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Emma Classic 25 Flip Matratze im Test: Besser als Emma One?

Emma One ist eine beliebte Matratze. Aber wie schlägt sich die Alternative Classic 25 Flip? IMTEST hat es überprüft.

Productshot einer angeschnittenen Matratze, dazu zwei Detailbilder des Kerns
© ErgoSupport, Emma

Gesunder und guter Schlaf ist wichtig. Keiner weiß das besser als jemand, der schon einmal unter Schlafproblemen oder -Störungen gelitten hat. Es ist nämlich so: Über die eigene Schlafqualität denkt man in der Regel erst dann nach, wenn sie ausbleibt. Tipps und Tricks gibt es natürlich zuhauf, aber sie sind häufig so vielfältig wie gleichförmig – und leider auch oft an der Lebensrealität vorbei, denn: An den entscheidenden Punkten „ausschließlich gesunde Ernährung“, „Alkoholverzicht“, „regelmäßig Sport“, „gleichbleibende Tagesstrukturen“, „keinen Stress“, „eine kühle, dunkle, ruhige und wohlige Schlafatmosphäre“ und „eine perfekte Schlafunterlage“ – das sind in etwa die Eckpfeiler für gesunden Schlaf – können nur die wenigsten Menschen komplett einen Haken machen. Irgendwas ist ja immer. Aber auch, wenn man nicht gleich alle Erfolgskriterien erfüllt, kann man ja mal mit dem ein oder anderen anfangen. Zum Beispiel: eine neue Matratze kaufen.

Emma Matratze ohne Bezug in Komplettansicht
Emma Kaltschaummatratze: Der Kern besteht aus mehrlagigen, unterschiedlich starken Schaum-Schichten. © Ergosupport

IMTEST hat vor Kurzem fünf aktuelle Kaltschaummatratzen getestet und miteinander verglichen, darunter auch das Modell Classic 25 Flip von Emma. Deutlich bekannter als Classic 25 Flip ist das Modell Emma One, das in den letzten Jahren vor allem durch einen besonders günstigen Preis von unter 200 Euro auf sich aufmerksam gemacht hat – ähnlich wie das Kaltschaummodell „bodyguard“ von Bett1. Das Modell „Classic 25 Flip“ unterscheidet sich aber nicht nur im Preis. Wie es in der Einzelschau abschneidet, klärt dieser Artikel.

Produktdetails

  • Mehrzonen-Kaltschaum-Wendematratze
  • 90 x 200 cm
  • 17,4 kg
  • 399,-

Ergonomie: Multitalent Emma Classic 25 Flip

Einer der wichtigsten Faktoren beim Matratzentest ist die Prüfung der Ergonomie, also der Liegeeigenschaften. IMTEST hat dafür das Prüflabor Ergosupport in Kiel beauftragt, verschiedene Prüfungen durchzuführen. Darunter etwa spezielle Messungen der Liegeeigenschaften. Dazu werden die Testmatratzen beispielsweise mit fest definierten Kräften punktuell belastet und dabei die Materialeigenschaften beobachtet, gemessen und dokumentiert. So wird etwa überprüft, wie lange es dauert, bis die Matratze nach einer Belastung braucht, um wieder in den Ursprungszustand zurückzukehren.

Schnittbild durch einen Matratzenkern
Der Querschnitt durch die Matratze zeigt die Kernstruktur, die in unterschiedlicher Ausprägung für die Mehrzonenstabilität sorgt. © Ergosupport

Außerdem werden, insbesondere bei Mehrzonenmatratzen, Prüfungen durchgeführt, die Aussagen über die Komforteigenschaften für verschiedene Körpertypen von kurz und leicht bis groß und kräftig zulassen. Die Classic 25 Flip ist aus dieser Prüfung mit durchweg guten Werten für alle Körpertypen gegangen, eignet sich demzufolge sowohl für Seiten- als auch Rückenschläfer sowie für alle Körpertypen. Zudem zeigten sich im Prüflabor auch durchweg beständige Materialeigenschaften, was bedeutet, dass die Matratze sehr formstabil ist, ihren Härtegrad hält und auch bei längerer Verwendung stabil bleibt. Mehr Informationen zu den verschiedenen Körpertypen und einzelnen Messmethoden liefert der Artikel „So testet IMTEST Matratzen“.



