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Die besten Brettspiele für Paare: Gemeinsam Spaß am Valentinstag

Von romantisch bis taktisch – tolle Spiele für Abende zu zweit.

Zwei Personen am Tisch spielen ein Brettspiel.
© Freepik

Es muss nicht immer der Nobel-Italiener oder ein gemeinsamer Kinobesuch sein – auch ein Spieleabend zu zweit kann am Valentinstag die Herzen höher schlagen lassen. Das gilt auch bezüglich der Geschenke: Pralinen sind rasch verputzt, Rosen schon nach Tagen verwelkt, doch mit einem Gesellschafts- oder Kartenspiel, das speziell auf die Bedürfnisse von zwei Spielern zugeschnitten ist, kann man sich viele schöne Abende sichern.

Das Bedürfnis nach Brettspielen, die auch zu zweit richtig Spaß machen, wurde in den letzten Jahren auch von der Spielebranche erkannt. Es gibt mittlerweile immer mehr Titel, die darauf abzielen, dass man auch ohne große Spielerunde taktischen Tiefgang oder kurzweiligen Rätselspaß erleben kann. Mittlerweile existieren sogar mehrere Duell-Varianten von großen Brettspiel-Hits – von Die Siedler von Catan bis Carcassonne.

Am Mittwoch feiern Verliebte (und solche, die es noch werden wollen) den Valentinstag. IMTEST hat fünf Tipps für Brett- und Gesellschaftsspiele, die direkt ins Herz treffen und mit denen der gemeinsame Abend garantiert zum Spielspaß-Hit wird.



Für Landschaftsbauer: Dorfromantik – Das Duell

  • Hersteller: Pegasus
  • Preis: 34,99 Euro
  • Autoren: Lukas Zach & Michael Palm
  • Alter: ab 8 Jahren

Schon als IMTEST die besten Gesellschaftsspiele des Jahres 2023 empfahl, war Dorfromantik gesetzt. Das entspannte, kooperative Legespiel hatte 2023 schließlich den renommierten Preis „Spiel des Jahres“ gewonnen. Mittlerweile gibt es auch eine Variante für zwei Spieler: Dorfromantik – Das Duell. Damit entfernt man sich vom gemeinschaftlichen Bauen einer Landschaft, stattdessen wird nun gegeneinander gelegt. Allerdings kommt es nicht zu direkten Konfrontationen, es bleibt also bei einem freundschaftlichen Duell.

Das Grundprinzip, wie man Plättchen anlegt und Aufträge erfüllt, wurde aus dem Hauptspiel übernommen. Wer Dorfromantik also bereits kennt, muss sich nicht groß umstellen. Der Kniff beim Duell-Spiel geht so: Alle Landschaftsplättchen und Auftragsplättchen sind doppelt vorhanden. Bei Spieler 1 liegen sie verdeckt auf dem Tisch, bei Spieler 2 bereits aufgedeckt. Wann immer Person Nr. 1 nun ein Plättchen aus den verdeckten Stapeln nimmt und auf seiner Seite anlegt, sucht Person Nr. 2 das gleiche Plättchen. Aber kann es natürlich ganz woanders anlegen. So haben beide die gleichen Vorraussetzungen, können aber ganz unterschiedliche Landschaften auf den Tisch zaubern. Zwei neue Auftragssorten im Vergleich zum normalen Dorfromantik runden die Duell-Variante ab, die zwar keinen Innovationspreis gewinnt, aber dafür ähnliche Stärken wie das beliebte Hauptspiel mitbringt.

Das Brettspiel Dorfromantik Das Duell in seiner Packung.
Dorfromantik – Das Duell, die Zweispieler-Variante vom Spiel des Jahres 2023. © Pegasus Spiele

Für Schach-Fans: Hive

  • Hersteller: Huch!
  • Preis: 29,99 Euro
  • Autoren: John Yianni
  • Alter: ab 9 Jahren

Natürlich könnten sich anspruchsvolle Spielefans am Valentinstag auch beim Schach duellieren – doch wer gerne taktisch denkt und es etwas moderner mag, der könnte bei Hive fündig werden. Das Spiel besteht aus zwei mal elf sechseckigen, hochwertigen Spielsteinen, die echte Handschmeichler sind. Auf den Steinen sind verschiedene Insekten und Spinnentiere aufgedruckt – wer große Angst vor derlei Getier hat, für den ist Hive vielleicht doch nicht das richtige…

