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Gravis: Technikhändler verabschiedet sich vom Bargeld

Garvis nimmt ab sofort keine Zahlungen mehr per Bargeld.

Mensch hält Euro-Scheine vor sich
Auch eine finanzielle Entlastung kann den Alltag im Alltag einfacher machen. © Christian Dubovan / Unsplash

Seit dem heutigen Montag akzeptiert der Technikhändler Gravis ausschließlich Zahlungen per Karte oder Smartphone – unabhängig von der Größe der Beträge. Die neue Regelung gelte in allen 40 Filialen deutschlandweit. Dabei seien entsprechende Testphasen bereits abgeschlossen, wie das Unternehmen dem Spiegel berichtete und später in einer Pressemitteilung bestätigte.



Kein Bargeld mehr? Ein emotionales Thema

Gravis rechnet damit, dass es den Kunden gegenüber “zu Beginn vereinzelt noch Erklärungsbedarf geben kann”. Jedoch gäbe es Hinweisschilder an den Kassen sowie entsprechende Informationen in den AGB, sodass die Umstellung transparent und somit legal sei. Zudem beträfe die Umstellung nur einen einstelligen Prozentsatz der Kundschaft. Denn die überwiegende Mehrheit zahle ohnehin längst bargeldlos.

Das mag für Gravis der Fall sein, insgesamt ist die Bargeld-Frage in Deutschland jedoch nach wie vor ein emotionales Thema. Hier kommen Münzen und Scheine noch weit häufiger zum Einsatz als etwa in den skandinavischen Ländern. Eine mögliche Abschaffung wird immer wieder heiß diskutiert. Bislang jedoch lässt ihre Umsetzung auf sich warten.

Aufgefächert liegen einige Kreditkarten sowie ein zerknüllter Geldschein.
Gravis hat das Bargeld bei sich abgeschafft. © Pixabay / Circe Denyer

Darum kein Bargeld mehr

Für Gravis ist die Sache klar: Karte statt Bargeld bedeutet für Unternehmen weniger Aufwand, weniger Gefahr, an Falschgeld zu geraten und mehr Sicherheit. Denn ohne Bargeld ist ein Kassenraub sinnlos. Banken in Dänemark etwa haben seit der schrittweise vollendeten Abschaffung des Bargelds keinen einzigen Banküberfall mehr registriert. Zudem ist Bargeld deutlich praktikabler für kriminelle Strukturen, in denen Geldflüsse verschleiert werden sollen.

Denn – auch das muss allerdings betrachtete werden – nur Bargeld erlaubt eine völlig anonyme Zahlung. Kreditkarten oder Online-Zahlungen hinterlassen praktisch immer Spuren und liefern Informationen. Zudem stellt sich die Frage, wie beispielsweise Spenden an Obdachlose ohne Bargeld fließen könnten.

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Maja-Lina Lauer arbeitet seit Oktober 2022 als Volontärin für IMTEST. Zuvor studierte sie Sozial- und Kulturwissenschaften in Fulda mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen. Vor ihrem Volontariat engagierte sie sich zudem ehrenamtlich in den Bereichen Bildungsarbeit und Naturschutz. Entsprechend liegen ihr Fairness und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Ob alternative Mobilität, Foodsharing-Apps oder langlebige Recyclingprodukte – sie kann sich für vieles begeistern, Hauptsache es ist sinnvoll, nachhaltig und erschwinglich.