Inhalt
- Kühlboxen mit großen Unterschieden
- Verschiedene Typen von Kühlboxen
- Kalte Getränke und Kabelsalat
- Nicht nur das Volumen zählt
- Wie viele Flaschen passen hinein?
- Cool werden, cool bleiben
- Thermostat in Kühlbox spart Strom
- Kühldauer und Verbrauch
- Kühlboxen mal laut, mal leise
- FAZIT
Kühlboxen mit großen Unterschieden
Alle Strandgänger, Picknicker, Camper und Roadtriper freuen sich auf den warmen Sommer. Ob Abenteuerlust oder Erholungsabsichten – kalte Getränke und frische Lebensmittel gehören dazu. Die Lösung: Kühlboxen. Doch unterwegs entpuppt sich das, was der heimische Kühlschrank mit Selbstverständlichkeit leistet, plötzlich als echte Herausforderung. Von günstigen Baumarkt-Boxen bis zur mobilen Gefriertruhe ist die Auswahl groß, entsprechend aber auch die Preisspanne und die technischen Unterschiede. IMTEST macht den ausführlichen Test mit fünf Modellen und verrät, was welche Kühlbox kann und für wen sie sich eignet.
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Verschiedene Typen von Kühlboxen
Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Typen von Kühlboxen, die sich hinsichtlich ihrer Funktionsweise unterscheiden.
Das Testfeld besteht aus vier thermoelektrischen und einer Kompressor-Kühlbox, die allesamt rein elektrisch betrieben werden. Zwei der fünf Boxen, die Dometic TL 35FL und die Severin KB 2923, halten Speisen auf Wunsch sogar bei mehr als 50 Grad Celsius warm.
Kalte Getränke und Kabelsalat
Die Stromspeisung erfolgt bei allen Kühlboxen sowohl über die Haushaltssteckdose als auch über den Anschluss für den Zigarettenanzünder im Auto (im Folgenden kurz „Kfz-Stecker“ genannt). Die KB 2923 von Severin lässt sich sogar über eine USB-Buchse aufladen, beispielsweise mit einem portablen Akku für Kleingeräte (Powerbank). Damit ist sie geringfügig portabler als die Konkurrenz und dürfte sich je nach Kapazität des Akkus ein bis zwei Stunden versorgen lassen.
Kabel sind bei allen Geräten inkludiert. Allerdings verstauen drei der fünf Kühlboxen das Kabelgemenge in einem Deckelfach. Das klingt praktisch, hat aber zwei Nachteile. Das Hervorholen und Verstauen der Kabel führt gerade bei kleinen Fächern wie dem der KK28 von AEG zum mühseligen Gefummel. Außerdem sind die Kabel im Inneren fest verbaut und können im Falle eines Kabelbruchs nicht ohne Experten ausgetauscht werden – die Box ist dann unbrauchbar. Ein absteckbares Kabel ist somit auf lange Sicht die bessere Wahl, so wie es Engels MT35G-P oder die Dometic TL 35FL mitbringen.
Nicht nur das Volumen zählt
Beim Volumen sind die Unterschiede zwischen den Kühlboxen nicht sehr groß: So liegt das Fassungsvermögen der Boxen zwischen 28 und 39 Litern. Doch wie einfach lassen sich große Flaschen entnehmen, die Kühlung regulieren, und wie schwer ist die Box gemessen an dem, was hineinpasst? Fragen zur Handhabung, auf die es häufig erst nach dem Kauf eine klare Antwort gibt. Mit vollständig geöffnetem Deckel benötigt die Tropicool TC 35FL viel Platz (82,5 cm in der Höhe). Noch mehr Luft nach oben braucht die MT35G-P von Engel mit 87,5 cm. Hier lässt sich aber notfalls der Deckel zur Seite hin abnehmen.
Wie viele Flaschen passen hinein?
Neben Gesamtvolumen ist auch eine effektive Nutzung des Innenraums wichtig. Deshalb bewertet IMTEST nicht nur das Volumen und die maximale Höhe des Kühlraumes, sondern auch, wie viele 1,5-Liter-Flaschen aufrecht platzierbar sind. So zählt die Tropicool TC 35FL neun Stück, obwohl sie mit 33 Litern genau so viel Raum bietet wie Engels MT35G-P, in die nur drei passen. Generell haben thermoelektrische Kühlboxen hier ein Problem. Die Elektronik ist fast immer im Deckel verbaut, wo sie wertvollen Raum für Kühlgut klaut. Clever löst es Dometic und bringt die Elektronik samt Ventilator in der Seite der Box unter. Dadurch ist der Deckel sehr leicht und im Inneren eben.
Cool werden, cool bleiben
Wer kennt das nicht: Die Getränke kommen in die Kühlbox, dann geht es los. Doch am Zielort angelangt, ist die Erfrischung der Wahl noch immer nicht kalt. IMTEST prüft deshalb, wie viel Zeit die Kühlboxen jeweils für die Kühlung des Innenraums und des Kühlguts benötigen. Dabei stellte sich heraus: Das Herunterkühlen von vier 0,33-l-Bierflaschen auf 7 Grad Celsius Kerntemperatur ist ein echter Kraftakt. Das ist übrigens die optimale Trinktemperatur für ein Pilsener.
