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Smart Rings für das iPhone: Die besten Modelle im Test

Einen eigenen Smart Ring hat Apple noch nicht im Angebot. Hier lesen Sie, wie der aktuelle Stand ist und welche Ringe sich für iPhone-Nutzer trotzdem lohnen.

Smart Ring liegt auf einer Hand.
© IMTEST, Oura, RingConn

Smart Rings sitzen unauffällig am (Zeige-)Finger und tracken ähnlich wie Smartwatches und Fitnesstracker fortlaufend die Gesundheit und Fitness der Nutzer. Mit dem Galaxy Ring hat Samsung als erster großer Konzern vor einigen Monaten einen eigenen Smart Ring auf den Markt gebracht. Dieser ist jedoch ausschließlich mit Android-Smartphones verknüpfbar. Da stellt sich natürlich die Frage: Wann folgt Konkurrent Apple? Und welche Alternativen gibt es derzeit für iPhone-Nutzer? IMTEST hat die Smart Rings getestet und liefert Antworten.



Apple: So ist der aktuelle Stand

Wie das Portal “Patently Apple” berichtet, hat das US-Patent- und Markenamt kürzlich eine umfangreiche Patentanmeldung von Apple veröffentlicht, die sich auf zukünftige Smart Rings bezieht. Laut des Berichts sind dabei neben Sensoren zur Gesundheitsmessung auch Funktionen gemeldet worden, mit denen etwa Fernseher, Haushaltsgeräte und Computer gesteuert werden könnten. Das würde den Smart Ring Bereich revolutionieren! Ob Apple einen Ring aber wirklich (in dieser Form) auf den Markt bringt, ist noch völlig offen. In dem Patent skizziert der Konzern lediglich Konzepte eines potentiellen Rings. Im Folgenden stellt IMTEST daher die drei besten Ringe für iOS-Nutzer vor.

Diese Ringe überzeugen auch iPhone-Nutzer

1. RingConn Gen 2

Der beste Smart Ring, dessen App auf dem iPhone funktioniert, ist der Gen 2 von RingConn (bei Kickstarter 209 US-Dollar, UVP: 299 Dollar). Dieser zeichnet viele Gesundheitswerte auf, misst die Herzfrequenz, die Herzfrequenzvariabilität, die Blutsauerstoffsättigung, die Körpertemperatur und das Stresslevel. Zudem gibt es bei der Pulsmessung nur einen Schlag Abweichung gegenüber dem selbst-gemessenen Wert im Labor. Neben dem Schlaf, der Atmung und dem weiblichen Zyklus hat das Modell sogar eine Funktion, um Schlafapnoe zu überwachen.

Der Gen 2 ist sehr leicht, schlank und angenehm zu tragen.
Mit der grünen LED-Leuchte misst der Ring die Herzfrequenz.
Beim Sport erfasst der Ring unter anderem die verbrannten Kalorien.
Das Ladecase des Rings besitzt einen eigenen Akku.

Die getrackten Daten bereitet RingConn sehr übersichtlich und verständlich in der komplett kostenlosen App (für iOS) auf. Hier stehen alle Inhalte auf Deutsch zur Verfügung und sind verständlich formuliert. Als hilfreiche Dateninterpretationen bietet die App nicht nur einen Schlaf- und einen Aktivitätsscore, sondern auch einen Stressmanagement-Score und einen Score für die Gesundheitswerte. Aus diesen Einzelwerten wird zudem ein übergeordnetes “Wellness-Gleichgewicht” berechnet.

Das “Wellness-Gleichgewicht” (links) setzt sich aus den unterschiedlichen Gesundheitsbereichen zusammen. © RingConn

Der Ring selbst ist sehr hochwertig verarbeitet, außerordentlich schlank und leicht und sehr angenehm zu tragen. Besonders positiv hervorzuheben ist außerdem die Akkulaufzeit von elf Tagen. An diesen Wert kommt kein anderer Ring ran! Kritikpunkte sind dagegen die verhältnismäßig wenigen erfassten Aktivitätsdaten, die fehlende Notruf-Funktion im Fall eines Sturzes und das nicht-vorhandene Trainingsmaterial in der App.

