Dass sich die Deutschen ungerne die Geschwindigkeit beim Autofahren vorgeben lassen, wird nicht nur in der Debatte um ein Tempolimit deutlich. Auch wenn es um Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbeschränkung in Form von Blitzern geht, so gaben 2019 etwa 65 Prozent der Autofahrer an, eine Ordnungswidrigkeit begangen zu haben. Viele nutzen präventiv Blitzer-Apps, doch diese sind nach einem aktuellen Gerichtsurteil verboten. Alle Infos dazu bei IMTEST.
Ooono: Dieser Knopf warnt vor Blitzern
Der Ooono Radarfallen-Warner soll Autofahrer zuverlässig Blitzern ausweichen lassen. Wie gut das klappt, verrät der Test.
Blitzer-Apps folgen einem guten Kerngedanken, doch werden sie häufig dafür ausgenutzt, unbesorgt auf Strecken ohne Blitzer rasen zu können. Dies ist spätestens nach dem aktuellen Gerichtsurteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe nicht mehr möglich. Dem Urteil ging eine Situation voraus, in der ein Mann im Januar 2022 in Heidelberg zu schnell gefahren ist. Bei der Polizeikontrolle hat der Fahrer das Smartphone seiner Beifahrerin beiseitegeschoben. Trotz dessen hat die Polizei die Blitzer-App entdecken können und eine Geldbuße in Höhe von 100 Euro verhängt.
Diese wollte der Fahrer des PKW jedoch nicht bezahlen und klagte daraufhin. Das Oberlandesgericht ist jedoch nun zu dem Entschluss gekommen, dass die Nutzung von Blitzer-Apps beim Autofahren auch dann verboten ist, wenn sie von einem Beifahrer geöffnet wird. Zusätzlich zu der erwähnten Geldbuße von 100 Euro droht für diesen Verstoß ein Punkt in Flensburg.
Blitzer-Apps: Im Ausland noch teurer
Die Praxis ist auch im Ausland gängig, allerdings drohen hier weitaus höhere Strafen. In Italien bezahlt man für die Nutzung von Blitzer-Apps mindestens 800 Euro, in Griechenland sogar 2.000 Euro und ein 30-tägiges Fahrverbot. Verwendet man in Österreich eine Blitzer-App, drohen ganze 5.000 Euro Strafe. In Deutschland wurde das Verbot 2019 in der Straßenverkehrsordnung § 23 Abs. 1 c S. 3 verankert.