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Ratchet & Clank: Rift Apart – Neues PS5-Abenteuer im Test

Die herzigen Playstation-Helden sind zurück. Wie viel Spaß macht das neue Actionspiel „Ratchet & Clank: Rift Apart“

Ratchet & Clank: Rift Apart im Test
© Sony Interactive Entertainment

Fast jeder Hard- und Software-Hersteller von Videospielen hat ein Maskottchen, das der Idee hinter der Marke ein sympathisches Gesicht verleihen soll: Mario ist untrennbar mit Nintendo verbunden, der pfeilschnelle Igel Sonic gehört zu Sega und Sony schickt seit 2002 das findige Fellknäuel Ratchet samt seinem Roboter-Kumpel Clank von einem bunten Abenteuer ins nächste. Ab sofort ist mit „Ratchet & Clank: Rift Apart“ die neuste Reise der zwei erhältlich.

Produktdetails

  • 74,99 Euro
  • USK 12
  • Playstation 5

Ratchet & Clank: Rift Apart – neuer PS5-Titel

Zuletzt sorgte das dynamische Duo im April 2016 auf der Playstation 4 im Remake des ersten Teils „Ratchet & Clank“ für spaßige Stunden vor dem Bildschirm. Inzwischen hat dieses Spiel sogar ein kleines Update erfahren, das es Besitzern der neuen Playstation 5 erlaubt, die Bildwiederholfrequenz auf 60 Bilder pro Sekunde hochzuschrauben. Doch es wurde langsam aber sicher Zeit für einen brandneuen Teil von „Ratchet & Clank“

Zuletzt haben sich die Entwickler von Insomniac Games, die , bereits mit superben „Marvel’s Spider-Man“ und dem Nachfolger „Marvel’s Spider-Man Miles Morales“ in das Gedächtnis der Playstation-Spieler gebrannt. Jüngst hat Sony das Entwickler-Team komplett übernommen. Aber jetzt liefern sie Nachschub für das Kultduo: Der neueste Streich der Technik-Asse aus Kalifornien kommt mit dem mysteriösen Namen „Ratchet & Clank: Rift Apart“ an den Start. Es soll zeigen, was auf der Playstation 5 mit dem altgedienten Duo technisch machbar ist.

Story von Ratchet & Clank: Rift Apart

Was sonst eigentlich eher am Ende eines Spiels wartet, wird hier an den Anfang gestellt. Ratchet und Clank werden mit einer riesigen und aufwändigen Zeremonie auf ihrem Heimatplaneten Megalopolis von all ihrem Freunden und zahlreichen jubelnden Zuschauern auf den Rängen als Helden der Galaxis gefeiert. So viel Trubel ist eigentlich gar nicht das Ding der beiden bescheidenen Draufgänger. Entsprechend schüchtern nehmen Ratchet und Clank ihre Auszeichnungen entgegen.

Robo-Kumpel Clank hat zudem noch ein seltenes Geschenk für seinen bepelzten Freund: Mit dem Dimensionator – einer unglaublich schwierig zu konstruierenden Waffe – soll es Rachtet endlich möglich sein in anderen Dimensionen nach Artgenossen zu suchen. Denn bisher war er in dem Glauben, der einzige Lombax zu sein, den es noch gibt.

Atemlose Action

Dann überschlagen sich die Ereignisse: Wie aus dem Nichts taucht Erzfeind Dr. Nefarius auf und schnappt sich den raren Schießprügel. Nun beginnt eine wilde Jagd über das komplette Jubelfest und der Spieler wird im Zuge dieser wilden Hatz an die verschiedenen Mechanismen der Steuerung herangeführt. Während Nefarius die Flucht ergreift, ballern sich Ratchet – der seinen kleinen Roboter-Freund die meiste Zeit als Rucksack trägt – und Clank durch eine Feindeswelle nach der nächsten. Dabei sind sie immer bemüht, den fiesen Eierkopf Nefarius nicht aus den Augen zu verlieren.

Schon in dieser frühen Phase des Spiels bekommt der Spieler einen kleinen Eindruck davon, was in den nächsten 12-15 Stunden zu erwarten ist: Atemlose Action mit beeindruckenden Explosionen und kaum zählbaren Spezialeffekten! Leider nimmt die Jagd ein jähes Ende: Denn beim Gezerre um die Wunderwaffe geht das Ding kaputt und verursacht schwere Schäden im Zusammenhalt der Dimensionen. Überall tun sich plötzlich Risse auf, der Bösewicht und die beiden Helden können dem Sog der Anomalien nicht standhalten. So werden sie in eine Paralleldimension katapultiert. Was wartet hier auf die Protagonisten?

