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Neues Konzept: eBay Lokal in Pop-up-Stores vorgestellt

eBay präsentiert seine Lokal-Variante in ausgewählten Städten.

Ein eBay-Schild hängt an einem Laden
ebay lokal © IMTEST

Die weißen Regale sind fast leer, das dreieckige Zimmer nur noch spartanisch eingerichtet. Auf einem grünen Stuhl an der Wand sitzt eine blonde, junge Frau. Anika tippt auf ihr Handy. “Ich antworte Käufern und vereinbare Abholungen”, erklärt sie, alles muss raus. Der eBay Pop-up-Store in der Hamburger Schanzenstraße hat nur drei Tage geöffnet, dann endet die Aktion, mit der eBay seine neue Plattform “eBay Lokal” bewirbt. IMTEST war vor Ort, um zu berichten, was sich damit ändert und wieso die neue eBay-Variante kleinanzeigen.de Konkurrenz machen könnte.

Eine blonde Frau sitzt auf einem Stuhl in der Mitte eines Zimmers
Anika promotet den eBay Pop-up-Store – und verkauft auch privat auf der Plattform. © IMTEST

eBay Lokal: Mehr Absicherung bei der Abholung

Das Grundkonzept von eBay Lokal ist ebenso einfach wie bekannt: Abholung an Stelle von Versand. Lästiges Einpacken wird damit überflüssig und zumindest die Verkaufenden sparen sich den Weg zur Post. Für die Käuferinnen und Käufer bedeutet die Extrameile zudem eine gewisse Kostenersparnis, denn in der Regel zahlen sie die Versandkosten für ihre Neuerwerb.



Da Abholung aber meist nur in der näheren Umgebung Sinn ergibt, führt eBay mit seiner Lokalvariante die Option ein, Angebote regional zu filtern- Anhaltspunkt ist dabei die eigene, angegebene Postleitzahl. Zudem hat das Unternehmen eine Art digitalen Handschlag eingeführt: eBay Lokal will Kundinnen und Kunden jedoch nun vor unliebsamen Preisverhandlungen an der Haustür schützen und setzt daher vollständig auf digitales Bezahlen auf der eigenen Plattform, beziehungsweise innerhalb der App. Dabei wird auf der Käuferseite eine QR-Code erzeugt, sobald das Geld eingezahlt wurde. Verkäufer müssen diesen Code später bei der Warenabholung scannen, um so den Betrag freizuschalten. Auf diese Weise sollen beide Seiten bei Kauf abgesichert werden.

Eine goldene Winkekatze sitzt auf einem schwarzen Bücherregal
eBay will Privatverkäufe stärken. © IMTEST

“eBay-WG” im Herzen Hamburgs

Das neue Modell gilt ab sofort, um es zu veranschaulichen, hat eBay Pop-up-Stores unter anderem in Berlin und Hamburg eingerichtet. Die Lädchen sehen beinah aus wie kleine Wohnungen, ausgestattet mit bunten Teppichen, Möbeln, Büchern, CDs und vielem mehr. Schauspieler und Schauspielerinnen ziehen hier für die Dauer der Aktion ein. “Ich schlafe nicht hier, aber ansonsten verbringe ich den ganzen Tag im Store”, erklärt Promoterin Anika. Sie empfängt Kundschaft und überreicht ihre “Privatverkäufe”. “Das sind nicht wirklich meine Sachen”, lacht sie, “dann wäre meine Wohnung ja leer”. Allerdings laufen die Verkäufe über ihren echten eBay-Account. “Ich wurde auch wegen meiner guten Kundenbewertungen für den Job ausgesucht”, verrät sei augenzwinkernd. Vor allem die Versteigerungen in ihrer kleinen eBay-WG findet sie spannend: “Wenn man zum Beispiel hier sitzt und sieht: Gleich ist das Sofa weg…”



Kundensicherheit im Fokus

Sie sei schon seit 2011 dabei, erzählt die junge Frau weiter. “Manchmal hatte ich das Gefühl, dass auf eBay viele Fakeprofile unterwegs sind. Aber jetzt durch die Aktion, habe ich so viele nette Leute kennengelernt. Dadurch ist eBay auch für mich wieder greifbarer und näher geworden”.

Tatsächlich hat die Plattform immer wieder mit Phishing-Attacken zu kämpfen, weiß sich jedoch zu wehren. Unter anderem versucht der Onlinehändler Nutzerinnen und Nutzer durch folgende Maßnahmen zu schützen:

  • Infos zu Phishing-Mails
  • Verkaufsabwicklung mit Käuferschutz innerhalb der App
  • Und jetzt neu: der QR-Code zur beiderseitigen Absicherung

Auch die Stärkung von lokalen Privatverkäufen lässt sich als Maßnahme zur Kundensicherheit interpretieren. Vor allem aber macht eBay damit seiner verkauften Tochterfirma kleinanzeigen.de (ehemals eBay Kleinanzeigen) Konkurrenz. Drei Jahre nach deren Übernahme durch den norwegischen Portalbetreiber Adevinta macht sich eBay nun daran, den Bereich der Privatverkäufe vor allem auf lokaler Ebene zurückzuerobern.

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Maja-Lina Lauer arbeitet seit Oktober 2022 als Volontärin für IMTEST. Zuvor studierte sie Sozial- und Kulturwissenschaften in Fulda mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen. Vor ihrem Volontariat engagierte sie sich zudem ehrenamtlich in den Bereichen Bildungsarbeit und Naturschutz. Entsprechend liegen ihr Fairness und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Ob alternative Mobilität, Foodsharing-Apps oder langlebige Recyclingprodukte – sie kann sich für vieles begeistern, Hauptsache es ist sinnvoll, nachhaltig und erschwinglich.