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Energiekrise: So sparen Theater Strom

Kultureinrichtungen wie Theater haben derzeit mit der Energiekrise und steigenden Stromkosten zu kämpfen. Es soll viel gespart werden.

Schauspieler auf einer Bühne vor Publikum
Not macht erfinderisch: mit Glühwein und Körperwärme soll Theatergenuss trotz Sparmaßnahmen Spaß machen. © Kenny Filiaert / Unsplash

Die Energiekrise fordert viele Branchen heraus. Auch in den Theatern macht man sich Gedanken, wie man die Besucher warmhält und die Stromrechnung gleichzeitig im Rahmen bleibt. Frieren ist keine echte Option bei Kulturgenüssen. Neben staatlichen Hilfen sollen es Kreativität und Einfallsreichtum möglich machen.



Im Theater heißt es “Sparen, sparen, sparen!”

Kultureinrichtungen – gerade noch gebeutelt von den Schließungen durch die Corona-Pandemie – müssen sich jetzt mit der Herausforderung der Energiekrise auseinandersetzen. Immense Mehrkosten gilt es zu vermeiden. Claudia Schmitz, Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, sagte gegenüber der Wochenzeitung “Die Zeit”: “Mittelfristig werden die Bühnen aller Voraussicht nach ihr Produktionsverhalten ändern müsse.” Die Devise lautet also: Sparen! Einige Theater wollen die Säle nur noch auf 19 Grad heizen. Die Gruppenwärme soll dazu beitragen, dass es nicht ungemütlich kalt wird. Das Hessische Landestheater Marburg hat sich darüber hinaus etwas für die Erwärmung seiner Gäste einfallen lassen. Wenn es wirklich kalt ist, gibt es Glühwein zum Aufwärmen. Die Intendantin behält eine positive Einstellung trotz aller Herausforderungen:

“Wir sehen es eher als Chance, um zu schauen: wie geht es mit der Nachhaltigkeit weiter. Die Krise ist wie ein Beschleuniger.”

Carola Unser-Leichtweiß
Sitzreihen im Theater
Herausfordernd: große, hohe Säle wie im Theater müssen viel geheizt werden, um warm zu bleiben. © Ballardinix / Pixabay

“Kunst und Kultur können Hoffnung geben”

Weiteres Einsparungspotential in Theatern besteht bei der Beleuchtung. Durch die Modernisierungen von Scheinwerfern wäre es möglich, viel Strom zu sparen. Dafür wären allerdings große Investitionen nötig. Das Schauspielhaus Frankfurt setzt nun mehr auf LED-Lampen auf den Probebühnen und schaltet seine Werbetafeln zwischen 22 Uhr bis 6 Uhr ab. Daneben steigen auch die Preise für vieles andere, das für den Theaterbetrieb relevant ist. Baumaterialien für Bühnenbilder sind teurer geworden. Das Staatstheater Wiesbaden hat einen Anstieg der Kosten um 30 Prozent verzeichnet.

Doch auch an den Theaterbesuchern geht die Energiekrise nicht ohne Effekt vorbei. Die Theater müssen zunehmend Abo-Kündigungen entgegennehmen. Die Inflation lässt mehr Leute abwägen, ob sie ihr Geld für Kulturerlebnisse ausgeben wollen.

Die Bemühungen zum Sparen sollen aber nicht vom Theaterbesuch abschrecken. «Kunst und Kultur können Hoffnung geben in Zeiten von Krieg und Krise, eine Perspektive aufzeigen und manchmal auch einfach ein paar Stunden lang Sorgen und Ängste vergessen lassen», betonte das Ministerium für Wissenschaft und Kunst.



Mit finanzieller Unterstützung durch die Energiekrise

Kultur ist nicht lebensnotwendig, aber wichtig. Dieses Zeichen sendet die Politik derzeit. Kulturstaatsministerin Claudia Roth möchte bald kurzfristige finanzielle Unterstützungen für Kultureinrichtungen auf den Weg bringen. Vergangene Woche haben sich Bund und Länder auf Entlastungsmaßnahmen geeinigt. Eine Milliarde Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds ist vorgesehen. Der Kulturfonds Energie soll Theatern und Orchestern kurzfristig helfen, Energiekosten zu kompensieren. Doch auch langfristig soll die Politik Unterstützungen gewährleisten, dass die Kultureinrichtungen weiter betrieben werden können und durch die Energiekrise kommen.

Katja Widmann hat an der Universität Mannheim einen Bachelor und Master of Arts für Kultur- und Wirtschaftswissenschaft gemacht. Daneben hat sie Praktika im Social Media Bereich, in Print- und Radio-Redaktionen absolviert und ist so auf den Geschmack für die Medienwelt gekommen. Als Volontärin bei Imtest schreibt sie Artikel und testet unterschiedlichste Produkte.