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Kombigeräte von Stihl, Einhell, Husqvarna & Co im Test: Entaster, Heckenschere & mehr

Kombigeräte für den Garten schonen nicht zwingend den Geldbeutel, reduzieren aber den Platzbedarf.

Eine Kombination aus zwei Bildern, die einen Stihl- und ein Husqvarna-Kombigerät in Aktion zeigen
© Husqvarna, Stihl

Um Rasenkanten und unzugängliche Grasflächen im Zaum zu halten, braucht man einen Trimmer oder einen Freischneider. Hohe Büsche erfordern eine Hochheckenschere. Und will man nicht mit der Hand- oder der sperrigen Kettensäge in Bäume kraxeln, hilft oft ein Hochentaster weiter. Dumm nur, dass man sich damit schon wieder drei Geräte mehr ins Gartenhaus stellt. Doch es gibt Abhilfe, denn allen besagten Maschinen ist gemein, dass sie im Prinzip Werkzeuge am Stiel sind. Und damit lassen sich Griff und Vorsätze als Wechselsystem konstruieren. Kombigeräte oder Multifunktionsgeräte nennen sich die Maschinen dann.



Acht Geräte hat IMTEST unter die Lupe genommen, sechs davon mit Akkubetrieb und zwei mit Benzinmotor. Drei Systeme – Einhell GE-LM 36/4in1 Li-Solo, Scheppach BC-MFH400-X und Stiga MT 330 – werden als Sets angeboten, bestehend aus Hochentaster, Freischneider und Heckenschere. Beim MT500e Kit von Stiga sind nur Hochentaster und Heckenschere dabei, weitere Aufsätze gibt es nicht. Husqvarna wiederum bietet den 110iL FLXi als Freischneider/Rasentrimmer an, der dann um weitere Aufsätze ergönzt werden kann. Und beim UX01G von Makita muss man sich ebenso wie bei den beiden Stihl-Antrieben KMA 80 R (Akku) und KM 56 RC-E (Benzin) sein gewünschtes Setup selbst zusammenstellen. Da die drei letztgenannten Maschinen allerdings nicht nur Hobbygärtner adressieren, sondern auch im Gartenbau zum Einsatz kommen, gibt es hier ein entsprechend groeß Vielfalt von Aufsätzen.

Antriebsköpfe aller acht Kombigeräte im Test auf einer Wiese liegend
Der Vorteil der Kombigeräte liegt ihn ihrer Flexibilität. Das spart Platz im Gerätehaus.

Kurz und knapp

1. Der Testsieger bei den Kombigeräten mit Akku: Stihl KMA 80 R

Stihl KMA  80 als Freisteller
  • PRO
    • Der Stihl KMA 80 R funktioniert als Antrieb mitt allen getesteten Aufsätzen sehr gut und recht leise. Er hat Ausdauer, ist kraftvoll und sehr gut ausbalanciert. Mit dem verstellbaren Handgriff lässt er sich schnell an verschieden Arbeitssituationen anpassen; der Wechsel der durchweg hochwertigen Anbaugeräte geht problemlos vonstatten.
  • KONTRA
    • Die flügelförmige Bediensperre des Gerätes ist etwas gewöhnungsbedürftig. Der Preis vor allem in Verbindung mit den Anbaugeräten ist sehr hoch, weshalb sich das Gerät wohl eher an ambitionierte Hobbyisten und Profis richten dürfte.

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,5

2. Der Preis-/Leistungssieger bei den Kombigeräten mit Akku: Husqvarna 110iL FLXi

Husqvarna 110iL FLXi als Freisteller
  • PRO
    • Der sereinmäßig zum Husqvarna 110iL FLXi gehördene Rasentrimmer ist durch den Schwenkmechanismus sehr vielseitig, der Hochentaster sehr durchzugsstark. Zudem ist das Handstück ausgesprochen leicht.
  • KONTRA
    • Es gibt nur eine Geschwindigkeitsstufe. Außerdem ist die Bediensperre mittels Plastik-Kipphebel von der Handhabung und Haptik her nicht optimal.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,6

