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Breville Barista Max im Test: Günstige Alternative zu De’Longhi und Sage?

Die Siebträgermaschine Breville Barista Max gehört bei Amazon zu den absoluten Bestsellern. Doch wie gut ist das günstige Gerät? IMTEST hat das herausgefunden.

© IMTEST / Sandra Fischer

Für Espresso-Fans, die ihr Lieblingsgetränk auch in den eigenen vier Wänden genießen möchten, führt kaum ein Weg an einer Siebträgermaschine vorbei. Allerdings haben die Geräte einen stolzen Preis. IMTEST hat die Breville Barista Max zum Angebotspreis von 329,99 Euro bei Amazon* (Stand: 6. Januar 2025) bestellt und getestet. Kann das günstige Modell mit den teureren Konkurrenten von Sage oder De’Longhi mithalten?

Breville Barista Max

Breville wirbt damit, dass die Barista Max besonders einfach zu bedienen ist und über eine Technik verfügt, “die Sie benötigen, um eine Tasse Kaffee wie im Caféhaus auch zuhause genießen zu können”.

Produktdetails

  • Unverbindliche Preisempfehlung: 539,99 Euro
  • Gewicht: 9,2 Kilogramm
  • Größe: 36,6 x 44 x 36,6 Zentimeter
  • Maximaler Pumpendruck: 15 Bar
  • Wasserbehälterkapazität: 2,8 Liter
  • Bohnenbehälterkapazität: 250 Gramm
  • Garantie: 12 Monate

Siebträgermaschine: Das sind die Testkriterien

Wer sich mit der Anschaffung einer Siebträgermaschine beschäftigt, den interessiert nicht nur, wie die zubereiteten Getränke schmecken. Wichtig ist beispielsweise ebenfalls, wie heiß die Getränke nach dem Aufbrühen sind und wie schnell das Gerät aufheizt. Darüber hinaus testet IMTEST, wie die Bedienung und Handhabung der Maschine funktionieren. Auch die Lautstärke ist ein spannender Faktor bei der Kaufentscheidung.

Wassertank der Maschine von Breville
IMTEST testet unter anderem, wie gut sich der Wassertank handhaben lässt © IMTEST / Sandra Fischer


Breville: Bedienung und Handhabung

Die erste Inbetriebnahme der Espressomaschine von Breville geht sehr einfach. Über das Design der Bedienelemente lässt sich streiten, die geringe Anzahl an Tasten macht die Bedienung aber maximal einfach. So gibt es lediglich eine Anschalttaste, Tasten für eine Tasse oder zwei Tassen, eine Taste zur manuellen Einstellung der Brühmenge (Start und Stopp) und ein Drehrad für Milchschaum oder Heißwasser. Die Handhabung der Tropfschale, des Wassertanks und des Bohnenbehälters gestalten sich ebenfalls leicht. Allerdings muss man bei diesem feststellen, dass er nur luft- und lichtgeschützt, nicht aber luft- und lichtdicht ist, was Auswirkungen auf die gelagerten Bohnen hat.

Bedienelemente der Maschine von Breville
Bei diesem Modell sind weder die Inbetriebnahme noch die Bedienung kompliziert © IMTEST / Sandra Fischer

Um Espresso zuzubereiten, setzen die Nutzer den Siebträger zunächst links unter dem Gerät in eine Halterung ein. Hierbei ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt, da der Siebträger sonst schräg in der Halterung sitzt. Anschließend wird dieser nach unten gedrückt, wodurch die Maschine Kaffeebohnen mahlt. Da das Gerät anders als beispielsweise die Sage Barista Express Impress nicht über eine Halbautomatik verfügt, muss der befüllte Siebträger dann auf einer Waage abgewogen werden, um die ideale Dosiermenge zu bestimmen.

Bohnenbehälter der Maschine von Breville
Die Bohnen sind bei Breville nur in einem luftgeschützten und lichtgeschützten Behälter © IMTEST / Sandra Fischer

Zum Tampern legt Breville einen Plastik-Tamper bei, sodass hier ebenfalls Fingerspitzengefühl und etwas Übung nötig ist, um den perfekten Anpressdruck zu finden. Abschließend kann der Siebträger rechts unter der Maschine eingespannt werden, um den Espresso zu brühen.

Störend ist jedoch die lange Aufheizzeit des Modells: Ganze 60 Sekunden benötigt die Maschine, um betriebsbereit zu sein. Außerdem fällt auf, dass das Gerät keinen sehr hochwertigen Eindruck macht. So ist beispielsweise der Siebträger deutlich leichter als bei anderen Maschinen und auch Plastikelemente wie der Deckel des Wassertanks wirken leicht zerbrechlich. Darüber hinaus besitzt die Barista Max nur eine Erinnerungsleuchte für das Reinigungsprogramm des Geräts, nicht aber für ein Entkalken.



