Schnelle Chips, leistungsstarke Kameras, robuste Gehäuse: Top-Smartphones haben mit ihrer Premium-Technik mittlerweile eine Schwelle erreicht, die oftmals nur noch schwer zu überschreiten ist, jedenfalls aus Hardware-Perspektive. Mit dem Einzug der künstlichen Intelligenz (KI) in den Mainstream wurden die Karten jedoch neu gemischt. Smartphones werden sich künftig vermehrt durch Software-Extras unterscheiden, wie auch das Google Pixel 8*, das kraftvollere Pixel 8 Pro* oder das nochmals günstigere Pixel 8a* bereits bewiesen hat.
Die “Ära der AI” will aber Samsung einläuten, und zwar mit der Galaxy-S24-Serie – die erste Premium-Smartphone-Reihe des Herstellers, bei der KI im Mittelpunkt steht. IMTEST hat die drei Samsung Galaxy S24-Varianten getestet.
Tipp: Im Rahmen des Black Friday sind die Top-Smartphones derzeit teils erheblich günstiger erhältlich.
Diese Samsung Galaxy S24-Smartphones sind im Test:
Samsung Galaxy S24-Smartphones im Überblick
Samsung Galaxy S24 und S24 Plus
Sowohl das Samsung Galaxy S24* als auch das größere Samsung Galaxy S24+* sind durch und durch Premium-Smartphones. Sie sind hochwertig verarbeitet, bestechen mit einem schlichten, aber edlen Design und haben bei bei den Prozessor- sowie Display-Messungen überzeugt.
- PRO
- Hochwertige Verarbeitung, extrem helles Display, sehr hohe Prozessorleistung, sehr lange Versorgung mit Updates, sehr lange Akkulaufzeit
- KONTRA
- etwas langsame Ladegeschwindigkeit
IMTEST Ergebnis:
sehr gut 1,5
Samsung Galaxy S24 Ultra
Mit einem Blick auf das neue Titangehäuse kratzt man lediglich an der Oberfläche der Neuheiten, die das Samsung Galaxy S24 Ultra* bietet. Mit dem unheimlich performanten Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy Chip an Bord, stellt das Flaggschiff das ideale Smartphone für die neuen Galaxy-AI-Funktionen dar.
- PRO
- Sehr hochwertige Verarbeitung (Titan), extrem helles Display, sehr hohe Prozessorleistung, sehr lange Versorgung mit Updates, sehr lange Akkulaufzeit, sehr gute Basis für KI-Funktionen
- KONTRA
- etwas langsame Ladegeschwindigkeit, etwas hohes Bildrauschen
IMTEST Ergebnis:
sehr gut 1,4
Google Pixel 8 & 8 Pro im Test: KI für das Smartphone
Googles achte Pixel-Generation setzt seinen Fokus auf künstliche Intelligenz – IMTEST hat das Pixel 8 und Pixel 8 Pro getestet.
Fazit
Das Samsung Galaxy S24 Ultra führte im Test alle an das AI-Smartphone gestellten Aufgaben flüssig und schnell aus. Hinzu kommt ein großes sowie sehr brillantes und helles Display, jede Menge Speicherplatz und ein leistungsstarkes Sammelsurium an Kameras auf der Rückseite. Dabei liefert das S24 Ultra in allen Belangen bessere Ergebnisse als seine Geschwistermodelle. Es gibt aber auch eine Schattenseite: So hat das Bildrauschen leider zugenommen, was die Messungen zeigen. Und dennoch sichert sich das S24 Ultra einen Platz in der Riege der aktuell besten Smartphones auf dem Markt.
Die Bildschirme von Samsung S24 und S24+ strahlen extrem hell und 120 Hertz gibt es jetzt auch hier. Hinzu kommen eine ganze Reihe von nützlichen KI-Funktionen – von Googles Circle to Search bis hin zur Live-Übersetzung. Etwas Feinschliff könnten einige Funktionen zwar noch vertragen, aber insgesamt ist das eine gute Basis, auf die Samsung bauen kann. Außerdem lobenswert: sieben Jahre wichtige Updates. Alleine das macht einen Umstieg von einem älteren Gerät attraktiv, da man die Smartphones so noch länger nutzen kann.
Samsung Galaxy S24-Serie: Die wichtigsten technischen Eckdaten
Äußerlich hat sich bei der S24-Serie im Vergleich zur vergangenen Generation wenig getan. Und auch die Modell-Aufteilung ist gleichgeblieben. Heißt: Neben dem Basismodell, dem Samsung Galaxy S24, gibt es das etwas größere S24 Plus. Und auch das Flaggschiff trägt dieses Jahr wieder den Zusatz “Ultra” im Namen. Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist die neue Speerspitze in Samsungs Smartphone-Riege. Zur Vorstellung die wichtigsten technischen Daten im Überblick, angefangen mit dem Samsung Galaxy S24 und S24+:
- Design: Matte Glasrückseite und Aluminiumrahmen
- Bildschirm: 6,2 Zoll Diagonale & FHD+-Auflösung (S24), 6,7 Zoll Diagonale & QHD+-Auflösung (S24+), adaptive Bildwiederholrate mit bis zu 120 Hertz, 2.600 Nits Maximalhelligkeit (Herstellerangabe)
- Hauptkamera: 50 Megapixel
- Prozessor: Samsung Exynos 2400
- Arbeitsspeicher: 8 GB (S24), 12 GB (S24+)
- Speicher: ab 128 GB (S24), ab 256 GB (S24+)
- Preis: ab 899 Euro (S24), ab 1.149 Euro (S24+)
Das Samsung Galaxy S24 Ultra im Detail:
- Design: Robuster Titanrahmen, eckiges Gehäuse
- Bildschirm: 6,8 Zoll Diagonale & QHD+-Auflösung , adaptive Bildwiederholrate mit bis zu 120 Hertz, 2.600 Nits Maximalhelligkeit (Herstellerangabe)
- Hauptkamera: 200 Megapixel
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy
- Speicher: ab 256 GB
- Preis: ab 1.449 Euro
Farbvarianten
Wie bei den CPUs fährt Samsung auch bei den erhältlichen Farbvarianten zweigleisig. Während die Farben Schwarz, Grau, Violett und Gelb überall erhältlich sind, bleiben spezielle Designs dem hauseigenen Online-Shop vorbehalten. Dort gibt es das S24-Trio auch in exklusiven Farbvarianten, unter anderem Jadegrün.
