Bereits im Juni 2023 ist eine neue Trinkwasserverordnung (TrinkwV) in Kraft getreten. Nun erklärte der Verband deutscher Ingenieure (VDI) in einer Pressekonferenz, was der Schutz der Wasserqualität für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet. IMTEST war live dabei und fasst die wichtigsten Punkte zusammen. Die Verordnung in Kürze:
- Die TrinkwV senkt die Grenzwerte für bestimmte Schadstoffe und Metalle, darunter Arsen, Chrom, Blei sowie Poly- und Perfluoralkylsubstanzen, die in vielen Haushaltsgegenständen enthalten sein können.
- Zudem verpflichtet die TrinkwV Betreiber von Trinkwassersystemen zu deutlich strengeren Kontrollen.
- Auch Vermieter müssen ihre Wasserleitungen strenger kontrollieren und Mieter gegebenenfalls informieren, falls Schadstoffe oder Keimbelastungen wie etwa durch Legionellen auftauchen.
- Vermieter müssen obendrein alle noch verbauten Bleirohre bis spätestens 2026 austauschen, da es sich bei Blei um ein giftiges Schwermetall handelt.
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Die neue Verordnung folgt der europäischen Trinkwasserrichtlinie. Sie soll Verbraucher schützen und nimmt dabei in erster Linie Vermieter und Anlagen-Betreiber in die Pflicht. Doch auch Konsumentinnen und Konsumenten können dazu beitragen, dass ihr persönliches Trinkwasser unbedenklich ist, wie Arnd Bürschgens, Sachverständiger für Trinkwasserhygiene des VDI in einer Pressekonferenz erklärt. Beispielsweise sei es die “Pflicht des Mieters, jede Entnahmestelle regelmäßig zu nutzen”. So lässt sich verhindern, dass sich abgestandenes Trinkwasser in den Hähnen sammelt.
Regel Nr. 1: Wasser regelmäßig laufen lassen
Bereits nach vier Stunden, so der Experte, sei das Wasser aus dem Hahn nicht mehr als vollständig frisch zu bezeichnen. “Das heißt nicht, dass es Müll ist”, ergänzt sein Kollege Guido Hilden, Dipl. Ing. (FH) Verfahrenstechnik und Fachreferent im Bereich Hygiene. “Man muss das Wasser nicht direkt wegschütten, sondern kann es auffangen und damit die Blumen gießen”. Zum Trinken jedoch sollte ausschließlich frisches Wasser verwendet werden.
Stand der Wasserhahn nur für einige Stunden still, reicht es, wenige Sekunden abzuwarten, um frisches Wasser zu erhalten. Spätestens nach einem dreitägigen Urlaub jedoch sollten alle Wasserhähne, inklusive Dusche und Badewanne einmal vollständig aufgedreht und mit heißem Wasser durchgespült werden, um Ablagerungen von Schadstoffen oder Keimen zu entfernen. Denn Krankheitserreger wie beispielsweise Legionellen fühlen sich in stehendem Wasser bei Temperaturen zwischen 25 und 60 Grad Celsius besonders wohl.
Um Wasser zu sparen und Keime trotzdem zu entfernen, lohnt es sich daher auch im Alltag, alle Anschlüsse regelmäßig zu verwenden. “Meine Frau geht immer ins Gästebad, um Wasser zum Blumengießen zu holen”, erklärt Hilden. So bleibt der Wasserhahn von innen sauber.
Regel Nr. 2: Duschköpfe, -schläuche und Strahlregler austauschen
Nicht nur Wasserhähne wollen sauber gehalten werden. Auch Duschköpfe, Strahlregler und Schläuche sind potenzielle Sammelbecken für Ablagerungen und Bakterien. Zwar hängt das Tempo der Verschmutzung unter anderem von Temperatur und Härte des Wassers ab, die regional variieren. Doch selbst unter Idealbedingungen sollten Einzelteile wie Strahlregler, Duschköpfe und -schläuche mindestens einmal im Jahr gereinigt oder ausgetauscht werden, so die Experten.
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Regel Nr. 3: Schlechtes Wasser erkennen
Grundsätzlich empfiehlt es sich, auf die eigene Sinneswahrnehmung zu vertrauen und die Augen offen zu halten. Auch wer kein Messinstrument nebst Chemie-Experimentierkasten zur Bestimmung der Wasserqualität zuhause hat, kann erkennen, wenn beispielsweise Rost oder Schleim am Duschkopf kleben. Hier spricht man von einer “organoleptischen” Analyse, einfach ausgedrückt, von Sinneswahrnehmung.
“Wenn Schleim zu sehen ist oder das Wasser komisch riecht, wenn es komisch schmeckt oder wenn es eine bräunliche Färbung annimmt, ist sehr wahrscheinlich etwas im Argen”, bestätigt Hilden. Auch empfiehlt er, vorsichtig zu sein, wenn unbeabsichtigt warmes anstelle von kaltem Wasser aus dem Hahn kommt. Auch hier kann sich eine tiefergehende Schadstoffanalyse lohnen.
Expertenempfehlung: Info-Material des Umweltbundesamts
Für mehr Informationen und Tipps rund um das Thema Wasserversorgung in den eigenen vier Wänden empfiehlt Christian Strehlow, Sachverständiger für Trinkwasserhygiene der Industrie- und Handelskammer (ebenfalls in der Pressekonferenz vertreten), die Trinkwasserbroschüre des Umweltbundesamts. Hier erfahren Sie mehr zur Risikovermeidung und die Experten beantworten die Frage “Brauche ich eigentlich Trinkwasserfilter?”