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Soundbars: Die Extraportion TV-Klang

Fernseher werden immer flacher – auch auf Kosten der Lautsprecher. Sind Soundbars die Lösung? IMTEST hat fünf Modelle geprüft.

Soundbars im Test
© Hersteller

Gutes Bild aber ein vergleichsweise schlechter Ton: Weil Flachbild-TVs immer schlanker werden, ist in deren Gehäuse kaum noch Platz für einen vernünftigen Bass oder gar räumlichen Klang. Viele Filme oder Serien werden aber so produziert, als seien sie fürs Kino gemacht – mit kraftvollem und dynamiklastigem Sound. In der Regel leidet darunter die Verständlichkeit von Dialogen. Soundbars sind eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken.

Soundbars gegen den Reglerstress

Viele Zuschauer drehen aufgrund der hohen Sounddynamik ständig an der Lautstärke, um Stimmen gut zu verstehen, aber bei Explosionsgeräuschen nicht vom Sofa zu fallen. Um dieses Ärgernis zu vermeiden, kann sich die Anschaffung einer Lautsprecheranlage lohnen. Oder einer Soundbar. Starkes Argument für Soundbars: Sie sind in der Regel so klein und flach, dass sie fast unterm Fernseher verschwinden.

Ob sie dabei aber auch so gut klingen wie große Surround-Anlagen, hat IMTEST bei fünf beliebten Modellen überprüft. Die Preisspanne hier ist sehr ordentlich: So liegt der Preis der günstigsten Soundbar bei knapp 450 Euro (Sony), während das Modell von LG noch mal über 1.000 Euro mehr kostet. Welche der fünf Soundbars ihren Preis wirklich wert ist, zeigt der Test.

Mit und ohne Rund-um-Klang

In einer Soundbar sind mehrere Lautsprecher in einem einzigen Gehäuse untergebracht. Je nach Modell befindet sich sogar der Lautsprecher für ganz tiefe Töne (Subwoofer) direkt in der Lautsprechereinheit. Alternativ wird er zu einigen Soundbars auch als Extra mitgeliefert – wie etwa bei den Testkandidaten von Sony, Teufel und LG. Gut gelöst: Der Subwoofer von Teufel passt entweder stehend hinter oder liegend unter die Couch. Die gewählte Position lässt sich per Drehregler einstellen.

Bei der LG und der Teufel-Soundbar sind zusätzlich noch jeweils zwei Satelliten-Lautsprecher dabei. Anders als die meisten klassischen 5.1.- oder 7.1.-Surround-Anlagen brauchen die kleinen Satelliten der Soundbars übrigens keine Kabelverbindung zu einem Receiver – der Ton wird hier per Funk übertragen.



TV-Sound und mehr

Den besten Klang im Test bot LGs DSN11RG mit einem guten Gleichgewicht zwischen basslastigen und hochtönigen Soundeffekten – nicht zu scharf, nicht zu knallend. Fernsehstimmen schallen jedoch etwas zu dünn und dumpf aus der Soundbar. Die Citation Multibeam 700 von Harman Kardon sorgte bei der Musik-Wiedergabe für ein weitestgehend ausgeglichenes Soundbild. Nur die Tiefen könnten bei ihr etwas ausgeprägter sein. Sowohl Teufels Cinebar 11 als auch die Sonos Arc lieferten einen ordentlichen Sound mit guter Brillanz.

Alle Soundbars aus dem Test empfingen den TV-Ton per HDMI-Kabel via Audiorückkanal (ARC). Bluetooth, für den kabellosen Musikempfang vom Smartphone, bieten die getesteten Geräte ebenso wie WLAN zur Einbindung ins Heimnetz. Einzig Sonys HT-G700 unterstützt kein WLAN. Die Modelle von LG, Harman und Sonos ermöglichen zudem Multiroom. Darüber lässt sich der Sound auf weitere Netzwerk-Boxen verteilen, die auch in anderen Räumen aufgestellt werden können.



Dezente bis große Soundbars

Ist schon ein großer Fernseher an der Wohnzimmerwand montiert oder steht auf einem TV-Möbel, ergibt das Zusammenspiel mit einem Zweitgerät davor oft ein wenig harmonisches Bild. Wer sich etwa für den Testsieger von LG entscheidet, muss einen 1,44 Meter langen, schwarzen Barren unterbringen – der längste und wuchtigste im Test. Es gibt auch deutlich kleinere Soundbars wie Harman Kardons Citation Multibeam 700 (0,79 m).

Die „Cinebar“ von Teufel ist in schwarz oder weiß erhältlich und liegt größentechnisch mit einer Länge von 95 Zentimetern und knapp 6 Zentimeter Höhe im Mittelfeld. Dank angeschrägter Ecken passt die Soundbar gut direkt vor einen TV oder je nach Fuß auch darunter. Vor einem Kauf sollte in jedem Fall darauf geachtet werden, dass die Soundbar nicht zu hoch ist. Mit knapp neun Zentimetern Höhe etwa passt die zwar schicke, aber recht große Sonos Arc nicht unter jeden Fernseher.



Soundbars in der Bedienung

Am einfachsten ließen sich die Geräte von Harman Kardon, Teufel und Sonos in Betrieb nehmen. Die Einstellung der Soundbars sowie die Lautstärkeregelung erfolgen über klassische Fernbedienungen. Ausnahme: Die Arc von Sonos. Dort ist eine App für iPhone und Android ein gleichwertiger Ersatz. Alle Modelle sind auch direkt über Sensortasten am Gerät bedienbar. LG, Citation und Arc lassen sich zudem via Google Home oder Alexa per Sprachbefehl steuern. Letztere bietet neben Google Home auch Unterstützung für Chromcast und AirPlay.

FAZIT

Die LG DSN11RG ist zwar die größte und teuerste der Soundbars im Test, ihre Klangwiedergabe ist aber top und den Preis allemal wert. Auch die Ausstattung mit zusätzlichem Subwoofer und zwei Satellitenboxen ist vorbildlich – wie bei der Cinebar 11 von Teufel. Der Preis-Leistungssieger von Harman Kardon klingt ebenfalls gut und bietet insgesamt die einfachste Steuerung im Test.

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.