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5 Tablets im Test: Echte Notebook-Konkurrenz

Mit Ansteck-Tastatur und Eingabestift wird der Flach-Rechner blitzschnell zum Arbeitsgerät. Fünf Modelle im Tablet-Test.

Mann nutzt Tablet
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Bequem auf dem Sofa im Netz surfen, Serien streamen, lesen oder Spiele genießen: Hier spielen Tablets ihre Stärken aus. Mit größerem Touchbildschirm, ausdauerndem Akku und handlichem Format liegen die flachen Rechner zwischen Smartphone und Notebook – ideal für den Medienkonsum zwischendurch. Mit mehr Leistung sowie Tastatur und Eingabestift als Zubehör lässt sich mit ihnen aber durchaus auch produktiv und kreativ arbeiten. Im Tablet-Test treten fünf aktuelle Modelle der Oberklasse und eine günstigere Alternative samt Zubehör gegeneinander an.

Tablet-Test zeigt, wer den besten Bildschirm hat

Das wohl wichtigste Kaufargument beim Tablet: die Größe und Qualität des berührungsempfindlichen Bildschirms. Die beiden größeren Modelle im Tablet-Test sind das iPad Pro (12,9 Zoll / 32,77 cm Diagonale) von Apple und Samsungs Galaxy Tab S7 FE (12,4 Zoll / 31,5 cm). Sie bieten viel Platz auf dem Schirm. Damit sind sie Kandidaten, wenn das Tablet vielleicht das Notebook ersetzen soll. Nachteil: Sie sind für die Nutzung unterwegs und auf dem Sofa schwerer und weniger handlich als die drei Mitbewerber zwischen 10,1 und 11,5 Zoll.

Apples iPad Pro bringt die mit Abstand beste Bildschirmqualität mit. Auflösung, Farbtreue, Kontrastverhältnis und maximale Helligkeit sind sehr hoch. Das äußerst kontrastreiche Mini-LED-Display sorgt dafür, dass schwarze Bereiche auch wirklich tiefschwarz erscheinen. Das Wischen und Scrollen in Menüs und Apps klappt beim iPad dank 120 Hertz Bildrate extrem flüssig. Das bietet sonst nur Huaweis MatePad 11, das aber bei Farben und Kontrasten schwächelt. Amazons Fire HD 10 Plus bietet lediglich HD-Auflösung, was bei 10,1 Zoll aber noch akzeptabel aussieht.

Update (08. Oktober 2021): IMTEST garantiert ein faires, transparentes und stets aktuelles Testverfahren. Produkt-Weiterentwicklungen schlagen sich deshalb auch in den Testverfahren nieder. Hierdurch kann es zu Abweichungen bei online einsehbaren und in vorherigen Ausgaben abgedruckten Benotungen kommen. 

Apple bietet das schnellste Tablet

Beim Arbeitstempo läuft das iPad Pro mit effizientem M1-Prozessor allen im Tablet-Test davon. Dahinter kann das Huawei Aufgaben noch am ehesten flott meistern. Lenovos Tab P11 Pro und Samsungs S7 FE kommen beim Multitasking mit mehreren Apps rasch an ihr Limit, während das Fire-Tablet genügt fürs Surfen, Videoschauen und einfache Spiele.

Am meisten Ausdauer im Feld beweisen die Tablets von Apple und Lenovo, die bei normaler Nutzung rund 10,5 Stunden durchhielten. Das Huawei lieferte mit nicht mal acht Stunden eine etwas zu kurze Laufzeit ab. Besonders schnell wieder aufgeladen ist keines der Tablets. Mit zwei Stunden und 50 Minuten ist das Lenovo noch am schnellsten aufgeladen.

Hochwertige Verarbeitung in der Oberklasse 

Bei der Verarbeitung und Haptik hinterlassen die Oberklasse-Tablets durchweg einen sehr guten bis guten Eindruck im Tablet-Test. Die Aluminium-Gehäuse und -rahmen und die gut platzierten Tasten wirken wertig. Einzig bei Huaweis MatePad und dem günstigen Fire-Tablet muss man mit einem Kunststoffgehäuse leben. Dafür liegt das Amazon-Gerät mit gummierten Rücken griffig in der Hand. Gegen Staub und Wasser geschützt ist offiziell keines der Modelle. Regentropfen halten die Geräte in der Regel trotzdem aus.

Videotelefonate kein Highlight

Wie Smartphones verfügen die Tablets über eine Rück- und Frontkamera. Fotografieren und filmen sollte man mit allen dennoch nur, wenn das Handy verlegt ist. Bis auf das iPad sind die Ergebnisse im Tablet-Test lediglich befriedigend. Sinnvoll ist aber eine gute Frontkamera, wenn Videotelefonate anstehen. Viel sollte man hier aber nicht erwarten: Die Selfie-Kameras abseits von Apple bieten nur geringe Auflösung, kaum Bildschärfe und wenig Details. Dafür bringt die Front-Kamera beim iPad einen anderen Makel mit: Die Position ist ungünstig.

Was bringen Stift und Tastatur?

