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Die 10 hilfreichsten Tipps für sicheres Surfen im Internet

Millionen Menschen surfen allein in Deutschland jeden Tag im Internet. Sicherheitstechnisch gibt es hier einiges zu beachten.

Laptop auf einem Tisch mit Sicherheitsschloss.
Beim sicheren Surfen gibt es einiges zu beachten. © Jessica Lewis / Pexels

Beim Surfen im Internet gibt es einige wichtige Regeln. Wer sie beachtet, schützt sich und andere vor Hacker-Angriffen, Datenlecks und Spam.

1. Surfen mit Virenschutz

Regel Nummer eins: Nicht jede Website ist vertrauenswürdig. Einige Seiten liefern fragwürdige Inhalte, andere sind sogar mit unsicherer Software oder Viren infiziert. Virenschutz-Programme sind daher obligatorisch für eine sichere Internetnutzung. Sie warnen, wenn Nutzer gefährliche oder unsichere Websites anklicken, überprüfen den eigenen Rechner auf Schadsoftware und bereinigen ihn gegebenenfalls. Im IMTEST Vergleichstest 2022 war das Nummer-eins-Virenschutzprogramm Bitdefender Total Security. Hier lag die Virenerkennung über mehrere Monate hinweg bei 100 Prozent.



2. Beim Surfen keine Daten angeben

Grundsätzlich gilt: Sparsamkeit im Datenverkehr. Auf keinen Fall sollten persönliche Daten willkürlich verteilt werden. Hier ist es enorm wichtig, sich vorab über eine Seite und oder das verantwortliche Unternehmen zu informieren.

Natürlich ist die Entscheidung nicht immer einfach. Beispielsweise ist der Meta Konzern nicht gerade für seinen strengen Datenschutz bekannt, trotzdem nutzen Millionen Menschen Facebook, Instagram und Co. – eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss.

In vielen Fällen besteht zumindest die Möglichkeit, nicht alle Datenfelder auszufüllen. Pflichtfelder sind meist mit Sternchen markiert. Weitere Daten preiszugeben ist in der Regel überflüssig und nutzt nur dem Konzern.

3. Nichts wahllos anklicken

Egal ob Link, Datei oder Kontaktanfrage, grundsätzlich gilt: Bei unbekanntem Ursprung, lohnt es sich zweimal hinzuschauen und auf keinen Fall einfach zu klicken. Insbesondere bei Mails besteht hier die Gefahr von Spam, Phishing und Hacking.



4. Vor dem Surfen Einstellungen checken

Bereits vorab lassen sich in den Website- oder Browser-Einstellungen diverse Grundsätze regeln. Etwa ob es möglich sein soll, dass Websites Push-Up-Nachrichten senden. Ebenso befindet sich hier die (häufig eingeschaltete) Standortfreigabe und die Optionen, zur Frage welche Cookies zugelassen werden sollen. Im Zweifel lohnt es sich, alle nicht-benötigten Funktionen zu deaktivieren. Falls eine vertrauenswürdige Website doch eine bestimmte Art von Zugriff benötigt, erscheint in der Regel ein Pop-Up-Fenster mit der entsprechenden Information.

Bei den Cookies gilt: Normale Cookies müssen hier im Regelfall akzeptiert werden. Ansonsten funktionieren viele Websites nicht. Drittanbieter-Cookies hingegen können verboten werden.

5. Cookies einzeln auswählen

Allerdings wird auch beim Aufrufen einer Website häufig nach einer Bestätigung für die Nutzung von Cookies gefragt. Hier dauert es meist nur wenige Sekunden, anstelle von “(alle) akzeptieren” alternative Buttons wie “auswählen” oder “ablehnen” zu klicken. Manchmal führt der Umweg dabei über die ebenfalls zu Beginn verlinkten Cookie-Einstellungen der Seite.

Achtung! Manche Anbieter verstecken den Ablehnen-Button am Ende eines langen Texts zu den Cookies. Auch kommt es häufig vor, dass der Annehmen-Button farbig markiert und damit deutlich auffälliger gestaltet ist.