Die Engel MT35G-P brachte ihren Innenraum von 22 auf 7 Grad Celsius in nur 15 Minuten, für die Getränke benötigte sie 1:53 Stunden. Die thermoelektrischen Kühlboxen brauchten schon für den Innenraum mehr als eine Stunde, für die Getränke bis zu 6:16 Stunden. Für das schnelle Herunterkühlen sind sie also nicht ausgelegt, eher für das Kühlhalten. Wie lange die Getränke auch ohne Strom kalt bleiben, ließ sich mit der Dauer des Temperaturabfalls um einen Grad Celsius messen. Hier zeigt die Mobicool Q40 mit 1:42 Stunden die beste Isolierung.
Thermostat in Kühlbox spart Strom
Beim Herunterkühlen verbraucht die Kühlbox mit maximaler Leistung den meisten Strom. In der Grafik sind die Kühldauer und Lautstärke sowie die maximale Leistung im Vergleich ersichtlich. Ist die Wunschtemperatur des Getränks von 7 Grad Celsius erreicht, regeln wir die Leistung so weit herunter wie möglich, ohne dass die Getränke an Kälte verlieren.
Engels MT35G-P erlaubt als einzige Kühlbox im Test eine genaue Temperatur-Einstellung per Drehregler. Das Kompressorsystem arbeitet ähnlich wie ein Kühlschrank, überprüft per Thermostat die Temperatur des Innenraums und kühlt nur noch bei Bedarf nach. Das spart viel Strom. Im Test verbrauchte sie damit beim Kühlhalten nur zwei bis 15 Watt. Überdies ist die Engel auch die einzige Kühlbox im Test, die eine Tiefkühlung-Funktion von bis zu -18 Grad bietet.
Kühldauer und Verbrauch
Anhand der Grafik werden die Kühlleistung (über den Kfz-Anschluss) im Verhältnis zur Dauer sowie die Lautstärke ersichtlich. Gekühlt wurden drei Flaschen Bier von 22 auf 7 Grad Celsius bei einer Umgebungstemperatur von 22 Grad Celsius.
Leistung auch vom Wetter abhängig
Ebenfalls mit einem Thermostat ausgestattet, arbeitet die thermoelektrische Dometic Tropicool TC 35FL ähnlich und erzielte beim Kühlhalten gute Verbrauchswerte. Doch wie auch bei den anderen thermoelektrischen Kühlboxen steigt der Verbrauch, sobald die Umgebung wärmer ist als die milden 22 Grad Raumtemperatur im Test. An heißen Tagen mit 25 Grad Celsius oder mehr ist dann schnell wieder die maximale Leistung nötig.
Bei der Dometic liegt diese bei 71 Watt und ist damit am höchsten, während sie bei der Engel mit 34 W am niedrigsten ist. Bei Severins KB 2923 gibt es neben der maximalen Leistung nur einen sparsamen Eco-Modus. Der reicht aber höchstens für die Kühlung bei gemäßigten Temperaturen zum Beispiel über Nacht.
Richtig kühlen mit diesen Tipps
Je nach Technik und Funktionsweise einer Kühlbox gilt es Unterschiedliches zu beachten, vor allem bei den thermoelektrischen Kühlboxen. IMTEST hat fünf Tipps parat für das richtige Kühlen.
Kühlboxen mal laut, mal leise
Schon gewusst? Hohe Töne nimmt das menschliche Gehör aufmerksamer wahr als tiefe, und ein Anstieg um 10 Dezibel bedeutet schon eine Verdopplung der Lautstärke. Neben der Lautstärke bei maximaler Leitung und beim Halten der Temperatur bewertete IMTEST deshalb auch die Geräuschentwicklung bei den Kühlboxen. Da die Lautstärke einer Kühlbox hauptsächlich von der Belüftung durch die Ventilatoren abhängt, steigt der Lärmpegel, je intensiver sie kühlen muss.
Auch hier zeigt die Engel-Box Premium-Qualitäten. Im Normalbetrieb ist sie nahezu flüsterleise, bei maximaler Leistung kommt sie bei 40 cm Abstand auf angenehme 40 Dezibel (db). Die Tropicool TC 35FL dreht bei maximaler Leistung mit 56 db zwar ordentlich auf, gibt aber immer noch ein unauffällig tiefes Summen von sich. Richtig Lärm macht Mobicools Q40. Mit 59 db ist sie die lauteste der Kühlboxen im Test und macht sich außerdem mit einem hohen, unangenehmen Ton bemerkbar.
FAZIT
Der Test zeigt die Stärken und Schwächen der Kühlboxen auf: Für lange Reisen eignet sich die Kompressorbox von Engel – allerdings ist sie wenig mobil. Sollen Getränke und Lebensmittel auch ohne Strom, zum Beispiel am Strand, lange kühl bleiben, empfiehlt sich die Mobicool Q40. Dometics Tropicool TC 35FL zeigt, was auch ohne Kompressortechnik möglich ist, und punktet mit hoher Kühlleistung. Severin gelingt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, dafür ist der Stromverbrauch unter Volllast etwas hoch. Da arbeitet AEGs KK28 sparsamer, allerdings auch lauter.