Kaffee: Das sind die Ergebnisse

Ein guter Espresso ist nicht nur von der richtigen Bohne, sondern auch der dazu passenden Mahlgrad-Einstellung abhängig. Bei der Barista Max von Breville stehen hier 30 verschiedene Mahlgrade zur Auswahl, genauso viele wie bei der deutlich teureren Barista Touch Impress von Sage. Für einen Espresso sollte die ideale Extraktionszeit dabei zwischen 20 und 30 Sekunden liegen. IMTEST kommt im Praxistest bei einer “feinen” Einstellung (welche die Packungsanweisung des Espressos empfiehlt) auf neun Sekunden. Der Kaffee schmeckt dennoch gut und besitzt einen vollen Körper mit wenig Säure. Die Crema ist zudem schön gleichmäßig, fest und flächendeckend.

Halterung zum Mahlen des Kaffees bei Breville
Um Kaffee zu mahlen, muss man den Siebträger manuell nach unten drücken © IMTEST / Sandra Fischer

Überzeugen kann im Test außerdem die Temperatur des Espressos. 30 Sekunden nachdem der Brühvorgang beendet ist, konnte IMTEST 67 Grad Celsius messen, was einer sehr guten Note entspricht. Elementar wichtig ist dafür auch die Heißwasserfunktion, die sich am Drehrad einstellen lässt und mit der die Tassen vor dem Brühen einfach aufgeheizt werden können. Positiv hervorzuheben ist darüber hinaus die Lautstärke des Geräts: Mit nur 70 Dezibel beim Mahlen (etwa der Geräuschkulisse einer lauten Unterhaltung) und 57 Dezibel beim Brühen (eine normale Unterhaltung) gehört die Breville Barista Max zu den leiseren Siebträgermaschinen, die IMTEST getestet hat.

Espresso aus der Maschine von Breville
Die Maschine von Breville schafft einen guten Espresso mit sehr guter Crema © IMTEST / Sandra Fischer

Anders als etwa die Sage Barista Touch Impress besitzt das Modelle von Breville keine Milchschaumautomatik. Milchschaum muss hier ganz klassisch mithilfe eines Dampfstabs und eines Milchkännchens erzeugt werden. Da die Resultate dabei primär von den Kenntnissen und dem Können der Nutzer abhängen, bewertet IMTEST diesen Punkt nicht.

Neu oder gebraucht?

IMTEST hat die Siebträgermaschine von Breville bei Amazon als Neuprodukt bestellt. Doch beim Auspacken des Geräts entstanden daran einige Zweifel. Zwar werden Maschinen häufig noch in der Fabrik auch mit Kaffeebohnen auf ihre Funktionalität geprüft, dies merkt man ihnen allerdings in der Regel nicht an. Bei Breville war jedoch nicht nur der Siebträger innen von einer Kalkschicht gezeichnet, auch der Körper der Maschine wies Kalkablagerungen und Kaffeespritzer auf.

Breville Barista Max
Das Modell zeigt deutliche Gebrauchsspuren schon vor der ersten Nutzung © IMTEST / Sandra Fischer

Zudem waren einige Bestandteile des Geräts bereits zusammengesteckt, die laut Bedienungsanleitung erst noch zusammengesteckt werden müssen. So drängt sich der Eindruck auf, dass es sich bei dem als “neu” bestellten Produkt um ein gebrauchtes Gerät handelt. Ob hierfür Hersteller Breville oder Händler Amazon verantwortlich ist, bleibt natürlich offen.



Fazit

Die Breville Barista Max erzeugt im Test bei IMTEST durchaus gute Espresso- und sehr gute Crema-Ergebnisse. Außerdem lässt sie sich sehr einfach in Betrieb nehmen und einfach handhaben und bedienen. Auch gehört sie zu den eher leisen Siebträgermaschinen. Allerdings muss man ebenfalls festhalten, dass das Gerät insgesamt einen etwas billigen Eindruck macht und viele Teile leicht zerbrechlich wirken. Auch der Komfort ist deutlich geringer als bei einer halbautomatischen Espressomaschine wie der Sage Barista Express Impress und die Aufheizzeit extrem lang. Bei dem Gerät im Test ist zudem fraglich, ob es sich wirklich (wie bei Amazon angegeben) um ein Neuprodukt handelt. Wer jedoch eine verhältnismäßig günstige Maschine für den Einstieg in die Welt der Siebträgermaschinen sucht, für den kann die Breville Barista Max* eine gute Wahl sein.

  • PRO
    • Einfache Bedienung und Handhabung, leise, guter Espresso mit sehr guter Crema
  • KONTRA
    • Nicht hochwertig, Bohnenbehälter nur licht- und luftgeschützt, sehr lange Aufheizzeit

IMTEST Ergebnis:

gut 2,31

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Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.