Hive kommt ganz ohne Spielbrett aus, kann also problemlos mit auf Reisen gehen oder auf einem kleinen Nacht- oder Campingtisch gespielt werden. Abwechselnd legen beide Spieler ihre Insekten-Täfelchen aus, Ziel ist dabei, die gegnerische Bienenkönigin quasi “schachmatt” zu setzen. Der Clou ist dabei, die unterschiedlichen Bewegungsmuster der Tierchen geschickt zu nutzen: Der Grashüpfer springt über eine Reihe von Steinen, die Ameise läuft außen herum. Käfer können auf andere Plättchen kriechen und diese so fixieren, Spinnen laufen in Dreier-Schritten herum. Das erinnert natürlich an die unterschiedlichen Fähigkeiten von Läufer, Turm oder Springer. Und tatsächlich erzeugt Hive einen ähnlichen strategischen Reiz wie Schach. Doch Vorsicht: Wer sich zu sehr darauf konzentriert, seinem Gegner oder seiner Gegnerin bei jedem Schritt auf die Nerven zu gehen, der riskiert ein unfreundliches Ende des romantischen Spieleabends.

Das Brettspiel Hive in seiner Packung.
Schach mit sechseckigen Insekten: das ist Hive. © Huch!

Für Stadt-Strategen: 7 Wonders Duel

  • Hersteller: Asmodee / Repos Production
  • Preis: 32,90 Euro
  • Autoren: Antoine Bauza & Bruno Cathala
  • Alter: ab 10 Jahren

Das „große“ 7 Wonders ist ein herausragendes Brettspiel – schön gestaltet, schnell verstanden, trotzdem anspruchsvoll und voller spannender Wendungen. Die Zweispieler-Variante 7 Wonders Duel möchte das gleiche Unterhaltungslevel für zwei Spieler bieten – auch hier geht es, wenig überraschend, um das Errichten einer legendären Stadt über mehrere Zeitalter hinweg. Wie im normalen 7 Wonders darf man sich in der Duel-Variante wie der Baumeister einer antiken Stadt fühlen.

Man hortet Münzen in der Schatzkammer, errichtet Gebäude, sammelte Ressourcen und strebt danach, die Zeiten überdauernde Weltwunder zu erbauen. Es gibt Häuser mit Siegpunkten, Gebäude, die Gold einbringen, Einrichtungen, die für Forschung sorgen, aber auch Kasernen, mit denen die Kriegstüchtigkeit erhöht wird. Das Schöne dabei: Man kann durch überlegenes Wissen den Sieg erringen, aber auch durch militärische Macht. In schlanken 30 Minuten kann man eine Duell-Runde beenden – so bleibt am Valentinstag noch genug Zeit für andere Dinge.

Das Brettspiel 7 Wonders Duel in seiner Packung.
Spielerische Strategie über mehrere Zeitalter hinweg: 7 Wonders Duel. © Repos Production

Für Zahlen-Magier: The Mind

  • Hersteller: Nürnberger Spielkarten-Verlag
  • Preis: 9,90 Euro
  • Autoren: Wolfgang Warsch
  • Alter: ab 8 Jahren

Im Spiel The Mind, nominiert zum Spiel des Jahres 2018, darf nicht geredet werden, auch Hinweise durch Gestikulieren sind verboten. Doch was ist das Spielziel? Man muss die ausgeteilten Karten, die von 1 bis 100 gehen, auslegen – von niedrig nach hoch. Eine Zugreihenfolge gibt es nicht, stattdessen muss man es abschätzen, ja fast fühlen, wann wer welche Karte legen sollte. Kommt eine Karte auf den Tisch, die höher ist als die niedrigste ist, die andere Mitspieler noch auf der Hand haben, dann verliert die Gruppe ein Leben. Apropos Gruppe: The Mind kann mit bis zu vier Spielerinnen und Spielern gespielt werden. Bereits zu zweit macht es aber großen Spaß. Zudem gelangt man so leichter zum höchsten, zum zwölften Level.

