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Oppo Find X3 Pro im Test: Das wahre James-Bond-Handy

Das Oppo Find X3 Pro 5G zeigt im Test nicht nur erstklassige Technik. Warum es das passende Smartphone für den beliebten Geheimagenten mit der Doppelnull wäre.

Das Oppo Find X3 Pro im Visier
© iStock/Oppo

Produktdetails
  • Display: 6,7 Zoll / 3.216 x 1.440 Pixel
  • Hauptkamera: 50 Megapixel Sony IMX766
  • Akkulaufzeit: 8:27 Stunden
  • Preis: 1.149 Euro (UVP)

Wer den britischen Geheimagenten James Bond kennt, weiß: keine Mission ohne technische Hilfsmittel. Die müssen hilfreich, innovativ, aber auch unscheinbar sein. Außerdem schadet es nicht, wenn sie zum Outfit passen. In vielen Bond-Filmen kommen neben Luxus-Uhren und Sportwagen auch Smartphones zum Einsatz. Beim nächsten Kinostreifen “Keine Zeit zu sterben” soll hier das Nokia 8.3 den Auftrag annehmen. Allerdings ist das schon über ein Jahr alt und war schon zur damaligen Veröffentlichung 2020 im mittleren Preissegment angesiedelt, also alles andere als oberste Liga. Das passt so gar nicht zu Aston Martin, Omega und Champagner. Wie das Oppo Find X3 Pro im Test zeigt, dass es die bessere Wahl wäre.

Oppo Find X3 Pro: Elegantes Design

In Sachen Design gibt es bei heutigen Smartphones selten Überraschungen. Abgesehen von der Größe des Displays sind die Unterschiede gering, die Gemeinsamkeiten groß: Aluminium-Rahmen, matte oder spiegelnde Glas-Rückseite, auf der ein mehr oder weniger großer Kamera-Klotz klebt. Und das war’s. Umso erfrischender fällt die Rückseite des Oppo Find X3 Pro auf: Die vier rückseitigen Kameras sind von der gewölbten Glasrückseite umschlossen. Die fließende Form wirkt sehr edel und macht aus den hervorstehenden Kameras einen attraktiven Hingucker. Bei der Farbwahl ist das Glas entweder glänzend (Schwarz, getestete Variante) oder matt (Blau). Neben der eleganten Anmutung hat das Gehäuse auch einen ganz praktischen Vorteil, der für 007 wichtig wäre: Es ist nach IP68-Zertifizierung staub- und wasserdicht.

Rückseite des Oppo Find X3 Pro
Ein schlichter Rücken kann entzücken: Die Rückseite des Find X3 Pro bleibt schnörkellos, die rückseitigen Kameras ragen kaum merklich empor. © IMTEST
Rückseitige Kameras des Oppo Find X3 Pro
Je nach Lichteinfall spiegelt sich die Umgebung auf der Rückseite. Eindrucksvoll ist der Effekt auf der Wölbung entlang der Kamera-Einheit. © IMTEST
Bildschirm des Rückseite des Oppo Find X3 Pro Homescreen
Oppo verpasst dem Android seines Smartphones einige Anpassungen und eigene Apps. © IMTEST

Oppo Find X3 Pro: Hauptkamera im Test

Vier Kameras gibt es auf der besagten Rückseite. Die Hauptkamera bedient sich eines Sony-IMX-766-Sensors, der mit 50 Megapixel (MP) auflöst. Mit an Bord ist die optische Bildstabilisierung, damit Fotos und Videos nicht so stark verwackeln. Bei Videoaufnahmen zeigte die Stabilisierung Wirkung, die Videos boten außerdem eine gute Farbwiedergabe. Fotos mit der Hauptkamera gelingen sowohl bei guten wie auch schlechten Lichtverhältnissen und sind mit hoher Auflösung und sehr vielen Details auf dem Spitzen-Niveau der Konkurrenz von Samsung, Apple und OnePlus. Die Farbwiedergabe war teils zu kräftig und übersättigt, dafür wurde das Umgebungslicht sehr genau dargestellt. Etwa wirkt das gelbliche, schummerige Licht auf dem Foto exakt so, wie es beim Fotografieren war. Insofern eignet sich die Kamera nicht nur für Beweisfotos, sondern auch Stimmungsaufnahmen beim Candlelight-Dinner.

Testchart Fotovergleich
Bei sehr wenig Licht zeigt sich, wie gut der Nachtmodus des Find X3 Pro (rechts) ist: Er fängt nicht nur viele Details ein, sondern auch die Farbtemperatur des Lichts. Gewöhnliche Kameras von günstigen Geräten wie die des Fire HD10 zeigen stattdessen nur graues Rauschen.

Zoom und Mikroskop für jeden Einsatz

Der Ultraweitwinkel erlaubt ein großes Sichtfeld von 110 Grad, ebenfalls bei einer hohen Auflösung von 50 MP und basiert auf demselben Sensor wie die Hauptkamera. Das erfreut, da Ultraweitwinkel nur bei wenigen Smartphones so hoch auflösen, etwa beim OnePlus 9 Pro oder dem Xiaomi Mi 11 Ultra. Die Telekamera löst mit 13 Megapixeln nicht sehr hoch auf, ergänzt aber die Hauptkamera beim Zoomen. Bei vierfacher Vergrößerung lieferte das Zusammenspiel scharfe und detaillierte Fotos. Bis zu 20-fach ist der Zoom möglich, dann allerdings mit Qualitätsverlusten – um ein entferntes Nummernschild zu identifizieren reicht es aber. Besonderes Highlight ist die Mikroskopkamera. Die erlaubt eine enorme Vergrößerung von Details bei Nahaufnahmen. Das Ergebnis ähnelt dann sehr einer Mikroskop-Aufnahme. Kreative kommen hier auf ihre Kosten. Und Bond könnte die Halbleiter einer Bombe unter die Lupe nehmen.