Gegen Aufpreis bieten die Hersteller im Tablet-Test zu ihren Geräten Ansteck-Tastaturen und einen Eingabestift für Notizen, Skizzen oder professionelle Zeichnungen. Bei Samsung liegt der S-Pen sogar bei. Der Test zeigte: Die Tastatur, an der das Tablet in der Regel magnetisch haftet, bringt gerade Vielschreibern einen echten Mehrwert. Alle Kandidaten boten ein angenehmes und leises Schreiberlebnis.

Bei den drei 10- und 11-Zoll Modellen sind die Tasten kleiner, was auf Dauer etwas stört. Bei Apple gelang das Schreiben am besten, zudem sind nur hier die Tasten beleuchtet. Jedoch ist der Aufpreis mit 400 Euro enorm. Apple und Lenovo haben zudem ein Maus-Trackpad verbaut. Die Stifteingabe klappte bei allen Kandidaten präzise, am besten bei Apple und Huawei. Der Stift beim Lenovo ist leider nicht magnetisch. Nur Amazon bietet keinen Stift für sein Tablet.

Schnell surfen nur mit zwei Tablets

Wer mit seinem Tablet unterwegs im Mobilfunknetz surfen möchte, ohne sein Handy als Hotspot zu nutzen, sollte nicht zu den Modellen von Huawei und Amazon greifen: Beide bieten nur WLAN. Die übrigen drei surften im Tablet-Test zuverlässig mit LTE (4G). Samsungs S7 FE war dabei am schnellsten. Dieser Kandidat und das iPad Pro unterstützen als einzige im Feld auch schon den schnellen 5G-Mobilfunk – den entsprechenden Tarif mit SIM-Karte vorausgesetzt.

Diese Apps gibt es mit Apple

Beim Tablet-Kauf entscheidet man sich zugleich für ein Ökosystem und den zugehörigen App-Store. Eine folgenschwere Wahl, denn die App-Auswahl für die Tablets fällt sehr verschieden aus. So haben Nutzer auf dem iPad Pro Zugriff auf Apples App Store, der eine riesige App-Auswahl bietet. Dazu zählen auch gute kostenlose Office-Apps wie Pages, Numbers, Keynote zählen. Zudem sind viele Apps optimiert für die Darstellung auf dem großen iPad-Bildschirm. Aktuell nutzen viele Apps für iPadOS die Leistung des Tablets noch gar nicht aus.

Manche Profi-Programme für Apple-Computer wiederum, etwa zur Videobearbeitung, erscheinen noch nicht für iPads. Bei der App-Auswahl können die Android-Tablets von Samsung und Lenovo im Tablet-Test mithalten. Sie beziehen Anwendungen über den ebenfalls reich bestückten Google Play Store. Dort wiederum fehlt es noch an Apps, die optimal auf Tablets zugeschnitten sind.

Tablet-Test: Hier fehlt es an Apps

Die beiden übrigen Kandidaten im Tablet-Test sind bei der App-Auswahl beschränkt. Das Huawei MatePad 11 gehört zu den ersten Tablets mit Huaweis Betriebssystem HarmonyOS. Hier lassen sich Apps nur aus der zugehörigen Huawei AppGallery beziehen. Diese Plattform wächst zwar stetig und bietet auch zahlreiche bekannte Anwendungen. Aber Google-Apps wie Maps oder Youtube müssen umständlich über Drittanbieter-Websites geladen werden und werden bei Updates auch in der Regel nicht automatisch aktualisiert.

Beim Fire-Tablet, dessen Oberfläche auf Android basiert, lädt man Apps aus dem Amazon App Store. Auch dort ist die Auswahl an Apps im Vergleich zum Google Play Store und Apples App Store eingeschränkt. Zudem wird an allen Ecken für die Amazon-eigenen Dienste geworben.

FAZIT

Display, Tempo, App-Auswahl: Das große iPad Pro ist das derzeit beste Tablet auf dem Markt – und eignet sich mit Tastatur und Stift bei Bedarf als potenter Laptop-Ersatz. Das Komplettpaket ist aber mehr als doppelt so teuer wie die Konkurrenz im Tablet-Test. Das Lenovo-Tablet ist trotz Schwächen eine gute Android-Alternative mit starker Ausdauer. Das robuste Amazon-Tablet bietet für schmaleres Budget und weniger Ansprüche einen fairen Kompromiss. Dennoch bietet das MatePad 11 von Huawei das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Digitales Leben und spannende Neuerungen für alle verständlich erklären – für den Digital Native genauso wie für den Silver Surfer der Generation Ü60. Das treibt den Redakteur und bekennenden Berliner an. Die Fortschritte der Digitalisierung will er genauso begleiten wie deren mitunter vorhandenen Schattenseiten kritisch durchleuchten. Nach dem Studium der Diplom-Journalistik hat der Technik-Liebhaber sich thematisch erst dem rapide wachsenden Onlinehandel angenommen. Heute berichtet er für die FUNKE-Tageszeitungen über digitale Trends, neueste Technikprodukte sowie Verbraucher- und Hobbysport-Themen.