Gegner in Ratchet & Clank: Rif Apart mit vielen Details
Die Gegner punkten mit einem schier unglaublichen Detailreichtum: An der Brust des riesigen Roboters sind sogar die Dellen der vorangegangenen Einschüsse zu sehen. © IMTEST

Doppelter Oberschurke

Zuerst einmal nichts Gutes: Ratchet und Clank werden bei der Dimensionsreise voneinander getrennt und müssen sich nun erst einmal alleine zurechtfinden. Auch die Umgebung verheißt großes Unheil. Denn aus dem einst sonnendurchflutenden und fröhlich anmutenden Heimatplaneten Megalopolis ist in dieser Dimension eine düstere und nachtfarbene Großstadt geworden in der ein gewisser Imperator Nefarius das Sagen hat. So gibt es den Oberschurken nun gleich zweimal und einer davon ist mächtiger als es Dr. Nefarius in der alten Welt jemals gewesen ist. Aber ein echter Lombax gibt natürlich niemals auf und so macht sich Ratchet sogleich an die Erkundung des ungewohnten Umfelds.

Gegner in Ratchet & Clank: Rift Apart
Bösewicht Dr. Nefarius wähnt sich in Sicherheit und lehnt sich entspannt zurück. Er hat noch keinen blassen Schimmer, dass ihm Ratchet bereits auf den Fersen ist. © IMTEST

Zwei Dimensionen, zwei Spielrollen

Auch Clank ist nicht untätig und findet bei der Suche nach seinem verlorenen Freund sogar überraschende Unterstützung: In dieser Dimension gibt es – natürlich als Gegenstück zu Ratchet – einen weiblichen Lombax mit dem Namen Rivet. Ab sofort übernimmt der Spieler also ebenfalls zwei Rollen. Mal geht es mit Ratchet auf die Pirsch, wahlweise wird die Story in der Haut von Rivet und Clank vorangetrieben. Dabei haben beide Parteien nur ein Ziel: Ein neuer Dimensionator muss her, damit das Universum wieder geradegerückt und beiden Versionen des bösen Nefarius das Handwerk gelegt werden kann.

Rivet fliegt auf einem Drachen
Auf dem Rücken der Drachen-Lady überfliegt Rivet ein weitläufiges Gebiet: Irgendwo müssen sich doch die leckeren Früchte verstecken, auf die das schuppige Monster so scharf ist. © IMTEST

Das Gameplay von Ratchet & Clank: Rift Apart

Der Spieler übernimmt also abwechselnd die Rollen der beiden Lombax, besucht verschiedene Planeten, um sich dort auf die Suche nach den notwendigen Teilen für den neuen Dimensionator zu machen. Die Spielwelten von „Ratchet & Clank: Rift Apart“ könnten dabei kaum abwechslungsreicher sein und jede Planetenoberfläche hat etwas Besonderes zu bieten: Der Spieler erlebt wilde Fahrten auf einem Schienensystem und wird dabei von einem riesenhaften Metall-Monstrum gejagt.

Ein anderes Biom verlangt den Einsatz von Raketenstiefeln, die es ermöglichen in einem Affenzahn über den Boden zu gleiten und Sprungschanzen zu nutzen. Oder der Rücken einer hungrigen Drachendame lädt auf der Suche nach lokalen Spezialitäten zu einem Rundflug ein. Ab und zu lockern ein paar einfallsreiche aber nicht allzu schwere Rätseleinlagen den Spielablauf gekonnt auf.

Raketenstiefel bringen Ratchet weiter
Mit den etwas später im Spielverlauf verfügbaren Raketenstiefeln können selbst weite Strecken in sekundenschnelle bewältigt werden. © IMTEST
Hilfreiche Magnet-Stiefel
Die magnetischen Stiefel erlauben es dem Spieler an bestimmten Stellen der Schwerkraft zu trotzen. © IMTEST

Waffen und Schießereien im Fokus

Im Mittelpunkt stehen aber immer die wilden und effektgespickten Ballereien gegen zahlreiche Gegner, die aus allen Richtungen auf den Helden einstürmen. Zum Glück können sich Ratchet und Rivet auf ein breites und teilweise brüllend komisches Waffenarsenal verlassen, wobei jede Knarre noch mehrstufig verbessert werden kann. Neben den üblichen Laser- und Schrotgewehren gibt es zum Beispiel einen Rasensprenger, der die Angreifer für kurze Zeit in hübsche, bewachsene Gartentiere verwandelt.

