Fast jeder Deutsche besitzt theoretisch ein Fahrrad, zumindest, wenn es um die reinen Zahlen geht. Laut dem Zweirad-Industrie-Verband sind es 84 Millionen Stück, sowohl E-Bikes als auch normale Fahrräder. Dabei sind im letzten Jahr erstmals mehr elektrisch unterstützte Fahrräder verkauft worden als normale Räder. Weitere Fakten zum Weltfahrradtag, der traditionell am 3. Juni stattfindet, hat IMTEST zusammengetragen.
E-Bike oder Pedelec
Der Begriff E-Bike bezieht sich strenggenommen nicht nur allein auf Pedal-elektrisch unterstützte Fahrräder, sondern kategorisiert allgemein Zweiräder mit Motor. Das, was als E-Bike bezeichnet wird, ist demnach eigentlich ein Pedelec. Es unterstützt, sobald der Fahrer in die Pedale tritt, allerdings nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. Neuerdings werden zur Unterscheidung nicht-elektrisch unterstützte Räder als Bio-Bikes bezeichnet.
Newtonmeter, Wattstunden – Das steckt hinter den Begriffen
Wer ein E-Bike kaufen möchte, sollte wissen, was die verschiedenen technischen Daten aussagen. Die Anzahl der Wattstunden ist ein Wert, der auf dem Akku angegeben ist. Eine Wattstunde entspricht der Energie, die der Akku mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde aufnimmt oder abgibt. Das heißt: Je höher der Wert, desto höher ist meist auch die Reichweite, wobei noch andere Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Dazu gehört beispielsweise das Drehmoment des Motors, der in Newtonmeter (Nm) angegeben ist. Je höher die Zahl, desto kraftvoller fährt das E-Bike. Das merkt der Fahrer besonders dann, wenn er beschleunigt. Während City-E-Bikes meist Motoren mit einem niedrigeren Drehmoment haben, kommen kraftvolle Motoren mit einem hohen Drehmoment beispielsweise bei Trekking-E-Bike und E-Mountainbikes zum Einsatz.
Fahrradländer
Dänemark und die Niederlande sind die Fahrradländer schlechthin. Eine gute Infrastruktur macht es vielen Menschen leicht, das Auto stehenzulassen und stattdessen das E-Bike oder Fahrrad zu nehmen. Angeblich soll es in den Niederlanden sogar mehr Fahrräder als Einwohner geben – nämlich 23 Millionen, während nur 17 Millionen Menschen dort leben. Zudem sollen dort jährlich zwischen 12.000 bis 15.000 Räder aus den Kanälen gefischt werden.
Durchschnittspreise für ein Fahrrad
Der Zweirad-Industrie-Verband hat analysiert, dass im Jahr 2023 rund 470 Euro durchschnittlich für ein normales Fahrrad ausgegeben wurden, für ein E-Bike hingegen 2.950 Euro. Grundsätzlich zählen Trekking-Bikes mit 33 Prozent Marktanteil zu den beliebtesten Rädern, gefolgt von E-Mountainbikes mit 23 Prozent und City- und Urbanrädern mit 18,7 Prozent. Ein großer Trend zeichnet sich bei den E-Cargobikes ab, die immer mehr an Beliebtheit gewinnen.
Weltrekord
Der österreichische Radprofi Christoph Strasser soll 2021 innerhalb von 24 Stunden eine Strecke von 1.026,215 Kilometer gefahren sein. So viel wie niemand vor ihm. Die Durchschnittsgeschwindigkeit soll dabei 42,75 Stundenkilometer betragen haben.
Die besten 120 E-Bikes
Egal, ob Trekking-E-Bikes, City-E-Bikes oder Cargo-E-Bikes – es gibt keinen Fahrradtyp, der nicht von der IMTEST-Redaktion getestet wird. Die besten 120 Räder sind in folgendem Artikel zusammengefasst.
E-Bikes 2024: Die besten 135 im Test – von Trekking bis E-MTB
Trekking-, City-, Kompakt- und Cargo-, Gravel-E-Bikes sowie E-Mountainbikes: Der große Test-Überblick – alle Details, alle Noten.
Gut für die Gesundheit
Laut einem Bericht der Techniker Krankenkasse soll regelmäßiges Rad- und E-Bike-Fahren das Gehirn wachsen lassen, im Speziellen fördert es das Wachstum des Hippocampus. Das ist der Teil des Gehirns, der als Schnittstelle zwischen Lang- und Kurzzeitgedächtnis fungiert. Radfahren soll zudem das räumliche Vorstellungsvermögen und die Konzentrationsfähigkeit steigern lassen. Laut einer WHO-Studie soll das Herzinfarktrisiko um bis zu 50 Prozent gesenkt werden, wenn man täglich 4,5 Kilometer fährt.
Klimafreundlich
Jeder Kilometer, der mit dem Fahrrad oder E-Bike anstatt des Autos zurückgelegt wird, schont das Klima. Wenn man von einem Benzinverbrauch von sieben Litern auf 100 Kilometern ausgeht, können bei einem Arbeitsweg von fünf Kilometern aufs Jahr gerechnet 340 Kilogramm CO2 eingespart werden. Übrigens: Auf der Insel Helgoland ist das Radfahren aus Platzgründen verboten, wobei es aber auch Ausnahmen gibt. So dürfen beispielsweise Ärzte, Handwerker und die Polizei auf zwei Rädern unterwegs sein. Auch Kindern bis zum 14. Geburtstag ist es erlaubt, allerdings nur von Oktober bis April.
Nordseeküstenradweg
Der Nordseeküstenradweg (North Sea Cycle Route) ist mit etwa 6.000 Kilometern einer der längsten Fernradwege der Welt. Er führt durch sechs europäische Länder, darunter Großbritannien, Niederlande, Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Der deutsche Teil der Route umfasst dabei 907 Kilometer.
Fahrrad-Feiertag
Bike, Drahtesel, Leeze, Rad, Radl, Stahlross, Velo, Hirsch, Zweirad – es gibt unzählige Synonyme für das beliebte Vehikel. Darum wurde am 3. Juni mit dem Weltfahrradtag und dem Europäischen Tag des Fahrrads auch ein Ehrentag einrichtet. Während der Weltfahrradtag erstmals am 12. April 2018 stattfand, gibt es den Europäischen Tag des Fahrrads schon seit 1998. Beide Tage werden nun jährlich am 3. Juni gefeiert und sollen auf die zunehmende problembehaftete Verkehrsdichte durch motorisierte Fortbewegungsmittel aufmerksam machen.