Smarte LED-Leuchten, die sich per App oder Sprache steuern lassen, werden im vernetzten Zuhause am häufigsten eingesetzt. Laut dem Digitalbranchenverband Bitkom nutzt bereits jeder vierte Deutsche daheim smartes („schlaues“) Licht. Neben Komfortgewinn ist das dank LED-Technik sehr energiesparend und ausdauernd – was wiederum die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten ausgleicht. IMTEST hat fünf smarte LED-Leuchten für Fassungen mit E27-Schraubsockel getestet – die klassische Glühbirnen-Größe.
Mit Köpfchen: Smarte LED-Leuchten nutzen
Um intelligente Leuchten im heimischen Smarthome für eine bequeme Lichtsteuerung zu vernetzen, reicht es oftmals, diese direkt über entsprechende Apps des jeweiligen Herstellers anzusteuern – was im Testfeld mit den smarten Glühbirnen von Philips, Ledvance und Wiz möglich ist. Bei ersteren per Bluetooth, bei letzterer per WLAN. Die Technologie dafür sitzt bei allen drei Leuchten im Sockel. Die FRITZ!Dect 500 von Hersteller AVM lässt sich zwar ebenfalls einfach per App ansteuern, Voraussetzung dafür ist aber eine FRITZ!Box mit mindestens FRITZ!OS-7.20-Software.
Der Kontakt zur Leuchte wird dann über DECT-Funk hergestellt, einen Funkstandard, der oft bei Festnetztelefonen eingesetzt wird. Das schwedische Möbelhaus Ikea geht mit seiner Trådfri LED 1000 lm E27 noch einen anderen Weg: Die Leuchte lässt sich über eine Smarthome-Zentrale („Gateway“, hier basierend auf dem Funkstandard „ZigBee“), die wahlweise mit dem heimischen WLAN-Router verbunden wird oder sich per Dimmschalter oder App verwenden lässt. IMTEST hat ein Set mit Gateway, Dimmschalter und Trådfri-LED getestet. Im Test erwies sich die zunächst etwas aufwendig anmutende Inbetriebnahme der Ikea-Leuchte sogar noch als recht einfach.
Anders bei der Wiz-Leuchte: Hier wurden im Kopplungsprozess per Smartphone-App mehrere unterschiedliche Testlampen nicht automatisch erkannt. Um die Leuchten anzusteuern, mussten sie erst manuell mit der App verbunden werden. In dem Testabschnitt „Inbetriebnahme (Installation / Koppelung mit Smartphone)“ punkteten die LEDs von Philips und AVM mit vergleichsweise einfacher Einrichtung.
Per App, Sprache und Funk
In Räumen mit mehreren Lichtquellen bietet sich für die einzelnen Leuchten das Abspeichern von Lichtszenen für wiederkehrende Situationen an (hierbei wird in der Regel von „Szenen“ gesprochen), zum Beispiel Fernseh- oder Leselicht. Per Sprachbefehl lassen sich die Lichtszenen dann aktivieren. Hierbei spielt die Testsieger-Leuchte Hue von Branchenprimus Philips ihre Stärken aus: Sie versteht sich mit allen smarten Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant und Apple HomeKit sehr gut. Auch die Wiz-LED und die Ledvance-Leuchte befolgen Sprachbefehle zur Lichtsteuerung.
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Schönes Licht, laborgeprüft
Farbtemperatur und -wiedergabe geben Auskunft darüber, wie gut die Lampen angenehmes Weißlicht erzeugen können. IMTEST ließ diese Werte durch das unabhängige Testlabor OBL aus dem nordrhein-westfälischen Hüllhorst messen. Die Farbtemperaturen der Testkandidaten werden dabei relativ zu einer weißen Lichtquelle ermittelt und in der Regel in Warmweiß, Naturalweiß und Tageslichtweiß angegeben. Faustregel hier: je „weißer“, desto kälter wirkt das Licht. Der Idealwert wird über einen allgemeinen Referenzindex (Ra) bestimmt. Dieser gibt an, wie natürlich die Farben von Gegenständen oder der Umgebung bei einer bestimmten Lichtquelle wirken. Die höchste Abweichung vom Idealwert hat die Wiz A67.E27 Full Color LED. Die Hue A67.E27 1600 lm von Philips zeigt im Test nur minimale Abweichungen und sichert sich damit den Bestwert. Bei der Farbwiedergabe liefern AVMs FRITZ!Dect 500 und die Wiz die natürlichsten Werte.
Das spricht für smarte Beleuchtung
Neben einer bequemen Bedienung per Smartphone-App, Sprachsteuerung oder automatischer Aktivierung dank Bewegungserkennung bieten smarte Leuchten noch weitere Vorteile: Im Vergleich zu herkömmlichen Energiesparlampen sind smarte LED-Leuchten beispielsweise wirtschaftlicher. Bei LEDs (steht für Licht emittierende Diode) leuchten die Lampen sofort hell auf, sobald Strom durch die Halbleiter fließt.
Energiesparlampen hingegen benötigen in der Regel eine gewisse Anlaufzeit bis sie ihre volle Leuchtkraft erreicht haben. Sie sollten daher am ehesten dort eingesetzt werden, wo das Licht nicht ständig ein- und ausgeschaltet wird. Mit einer Lebensdauer von etwa 25.000 Stunden hält eine LED gegenüber einer Energiesparlampe mit rund 20.000 Stunden zudem länger durch. Auch beim Stromsparen übertrumpfen smarte LEDs Energiesparlampen: Damit die Lampen nicht unnötig brennen, wenn sie nicht gebraucht werden – etwa, wenn sich gerade niemand in einem Raum aufhält – lassen sie sich per Voreinstellung automatisch abschalten.
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Das Licht bequem dimmen per Funk
Nicht jeder will zur Lichtsteuerung ein Smartphone verwenden. Zu sehr sind wir die Nutzung eines Lichtschalters gewohnt. Muss jetzt aber bei einer Neuanschaffung für smarte Beleuchtung gleich auch ein neuer Schalter her? Keineswegs, denn im Prinzip genügt es erst einmal, den Einschaltvorgang der Lampe smart zu gestalten. Das ist für keine Lampe ein Problem, denn hier gibt es für die gängigen Smarthome-Plattformen Schalterlösungen. So kann zum Beispiel das Innenleben eines normalen Schalters oder Dimmers durch eine smarte Version ersetzt werden (siehe Vergleichstest von smarten Schaltern auf Seite 54). Oder aber es gibt smarte Aktoren, die sich parallel zur smarten Bedienung auch mit den vorhandenen Schaltern nutzen lassen.
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Fazit
Strahlender Sieg für Philips’ Hue A67.E27 1600 lm: Die clevere LED lässt sich sehr einfach einrichten und bedienen – ob nun direkt über die Smartphone-App via Bluetooth-Funk oder per Sprachbefehl vom Sprachassistenten aus. Wer besonderen Wert auf niedrigen Stromverbrauch einer LED-Leuchte legt, bekommt mit der Wiz A67.E27 Full Color LED die nachhaltigste Leuchte.