3. Der Testsieger bei den Kombigeräten mit Benzinmotor: Stihl KM 56 RC-E

Stihl KM 56 RC-E als Freisteller
  • PRO
    • Stihls KM 56 RC-E verfügt über ein sehr gutes Kaltstartverhalten. Der Motor relativ leicht und gut ausbalanciert, was auch längeres Arbeiten nicht zur Qual werden lässt. Das Gerät ist zudem wertig verarbeitet und gut gegen Schmutz und Staub geschützt. Nutzt die gleichen hochwertigen Anbaugeräte wie alle anderen Antriebe des Herstellers auch.
  • KONTRA
    • Anders als beim Akku-Modell kein verstellbarer Griffbügel. Auch hier in Verbindung mit den Anbaugeräten recht teuer.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,6

4. Der Preis-/Leistungssieger bei den Kombigeräten mit Benzinmotor: Stiga MT 330

Stiga MT 330 als Freisteller
  • PRO
    • Stigas MT 330 ist ein sehr günstiges Komplettpaket, das sogar noch ein Verlängerungselement beinhaltet. Das Kaltstartverhalten ist gut, ebenso die Gasannahme. Gut geeignet für gelegentliche Einsätze.
  • KONTRA
    • Der Antrieb des MT 330 ist recht schwer, das Handling dadurch nicht optimal. Die Heckenschere “nagt” mitunter etwas, statt sauber zu schneiden. Zudem ist die Montage der Anbaugeräte mitunter ein wenig hakelig.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4

5. Akku-“Schnäppchen” mit einer Einschränkung: Stiga MT500e Kit

Stiga MT500e Kit als Freisteller
  • PRO
    • Sehr günstiges und leises Akku-Gerät für alle, die schon einen Freischneider haben oder keinen benötigen. Gute Schnittleistung bei Heckenschere und Hochentaster. Teleskopierbar.
  • KONTRA
    • Etwas kopflastig, kein Griffbügel, im voll ausgezogenen Zustand nicht ganz einfach zu handhaben. Freischneider leider auch nicht optional erhältlich.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2.8

Kombigeräte: Eine Art Baukastensystem

Um Rasenkanten und unzugängliche Grasflächen im Zaum zu halten, braucht man einen Trimmer oder einen Freischneider. Hohe Büsche erfordern eine Hochheckenschere. Und will man nicht mit der Hand- oder der sperrigen Kettensäge in Bäume kraxeln, hilft oft ein Hochentaster weiter. Dumm nur, dass man sich damit schon wieder drei Geräte mehr ins Gartenhaus stellt. Doch es gibt Abhilfe, denn allen besagten Maschinen ist gemein, dass sie im Prinzip Werkzeuge am Stiel sind. Und damit lassen sich Griff und Vorsätze als Wechselsystem konstruieren. Kombi- oder Multifunktionsgerät nennt sich das Ganze dann. Einige Hersteller bieten hier dann komplette Sets an, die aus einem Motor und besagten drei Aufsätzen – Freischneider, Hochentaster, Heckenschere – bestehen. Andere wiederum haben um diese Multifunktionsgeräte eine ganze Produktwelt geschaffen, aus der man sich sein individuelles System zusammenstellen kann. Hervorzuheben sind dabei sicherlich Stihl und Makita, die für die hier getesteten Kombiantriebe weit über zehn Anbaugeräte und Erweiterungsoptionen anbieten.

Einhell Werkzeugköpfe  und Antriebsschaft auf dem Rasen leigend
Bei Einhell ist sogar der Antriebsschaft für die Werkzeugköpfe universell verwendbar.

