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Google Pixel 9: So gut ist das neue Smartphone des Internet-Giganten

Wie gut ist die neunte Generation des Google-Smartphones?

Das Smartphone Google Pixel 9 liegt mit dem Display nach unten auf einem Holztisch.
© IMTEST / Arnel Mickley

Viele Hersteller liefern ihre Smartphones mit einer angepassten Android-Version aus, die zusätzliche Funktionen oder eine geänderte Benutzeroberfläche umfasst. Das ist nicht unbedingt schlecht, allerdings stören sich auch viele daran. Vor allem, dass einige Hersteller eine ganze Reihe an Apps vorinstallieren – und dass sich diese auch nicht ohne weiteres entfernen lassen – ist für viele Nutzer ein Grund für Frust. Auf einem Google Pixel läuft im Gegensatz dazu ein völlig „naturbelassenes“ Android. Was die neueste Generation der Google-Smartphones außerdem zu bieten hat, klärt der Test des Google Pixel 9.

Die neunte Generation der Pixel-Smartphones umfasst vier Modelle: Als Einstiegsmodell dient das Google Pixel 9. Zum besser ausgestatteten Google Pixel 9 Pro gesellt sich erstmals eine Variante mit deutlich größerem Display: Das Google Pixel 9 Pro XL. An der Spitze des Quartetts steht das faltbare Google Pixel 9 Pro Fold. IMTEST hat sich das günstigste der Geräte, das Google Pixel 9, angeschaut.

Detailaufnahme des Kameramoduls des Google Pixel 9 von der Seite, um den Höhen unterschied zu verdeutlichen.
Das Kameramodul des Google Pixel 9 ragt deutlich aus dem Gerät heraus. © IMTEST / Arnel Mickley

Design mit neuen Akzenten

Eines der markantesten Designelemente seit dem Pixel 6 war die Form des Kameramoduls: Es zieht sich wie ein Balken über die komplette Breite der Rückseite und ist deutlich erhaben. Bei den 2024er Pixel-Smartphone ändert sich das. Die Kamerainsel ist nun ein Rechteck mit stark abgerundeten Schmalseiten. Dadurch wird das Design etwas kantiger und moderner. Allerdings steht das Kameramodul weiterhin ein ganzes Stück aus dem Smartphone heraus. An der Kamera misst das Pixel 9 12 Millimeter, der Rest des Gehäuses ist mit etwa 8,5 Millimeter wesentlich dünner. Die Verarbeitung und die verwendeten Materialien sind hochwertig. Mit seiner Glasrückseite und dem leicht abgerundeten Rahmen aus Metall liegt das Google Pixel 9 gut in der Hand. Allerdings ist die glänzende Rückseite etwas empfindlich für Fingerabdrücke.

Das Smartphone Google Pixel 9 liegt mit eingeschaltetem Display auf einem Holztisch.
Das helle Display des Google Pixel 9 ist auch direkt in der Sonne noch gut ablesbar. © IMTEST / Arnel Mickley

Strahlend hell: Das Display des Google Pixel 9

Das OLED-Display des Google Pixel 9 misst 6,3 Zoll, die Auflösung beträgt 1.080 x 2.424 Pixel. Im Alltag gefällt es durch satte Farben. Es ist auch im direkten Sonnenlicht gut ablesbar. Der Eindruck bestätigt sich auch im Testlabor. Die ermittelte maximale Helligkeit liegt bei knapp 2.500 Candela pro Quadratmeter und ist damit mehr als doppelt so hoch wie beim Vorgänger, dem Google Pixel 8. OLED-typisch ist der Kontrast sehr gut, das gleiche gilt für die Farbtreue in den gemessenen Farbräumen. Zusammen mit der Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz schneidet der Bildschirm des Pixel 9 sehr gut ab.



Schneller Chip und lange Laufzeit

Google verbaut im Pixel 9 einen Chip aus eigenem Hause, den Tensor G4. Dieser soll laut Google vor allem mehr Leistung für KI-Anwendungen bieten. Aber auch in den normalen Geschwindigkeitsmessungen im Labor scheidet er mehr als ordentlich ab. So erreichte das Smartphone im Geekbench 6 sehr gute 4.566 Punkte für Mehrkern-Berechnungen. Für den Alltag ist also reichlich Leistung vorhanden. Zudem bietet das Smartphone auch ein paar Reserven für anspruchsvollere Aufgaben wie beispielsweise 3D-Spiele. Auch an der Effizienz hat Google geschraubt: Beim Video-Streaming ging dem Pixel 9 erst nach über 16 Stunden die Puste aus. Damit hält es etwa eine Stunde länger durch als der direkte Vorgänger, das Google Pixel 8. Vollgeladen war der Akku im Test nach 1:45 Stunden.

Mit KI-Unterstützung: Die Kamera des Google Pixel 9

Google verbaut im Pixel 9 eine 50-Megapixel-Hauptkamera und zusätzlich ein Ultraweitwinkel mit 48 Megapixeln. Die Frontkamera hat 10,5 Megapixel. Auf dem Fotomessstand zeigt die Hauptkamera nur wenig Schwächen. Die Detailauflösung ist sehr hoch, das gemessene Rauschen sehr niedrig. Auch Farbdarstellung und Dynamik sind gut. Die Selfiekamera schneidet ähnlich gut ab, zeigt allerdings etwas weniger Details.

Blick über die Dächer der Hamburger Innenstadt Richtung Elbphilharmonie mit Kran im Vordergrund.Blick über die Dächer der Hamburger Innenstadt Richtung Elbphilharmonie. Kran per KI entfernt.
Per KI lässt sich der störende Kran kinderleicht in wenigen Augenblicken aus dem Foto löschen.

Der gute Eindruck aus dem Labor bestätigt sich in der Praxis. Das Google Pixel 9 macht detailreiche Bilder mit tollen Farben. Rauschen ist nicht wahrnehmbar. Auch der Nachtmodus funktioniert gut. Sollte doch einmal eine Aufnahme missglücken, kommt der große Moment der KI. Neben der automatischen Optimierung von Bildern beherrscht das Pixel auch eine ganze Reihe an Funktionen der Bildbearbeitung. So können Objekte in einem Foto im Handumdrehen markiert und anschließend verschoben, verkleinert, vergrößert, gelöscht oder sogar ersetzt werden. Alles mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz.

KI nicht nur zur Bildbearbeitung

Neben den Möglichkeiten zur Bildbearbeitung bis hin zur Bildmanipulation beherrscht das Google Pixel 9 auch anderen KI-Tricks. Mit Gemini ist ein KI-Assistent an Bord, der diverse Aufgaben für den Nutzer übernehmen kann. Das reicht vom Zusammenfassen von Mails oder Webseiten bis hin zu Möglichkeit, nach Informationen aus Bildern oder Fotos zu suchen. Allerdings sind einige Funktionen derzeit in Deutschland nicht verfügbar.

Fazit

Das Google Pixel 9 ist ein gelungenes Smartphone mit einem sehr guten Display und reichlich Leistung. Auch die Kamera funktioniert gut. Der Preis ist mit 899 Euro (UVP) für die getestete Variante mit 128 Gigabyte Speicher nicht günstig, aber durchaus angemessen. Ein Modell mit 256 Gigabyte Speicher ist ebenfalls erhältlich.

  • PRO
    • sehr helles Display, gute Kamera, gute Akkulaufzeit, sieben Jahre Betriebssystem-und Sicherheitsupdates
  • KONTRA
    • Kameramodul ragt recht weit heraus

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,5

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken