Wie zu erwarten, präsentierte Apple vergangene Woche ein neues Smartphone im unteren Preissegment. Mit dem iPhone 16e wird dabei eine deutliche Lücke im Portfolio der Geräte mit dem charakteristischen Apfel-Logo geschlossen. Der Grund dafür: Seit Jahresbeginn können ältere Modelle wie das iPhone 14 und das Einsteigermodell iPhone SE in der Europäischen Union nicht mehr vertrieben werden.
Dies liegt an einer neuen EU-Regelung, die einen USB-C-Anschluss vorschreibt – eine Technologie, die Apple erst mit der iPhone 15-Serie eingeführt hat. Damit ist das iPhone 15 auch die einzige, günstigere Alternative zum iPhone 16e, die derzeit erhältlich ist. Die Frage ist: wie schlägt sich das neue Spar-Handy gegen das Premium-Smartphone aus 2023?
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iPhone 16e vs iPhone 15: Das Display im Vergleich
Das iPhone 16e ersetzt das mittlerweile recht betagte iPhone SE. Die Vorgängergeneration setzte nämlich noch auf das Design des iPhone 8 und brachte nach wie vor einen Home-Button samt Fingerabdrucksensor mit. Gleichzeitig mussten die Nutzer auf Face-ID verzichten. Das iPhone 16e verwendet das Gehäuse des iPhone 14, inklusive großem Display samt charakteristischer Notch. In letzterer finden sich unter anderem die Sensoren für die praktische Gesichtserkennung.
iPhone 15 | iPhone 16e | |
Display | 6,1 Zoll (15,5 cm) Super-Retina OLED, 460 PPI Dynamic Island 60 Hz, 2.000 Nits | 6,1 Zoll (15,4 cm) Super-Retina OLED, 460 PPI Notch 60Hz, 1.200 Nits |
Während das Telefon also für Apples Einsteiger-Smartphone eine wahre Frischzellenkur darstellt, wirkt das iPhone 15 deutlich moderner. Das liegt vor allem an der Dynamic Island, welche die große Notch am oberen Bildschirmrand ersetzt. Ansonsten sind sich die Telefone sehr ähnlich. Das liegt auch am beinahe identischen Super-Retina Display in 6,1 Zoll mit einer Pixeldichte von 460 Bildpunkten pro Zoll (PPI). Allerdings ist der Bildschirm des iPhone 15 (2.000 Nits) etwas heller als beim iPhone 16e (1.200 Nits).
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Wie groß sind die Leistungsunterschiede der beiden Apple-Smartphones?
Das iPhone 15 war bei Release ein sehr leistungsfähiges Smartphone, das auch nach rund 18 Monaten immer noch spielend alle relevanten Aufgaben und 3D-Spiele absolvieren kann. Der verbaute A16 Bionic-Chip besitzt sogar einen GPU-Kern mehr als der A18-Chipsatz des iPhone 16e, was in Spielen zu einem minimalen Leistungsplus führen könnte. Größter Unterschied zwischen den beiden Geräten ist Apple Intelligence. Während das neue Budget-Smartphone die neuen KI-Features dank des A18-Chips problemlos nutzen kann, bleiben iPhone-15-Nutzer außen vor. Erst der A17-Chip in iPhone 15 Plus und Pro Max unterstützen die kommenden KI-Anwendungen.
iPhone 15 | iPhone 16e | |
Apple-Chipsatz | A16 6-Kern CPU 5-Kern GPU 16-Kern Neural Engine | A18 6-Kern CPU 4-Kern GPU 16-Kern Neural Engine |
Apple Intelligence | nein | ja |
Wi-Fi & Bluetooth | Wi-Fi 6 Bluetooth 5.3 | Wi-Fi 6 Bluetooth 5.3 |
5G-Modem | Qualcomm Snapdragon X70-Modem | Apple C1 |
Bei Wi-Fi, Bluetooth und 5G gibt es hingegen kaum Unterschiede. Besonderes Merkmal ist das Apple-eigene 5G-Modem im iPhone 16e, das laut Hersteller für mehr Energieeffizienz sorgen soll. Vor allem bedeutet ein 5G-Chip aus eigener Herstellung für Apple aber größere Unabhängigkeit von Zulieferer Qualcomm. Das ist für den durchschnittlichen Nutzer weitestgehend unerheblich.
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Das Kamera-Duell: Welches Smartphone schießt die besseren Photos?
