, an dem Verfahren nicht teilzunehmen. Im Streitfall müssen Kunden also den Händler verklagen – davor scheuen viele aufgrund der Kosten zurück.

Daneben schränken Händler gelegentlich ihre Gewährleistung oder Haftung ein oder stellen hohe Gebühren in Rechnung, wenn Zahlungen fehlgehen oder verspätet geleistet werden. Beim Datenschutz geben viele Shops nicht genügend Informationen und nutzen zudem die Daten des Kunden für Marketingzwecke.

Man muss sich als Verbraucher eigentlich wenig Gedanken machen, denn nach geltendem Recht ist es unzulässig, Kunden mit unzulässigen Klauseln über den Tisch zu ziehen. Trotzdem sollte man als Kunde die AGB wenigstens bezüglich Gewährleistung und Haftung anschauen. Schließt der Shop diese Rechte weitgehend aus, zeigt das seine Unseriosität, da könnte man Probleme bekommen, wenn die Ware mangelhaft ist.

Bei unbekannten Shops sollte man vorab die Bewertungen im Netz checken. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn man in Shops im Ausland bestellt: Gibt es Streit, wird es schwierig, seine Rechte durchzusetzen.

Machen Sie unverzüglich vom Widerrufsrecht gebrauch und setzen Sie eine Frist zur Rückzahlung des Geldes. Ein Zeitraum von 14 Tagen gilt in der Regel als angemessen. Sollte der Rechnungsbetrag per Lastschrift oder Kreditkarte eingezogen worden sein, kann dem Einzug auch nach Abbuchung noch widersprochen werden.

Filtern und sortieren in Technik-Shops

Mit der Anzeige der Suchergebnisliste ist die Suche nach dem passenden Produkt noch nicht beendet. Da die Ergebnisliste in der Regel immer noch sehr lang ist, wenn man nicht einen ganz konkreten Produktnamen samt Marke als Suchbegriff eingegeben hat, bieten alle Technik-Shops Filter- und Sortierfunktionen an. Erstere dienen dazu, die Ergebnisliste weiter einzukürzen.

Dazu lassen sich je nach Anbieter Parameter wie Preisbereiche, technische Rahmendaten wie Speicherkapazitäten bei Smartphones festlegen. Aber auch „nebensächliche“ Aspekte wie Größe, Gewicht oder Farbe sind oft als Filter vorhanden. Nach diesem Schritt lassen sich die verbleibenden Produkte in der Liste noch sortieren, etwa nach Preis (auf- oder absteigend), nach Beliebtheit oder Bewertungen anderer Kunden. Diese Grundfunktionen bieten in mehr oder weniger großem Umfang alle Testkandidaten.

Filter bei Waschmaschinen-Suche
Mit Filter: Je genauer und spezieller die Suchfilter sind (hier: Otto), desto besser sind die Resultate. © Otto

Diese Portale bieten einen Vergleich

Seltener stößt man bei den Technik-Shops auf eine Funktion, die gerade bei sehr komplexen technischen Produkten äußerst hilfreich sein kann: den Vergleich. Damit lassen sich mehrere Produkte der Ergebnisliste markieren und anschließend in einer Übersichtstabelle darstellen. Dabei werden alle technischen Angaben aufgelistet, sodass sich die Spezifikationen der favorisierten Produkte ganz einfach miteinander vergleichen lassen. Das funktionierte im Test bei Amazon, Alternate, Cyberport und NBB (Notebooksbilliger.de).

Vergleichstabelle bei Cyberport mit Smartphones
Auf einen Blick: Gerade für komplizierte Technikartikel ist es fast immer entscheidend, die wichtigsten Daten miteinander vergleichen zu können – das klappt mit Vergleichslisten am besten (hier: Cyberport). © Cyberport

Cyberport mit bestem Vergleich

Bei Amazon allerdings ist die gezielte Auswahl von Artikeln für den Vergleich nicht möglich. Amazon stellt stattdessen eine automatisiert erstellte Tabelle mit ähnlichen Produkten zur Verfügung. Bei Cyberport war es dagegen möglich, sogar die manuell erstellte Liste noch einmal zu verfeinern. Dort lässt sich auswählen, welche technischen Daten man sehen will: nur die, die sich unterscheiden, oder nur die, die gleich sind – oder alle.