Emma Classic 25 Flip: ein starkes Stück

Auch abseits von Mess- und Labordaten macht die Classic 25 Flip von Emma eine gute Figur. Die Verarbeitungsqualität ist insgesamt sehr hoch, die Konfektionierung der Bezüge hoch. Die Pillneigung der Bezüge (also die Tendenz, mit der Zeit kleine Knötchen auszubilden) sehr gering. Einzig das Handling der Matratze ist etwas sperrig, was vor allem am vergleichsweisen hohen Gewicht liegt: Mit über 17 Kilo bei 90 x 200 Zentimetern Größe ist die Emma-Matratze ein Schwergewicht unter den Kaltschaummatratzen im Test.

Zwar lässt sich argumentieren, dass eine Matratze ja nur selten ständig herumgetragen wird. Aber bei diesem Modell handelt es sich um eine Wendematratze, als eine Unterlage, die je nach gewählter Seite eine andere Härte bietet. Somit ist zumindest damit zu rechnen, dass die Matratze spätestens mit dem Wunsch nach einer anderen Härte bewegt werden muss. Und auch, wenn man mal den Bezug oder den Matratzenschoner entfernen, reinigen oder wechseln will: Ein Kinderspiel ist das nicht. Das ist allerdings der Preis für eine langfristig stabile und formbeständige Matratze, oder anders gesagt: Das eine gibt es nicht ohne das andere.

Beste Matratze im Test – theoretisch

Betrachtet man die reinen Testdaten aus dem Labor, lässt die Emma-Matratze das restliche Testfeld ganz knapp hinter sich. Dass die Classic 25 Flip dennoch nicht der Testsieger geworden ist, liegt am neuen Bewertungsverfahren von IMTEST, denn das bezieht zu einem ganz kleinen Anteil auch den offiziellen Verkaufspreis mit in das Endergebnis ein. Der liegt mit 400 Euro bei Emma im Vergleich doppelt so hoch wie bei den technisch vergleichbar guten Kandidaten von Bett1 und Weltbett.

Emma Classic 25 Flip

Emma Matratze ohne Bezug in Komplettansicht

Im Labor lieferte die Emma-Matratze insgesamt sogar die besten Werte, allerdings waren die Unterschiede sehr klein. Dass Emma trotzdem kein Gesamtsieger wurde, ist Folge des neuen IMTEST-Bewertungsverfahren. Das Testergebnis ist zwar formal das Beste, aber nicht überragend viel besser als das der anderen. Dafür kostet sie regulär doppelt so viel.

  • PRO
    • Durchweg gute Ergonomiewerte für nahezu alle Körpertypen, sehr beständig nach dem Dauertest.
  • KONTRA
    • Die gemessene Kontaktfläche war etwas hoch, kostet regulär doppelt so viel wie qualitativ vergleichbare Modelle.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,99

Porträtfoto

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests, aber auch Erhebungen und Umfragen bei IMTEST auf einer soliden und transparenten Grundlage stehen und stets einheitlich durchgeführt werden. Besonders gerne erschließt er neue Themenfelder und entwickelt dazu neue Testverfahren. Praxisfern ist er aber nicht: Jan Bruns steht auch regelmäßig im IMTEST-Labor und testet selbst von Kaffeemaschinen bis zu Monitoren nahezu alles. Jan Bruns ist studierter Politologe, seit knapp 20 Jahren ausgebildeter Redakteur und hat vor IMTEST über zehn Jahre als Redakteur und Projektleiter bei Computerbild gearbeitet. Er ist am besten erreichbar per eMail.