Netzwerkstecker mit Glasfasersträngen im Hintergrund
Cookies sollten beim sicheren Surfen weitestgehend deaktiviert sein. © Getty / Rafe Swan

6. Daten nach dem Surfen löschen

In der Regel werden auch diese Optionen in den Website- oder Browser-Einstellungen angeboten: Das regelmäßige Löschen des Browser-Verlaufs, der Fingerprints und die Leerung des Cache. All diese Daten können zum einen von anderen Personen eingesehen werden, die Zugriff auf dasselbe Endgerät haben, zum anderen stehen sie obendrein Unternehmen zur Verfügung, die die Daten abgreifen und ihre Website entsprechend an den einzelnen Nutzer angepasst gestalten. Meist geschieht das mit dem Ziel, Produkte zu verkaufen, allerdings werden häufig auch die Ergebnisse von Suchanfragen verändert. Hier spricht man dann von einer Daten- oder Filter-Blase, in der die einzelne Person sich befindet.

7. Sicherer Netzwerke nutzen

In Restaurants, öffentlichen Verkehrsmitteln und mitunter ganzen Straßenzügen wird häufig kostenloses, offenes Wlan angeboten. Das ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn offene Netzwerke sind unverschlüsselt und damit für jedermann frei zugänglich. Findige Kriminelle können hier private Daten von anderen Nutzern desselben Netzwerks abgreifen. Auch in diesem Fall lohnt sich daher eine Verschlüsselung mittels VPN.



8. Software updaten

Software-Updates sind wichtig, damit der Computer oder das Smartphone sich zumindest bestmöglich aus eigener Kraft gegen Hacker und Schadsoftware schützen kann. Außerdem ermöglichen regelmäßige Software-Updates die langfristige Nutzung des Geräts, denn neue Programme funktionieren häufig nur mit aktueller Software.

9. Sicheres Einkaufen und Online-Banking

Besonders heikel ist das Thema Geld im Internet. Hierfür sollten nur verlässliche, sichere Browser und bestenfalls nur der eigene PC genutzt werden. Beim online Einkaufen gilt generell: Nur aus verlässlicher Quelle kaufen, zum Beispiel bei offiziellen Händlern oder bei Privatverkäufen mit Käuferschutz, wie ihn beispielsweise Ebay anbietet.



Das Thema Online-Banking ist ebenfalls ein zweischneidiges Schwert, sehr praktisch, aber bei gerade falschem Gebrauch eine echte Sicherheitslücke. Hilfreich ist dabei unter anderem die Zweifaktor-Verifizierung. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, sich beispielsweise nur mit dem PC im Banking-Account einzuloggen. Es bedarf eines zusätzlichen Schlüssels, beispielsweise ein Code, der jedes Mal neu auf dem eigenen Smartphone landet.

10. Immer im Blick behalten

Egal ob es um Geld-Transfer, Kommunikation oder das Teilen von Inhalten auf Social-Media-Plattformen geht, es ist enorm wichtig, immer im Blick zu behalten, dass das Internet nichts vergisst. Es ist, wenn überhaupt nur mit größtem Aufwand möglich, Daten endgültig zu löschen. Das gilt für die Profile, die wir bei großen Plattformen wie Facebook und Amazon haben, genauso wie für private Chats. Die Gefahr, dass hier Daten geteilt und veröffentlicht werden, lässt sich nur bedingt unterbinden.

Insbesondere mit Kindern und wenig Cyber-affinen Menschen sollte daher unbedingt über Möglichkeiten und Risiken des World Wide Web gesprochen werden. Aufklärung ist hier das A und O.

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Maja-Lina Lauer arbeitet seit Oktober 2022 als Volontärin für IMTEST. Zuvor studierte sie Sozial- und Kulturwissenschaften in Fulda mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen. Vor ihrem Volontariat engagierte sie sich zudem ehrenamtlich in den Bereichen Bildungsarbeit und Naturschutz. Entsprechend liegen ihr Fairness und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Ob alternative Mobilität, Foodsharing-Apps oder langlebige Recyclingprodukte – sie kann sich für vieles begeistern, Hauptsache es ist sinnvoll, nachhaltig und erschwinglich.