Diese praktische Funktion macht es sehr einfach, sehr komplexe technische Geräte im Detail miteinander zu vergleichen. Hat man seinen Favoriten schließlich ermittelt, gelangt man bei allen Technik-Shops über das Warenkorbprinzip – Artikel werden per Mausklick in den digitalen Einkaufswagen gelegt – zum eigentlichen Kaufprozess.

Vergleich bei Monitorsuche bei Cyberport
Auf einen Blick: Gerade für komplizierte Technikartikel ist es fast immer entscheidend, die wichtigsten Daten miteinander vergleichen zu können – das klappt mit Vergleichslisten am besten (hier: Cyberport). © Cyberport

So gut ist die Abhol-Option

Im Gegensatz zu den reinen Online-Portalen von Galaxus und Amazon bieten die anderen Kandidaten auch die Abholung aus einer nahegelegenen Filiale an. Was dabei „nahe gelegen“ bedeutet, hängt allerdings vom jeweiligen Filialnetz und dem eigenen Wohnort ab. Die Spitzenreiter sind hier Euronics und Expert mit etwa 400 bis 1.000 Standorten deutschlandweit. Hier ist die Chance für die meisten Kunden groß, in einer akzeptablen Entfernung eine Filiale zu finden. Bei Technik-Shops wie NBB (fünf Standorte) ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer. Und Alternate bietet lediglich so etwas wie Abholstationen, und davon auch nur zwei.

Um die nächstgelegenen Geschäfte auswählen zu können, gibt es bei den Anbietern mit Filialnetz einige praktische Funktionen. So zeigen bereits oft farblich gekennzeichnete Hinweise an, ob ein jeweiliges Produkt in einer Filiale verfügbar ist. In einigen Fällen werden Nutzer, wenn sie zum ersten Mal die Shopseite aufrufen, aufgefordert, ihre Postleitzahl einzugeben. Der Shop ordnet der Ortsangabe dann automatisch die passenden Filialen zu und zeigt den Verfügbarkeitsstatus einzelner Produkte dann direkt in Bezug darauf an.

Abholoption bei Saturn
Abholung: Bei Online-Shops mit Filialnetz (hier: Saturn) kann die Abholung Versandkosten sparen. © Saturn

Standardversand: Kosten und kostenfrei

Der klassische Versand funktioniert hingegen wie bei anderen Online-Shops auch und ist auch bei den Technik-Shops mit Filialnetz in der Regel voreingestellt. Die Standardversandkosten variieren hierbei von Anbieter zu Anbieter: Bei keinem Kandidaten ist der Versand grundsätzlich kostenlos. In der Regel liegen die Kosten für den Standardversand bei rund fünf Euro. Saturn, MediaMarkt, Galaxus und Amazon bieten versandkostenfreie Lieferung ab bestimmten Warenwerten an. Das sind bei den Technik-Riesen 59 Euro, bei Amazon 29 Euro und bei Galaxus über 30 Euro.

Per Spedition wird’s bei Technik-Shops teuer

Die Versandkosten bei Waren, die nicht unter Standardbedingungen verschickt werden können, sind zum Teil erheblich höher. So können etwa Speditionslieferungen größerer Geräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke schon mal 50 Euro oder mehr kosten. In diesem Fall sollten Käufer darauf achten, wie die Lieferbedingungen genau aussehen, denn in der Regel heißt es bei Speditionen oft: „bis Bordsteinkante“. Das bedeutet, dass der neue Kühlschrank bis zum Gehweg geliefert wird, und danach ist man auf sich selbst gestellt.