Test der Kombigeräte im Detail: Zwei Antriebskonzepte

Solche Kombigeräte gibt es mit Akku oder aber auch mit Benzinmotor. Letztere haben den Motor immer am Ende des Unterteils, das man beim Arbeiten sozusagen in der Hand hält. Über eine Welle wird dann das Werkzeug am anderen Ende der Maschine angetrieben. Auch bei den Akkuversionen gibt es dieses System. Scheppach, Einhell und Stihl nutzen das beispielsweise. Dadurch, dass Elektromotoren viel kompakter sind, existiert aber auch eine andere Variante. Bei der befindet sich nur der Akku sowie der Schalter im Handgriff, während der Motor jeweils im Werkzeug selbst verbaut ist. Das findet sich bei Husqvarna und Stiga. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. So sind die Geräte mit dem Motor im Griff-element mechanisch aufwendiger und dadurch auch etwas weniger effizient. Bei den kräftigen Benzinantrieben allerdings spielt das kaum eine Rolle. Ein wesentlicher Vorteil ist jedoch, dass die Werkzeuge dadurch leichter sind, bei gleichzeitig höherem Gegengewicht. Das sorgt für ein gutes Handling, besonders wenn man noch mit ggf. erhältlichen Verlängerungselementen arbeitet.

Alle Kombigeräte mit Hochentaster-Anbaugeräten in voller Länge auf einem Rasen
Wer hoch hinaus will, fährt serienmäßig mit Stiga und Einhell am besten. Für die anderen Geräte gibt es optionale Verlängerungen.

Bei der Variante mit dem Motor im Aufsatz ist praktisch, vom Werkzeug selbst abgesehen, keine Mechanik vorhanden, die verschleißen könnte. Außerdem ist die Laufkultur gerade im Verglich zu den günstigen Benzinmodellen besser. Der Preis dafür ist allerdings eine potenziell deutlich ausgeprägtere Kopflastigkeit. Vor allem bei Stiga erfordert präzises Arbeiten mit dem Hochentaster oder der Heckenschere einiges an Kraft; die Hebelwirkung der Geräte ist nicht zu unterschätzen, vor allem wenn man mehr in der Horizontalen statt in der Höhe arbeitet. Insgesamt ist hier das Husqvarna-System etwas leichter und ausgewogener. Dafür ist bei Stiga ein Teleskopstiel ein weiteres Plus eines solchen Konzepts, denn es genügt ja hier, dass die Versorgungskabel, die in einer Schleife im Schaft verlegt sind, den Längenauszug mitmachen. Will man dagegen ein System mit Welle verlängern, geht das, wenn überhaupt, nur mittels eines zusätzlichen Einsatzes, den Einhell und Stiga beim Benzinantrieb auch mitliefern.



Allerdings hat dieses Verlängern, egal in welcher Form, auch Grenzen: Wer mit Teleskoparm und abgewinkelter Heckenschere versucht, einen ein Meter tiefen und drei Meter hohen Busch oben plan zu schneiden, wird womöglich irgendwann aufgeben, weil man einfach nicht wirklich sehen kann, wo man arbeitet. Zudem werden die Geräte mit zunehmender Länge im schlechtesten Fall unfreiwillig flexibel, wodurch man gerade beim Hochentaster weniger Druck auf die Kette ausüben kann. Und es nimmt einem die Hebelkraft, wenn sich zum Beispiel die Sägekette verklemmt haben sollte. Stihl bietet daher auch eine optionale Verlängerung aus Carbon, die mehr Steifheit verspricht als ein Metallstecksystem. Beim Stiga Teleskop kommt hinzu, dass der innere Auszug naturgemäß einen geringeren Durchmesser hat als das Außenrohr. Und auch bei Einhell ist der Schaftteil, an den der Geräteaufsatz geschraubt wird, dünner als das übrige Gestänge.

Eine Person schneidet mit einer Hochheckenschere einen Strauch
Tiefe, hohe Sträucher lasse sich trotz langer Stiele mitunter nicht ohne Leiter bearbeiten. Man sieht zu wenig.