Praktisch, denn auf diesem Weg werden die Fieslinge für kurze Zeit bewegungsunfähig und bieten so etwas Luft zum Atmen. Das ist auch bitter nötig, denn es vergehen praktisch keine fünf Minuten, ohne dass der Spieler in „Ratchet & Clank: Rift Apart“ erneut die Waffen sprechen lassen muss – was allerdings jedes Mal ein breites Lächeln auf sein Gesicht zaubert.

Spielestopp bei der Waffenauswahl
Ruft der Spieler die Waffenauswahl auf, dann wird das Spielgeschehen eingefroren. Es besteht also kein Grund zur Hektik.
Stopp bei der Waffenhändlerin Zurkies
Waffenhändlerin Zurkies hält immer die neuesten Schießprügel bereit – vorausgesetzt, der Spieler hat genug Schrauben eingesammelt.
Goldene Schrauben im Spiel sind hilfreich
Die goldenen Schrauben sind überall im Spiel verteilt und besonders gut versteckt.

Flottes Erzähltempo ohne Ladezeiten

Fein gezeichnete Zwischensequenzen erzählen zwischendurch die Geschichte weiter – und ganz wie bei „Marvel’s Spider-Man“ gehen diese dann nahtlos wieder in das Spielgeschehen über. Auf der spaßigen und spannenden Hatz durch das Universum können insgesamt neun optisch extrem unterschiedliche Planeten besucht werden. Langeweile kommt in „Ratchet & Clank: Rift Apart“ also in keiner Sekunde auf.

Auch die Einbindung der schnellen SSD-Festplatte der PS 5 trägt hier nicht nur dazu bei, dass es keinerlei Ladezeiten gibt. Nun wird es auch möglich eine ganze Spielstufe per Fingerschnipp aus dem Hauptspeicher der Spielekonsole auf den Bildschirm zu schieben. Wirklich beeindruckend! Bis das Ende der Geschichte über den Bildschirm flimmert, sind rund 12 – 15 Stunden zu veranschlagen, wollen alle Geheimnisse und Sammelgegenstände entdeckt werden, können noch 2-3 Stunden auf die Spielzeit draufgezählt werden.

SSD Festplatte Playstation 5
© IMTEST

Adé Ladezeiten: Die Festplatte der Playstation 5

Nicht ohne Grund hat die NVMe-SSD-Festplatte der Playstation die sonderbare Größe von 825 Gigabyte. Dank einer speziellen Segmentierung des Festspeichers, kann die Spielekonsole besonders schnell Daten hin- und herschieben. Der maximale Datendurchsatz dieser besonderen Speicherlösung liegt bei der Playstation 5 höher als bei nahezu allen vergleichbaren Lösungen für den PC oder der Xbox. Bis zu 5,5 Gigabyte pro Sekunde kann die PS5 so verarbeiten. Das Ergebnis: Neben praktisch kaum vorhandenen Ladezeiten (falls das Spiel extra für diese Speicherlösung optimiert wurde), können große Datenmengen blitzschnell zur Verfügung gestellt werden.

In „Ratchet & Clank: Rift Apart“ kann der Spieler durch Dimensionsöffnungen reisen, die dahinter liegende Spielumgebung kann der Speicher der Playstation 5 dann sofort zur Verfügung stellen – ganz ohne Ladezeiten. Die Entwickler von Insomniac Games gaben kürzlich in einem Interview bekannt, dass diese „schnellen Reisen“ in eine völlig andere Spielstufe auf einer Playstation 4 rund 1:30 Minuten betragen würde. In diesem Video erklärt der Chef-Architekt der Playstation 5, Marc Cerny, noch einmal ganz genau, wie der NVMe-SSD-Festspeicher der Playstation 5 funktioniert.

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Liebe zum Detail in Ratchet & Clank: Rift Apart

Bevor das erste Mal der Abzug einer Waffe betätigt wird, fallen die optisch herausragend inszenierten Spielumgebungen auf. Überall sind kleine Details zu entdecken, viele Figuren und Lebensformen sorgen dafür, dass die Szenarien sehr lebendig und glaubhaft wirken. Nicht zuletzt liegt das an der brillanten Vertonung der Bewohner. In einer Ecke beschweren sich Minenarbeiter über die Bedingungen beim Schürfen, in einer Weltraum-Bar schmieden ulkige Wesen Übernahme-Pläne und auch die Gegner im Kampf riskieren ständig eine kesse Lippe: „Was willst du denn mit dieser Erbsenpistole?“.