Im Gesamtergebnis bietet das Kamera-Paket des Oppo Find X3 Pro Fotos auf sehr hohem Niveau, das der hochpreisigen Konkurrenz gewachsen ist und glänzt neben einer breit aufgestellten Ausstattung auch mit innovativen Extras wie der Mikroskopkamera.

Oppo Find X3 Pro Mikroskop Kamera Aufbau
Wie komplex die Architektur einer Mikroskop-Kamera im Smartphone ist, zeigt der Hersteller anhand dieser Abbildung. Mit der Technik soll eine bis zu 60-fache Vergrößerung möglich sein. © OPPO
Oppo Find X3 Pro Mikroskop Aufnahmen von Zucker
Mikroskopische Vergrößerungen erlauben spannende Aufnahmen wie hier von den kristallinen Strukturen von Zucker. © OPPO

Bildschirm: Scharf, schnell, präzise

Der Bildschirm erlaubt sich keine groben Schnitzer: Die Bildwiederholrate von 120 Hertz zeigt ein flüssiges Bild beim Scrollen, die Auflösung ist mit 3.215 x 1.440 Pixeln sehr hoch und ergibt auf die 6,7 Zoll Bilddiagonale messerscharfe 525 Pixel pro Zoll. Bei der Farbwiedergabe beweist die Anzeige des Oppo Find X3 Pro eine hohe Genauigkeit und ist mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra auf Augenhöhe. Besser schlagen sich nur das Xiaomi Mi 11 Ultra und das iPhone 12 Pro, der Abstand bleibt aber gering. Einzig die Bildschirmhelligkeit von 760 Candela pro Quadratmeter ist zwar noch gut, dürfte aber höher ausfallen. Samsung legt mit dem genannten Spitzenmodell einen Wert von 1.170 cd/qm vor, Xiaomi erreicht 1.072.

Display des Oppo Find X3 Pro
Das Display füllt die Front des Gehäuses sehr gut aus. Farbtreue, Auflösung und Kontrast sind sehr hoch. © IMTEST

Prozessor, Internet und Speicher

Wie die berüchtigten Bond-Autos düst auch das Oppo Find X3 Pro los: Wie bei allen aktuellen Top-Androiden kommt der Snapdragon 888 als Prozessor zum Einsatz, der ein sehr hohes Tempo in den Benchmarks erzielt. Das 5G-Modem bringt zudem sehr hohe Datenraten im mobilen Netz mit bis zu 776 Megabit die Sekunde. Auch im WLAN geht es schnell durch das Internet mit Wifi 6, allerdings besitzen nur sehr weniger Nutzer einen passenden Router. Im weit verbreiteten Wifi 5 erreichte das Find X3 Pro ebenfalls rasante 336 Megabit die Sekunde. Dem Nutzer stehen 256 Gigabyte Speicher zur Verfügung, eine Erweiterung per microSD-Karte ist jedoch nicht möglich. Überraschend gut schnitten die Lautsprecher im Test ab: Sowohl beim Telefonieren als auch bei der Musikwiedergabe sorgten die für einen ausgewogenen Klang.

Unterkante des Rückseite des Oppo Find X3 Pro
Die Unterseite des Find X3 Pro offenbart einen von zwei Stereo-Lautsprechern, den USB-Anschluss sowie den SIM-Karten-Schacht. © IMTEST
Sim Karten-Schacht beim Find X3 Pro
Das Find X3 Pro erlaubt keine micro-SD-Karte, dafür aber eine zweite SIM-Karte. © IMTEST

Akku: Viel Ausdauer und schnelles Laden

Wie auch schon der Vorgänger lässt sich das Oppo Find X3 Pro sehr schnell wieder aufladen. Das beiliegende Netzteil füllt den Energiespeicher mit sagenhaften 65 Watt in nur 37 Minuten vollständig auf. Bei der dauerhaften Videowiedergabe über einen Netzwerk-Server hielt das Gerät immerhin 8:27 Stunden durch, bis es sich ausschaltete. Das ist ein guter Wert für die Akkulaufzeit, wenn auch kein sehr guter. Das OnePlus 9 Pro und das Samsung Galaxy S21 Ultra 5G haben da die Nase vorne – sind aber auch dicker und größer.

FAZIT – Oppo Find X3 Pro im Test

Das Oppo Find X3 Pro nimmt die Konkurrenz ins Visier: Technisch ist es mit dem brillanten, hochauflösendem und farbtreuen Display, dem rasanten Prozessor samt 5G und der hohen Fotoqualität auf Augenhöhe mit den Topmodellen von Samsung, Apple und OnePlus. Einfallsreich sind die Innovationen, die seine Kontrahenten nicht bieten. Die Mikroskopkamera erlaubt tolle Einblicke in die Welt kleinster Strukturen. Die neuartige Rückseite rundet das Premium-Gefühl elegant ab. Ein richtiges Schmuckstück mit Killer-Features also – James Bond hätte seine Freude.

  • PRO
    • Sehr hohe Bildschirmqualität, sehr schnelles Akku-Laden, innovative Mikroskopkamera, gute Kameraqualität, wasserdicht.
  • KONTRA
    • Keine Speicher-Erweiterung, maximale Bildschirm-Helligkeit etwas gering für die Preisklasse, Betriebssystem-Anpassungen etwas gewöhnungsbedürftig

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.