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Apple Vision Pro: Verkaufsstart für Deutschland steht fest

Alle wichtigen Infos zur Apple Vision Pro zusammengefasst.

Bild eines Nutzers der Apple Vision Pro, in seiner Umgebung.
© Apple

Mit der Apple Vision Pro ist am 2. Februar 2024 das vielleicht wichtigste Projekt aus Cupertino seit der Einführung des iPads erschienen. Obwohl die Kalifornier nicht der erste Hersteller sind, die ein Mixed-Reality-Headset auf den Markt bringen, verspricht sich die Technik-Welt viel von der Vision Pro. Mitunter wird sogar von einem möglichen “iPhone-Effekt” des neuen “One More Thing” für Mixed- und Virtual Reality gesprochen. Anders als bei iPhone, Macbook und Co. erscheint die Vision Pro zunächst nur in den USA. Doch nun hat der iPhone-Konzern den Verkaufsstart für Deutschland offiziell verlauten lassen. IMTEST hat alle Infos zum US-Start der Vision Pro.

Medienvertreter und Blogger umlagern die Computerbrille Apple Vision Pro, die im Steve Jobs Theater auf dem Apple-Firmencampus in Cupertino ausgestellt wird.
Apple kündigt den Verkauf der Vision Pro in Deutschland an. © Christoph Dernbach/dpa

Update vom 11. Juni 2024: Apple bringt Vision Pro nach Deutschland

Apple wird seine Computerbrille Vision Pro bald auch in Deutschland verkaufen. Der Marktstart ist für den 12. Juli geplant, wie Apple-Chef Tim Cook am Montag auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC ankündigte. Der Kaufpreis startet bei 3.999 Euro. 

Mit der Vision Pro können Nutzer zum einen in digitale Welten eintauchen. Neben dieser virtuellen Realität (VR) ist das Apple-Headset aber auch ausgelegt, digitale Inhalte mit der realen Umgebung zu mischen. 

Apple will das Gerät unter anderem zur Nutzung mit seinen Mac-Computern etablieren: Die groß erscheinenden Displays werden dabei in der Brille eingeblendet, während man auf der sichtbaren echten Tastatur tippt. Auf der WWDC kündigte Apple auch eine verbesserte Betriebssystem-Version für die Vision Pro an.

In den USA kam die Vision Pro im Februar zu einem Preis ab 3.500 Dollar vor Steuern auf den Markt. Als größter Konkurrent in dem Markt verkauft der Facebook-Konzern Meta seine VR-Brille Quest 3 ab einem Preis von 550 Euro.

Quelle: dpa



Update vom 21. Februar: Viele Nutzer geben die Vision Pro bereits zurück

Der Start der Vision Pro ist noch keinen Monat her, doch schon jetzt scheint die rosarote Brille für viele Früh-Käufer einer eher grauen VR-Realität gewichen zu sein. Die sozialen Netzwerke sind voll mit Nutzern, die das Apple-Umtauschrecht innerhalb der ersten 14 Tage nutzen. Der Hintergrund: Die 3500 Dollar teure Vision Pro ist zwar technisch stark, allerdings auf Dauer deutlich zu unbequem, da das Headset verhältnismäßig schwer ist. Auch scheint das Design der Kopfbänder noch nicht ausgereift, sodass selbst kurze Sitzungen schnell sehr unkomfortabel sind.

Gleichzeitig bringt die Vision Pro die typischen Probleme von VR-Headsets mit, die jetzt einer gänzlich neuen Käuferschicht gewahr werden. So kann es zum Beispiel zur typischen Motion Sickness kommen, bei der Bewegungen im Headset zu Übelkeit führen. Gleichzeitig sind angestrengte und trockene Augen ebenfalls klassische VR-Symptome, die Vision-Pro-Nutzer zur Rückgabe des Gerätes bewegen.

Zudem scheint die Vision Pro für viele Nutzer für den hohen Preis nicht den erwarteten Produktivitätsschub zu liefern. Im Vision-Pro-Reddit gibt es verschiedene Berichte, dass das Headset die Erwartungen an Software und Nutzbarkeit nicht erfüllen würde.

Mixed Reality im Apple-Ökosystem

Zur Einordnung: Die Apple Vision Pro ist ein sogenanntes “Mixed Reality Headset”. Das bedeutet, dass VR, also die computerberechnete, virtuelle Realität, auf AR, also veränderte Realität trifft. Diese wird durch Kameras auf das Headset-Display projiziert und ermöglicht die Interaktion mit der Umgebung, etwa bei Sehenswürdigkeiten oder in Arbeitsumgebungen.