Eine Frage der Haltung

Grundsätzlich lässt sich konstatieren, dass ein geringes Gewicht immer von Vorteil ist. Das bieten vor allem die Maschinen von Stihl und Husqvarna, besonders jeweils in der Kombination mit den Aufsätzen. Das Schwergewicht unter den Antrieben ist das Benzinmodell von Stiga mit rund 5,2 Kilogramm, das Leichtgewicht ist das Husqvarna mit nur 2,6 Kilogramm. Zwar sind bei allen Kombigeräten Schultergurte im Lieferumfang, die vor allem im Freischneidebetrieb Gewicht vom Arm nehmen können. Aber in Verbindung mit der Heckenschere oder dem Hochentaster schränken sie mitunter die Beweglichkeit etwas ein, wenn man gerade mitten im Gebüsch arbeitet und dann die Maschine insgesamt doch mal einen halben Meter weiter oben ansetzen muss. Ohnehin ist hier dann das größere Problem die Position des Zusatzgriffs. Der sollte für die Arbeit über Kopf möglichst weit oben sitzen, während beim Grasschneiden eine kürzere Griffweite sinnvoll ist. Stihls KMA 80 R sowie die Maschinen von Husqvarna und Einhell besitzen entsprechend verstellbarer Handgriffe, was die Arbeit deutlich komfortabler macht. Trotzdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass längeres Arbeiten in der Höhe, oder noch mehr auf größere Distanz, anstrengend werden kann.

Der verstellbare Handgriff bei tihl im Detail
Ein schnell verstellbarer Handgriff wie hier bei Stihl ermöglicht eine bessere Haltung abhängig von der jeweiligen Anwendung.

40 Volt für kräftigen Durchzug

Wer übrigens bei den Akkugeräten frohlockt, dass er womöglich die Stromspeicher von bestehenden Werkzeugen nutzen könne, sollte sicherheitshalber genauer hinschauen. Alle Geräte arbeiten aufgrund der benötigten Leistung mit Spannungen um 40 Volt, weshalb die typischen 18/20-Volt-Werkzeugakkus hier nicht immer kompatibel sind. Ausnahmen bilden Einhell und Scheppach, die jeweils mit zwei „kleinen“ Akkus arbeiten. Immerhin bieten alle anderen Hersteller innerhalb des jeweiligen 40-V-Akkusystems weitere Maschinen wie zum Beispiel Rasenmäher oder Kettensägen an. So oder so heißt es beim Kauf immer: Augen auf! Denn viele Hersteller bieten ihre Modelle nur ohne oder wahlweise mit oder ohne Akku an. Entsprechend darf man sich nicht von manch vermeintlich günstigem Preis täuschen lassen. So scheint Einhells GE-LM 36/4in1 Li-Solo mit 349 Euro ein echtes Schnäppchen zu sein.

Das gilt aber nur, wenn man bereits über passende Akkus verfügt. Ansonsten verteuert der Twin-Charger mit den zwei benötigten Akkus das Ganze um fast 160 Euro. Und ein zweiter Akku bzw. Akkusatz zum Wechseln treibt den Preis weiter in die Höhe. So schlägt etwa bei Stihl ein AK20-Akku mit 139 Euro zu Buche, das Ladegerät nochmals mit knapp 50. Und wer den Schnelllader haben möchte, muss statt der 50 gleich 139 Euro investieren. Und selbst bei einem oft eher günstigen Hersteller wie Scheppach ist man für zwei Akkus plus Doppel-Ladegerät mit über 200 Euro dabei. Stiga liefert für 349 Euro einen 2-Ah-Akku nebst Ladegerät mit, ohne kostet das MT500e-Sytem 70 Euro weniger. Bei Husqvarna liegt das Bundle aus Akku und Ladegerät mit 269 Euro 100 Euro über dem Gerät ohne Stromversorgung.

Die jeweils paarweise angeschlossenen Akkus bei Einhell und Scheppach
Scheppach und Einhell nutzen die Standard-Akkus des gesamten Werkzeugsortiments. Dafür werden jeweils zwei benötigt.