Das Spielprinzip klingt geradezu banal, es gibt nämlich abseits der Zahlenkarten und der Leben nur noch Wurfstern-Karten – damit können alle Spieler ihre niedrigste Karte loswerden. Sonst war es das aber schon mit den Regeln. Wie daraus eine Art blindes Verständnis zwischen den Spielern entsteht und wie man Level um Level vorankommt, dann immer mehr Karten hat und diese trotzdem, fast magisch, in die richtige Reihenfolge bekommt – all das sorgt bei The Mind für ein sehr befriedigendes Spielgefühl.

Das Kartenspiel The Mind in seiner Packung.
Klein, aber oho: In dieser Mini-Packung von The Mind steckt viel Spielspaß. © NSV

Für Doppel-Agenten: Codenames Duett

  • Hersteller: Asmodee / CGE Czech Games Edition
  • Preis: 23,99 Euro
  • Autoren: Vlaada Chvátil & Scot Eaton
  • Alter: ab 11 Jahren

Codenames war das gefeierte Spiel des Jahres 2016, doch leider braucht es für das heitere Begriffe-Raten auf die etwas andere Art mehr als zwei Spieler. Da kommt für Paare die Variante Codenames Duett gerade recht. Hier spielt man zu zweit und versucht, kooperativ alle Begriffe korrekt zu erraten. Prinzipiell liegt dasselbe Konzept zugrunde: Man nennt einen Begriff, der auf möglichst viele Worte auf den ausgelegten Spielkarten hinweist, und sagt dann die Zahl. Beispielsweise Haushalt, 3. Denn geht das Raten los…

Für Paare besonders spannend sind gemeinsame Assoziationen – wer sich seit Jahren gut kennt, der findet hier ganz persönliche Brücken zu den richtigen Antworten. In der Praxis geht es so, dass man ein Feld aus fünf mal fünf Begriffkarten auslegt und dann eine Codekarte in den Halter steckt – dort sind dann auf jeder Seite die auserwählten Begriffe markiert, die das Gegenüber erraten muss. Knifflig sind die drei zufällig verteilten Attentäter-Slots – das macht das sofortige Aus gefährlicher als im normalen Codenames. Vielspieler freuen sich über eine optionale Kampagne, bei der besondere Regeln gelten.

Das Brettspiel Codenames Duett in seiner Packung.
Wie Codenames in grün: Die Duett-Variante spielt man zu zweit, und kooperativ. © Czech Games Edition

Das war es auch schon fast, mit den fünf IMTEST-Empfehlungen für Paare, passend zum Valentinstag. Ein Bonus-Level gibt es aber noch: Wer seinen Partner oder seine Partnerin auf spielerische Art einfach besser kennenlernen möchte, der sollte „90 Fragen, die verbinden.“ vom beherzt-Verlag ausprobieren. Von „Wann wirke ich am glücklichsten?“ über „Wovor hast du Angst?“ bis hin zu „Was ist dir von unserer ersten Begegnung in Erinnerung geblieben?“ IMTEST wünscht viel Spaß beim Besser-Kennenlernen!

Portrait Matthias Schmid

Matthias Schmid wollte im Berufsleben "irgendwas mit Video- und Computerspielen" machen – deshalb studierte er nach dem Abitur Informatik, um selbst Spiele zu entwickeln. Nach dem Studium kam die 180-Grad-Wende: Matthias wechselte in die schreibende Zunft, absolvierte ein Volontariat bei einer renommierten Spiele-Fachzeitschrift und wurde 2004 Videospiel-Redakteur in Vollzeit. Damit lebt er seit nunmehr 19 Jahren seinen beruflichen Traum: Spiele testen und darüber schreiben. Diese Jobbeschreibung greift freilich zu kurz: Matthias hat Spiele-Magazine und -Webseiten mitkonzipiert, Fachmessen in aller Welt besucht und Entwicklern bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Er hat ebenso großen Spaß mit Action-Blockbustern wie mit kleinen Indie-Spielen und liebt es nachzuforschen, wer die Macher hinter den Spielen sind. Neben Video- und Computerspielen faszinieren ihn aktuelle Top-Smartphones und – als begeisterter Vogelbeobachter – alles, was mit Ferngläsern zu tun hat.