Apple Vision Pro im Detail.
Edler Look: Das Vision Pro ist modular aufgebaut. Links der Bildschirm-Teil, dann die “light seal” getaufte Umrandung und schließlich das Stoffband. Unten ist das zusätzliche Akku-Paket zu sehen. © Apple

Apple setzt bei der Vision Pro auf eine Kombination der hauseigenen Chips R1 und M2. Letzterer stellt genug Rechenleistung für flüssige Bilddarstellung und das Betriebssytem bereit, während der R1-Chip für die Verarbeitung der Sensor-Informationen und die Auslieferung des Bildes zuständig ist. Insgesamt stecken 12 Kameras, fünf Sensoren und sechs Mikrofone im Headset, darunter ein LiDAR-Sensor zur Tiefenerfassung der Umgebung. Dabei spielt natürlich auch das Gewicht eine Rolle. Die Vision Pro soll rund 650 Gramm wiegen.

Das Bild wird über zwei Mikro-LED-Bildschirme in 4K-Auflösung ausgeliefert. Der Nachteil von viel Rechenpower: Mit ihrem externem Akku-Pack läuft die ansonsten ohne Kabelverbindung nutzbare Vision Pro nur knappe zwei Stunden. Bedient wird das Headset vor allem mit Stimme und Gesten. VR-Controller wie etwa beim Meta-Konkurrenten Quest 3 gibt es nicht.

Preis und Verfügbarkeit

Die Apple Vision Pro wird zunächst nur und ausschließlich in den USA erhältlich sein. Offizielle deutsche Händler gibt es nicht. Einzig über private Käufe könnten einzelne Brillen ihren Weg nach Europa finden. Weitere Einschränkungen: Deutsche Sprachunterstützung gibt es nicht und der Apple Support ist hierzulande ebenfalls nicht verfügbar. Zudem braucht man eine Apple-ID, die in den USA erstellt wurde.

Während hier VPN gegebenenfalls noch weiterhilft, wird es bei der Bezahlung eng. Wie 9to5Mac berichtet, braucht man dafür nämlich ebenfalls eine Kreditkarte aus den Vereinigten Staaten. Gleiches gelte zudem für die von Zeiss angebotenen Korrekturlinsen für die Vision Pro. Der Hersteller akzeptiere derzeit nur Rezepte, die von US-Ärzten ausgestellt worden seien. Kurz: die Vision Pro ist zum Start in Europa kaum sinnvoll einsetzbar.

Bild der Apple Vision Pro, das einen kleinen Drehregler zeigt.
Skibrille mit Drehrad: Die “Digital Crown” der Apple Vision sitzt rechts oben am Gerät. Damit regelt der Nutzer z.B. wie viel von der echten Welt sichtbar sein soll. © Apple

Dies gilt erst recht, wenn man die Preise des Mixed-Reality-Headsets in die Kalkulation einbezieht. Die “kleine” Variante mit 256 GB Speicher schlägt mit stolzen 3.499 Dollar zu Buche. 512 GB bzw. 1 TB Speicher werden 3.699 bzw. 3.899 Dollar kosten. Preise für Europa stehen noch nicht final fest, dürften sich aber in einem ähnlichen Euro-Rahmen bewegen.

Fokus auf Entertainment und AR

Anders als andere Headset-Hersteller fokussiert sich Apple bei der Vision Pro vor allem auf Entertainment und AR-Anwendungen. VR-Spiele, das Zugpferd für die Meta Quest oder auch Vive XR Pro, spielen zunächst keine große Rolle. Vielmehr wirbt der Tech-Riese damit, dass sich Inhalte von Disney+, Prime Video, HBO Max und Co. besonders gut mit dem Headset genießen lassen würden. Dieser Ankündigung wurde ausgerechnet von Netflix ein erster Dämpfer versetzt. Der Streaming-Anbieter kündigte an, dass es keine native App für die Vision Pro geben würde. Auch die eigentlich kompatible iPad-App könne nicht genutzt werden.

Dabei ist genau diese App-Kompatibilität ein wichtiger Faktor für die Apple-Nutzerschaft. So wird auch die Vision Pro vom prall gefüllten Appstore profitieren, der bereits unzählige Anwendungen für iPad und iPhone bereithält. Zudem wird sich die Vision Pro mit anderen Apple-Geräten verbinden und benutzen lassen. So ist zum Beispiel eine Desktop-App vorgesehen, die den Arbeistbereich des Macbooks in den Raum projiziert. Auch Video-Telefonie über Facetime soll so möglich sein.

Portraitfoto des IMTEST-Redakteurs Eike Cramer

Eike ist Spiele- und Hardware-Redakteur aus Leidenschaft: Nach seinem abgeschlossenen Studium der Politikwissenschaft zog es ihn direkt zur Spieleredaktion 4players.de in Hamburg, bei der er zwischen 2013 und 2023, mit einem zweijährigen Zwischenstopp beim Musikmagazin Metal Hammer, als Redakteur und Video-Redakteur beschäftigt war. Eike ist dabei ein echter Alleszocker, der, egal ob Indie oder AAA-Blockbuster, auf PC und Konsole zwischen Strategie, Action-Adventure, Rollenspiel und Shooter kaum ein Genre auslässt. Derzeit ist er als freier Autor aktiv.