Die beiden Benzinmodelle wiederum haben nicht nur per se genug Kraft, sondern auch nicht solche Zusatzkosten. Wer im Gegenwert eines Akkus Sprit kauft, dürfte selbst bei den aktuellen Benzinpreisen bei normaler Nutzung der Maschinen im Garten damit einige Jahre hinkommen – vorher ist wohl eher der Treibstoff alt und nicht mehr richtig zündfähig. Unterm Strich ist dadurch sogar bei Stihl die Benzinvariante günstiger als der Akku-Antrieb, auch wenn das Gerät selbst etwas mehr kostet. Aber beim KMA 80 R kommt eben noch der Akku hinzu.

Der Einschalter bei Makita
Bei Makita ist kurzzeitig auch ein Rückwärtslauf möglich, um zum Beispiel verklemte Werkzeug zu lösen.

Ein weiterer Vorteil der Benzinvarianten: Sie lassen sich stufenlos drosseln, was bei den Akkumaschinen nicht funktioniert. Hier haben Scheppach und Makita drei Geschwindigkeitsstufen, Stihl zwei und Husqvarna, Einhell sowie Stiga jeweils nur eine. Insgesamt bieten damit alle Antriebe für die vorgesehenen Aufgaben genug Leistung, die sich im besten Fall eben auch für unterschiedliche Aufgaben anpassen lässt. Eine scharfe Sägekette muss sicher nicht so schnell laufen, wie ein Freischneider rotiert.

Für Kombigeräte gilt: Aufsatz, wechsle dich

Das Wechseln der Aufsätze ist ein Fall für sich. Im Großen und Ganze funktioniert das bei allen Geräten gut. Bei den mechanischen Systemen muss man allerdings Acht geben, dass die Welle richtig ineinander rutscht. Deshalb empfiehlt es sich, die Wellen frei von Staub und Schmutz zu halten. Bei den Akku-Systemen von Stiga und Husqvarna muss nur der elektrische Kontakt hergestellt werden, was das Verbinden etwas einfacher macht. Bevor es allerdings so weit ist, muss man zum Schraubendreher bzw. zu den mitgelieferten Schrauben- und Inbus-Schlüsseln greifen. Bei allen Geräten muss bei den Hochentastern das Schwert nebst Kette und bei den Freischneidern der Schutz mitsamt dem Fadenkopf montiert werden. Das ist aber selbst bei wenig handwerklicher Begabung kein Problem und schnell erledigt. Und dann kann die Garten-, Hecken und Gehölzpflege beginnen. Übrigens: Besonders platzsparend geht hier Einhell zu Werke. Denn statt jedes Anbaugerät mit einem eigenen Schaft auszustatten, wechselt man hier nur die Köpfe, die sich bequem im Regal lagern lassen. So hat man nur eine Verlängerung und eine Schaftstange.

Schnittleistung der Kombigeräte

Bei den Freischneidern gibt es praktisch keine funktionalen Unterschiede, sieht man von der Wickelmechanik des Fadens ab – und davon, dass es für das Stiga-Akkugerät keinen entsprechenden Aufsatz gibt, was wiederum an dem Teleskopkonzept liegt. Hier ist dann alternativ aus der gleichen Baureihe (GT 500e) der Freischneider mit eigenem Akkuhalter und eigenem Teleskopschaft für 179 Euro erhältlich, wobei der Akku aus dem MT500e-Kit dann auch dort verwendet werden kann. Ansonsten ist aber das Prinzip der Trimmer so simpel, dass es einfach immer funktioniert, wobei der Fadenkopf von Einhell etwas weniger effizient ist, weil er nur mit einem Faden arbeitet. Eine Besonderheit bietet Husqvarna: Hier ist der Kopf um 90 Grad drehbar und mit einer Stützrolle ausgestattet, sodass man mit senkrecht rotierendem Kopf auch Rasenkanten sauber ausarbeiten kann. Scheppach, Stiga in der Benzinvariante, Einhell und Makita liefern noch ein Krautmesser, mitunter auch Sense genannt, mit. Das lässt sich statt des Fadenkopfes montieren und eignet sich, um dickeres Gestrüpp zu beseitigen. Dieses Werkzeug sollte man allerdings, wenn überhaupt, mit sehr viel Vorsicht verwenden. Anders als der Faden haut das Messer hässliche Macken in Treppenstufen, Terrassenplatten, Zaunpfähle, Baumstämme und auch Menschen. Zudem kann es Steine oder andere größere Teile hochschleudern. Profis tragen daher oft entsprechende Schutzkleidung in Form von Beinschienen und mindestens einer Schutzbrille, besser noch eines Gesichtsvisiers.

