Das sind die Monitore im Test
Das Arbeiten von zuhause ist seit Monaten für viele Menschen Realität. So mancher kann sich Home-Office inzwischen auch als Dauerlösung vorstellen. Spätestens jetzt ist es dann an der Zeit, den Heimarbeitsplatz so zu gestalten, dass zumindest einigermaßen ergonomisches Arbeiten möglich ist. Dazu zählt auch der Einsatz geeigneter Monitore. Denn mögen Videokonferenzen und Mails vom Tablet vielleicht noch einigermaßen machbar sein, so kommen die kleinen Displays bei der Arbeit mit langen Texten, Tabellen, Grafik oder Webseiten dann irgendwann an Grenzen. Ein großer Monitor schafft Abhilfe und schont die Augen.
Daher hat IMTEST fünf Homeoffice-Monitore zwischen 24 und 27 Zoll getestet. Die Test-Modelle kommen von bekannten Herstellern wie HP, Philips und Huawei. Aber auch auf Bildschirm spezialisierte Firmen wie AOC und Eizo sind in dem Test vertreten. Dabei ist das Top-Modell von Eizo mit über 650 Euro der kostspieligste Monitor, während Huawei mit einem Bildschirm für rund 160 Euro dabei ist. Die Preisspanne ist bei den großen Monitoren also weit, was den Test und Vergleich umso interessanter macht.
Die Größe der Monitore
Anders als bei Fernsehern muss man bei Computer-Monitoren mit zunehmender Größe nicht mehr Abstand zum Gerät halten; sieht man eventuell von Spielen im Vollbildmodus ab. Ist die Auflösung entsprechend hoch, lässt sich eine Reihe von Bildschirmfenstern gleichzeitig anordnen. Das können zum Beispiel mehrere Tabellen oder die Werkzeugpaletten des Bildbearbeitungsprogramms sein. Die Augen fokussieren sich dabei immer auf das gerade benötigte Fenster und müssen nie den kompletten Bildschirm erfassen.
Insofern bieten die hier getesteten Monitore mit 27 Zoll Diagonale (68,6 cm) eine gute Größe. Allerdings benötigt nicht jeder gleich eine solche Fläche oder hat vielleicht auch nicht den Platz dafür. Dann wiederum sind 24 Zoll ideal und in jedem Fall besser, als den halben Arbeitstag auf ein 10 Zoll-Tablet zu starren.
Auflösung der Monitore muss stimmen
Neben der reinen Diagonale kommt es aber auch auf die Auflösung an. Die beiden großen Monitore von Philips und AOC besitzen 2.560 x 1.440 Bildpunkte, die 24-Zöller „nur“ 1.920 x 1.080, bis auf der Eizo. Dieser bietet 1.920 x 1.200 px. Man braucht also, um etwa ein Foto mit der gleichen Anzahl von Bildpunkten darzustellen, bei einem 27-Zöller nicht die komplette Bildschirmfläche. Das gilt natürlich auch bei 24-Zoll-Monitoren, wenn man zum Beispiel ein Notebook anschließt, das eine Auflösung von 1.600 x 900 Pixeln hat.
Monitore mit dem richtigen Anschluss
Wer ein Macbook nutzt, das von 2016 oder jünger ist, sollte darauf achten, dass der Monitor einen USB-C-Eingang besitzt. Auch für aktuelle Android-Smartphones oder Tablets ist das sinnvoll. Sofern die ebenfalls eine USB-C-Buchse besitzen, lassen sie sich auch direkt anschließen. Muss man Adapter verwenden, wird es gerade bei Apple richtig teuer. Der Umsetzer von USB-C auf HDMI kostet gute 60 Euro. Bei den Geräten von AOC, HP und Eizo kann man aber genau darauf verzichten. Ansonsten ist es relativ egal, ob das Display nun HDMi-, Display Port- oder DVI-Eingänge besitzt, denn hier kosten eventuelle Adapter(-kabel) nur etwa 10 Euro.
Monitore im Test: Die Bildqualität
Alle Monitore im Test verfügen über so genannte IPS-Panels. Das Panel ist das eigentliche Bildschirmmodul. Hinter der Abkürzung IPS verbirgt sich ein spezieller technischer Aufbau, der gute Farbwiedergabe und sehr hohe Blickwinkel ermöglicht. Den Effekt, dass beim Blick schräg von der Seite Farben abkippen, den man von manchen Displays vielleicht kennt, gibt es im Testfeld bei keinem Gerät. Auch bei der Reaktionszeit gibt es keine Ausfälle. Wer nicht gerade Profi-Gamer ist, kann alle Monitore auch gut für Spiele nutzen. Hier ist vielleicht der Monitor von AOC mit seinen speziellen Einstellungen extra fürs Gaming hervorzuheben.
Zudem verfügen alle Displays über verschiedene Modi, die teilweise mit reduziertem Blau-Anteil sehr augenschonendes Arbeiten ermöglichen. Die Farbwiedergabe genügt bei jedem Kandidaten auch für alltägliche Bildbearbeitung. Allerdings bietet der Eizo im Vergleich zu allen anderen eine sehr hohe Farbtreue und eignet sich auch für grafisch anspruchsvolle Aufgaben.
Besonderheiten der Monitore
Wer darüber nachdenkt, potenziell zwei Monitore in Kombination mit einem Notebook zu verwenden, fährt mit den Geräten von HP oder Eizo am besten. Beide ermöglichen eine sogenannte Daisy Chain, also den Anschluss des zweiten Displays an das Erste. Wichtig: Das Notebook muss eine solche Nutzung unterstützen. Hier muss man eventuell beim Hersteller nachfragen. Bis auf den Huawei können zudem alle Bildschirme als KVM-Switch arbeiten, also von zwei Computern gleichzeitig genutzt werden.
FAZIT
Wer Top-Bildqualität sucht, kommt am Eizo FlexScan EV2495-BK nicht vorbei. Allerdings muss man dafür auch tief in die Tasche greifen, wobei es dafür dann immerhin auch noch ein paar Extra-Features gibt, die für bestimmte Szenarien sinnvoll sind. Soll es dagegen ein 27-Zöller werden, ist der AOC-27P2C nicht nur eine gute, sondern auch sehr günstige Wahl. Kleiner Wermutstropfen: Er ist bei den Energiesparfunktionen nicht gut aufgestellt. Hier haben Eizo und vor allem Philips deutlich mehr zu bieten.
Fotos: IMTEST, Hersteller