Deutschland entdeckt das Sportpotenzial hinter Games, wie der Verband der deutschen Games-Branche, “Game” verkündet. In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov führte der Verband nach eigenen Angaben eine repräsentative Umfrage zu diesem Thema durch.
Studie zu Sport und Gaming
Hier die Ergebnisse: Wenig überraschend ist, dass Games als Fitness-Methode bei Jüngeren relativ beliebt sind. Rund 38 Prozent der 16- bis 24-Jährigen halten sich gern auf diese Weise fit oder haben das Konzept zumindest schon einmal ausprobiert. Bei den 25- bis 34-Jährigen waren es sogar satte 52 Prozent.
Mit dem Alter der Befragten sinken die Werte, allerdings nur stufenweise. So liegen die 35- bis 44-Jährigen in der Vorerfahrung mit Fitness-Games laut der Studien bei 43 Prozent, die 45- bis 54-Jährigen bei 29 Prozent. Auch bei der ältesten, befragten Gruppe sei Interesse vorhanden. Rund 16 Prozent der Befragten nutzen bereits entsprechende Games, 14 Prozent hätten Interesse.
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Auswertung und Kritik
Die Ergebnisse seien für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren repräsentativ, so Games. Allerdings darf die Vollständigkeit der Studie zumindest angezweifelt werden. Zum einen, da die Altersgruppierung bei 55+ endet, sodass hier eine große Altersspanne besteht. Zum anderen konnte die Umfrage, nur von Personen wahrgenommen werden, die ohnehin technisch affin genug sind, um das Online-Angebot wahrzunehmen. Bei deutlich älteren Menschen ist davon allerdings nicht grundsätzlich auszugehen.
Nichtsdestotrotz überraschen die relativ hohen Zahlen, gerade in den mittleren Altersklassen. Das Image von Gaming scheint sich zu wandeln, hin zu einem vielfältigen Medium, dass unter anderem auch zum Sport genutzt werden kann. Je nach Spiel ist dabei von stärkerer oder geringerer Belastung auszugehen. Jedoch: Nicht nur reine Sport-Spiele, wie Fitness-Zirkel im Game-Format wurden in der Studie berücksichtigt. Auch populäre Spiele-Hits wie “Just Dance” fanden Eingang. Definitiv besteht hier die Möglichkeit, sich sportlich zu verausgaben oder zumindest in Schwung zu kommen. Ob etwa dieser Party-Klassiker von den Befragten aber tatsächlich primär dafür genutzt wurde, Sport zu treiben, geht aus Games Pressemitteilung nicht hervor.
Potenzial ist vorhanden
Womit Games allerdings nicht unrecht hat: Selbst die WHO warnte erst kürzlich (18. November 2022) vor dem verheerenden Bewegungsmangel, der um sich zu greifen scheint. Er bringt dabei unter anderem schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle mit sich. Laut der WHO bräuchten Menschen mindesten 150 Minuten Bewegung pro Woche allerdings halten längst nicht alle Deutsche diese Vorgabe ein. Hier könnten Games möglicherweise anknüpfen; durch ihre spielerische Gestaltung und den verbundenen Spaßfaktor könnte hier Potenzial verborgen liegen, die Menschen wieder mehr in Schwung zu bringen.