Gegen weiteren Aufpreis lassen sich diese Bedingungen der Technik-Shops aber oft erweitern. Selbst beim Anschluss helfen die meisten Anbieter, wenn man bereit ist, dafür zu zahlen. Besonders praktisch ist bei Großgerätelieferung die direkte Mitnahme des Altgeräts. Das ist bei Saturn, MediaMarkt, Euronics und Otto sogar im Kaufpreis inbegriffen.

Euronics mit Zusatzleistungen bei Lieferung von Waschmaschine
Großgeräte bestellen: Bei der Onlinebestellung von Waschmaschinen & Co. (hier: Euronics) lassen sich im Kaufprozess meist einfach Zusatzleistungen wie Anschluss, aber auch Garantieverlängerung hinzubuchen. © Euronics

Diese Zahlungsmöglichkeiten gibt es

Alle Technik-Shops im Test bieten die Möglichkeit der Bezahlung per

  • Kreditkarte,
  • Vorkasse (meist über den Klarna-Dienstleister Sofortüberweisung)
  • oder Lastschrift beziehungsweise Giropay.

Die Zahlung per PayPal ist lediglich bei Amazon nicht möglich. Wer nur einmalig bei einem Shop einkaufen will, hat bei allen Anbietern die Möglichkeit, als Gast oder über Funktionen wie PayPal Express zu bestellen und muss dann kein Kundenkonto anlegen. Nur bei Galaxus ist die Erstellung eines Kundenkontos zwingend notwendig.

Bei Expert als Gast bestellen
Bestelloptionen: Die Möglichkeit der Gastbestellung (hier: Expert) macht den Spontankauf einfacher. © Expert


Retouren und Rückerstattung

Wer online einkauft, hat nach dem Fernabsatzgesetz immer die Möglichkeit, die gekauften Waren innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückzuschicken. Der Verkäufer muss dann den Kaufpreis zurückerstatten. Das klappte im Praxis-Check von IMTEST auch bei allen Technik-Shops problemlos. Unterschiede gab es lediglich bei der Abwicklung und der Dauer bis zur Rückerstattung. Die folgenden Punkte spielen bei Rücksendungen eine wichtige Rolle:

Das Label ist ein frankierter Adressaufkleber, der auf das Paket geklebt wird. Im Test stellen alle Anbieter ein solches Label zu Verfügung – im besten Fall direkt in der Rechnungsmail als Link oder Anhang oder im Paket selbst. Ansonsten genügt meist eine kurze Mail an den Kundenservice oder – noch einfacher – die Eingabe der Bestellnummer direkt auf der Erstattungsseite des Online-Shops.

Eine Rücksendung erfordert in allen Fällen einen Retouren- oder Rücksendeschein, der in das Warenpaket gelegt wird. Dieser zeigt dem Verkäufer an, worum es sich bei der Rücksendung genau handelt. Den Rücksendeschein gibt es immer in Kombination mit dem Retourenlabel.

Bis auf Euronics erstatten beim IMTEST-Praxistest alle Anbieter sowohl den Warenwert als auch die Versandkosten. Die Rückerstattung erfolgt standardmäßig auf die gleiche Weise, wie die Ware beim Kauf bezahlt wurde. Von der Anmeldung einer Retoure bis zur letztendlichen Gutschrift können bis zu 14 Tage vergehen.

Das hängt allerdings auch davon ab, wie lange der Rücktransport dauert und wie hoch das Retourenaufkommen beim jeweiligen Anbieter zum Zeitpunkt der Rücksendung ist. Darum ist die Angabe eines Zwei-Wochen-Zeitraums bis zur Gutschrift lediglich eine Art grobe Faustformel und wird im Test auch nicht bewertet.

