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Razer Blade Pro 17 (2021): Der starke Monolith

Die Marke Razer ist Vorreiter was Premium Spiele-Notebooks angeht. Ob das neue Blade Pro 17 dem gerecht wird, zeigt der Test.

Razer Blade Pro 17 Notebook aufgeklappt von vorne mit Spiel auf Bildschirm vor weißem Grund
© Razer

Schon im letzten Jahr holte Razer dank Spitzenverarbeitung und starker Leistung bei (relativ) dünnem Gehäuse mit dem Blade den Testsieg. Das hatte mit knapp unter 4.000 Euro auch seinen Preis. Dieses Jahr schickte die Edel-Marke ein etwas erschwinglicheres Modell ins Rennen: das Razer Blade Pro 17 2021. Dieses ist zwar mit flotten aber eben nicht mit den absolut besten Komponenten ausgestattet. Ob sich das bemerkbar macht, hat IMTEST mit diesem Test herausgefunden.

Produktdetails

  • 1,99 × 39,5 × 26 cm
  • 2,75 kg
  • 17 Zoll (2.560 × 1.440)
  • 2.699

Razer Blade Pro 17 2021 mit Premium-Qualität

Eins vorweg: Keine Marke kann Razer in Sachen Verarbeitung und Design das Wasser reichen. Wo sonst meist knarzendes Plastik vorherrscht oder die Hersteller mit futuristisch-anmutender Sci-Fi-Beleuchtung etwas unbeholfen „cool“ wirken wollen, ist Razer unangefochtener Sieger. Das aus Aluminium gefräste Gehäuse des Razer Blade Pro 17 2021 ist perfekt verarbeitet und in der Windows-Welt einzigartig. Nur Apple kann hier mit seinen MacBooks noch mithalten.

Zudem ist das 17 Zoll-Gehäuse lediglich 1,99 Zentimeter dick und lässt damit auch gewöhnliche Laptoptaschen nicht unnötig aufquellen. Trotz der mächtigen 2,75 Kilogramm wirkt das Gaming-Notebook somit nicht wuchtig, sondern elegant.

Das steckt im edlen Gaming-Notebook

In Sachen Anschlüsse gibt es beim Razer Blade Pro 17 (2021) ebenfalls nichts zu meckern:

  • 3x USB 3.2
  • 2x USB-C
  • HDMI
  • 1x 3,5 mm Kopfhöreranschluss
  • LAN
  • Tunderbolt 3

Darüber hinaus befinden sich in der getesteten Version ein Intel Core i7 10875H Prozessor, 16 Gigbabyte Arbeitsspeicher und eine GeForce RTX 3070 Grafikkarte. Damit greift Razer auf gute Komponenten zurück, die jedoch nicht zu den Spitzenteilen gehören. Wie gut die Komponenten letztlich zusammenarbeiten, zeigt der Leistungstest.

Notebook von der Seite ein wenig aufgeklappt auf grauem Pouf
Razers neues Blade-Modell punktet mit Top-Gehäuse und Anschlussvielfalt. © IMTEST

Spieleleistung mit Top-Auflösungen

Nur zur wichtigsten Disziplin: der Spieleleistung. In den Tests brachten die IMTEST-Experten das Razer Blade Pro 17 2021 mit 13 Spielen in den Auflösungen Full HD (1.920 x 1.080), WQHD (2.560 x 1.440) und sogar 4K (3.840 x 2.160 Bildpunkte) ordentlich ins Schwitzen. In der niedrigsten Full HD-Auflösung erreichte die verbaute GeForce RTX 3070-Grafikkarte im Schnitt sehr flüssige 105 Bilder pro Sekunde. Selbst aufwendige Spiele wie Cyberpunk 2077 sind bei voller Detailstufe sehr gut spielbar.

Bei WQHD, der maximalen Auflösung des 17 Zoll-Bildschirms, waren es immer noch flüssige 84 Bilder pro Sekunde. Einzig beim Anschluss an einen 4K-Projektor zeigten sich mit 54 Bilder pro Sekunde im Durchschnitt vereinzelt Ruckler. Meist ist das kein Problem, wenn ein paar Grafikdetails in den Spieleinstellungen reduziert werden.



Sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit

Der 8-Kern-Prozessor (Intel Core i7 10875H) stammt zwar noch aus der letztjährigen Prozessorgeneration, macht aber mit bis zu 5.1 GHz immer noch mächtig Dampf: Die Arbeitsgeschwindigkeit des Razer Blade Pro 17 (2021) ist auch bei Videoschnitt oder gar 3D-Bearbeitung sehr hoch. Damit gibt das Notebook beim Spielen und Arbeiten mächtig Gas und wird nur noch vom Asus Zephyrus geschlagen.

Dieses bietet nämlich einen moderneren Prozessor und eine etwas stärkere GeForce RTX 3080-Grafikkarte. Auch der Speicher ist hier mit 2 Terabyte deutlich größer. Denn das Razer bietet nur 512 GB Speicher, was für ein Gaming-Notebook etwas wenig ist.

Junger Mann auf Bürostuhl mit Headset benutzt das Razer am Schreibtisch bei dunklem Licht
Mit dem Razer macht das Spielen richtig Spaß. Hier stimmen Arbeitsgeschwindigkeit und Auflösung. © Razer

Akkulaufzeit verbessert – beim Arbeiten

Letztes Jahr konnte Razers Blade in Sachen Akkulaufzeit noch nicht überzeugen, da ihm nach zwei Stunden die Luft ausging. In diesem Jahr gab es deutliche Verbesserungen. So hält der Akku dank neuer NVIDIA Optimus-Technologie beim Arbeiten und mit 50 Prozent Bildschirmhelligkeit immerhin fünf Stunden und 30 Minuten durch. Wer unterwegs spielen möchte, sollte das Netzteil des Razer Blade Pro 17 (2021) mitnehmen und sich nach einer Steckdose umschauen: Nach gut 1 Stunde und 15 Minuten war der Akku von 100 auf 0 % leergesaugt.

Lüfter und Betriebstemperatur

Bei sehr aufwendigen Spieletests wurde der Lüfte des Razer Blade Pro 17 (2021) mit 52 Dezibel etwas laut. Dies tritt jedoch nur bei absoluter Dauerbelastung und sehr intensiven Spielen wie Cyberpunk 2077 auf. Im Schnitt surrt der Lüfter bei rund 45 Dezibel. Dabei erreichte die Temperatur an der heißesten Stelle 60° Celsius (oberhalb der Tastatur). Die Tastatur selbst überschritt nie die 48° Celsius – somit verbrühren sich Nutzer auch bei längeren Spielesitzungen nicht die Finger. 



Bedienung perfekt – Lautsprecher nicht

Die Tastatur ist zwar etwas eng, dennoch immer noch ausreichend gut für alltägliches Tippen und Spielen. Die Druckpunkte sind nahezu perfekt. Auch das Touchpad ist äußerst präzise und groß. Selbst nach mehreren Tagen Spielen und Arbeiten ging kein Klick daneben und Tippfehler gab es auch keine. Ein weiteres Highlight des Razer Blade Pro 17 (2021) ist der helle und hoch aufgelöste WQHD-Bildschirm: Er zeigt Farben originalgetreu an und ist mit 310 Nits (gemessen) immer noch ausreichend Hell für das Spielen im Sonnenlicht.

Die Lautsprecher des Blade Pro 17 nehmen auf der Gehäuseoberseite viel Platz weg, klingen aber dennoch nur „gut“. Während Stimmen, Effekte und Spielemusikstücke klar wiedergegeben werden, fehlt es etwas an Bass. Das machen manche Konkurrenzmodelle noch minimal besser.

Detailaufnahme der Tastatur
Die präzise Tastatur wird selbst unter voller Auslastung des Notebooks nicht zu heiß. © IMTEST

FAZIT

Das Razer Blade Pro 17 (2021) ist ein rundum gelungenes Spiele-Notebook mit perfekter Verarbeitung. Mit 2.699 Euro nicht ganz billig, dafür wird auch in Sachen Anschlüsse, Akkulaufzeit und Bildschirmqualität einiges geboten. Für Spieler, die auf Premium-Materialien Wert legen, eine klare Kaufempfehlung.

  • PRO
    • Sehr gute Spieleleistung, perfekte Verarbeitung, sehr guter und hochauflösender Bildschirm
  • KONTRA
    • Etwas enge Tastatur, wenig Speicher

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.