Eine Person vor einem Strauch mit Schutzbrille
Stihl liefert als einziger Hersteller eine Schutzbrille mit. Und die passt sogar für Brillenträger.

Kleiner Tipp: Wer das Krautmesser nicht verwenden möchte, aber dennoch Gestrüpp beseitigen muss, kann einen sogenannten Gestrüppschneider verwenden. Stihl und Makita bieten so etwas als optionales Anbaugerät an. Letztlich sind die Teile nichts anderes als umgedrehte Hochheckenscheren, weshalb man auch diese für bodennahes Gestrüpp verwenden kann. Denn alle Aufsätze hier im Test lassen sich in beide Richtungen abwinkeln. Allerdings haben die richtigen Gestrüppschneider mit 25 Zentimetern Länge einen deutlich kürzeren Schneidbalken, was das Handling leichter macht als bei den durchweg zwischen 40 und 50 Zentimeter langen Heckenscheren. Ein paar Meter kann man damit dennoch problemlos „entkrauten“.

Die Hochentaster, die ja nichts anderes sind als kleine Kettensägen, erweisen sich als durchweg leistungsfähig. Für das Sägeergebnis spielt es dabei übrigens keine Rolle, ob der Antrieb im Aufsatz verbaut ist oder per Welle erfolgt. Bemerkenswert ist hier vor allem, dass sich selbst die sehr langsam laufende Kette des Stiga MT500e konsequent und kraftvoll durch den neun Zentiemter dicken Testast frisst. Damit ist das Gerät ein ideales Werkzeug für alle, die vor schnell laufenden Motorsägen viel Respekt oder gar Angst haben. Dennoch muss man wissen, dass hier die Schärfe der Kette eine noch wichtigere Rolle spielt als bei den übrigen Hochentastern. Denn wird die Kette stumpfer, kann diese Maschine das eben nicht durch hohe Drehzahlen kompensieren. Und aufgrund der Länge der Maschine lässt sich auch nicht beliebig Druck auf das Sägeschwert ausüben, um die Kette ins Holz zu treiben. Positiv festzuhalten bleibt aber, dass es bei dem Gerät wie auch bei den Modellen von Stihl, Einhell und Husqvarna einen Ziehhaken gibt, mit dem man auch mal einen verhakten Ast aus einem Bau oder Busch holen kann. Sinnvollerweise arbeitet man übrigens auch hier mindestens mit Schutzbrille, weil die Hochentaster bei der Überkopfarbeit die Sägespäne relativ vehement nach unten auswerfen.

Die Kettensägen der Hochentaster nebeneinander liegend.
Selbst der kleine Hochentaster von Einhell kommt mit dickeren Ästen gut klar; 8 cm Durchmesser sind bei allen Maschinen kein Problem.