Den günstigsten Technik-Shop gibt es nicht

Eines kann auch der beste Test heutzutage nicht mehr feststellen: den günstigsten Anbieter. Das liegt daran, dass inzwischen alle Anbieter ihre Preise teils stündlich oder gar minütlich anpassen und ändern, sodass Preisvergleiche schon nach wenigen Stunden hinfällig sein können. Zudem ist nicht auszuschließen, dass Shops Preise geringfügig individuell anpassen. Wenn sie etwa über die kleinen Textdateien auf dem Computer („Cookies“) auslesen, wie oft und wo man schon nach dem betreffenden Artikel gesucht hat.

Schnäppchenjäger sind also gut beraten, die Preise bei mehreren Anbietern direkt oder auch bei Vergleichsportalen dann zu prüfen, wenn sie auch kaufen wollen. Dann sollten sie beim besten Preis zuschlagen und danach nicht mehr weiterschauen.

FAZIT

Kompetenz und Spezialisierung gewinnt – so könnte die vielleicht überraschendste Erkenntnis des Portaltests lauten. Denn der lange vorherrschende Glaube, dass „Alleskönner“ im Internet immer als Sieger vom Platz gehen, bekommt immer mehr Risse. Ähnlich etwa wie beim Ferienhaus-Portaltest zeigt sich auch bei den Technik-Shops: Anbieter, die sich auf eine Kernkompetenz konzentrieren, können online besser präsentieren und offline mehr Service bieten.

Überhaupt: Die Kombination aus Online-Warenhausplattform und stationärem Geschäft in der Nähe ist gerade bei teuren und komplizierten Technikprodukten eine fast unschlagbare Kombination: Die persönliche Beratung im Geschäft oder auch die „Nachsorge“ bei Nöten und Problemen nach dem Kaufabschluss ist durch Telefon, Mail oder Chat nicht wirklich zu ersetzen. Trotzdem möchte kaum noch einer auf die Bequemlichkeit und Schnelligkeit beim Online-Shoppen verzichten – es ist häufig nur einfach gut zu wissen, dass da jemand ist, falls es eng wird. Aus diesem Grund belegen Shops wie Saturn, Cyberport oder Euronics auch die vorderen Plätze im Test.

„DIE KOMBI AUS GUTEM ONLINE-SHOP UND LADENLOKAL – PERFEKT!“

Jan BrunsIMTEST-Experte

Den entscheidenden Schritt aufs Siegertreppchen schafften die Technik-Spezialisten, die ihren Online-Shop genau dort optimieren, wo es bei Technik-Produkten knifflig wird: übersichtliche Präsentation, ausführliche Infos, pfiffige Vergleichsmöglichkeiten und nicht zuletzt einfache und bequeme Bestell- und Versandoptionen. Dass dabei ausgerechnet Giganten wie Amazon ein wenig auf der Strecke bleiben, ist nicht zwangsläufig ein Zeichen dafür, dass diese Plattformen schlecht sind. Sie sind nur einfach nicht so spezialisiert wie etwa die Technik-Shops Notebooksbilliger, Saturn oder Expert. Zudem bietet Amazon in der Regel keinerlei Service vor Ort.

Abgemeldet sind sie deswegen aber nicht, eher im Gegenteil: Da Online-Shopping auch immer die Jagd nach dem günstigsten Preis bedeutet, dieser ständig und teils heftig schwankt, ist ein Preisvergleich bei jedem Einkauf anzuraten. Da sollte man die großen Universalisten wie Otto oder Amazon auf keinen Fall vergessen.

Porträtfoto

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests, aber auch Erhebungen und Umfragen bei IMTEST auf einer soliden und transparenten Grundlage stehen und stets einheitlich durchgeführt werden. Besonders gerne erschließt er neue Themenfelder und entwickelt dazu neue Testverfahren. Praxisfern ist er aber nicht: Jan Bruns steht auch regelmäßig im IMTEST-Labor und testet selbst von Kaffeemaschinen bis zu Monitoren nahezu alles. Jan Bruns ist studierter Politologe, seit knapp 20 Jahren ausgebildeter Redakteur und hat vor IMTEST über zehn Jahre als Redakteur und Projektleiter bei Computerbild gearbeitet. Er ist am besten erreichbar per eMail.