Heizen und Heizkosten sind in Zeiten ständig steigender Energiepreise ein wichtiges Thema. Und zwar im Eigenheim ebenso wie in der Mietwohnung. Denn die meisten Heizungen arbeiten zwar mit einer Nachtabsenkung, aber davon hat man relativ wenig, wenn man zwischen acht und 17 Uhr arbeiten ist oder der Nachwuchs bis zum Nachmittag die Schulbank drückt. In der Zeit ist es unnötig, dass jeder Raum auf die Wohlfühltemperatur geheizt wird. Die muss erst wieder kurz bevor jemand nach Hause kommt, erreicht sein. Smarte Heizkörperthermostate sind genau dafür gedacht. Aber auf welches der vielen Systeme setzt man?
Smarte Heizungsthermostate mit selbem Prinzip
Zunächst bleibt festzuhalten, dass alle smarten Thermostate nach dem gleichen Schema arbeiten. Sie ersetzen die manuellen Thermostate. Mittels eines Stellmotors bedienen smarte Heizungsthermostate den Stift, mit dem sich das Heizungsventil öffnen und schließen lässt. Entsprechend ist ihre Montage extrem simpel: Sie werden einfach mit einer Überwurfmutter auf das Ventil geschraubt. Bei allen Testgeräten liegen Adapter für verschieden Gewindedurchmesser bei.
Und auch darüber hinaus gleichen sich die grundsätzlichen Funktionsweisen. Bei allen Geräten lassen sich – abhängig vom Wochentag – Heizprogramme einstellen, die für jede Uhrzeit eine individuelle Wohlfühl- oder Absenktemperatur einregeln. Die Kommunikation zwischen Bediener und Thermostat unterscheidet sich bei den Modellen im Test allerdings erheblich.
Smart Home: Licht nicht nur zum Geld sparen
Licht spielt im Bereich Smart Home eine große Rolle. Dabei steht das Sparen oft im Vordergrund. Doch Smart Lights können mehr.
Das Smart Home im Überblick: Alles, was Sie wissen müssen
Vom Deckenlicht über den Fernseher bis zur Spülmaschine – fast alles kann smart sein. Aber was bedeutet das? IMTEST klärt auf.
So läuft die Kommunikation
Netatmo und Tado liefern eine kleine Bridge mit. Bei Devolo und Homematic IP ist ein eher universelles Gateway oder eine Zentrale nötig und bei AVM übernimmt die Fritzbox die Funktion der Zentrale. Von der Installation her bedeuten die Varianten mit Gateway etwas mehr Aufwand. Aber dafür sind zumindest die Systeme von Devolo und Homematic umfassend erweiterbar. Devolo setzt dabei auf den Z-Wave-Standard, für den es theoretisch viele Sensoren und Aktoren gibt. Homematic IP ist eine umfassende Smarthome-Lösung weit über smarte Heizungsthermostate hinaus.
Bei den drei anderen Systemen ist man darauf beschränkt, was der jeweilige Anbieter als Erweiterungen anbietet. Allerdings kann auch keineswegs jede Z-Wave Zentrale die Devolo-Thermostate ansprechen. Das ist insofern etwas ärgerlich, weil es von Devolo keinen Starterkit mit inkludierter Devolo-Zentrale gibt. Auf der Webseite entsteht aber der Eindruck, man könne eine beliebige Steuereinheit verwenden. Man sollte sich in jedem Fall beim Hersteller der Zentrale nach der Kompatibilität zu Devolo erkundigen, wenn man nicht deren Original verwenden möchte.
Smart Home: Heizung und Co. für ein besseres Klima
Es muss nicht sofort die energetische Sanierung sein. Heizung und Klimageräte lassen sich oft gut nachrüsten. IMTEST erklärt die Möglichkeiten.
Ganz einfach: Smarte Sicherheit für Ihr Zuhause
Mehr Sicherheit durch smarte Technik. Damit sind nicht nur Videoüberwachung und Alarmanlage gemeint.
Einfache Installation an Heizkörpern
Die Installation und Inbetriebnahme klappen bei allen Systemen ohne Probleme, folgt man der jeweiligen Anleitung beziehungsweise den Anweisungen der zugehörigen Apps. Bei AVM hat lediglich die Überwurfmutter etwas wenig Spiel, sodass die Montage an weniger gut zugänglichen Heizkörpern zu einer kleinen, aber letztlich auch lösbaren Herausforderung wird. Bei Tado wiederum wird nicht so ganz klar, wie die „Montage“ der Bridge gedacht ist, weil im Lieferumfang ein LAN-Kabel und ein USB-C-Kable mit gut 50 Zentimeter Länge enthalten sind. Da kann man nur hoffen, dass neben dem Router noch eine Steckdose frei ist.
Das können smarte Heizungsthermostate
Die Funktion der Heizkörper-Thermostate geht über eine einfache Zeitschaltung hinaus. Sonst wären es keine smarten Geräte. Smarte Heizungsthermostate erkennen beispielsweise, wenn die Temperatur abfällt. Hier im Überblick, was die Systeme im Test können:
FAZIT
Letztlich halten alle Heizkörper-Thermostate, was sie versprechen. Besonders gut macht sich das System von Tado, dass sogar die Raumfeuchte messen kann. Dafür bleibt es aber bei der reinen Heizungssteuerung. Wer größer denkt, fährt mit Devolo und besonders mit Homematic IP besser. Der günstigste und am wenigsten aufwändige Einstieg in smarte Heizungsthermostate – sofern man eine Fritzbox hat – gelingt wiederum mit AVM.