Die größten Qualitätsunterschiede innerhalb der Kombigeräte gibt es letztlich bei den Heckenscheren. Hier merkt man gerade bei den günstigeren Geräten, dass die Messerqualität nur mittelmäßig ist. Die Geräte schneiden nicht so sauber, reißen mitunter mehr. Gerade bei den baugleichen Aufsätzen von Scheppach und dem Benzinmodell von Stiga fällt das besonders auf: Trotz der doch recht kraftvollen Antriebe müssen sich Aufsätze schon bei recht dünnen Zweigen durch das Holz „nagen“, statt es mit einem Schnitt sauber zu durchtrennen, was vor allem die Maschinen von Stihl und Husqvarna sehr gut hinbekommen. Dabei ist das saubere Schneidverhalten auf der einen Seite für die Pflanzen selbst viel besser, auf der anderen Seite erleichtert es aber auch das Arbeiten, weil der Strauch- oder Heckenschnitt einfach viel schneller von der Hand geht. Auch die Neigemechanik der schon erwähnten Aufsätze von Scheppach und Stiga präsentiert sich recht rustikal, aber dennoch funktional. Und anders als bei den meisten anderen Geräten ist hier auch die Bedienung mit einer Hand möglich. In dem Kontext fällt allerdings auch eine kleine Schwäche beider Benzinantriebe auf. Sofern man sie, was sehr sinnvoll ist, zum Starten durch Anziehen auf den Boden legt, funktioniert das nur mit nicht abgewinkelter Heckenschere, weil sonst das Messer hohl liegt und sich potenziell verbiegen könnte. Ein Handstart wie bei den Akkumodellen klappt vielleicht mit dem Stihl-Kombimotor, wenn er warm gelaufen ist, weil er sich dann sehr leicht anziehen lässt. Komfortabel allerdings ist das nicht unbedingt.

Die Knickgelenke der Heckenscheren der Kombigeräte von Scheppach und Stiga
Die Heckenscheren von Scheppach und Stigas Benzin-Modell sind annähern baugleich und gut bedienbar. Leider schneiden sie nicht immer gut.

Kombigeräte und der richtige Schalter

Je nach Arbeitssituation ergibt es Sinn, vor dem Gerätekauf einmal zu testen, wie gut man mit dem jeweiligen Sicherheitsschalter klarkommt. Die Geräte sind erst einmal so ausgelegt, dass sich alle Schalter gut betätigen lassen, wenn man von oben um den jeweiligen Handgriff fasst. Wer aber gelegentlich jenseits eines Zaunes zum Beispiel bodennah in den eigenen Garten wuchernde Brombeeren vom verwilderten Nachbargrundstück zähmen möchte, sollte darauf achten, dass man den Schalter auch irgendwie betätigen kann, wenn man von unten in den Griff fasst, weil man sonst nicht genug Antrieb bekommt, um das Werkzeug auf der anderen Zaunseite nach unten zu neigen. Im Test funktioniert das mit allen Maschinen einigermaßen gut. Kleiner Tipp: Spätestens bei diesem Einsatzszenario sollte man bei der Arbeit mit Benzingeräten Gehörschutz verwenden, weil man den Motor mitunter dann doch recht dicht ans Ohr heranbringt. Allerdings schadet entsprechende Schutzausrüstung, wie bereits erwähnt, auch im normalen Betrieb nicht. Immerhin liefert Stihl sogar eine einfache Schutzbrille mit; von allen anderen Herstellern bekommt man den Hinweis auf die Verwendung solcher Sicherheitskomponenten erst bei der Lektüre der Bedienungsanleitungen.

Fazit

Wer Hecken, Sträucher und Bäume auf seinem Grundstück hat sowie Rasen oder eine Wiese, für den ergibt ein Kombigerät viel Sinn. Die Auswahl der passenden Maschine hängt von der Nutzungsintensität ab. Die Testsieger bei Akku- und Benzingeräten kommen beide von Stihl. Hier sind schon die beiden getesteten Antriebe für ambitionierte Hobbygärtner konzipiert. Die Anbaugeräte sind dann die gleichen wie für die Profi-Maschinen, weshalb das ganze System entsprechend teuer ist. Ähnliches gilt für Makita, wobei hier Gewicht und Balance nicht ganz so optimal sind wie bei Stihl. Im Hinblick auf das Preis-Leistungs-
Verhältnis überzeugt bei den Akku-Kombigeräten Husqvarna, wenngleich knapp 570 Euro sicher auch kein Schnäppchen sind. Das ist einerseits das Stiga-Benzin-System MT 330, das für gelegentliche Arbeiten durchaus genügt. Oder man greift, wenn man beim Akku bleiben will und auf einen Freischneider verzichten kann, zum Stiga MT500e.

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.