Sicherlich war kein Spiel der Ratchet & Clank-Serie ein optisches Mauerblümchen. Auf der neuen Playstation 5 Hardware drehen die Entwickler aber dermaßen an der Darstellungs-Schraube, dass es der geneigte Spieler oft kaum glauben kann. Neben den wunderhübschen und phantasievoll gestalteten Umgebungen in „Ratchet & Clank: Rift Apart“, sind besonders die wilden Feuergefechte ein absoluter Augenschmaus. Dann scheint förmlich der ganze Bildschirm zu explodieren, hunderte Partikel sausen durch die Luft, grelle und bunte Lichteffekte durchzucken jeden Winkel des Geschehens. Das alles bei wahlweise 30 oder 60 Bildern pro Sekunde.

Viele Details beim Kampf in Ratchet & Clank
In den Kämpfen wirbeln hunderte Objekte gleichzeitig absolut ruckelfrei über den Bildschirm und werden von der Spielfigur automatisch aufgesogen.
Bei Rivet ist die Fellstruktur erkennbar
In den Zwischensequenzen ist sogar erkennbar – hier am Beispiel der Lombax-Dame „Rivet“ – in welche Richtungen das Fell gebürstet wurde.
Detaillierte Spielumgebung bei Ratchet & Clank
Der Anflug auf einen neuen Planeten zeigt wie viele Details in den weitläufigen Spielumgebungen stecken.
Rennkäfer in Ratche & Clank: Rift Apart
Einiger Abschnitte in einer Spielstufe werden auf dem Rücken eines pfeilschnellen Rennkäfers absolviert. Die zusammengebissenen Zähne der Spielfigur zeigen die Detailverliebtheit des Spiels.

Grandiose und einzigartige Grafik

Entscheidet sich der Spieler für Ersteres, sehen die Spezialeffekte noch etwas wuchtiger aus und die Auflösung liegt bei 2160p (4K). Auf Fernsehern mit OLED-Technologie empfiehlt die Redaktion von IMTEST allerdings das Umstellen auf die zweite Darstellungsvariante: Dann verschwinden die unschönen Doppeldarstellungs- und Schmiereffekte bei der horizontalen Bewegung der Kamera. Mit 60 Bildern pro Sekunde wird „Ratchet & Clank: Rift Apart“ dann mit einer dynamischen Auflösung dargestellt, was bei dem atemlosen Spielgeschehen aber so gut wie niemals auffällt. Es gibt bis jetzt auf jeden Fall keinen exklusiven Playstation 5-Titel, der mit einer derartig bombastischen, bunten und effektgespickten Optik aufwarten kann.

Einfache Steuerung bei Ratchet & Clank: Rift Apart

Ebenfalls lobenswert sind verschiedenste Optionen, die das Action-Adventure zugänglicher machen. Dazu gehören unter anderem Kontrast- und Farboptionen, vereinfachte Tastenkombinationen und die Anpassung der Spielgeschwindigkeit für ungeübtere Spieler. Beim Spieleeinstieg gibt es zudem hilfreiche Tutorials, die in kurzen Videos beispielsweise die Handhabung der Waffen veranschaulicht.

Auch ist die Steuerung bei „Ratchet & Clank: Rift Apart“ nicht überladen. Lediglich das Fliegen ist etwas schwerer auszuführen. Insgesamt braucht es nicht mehr als eine knappe Stunde, um sich an die Ausführung der verschiedenen Kommandos zu gewöhnen und sich voll ins bunte Abenteuer stürzen zu können.

FAZIT

Optisch herausragend, extrem einfalls- und abwechslungsreich mit einem zündenden Humor, der dem Spieler mehr als einmal ein lautes Lachen entlockt. Dazu kommen sympathische Charaktere, famos inszenierte Zwischensequenzen und viele Geheimnisse, die in den verschieden Spielwelten entdeckt werden wollen. Nicht ganz so gelungen sind die etwas langweiligen Endgegner, die sehr schnell in Vergessenheit geraten. Hier wäre sicherlich noch etwas mehr drin gewesen.

Dennoch darf sich „Ratchet & Clank: Rift Apart“ auf der Playstation 5 ohne Frage den Preis für die momentan beste Optik und die ergreifendste und dabei immer familienfreundliche Action abholen. Ein besseres und vor allem fulminanter inszeniertes Actionspiel, das auch für jüngere Spieler bestens geeignet ist, gibt es für diese Plattform momentan nicht.

  • PRO
    • Kunterbunte Optik mit beeindruckenden Spezialeffekten, einfache Steuerung, zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten für ungeübte Spieler oder Spieler mit Handicap
  • KONTRA
    • Hoher Preis

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,5

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