Der größte, sichtbare Unterschied zwischen iPhone 15 und iPhone 16e ist die verbaute Kamera. Während das iPhone 15 wie üblich auf zwei Linsen setzt, ist im neuen Budget-Smartphone von Apple nur eine Linse verbaut. Somit entfällt die Ultraweitwinkel-Fähigkeit der 48-Megapixel-Hauptkamera, die sich ansonsten nur in Details wie der fehlenden Sensor-Stabilisierung von der Hauptkamera des iPhone 15 unterscheidet. Hier kommt bei iPhone 16e nur eine Software zum Einsatz.
iPhone 15 | iPhone 16e | |
Hauptkameras | 48 MP Weitwinkel, ƒ/1.6 12 MP Ultraweitwinkel, ƒ/2.4 | 48 MP Fusion-Kamera, ƒ/1.6 |
Frontkamera | 12 MP, ƒ/1.9 | 12 MP, ƒ/1.9 |
Zoom | 2x optisch, bis zu 10x digital | 2x optisch, bis zu 10x digital |
Video-Modus | 4K HDR / 60 FPS 1080p / 120/24o FPS (Superzeitlupe) Räumliche Aufnahme Action-Modus Cinematischer Modus Bildstabilisierung mit Sensor-Verschiebung | 4K HDR / 60 FPS 1080p / 120/24o FPS (Superzeitlupe) Optische Bildstabilisierung |
Kamera-Taste | nein | nein |
Deutlicher sind die Unterschiede beim Video-Modus. Hier gibt es beim iPhone 15 bereits Funktionen wie Kino- oder Actionmodus, die beim neuen Einsteiger-iPhone entfallen. Immerhin können beide Telefone 4K HDR in 60 Bildern pro Sekunde filmen, FullHD ist sogar in bis zu 240 FPS für Superzeitlupen-Aufnahmen möglich. Eine dedizierte Kamera-Taste gibt es bei beiden Handys nicht. Diese wurde erst mit dem iPhone 16 eingeführt.
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Magsafe-Verzicht beim iPhone 16e
Als Schwachpunkt des 699-Euro-Smartphones erweist sich die kabellose Ladegeschwindigkeit. Viele Besitzer von Apple-Geräten nutzen das Laden via Magsafe, bei dem das kabellose Ladegerät durch einen Magnetring an der iPhone-Rückseite haftet. Diese Technologie erlaubt es, das iPhone 15 mit 15W kabellos mit Energie zu versorgen.
Beim iPhone 16e muss man allerdings auf Magsafe verzichten. Stattdessen steht lediglich kabelloses Laden über herkömmliche Qi-Ladegeräte zur Verfügung – hier sind jedoch nur maximal 7,5W drin. Immerhin verspricht Apple beim kabelgebundenen Laden eine vergleichbare Geschwindigkeit wie beim iPhone 16.
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Wie preiswert ist das iPhone 16e im Vergleich?
Beim Preisvergleich fällt auf: Das iPhone 16e ist auf dem Papier deutlich günstiger als das iPhone 15 – zumindest wenn man die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers heranzieht. Unsere Tabelle bildet dabei auch das neuere iPhone 16 ab, um einen besseren Überblick über die Apple-eigene Preisgestaltung zu bekommen. Grundsätzlich gilt hier aber: sowohl das iPhone 16 als auch das iPhone 15 sind deutlich günstiger zu bekommen.
Speichergröße | iPhone 15 Preise (UVP) | iPhone 16 Preise (UVP) | iPhone 16e Preise (UVP) |
128 GB | 849€ | 950 € | 700 € |
256 GB | 979€ | 1080 € | 830 € |
512 TB | 1.229€ | 1.330 € | 1080 € |
Ein schneller Preisvergleich über eines der einschlägigen Portale belegt: Das iPhone 15 ist bereits ab 706 Euro erhältlich (128 GB). Auch die größeren Varianten gibt es, je nach Farbe, ab 855 Euro (256 GB) bzw. 1.135 Euro (512 GB). Allerdings ist das wesentlich neuere iPhone 16 hier, je nach Speicher-Ausführung, nur unwesentlich teurer. Das iPhone 16 gibt es neu nämlich bereits ab 775 Euro (128 GB). Die größeren Speicherklassen sind ebenfalls nur unwesentlich teurer als das iPhone 16e (890 Euro, 1.120 Euro).
Angesichts des Verzichts auf Apple Intelligence muss man also genau abwägen, ob man das ähnlich teure iPhone 15 dem iPhone 16e wirklich vorziehen möchte. Selbst bei wiederaufbereiteten Smartphones, etwa beim Anbieter Swappie, ist der Preisunterschied für den Bestzustand mit rund 50-70 Euro einfach nicht groß genug, um den Kauf des Vorjahresmodells wirklich zu rechtfertigen.