Einen detaillierten Testbericht zum Ring von RingConn gibt es unter diesem Link.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

2. Oura Heritage

Auch der Oura Heritage kann zusammen mit einem iPhone verwendet werden. Dieser Ring zeichnet ebenfalls zahlreiche Gesundheitswerte auf. So misst er die Herzfrequenz, die Herzfrequenzvariabilität, die Blutsauerstoffsättigung, die Hauttemperatur und das Stresslevel. Im Labor hat das Modell dabei bewiesen, dass es den Puls äußerst genau zu messen versteht: Es gibt keinerlei Abweichung im Vergleich zum selbst-gemessenen Wert. Außerdem kann der Ring den Schlaf sowie die Atmung tracken und den Zyklus überwachen. Im Bereich der Aktivitätsdaten erfasst der Heritage unter anderem die Schritte, die Kalorien, die Bewegungsintensität, die Trainingsfrequenz und Phasen der Inaktivität.

Der Oura Heritage kann mit vielen messbaren Gesundheitswerten überzeugen.
Auch beim Sport kann der Ring einige Daten erfassen.

In der Oura-App (für iOS), die sich recht einfach bedienen lässt, kann man sich dann die Tagesform sowie eine Aktivitäts- und eine Schlafbewertung ansehen. Negativ fällt dabei auf: Für detaillierte Ergebnisse und alle Auswertungen muss man bei Oura eine Mitgliedschaft abschließen, die im ersten Monat kostenlos ist, danach aber 5,99 Euro monatlich kostet. 

Die Oura-App errechnet eine tägliche Tagesform. © Oura

Unabhängig davon bietet der Ring einen hohen Tragekomfort: Er ist vergleichsweise leicht (vier bis sechs Gramm) und sehr hochwertig verarbeitet. Auch die Akkulaufzeit des Smart Rings kann sich sehen lassen: Ganze sechs Tage hat der Ring im Praxistest bei IMTEST durchgehalten. Um bezüglich der Größe auf Nummer sicher zu gehen, kann man sich bei der Bestellung vorab ein kostenloses Größenprobier-Set schicken lassen.

Update vom 31.01.2024: Stress-Toleranz jetzt auch ausgewertet

Die Smart Ringe von Oura bieten den Abonnenten durch ein Update jetzt eine neue Möglichkeit, ihren physiologischen Stress zu verfolgen und zu verstehen. Dafür greift Oura auf die erfassten Stress-Daten sowie auf Informationen zur Erholung während des Tages und im Schlaf zurück. In der App kann dann die Stress-Belastbarkeit im Verlauf der Zeit dargestellt werden.

Einen detaillierten Testbericht zum Ring von Oura gibt es unter diesem Link.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

3. Amazfit Helio Ring

Der dritte Ring, der im Test überzeugen und auch mit iOS verknüpft werden kann, ist der Helio Ring von Amazfit (UVP: 299,90 Euro). Dieser lässt sich angenehm tragen und ist sehr wertig verarbeitet. Zudem bietet er den Nutzern recht viele messbare Werte. So ermittelt er die Herzfrequenz, die Herzfrequenzvariabilität, die Blutsauerstoffsättigung und auch die Körpertemperatur.

Der Smart Ring von Amazfit lässt sich angenehm tragen.
Der Ring bietet den Nutzern recht viele messbare Gesundheitswerte.
Außerdem kann er viele Aktivitätsdaten tracken.
Ein Strich zeigt zudem an, wie der Ring richtig sitzt.

Die Puls-Messgenauigkeit hat sich dabei im Test als hoch erwiesen. Eine Abweichung von zwei Schlägen gegenüber dem selbst-gemessenen Wert hat IMTEST im Labor herausgefunden, was jedoch etwas schlechter ist als beim Gen 2 von RingConn. Außerdem kann der Ring den Schlaf und die Atmung überwachen sowie das Stresslevel bestimmen. Zudem werden viele Aktivitätsdaten getrackt. Die Aufbereitung der umfangreichen Daten in der zugehörigen Zepp-App (für iOS) könnte jedoch etwas übersichtlicher gestaltet sein.

Unter dem Reiter “Schlaf” (rechts) lassen sich in der App detaillierte Angaben zur letzten Nacht einsehen. © Amazfit / Zepp

Außerdem ist die Akkulaufzeit mit vier Tagen eher kurz. Etwas bedauerlich ist zudem, dass der Hersteller kein Größenprobier-Set anbietet, eine Notruf-Funktion nicht vorgesehen ist und Trainingsmaterialen in der App hinter einer Bezahlschranke liegen. Die App an sich lässt sich zwar recht einfach bedienen und alle Inhalte sind auf Deutsch verfügbar, zum Teil ist sie jedoch eher unübersichtlich aufgebaut. An den Heritage von Oura oder den Gen 2 von RingConn kommt der Ring von Amazfit daher insgesamt nicht ganz ran.

Einen detaillierten Testbericht zum Ring von Amazfit gibt es unter diesem Link.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4

Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.