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Richtig heizen & lüften im Winter: Energie sparen und Schimmel vermeiden

IMTEST fasst alle wichtigen Tipps zusammen, wie man jetzt im Winter richtig heizt und lüftet.

Dreigeteiltes Bild - links ein geöffnetes Fenster, Mitte Frau von schräg hinten, betätigt mit einer Hand eine Schaltung einer Heizung, rechts nahaufnahme Heizkörperthermostat und eine Hand
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In der kalten Jahreszeit gibt es nichts Schöneres, als es sich zu Hause gemütlich zu machen. Gemeinsam kochen, Fernsehabende oder ein gutes Buch lesen, all das macht den Winter aus. Und natürlich möchte keiner frieren, wenn es draußen nass und kalt ist. Effizientes Heizen und richtiges Lüften sind dabei das A und O, um Energiekosten zu senken, für ein gesundes Raumklima zu sorgen und Schimmelbildung vorzubeugen. IMTEST gibt Tipps, wie dieser Spagat gelingt.

Die richtige Raumtemperatur

Jeder Mensch hat ein eigenes Wärmeempfinden. Daher sind die folgenden Temperaturempfehlungen ein durchschnittlicher Richtwert. Grundsätzlich sollten Wohnräume eine Temperatur von 20 bis 22 Grad Celsius haben, während Schlafzimmer mit 16 bis 18 Grad etwas kühler bleiben können. Unbenutzte Räume, wie etwa der Flur oder ein Hauswirtschaftsraum, sollten jedoch nicht komplett auskühlen, da dies die Schimmelbildung begünstigt. Eine Grundtemperatur von etwa 15 Grad ist hier ideal.

Ein häufig gemachter Fehler ist das ständige Anlassen der Heizung auf hoher Stufe oder das komplette Abschalten. Beides ist ineffizient und verbraucht viel Energie. Stattdessen sollte die Temperatur an die Nutzung der Räume angepasst werden. Dafür ist es wichtig zu wissen, wie ein Thermostat funktioniert. Denn jede Zahl steht für eine Temperatur. Ein Fühler misst dabei die Raumtemperatur und die Heizung reagiert, wenn diese abfällt. Alle Informationen zur Funktionsweise von Thermostaten hat IMTEST im folgenden Artikel zusammengefasst.



Programmierbare oder smarte Thermostate helfen dabei, die Heizung automatisch zu regulieren und nur dann Energie zu verbrauchen, wenn sie wirklich benötigt wird. Diese lassen sich in den meisten Fällen einfach nachrüsten.

Damit sich die Wärme optimal im Wohnraum verteilen kann, muss der Heizkörper frei sein. Daher sollte er weder von einem Sofa noch von einem Vorhang blockiert werden. Darüber hinaus sollte es sich eigentlich von selbst verstehen, die Türen möglichst geschlossen zu halten und nachts die Temperatur abzusenken. Wer vor dem Schlafengehen Rollläden und Vorhänge schließt, kann Wärmeverluste über die Fenster reduzieren.

Hat man das Gefühl, dass es trotzdem nicht richtig warm wird, ist es ratsam, im ersten Schritt die Heizkörper zu entlüften. Denn Luft in den Rohren kann die Heizleistung mindern. Zudem kann man prüfen, ob Fenster und Türen wirklich dicht sind. Entdeckt man Schwachstellen, lassen sich diese mithilfe von Dichtungsbändern schließen. Derartige Hilfsmittel schließen die Lücken zwischen Fenster und Rahmen, um Zugluft und Feuchtigkeit fernzuhalten.

Wer im Winter in den Urlaub fährt, sollte während der Abwesenheit die Temperatur auf 15 Graf regulieren, um die Wohnung frostfrei zu halten. Besitzer eines smarten Thermostates können sich dann freuen, es zur Wiederkehr wieder schön warm zu haben.

Lüften fürs Raumklima und gegen Schimmel

Auch wenn es noch so kalt draußen ist: Das Lüften der eignen vier Wände ist auch im Winter essenziell. Es trägt nicht nur zu einem angenehmen Raumklima bei, sondern hilft, Schimmel vorzubeugen. Gekippte Fenster sind dabei keine gute Lösung, da sie wenig Luftaustausch bewirken und gleichzeitig die Wände auskühlen lassen.

Besser ist das sogenannte Stoßlüften. Dabei öffnet man die Fenster mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten vollständig, dass “Durchzug” entsteht. Am besten startet man damit direkt nach dem Aufstehen. So wird die verbrauchte Luft schnell ausgetauscht, ohne dass die Räume stark auskühlen. Nach Bedarf und etwas länger soll das Fenster im Bad nach dem Duschen oder in der Küche nach dem Kochen geöffnet bleiben. In dieser kurzen Zeit reguliert man die Thermostate jedoch herunter.

So entsteht Schimmel

Schimmel – das sind kleine Pilzsporen, die auf feuchten Oberflächen in Innenräumen auftreten können. Wenn diese Sporen auf feuchte Oberflächen treffen, beginnen sie zu wachsen und bilden sichtbare Flecken. Schimmel kann gesundheitsgefährdend sein, weil er giftige Substanzen, sogenannte Mykotoxine, produziert. Atmet man diese ein, können sie unter anderem Allergien oder Asthma auslösen.

Damit diese sichtbaren Flecken erst gar nicht entstehen, ist richtiges Heizen und Lüften so wichtig. Denn nur so kann die Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent bleibeen. Wer dies stets im Blick behalten möchte, kann dafür ein entsprechendes Messgerät, ein Hygrometer, zur Hilfe nehmen.



FAQ: Die wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst

Energie sparen heißt richtig heizen und lüften. IMTEST fasst die wichtigsten Fragen und Antworten zusammen.

1. Was ist die optimale Temperatur für die verschiedenen Räume?

Die optimale Temperatur in Wohnräumen liegt zwischen 20 – 22 °C, im Schlafzimmer bei 16 – 18 °C. Ungenutzte Räume dürfen 15 °C haben. Zu hohe Temperaturen treiben die Heizkosten in die Höhe, während zu kalte Räume Schimmel begünstigen können.

2. Wie funktioniert ein Thermostat?

Jede Zahl steht für eine Temperatur, diese kann jedoch von Hersteller zu Hersteller variieren. Grob gilt:

  • Stufe 0: geschlossen
  • Stufe 1: ca. 12 Grad
  • Stufe 2: ca. 16 Grad
  • Stufe 3: ca. 20 Grad
  • Stufe 4: ca. 24 Grad
  • Stufe 5: bis 28 Grad
  • Schneeflocke: Frostschutz – die Heizung springt bei einer Raumtemperatur von 6 Grad an
  • Mond = Nachtabsenkung: Die Heizung reguliert die Temperatur nachts herunter
  • Sonne: Heizung reguliert die Temperatur für eine angenehme Tageswärme um die 20 Grad

3. Was sollte man zusätzlich beim Heizen beachten, um Energie zu sparen?

Folgende Tipps helfen zudem beim Energiesparen:

  • Heizkörper freihalten
  • Türen geschlossen halten
  • Rollläden und Jalousien nachts herunterlassen, um Wärmeverluste über Fenster zu reduzieren
  • Fenster auf Dichtigkeit prüfen und gegebenenfalls Dichtungsbänder nutzen
  • Heizkörper regelmäßig entlüften

4. Wie lüftet man idealerweise?

Etwa drei bis vier Mal täglich Stoßlüften für etwa fünf Minuten, dabei die Fenster weit öffnen, dass Durchzug entsteht. Das sorgt für einen schnellen Luftaustausch. In feuchten Räumen, wie Küche oder Bad, bei Bedarf zusätzlich nach Nutzung lüften.

Portrait Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.