7 Jahre lang wichtige Updates
Bei der Versorgung mit Sicherheitsupdates folgt Samsung auf Google. Wie das Pixel 8 und das Pixel 8 Pro erhalten die Galaxy-S24-Modelle nämlich sieben Jahre lang wichtige Updates, darunter wichtige Sicherheitspatches und Android-Aktualisierungen samt neuen Funktionen. Das macht die Smartphones noch attraktiver, wenn man sie möglichst lange benutzen möchte – eine gute Entwicklung.
Design: Titan nur für das Ultra
Äußerlich bleibt sich Samsung auch bei der S24-Serie treu. Heißt: Die Technik des Galaxy S24 und des Galaxy S24+ steckt wieder in einem flachen Design, das sich unter anderem durch klare Kanten auszeichnet. Nicht von der Hand weisen kann man hier die Ähnlichkeit zu Apples iPhone 16 und iPhone 16 Pro. Die beiden Handys sind hochwertig verarbeitet und liegen gut in der Hand. Ob einem das kompakte Galaxy S24 oder das größere Galaxy S24+ letztendlich besser gefällt, bleibt Geschmacksache.
Bei Letzterem ist bei kleinen Händen schon mal Umgreifen nötig, etwa wenn man die Seitentasten erreichen will. Auffällig sind jedoch die deutlich schmaleren Displayränder der beiden Modelle. Dadurch wächst die Display-Diagonale jeweils um 0,1 Zoll an. Für die nötige Robustheit sorgt das Corning Gorilla Glass Victus zusätzlich zum stabilen Aluminiumrahmen. Wie die Galaxy-S23-Modelle sind auch die S24-Smartphones nach dem Standard IP68 zertifiziert, sind bis zu einem gewissen Grad also wasser- und staubdicht.
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Das Samsung Galaxy S24 Ultra im Detail
Noch stabiler und etwas edler wird es beim Samsung Galaxy S24 Ultra. Wie die Pro-Modelle der 15. iPhone-Generation hat das Samsung-Flaggschiff einen Titanrahmen erhalten. Das sorgt insgesamt zwar nicht für eine signifikante Gewichtsreduktion, verspricht aber eine höhere Robustheit. Wie das im Alltag ausschaut, wird der Langzeittest zeigen – denn Konkurrent Apple musste sich zum Launch des iPhone 15 Pro und Pro Max mit viel Kritik zum Titanrahmen auseinandersetzen.
Nutzerinnen und Nutzer beschwerten sich nach kurzer Zeit bereits über Kratzer und Co. Anders als beim Samsung Galaxy S23 Ultra ist das Display des Galaxy S24 auch flach. Samsung trennt sich somit von den abgerundeten Ecken. Die Entscheidung wurde laut Hersteller-Angaben unter anderem aufgrund der Bedienbarkeit mit dem S-Pen getroffen. Damit soll man nun noch besser in die Ecken kommen. Außerdem Ultra-exklusiv: Beim Display kommt das neue Gorilla Glass Armor zum Einsatz, was nochmal widerstandsfähiger sein soll. Ansonsten differenziert sich das Ultra-Modell einerseits durch die vielen Linsen auf der Rückseite und durch das eckige Design von den beiden Geschwistermodellen.
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Galaxy AI im Test
Dass Samsung mit den Galaxy-S24-Smartphones erst die Bühne der künstlichen Intelligenz betritt, ist nicht ganz richtig. Denn längst bieten eine ganze Reihe von Samsung-Produkten KI-Funktionen, etwa Fernseher zur Verbesserung des Bildes oder Staubsaugerroboter für eine effizientere Reinigungsleistung. Doch bei seinen Smartphones macht Samsung nun ernst und möchte den Begriff AI-Phone fest in der Branche etablieren. Gelingen soll das durch die Galaxy AI, Samsungs hauseigene künstliche Intelligenz. Ein Alleingang ist es aber nicht: Einige Funktionen sind in Zusammenarbeit mit Google entstanden.
IMTEST nennt hier einen Überblick und eine Ersteinschätzung zu den KI-Funktionen der S24-Modelle :
Reflexionen aus Bildern entfernen
Wer schon mal den dämmernden Abendhimmel aus einem Flugzeugfenster fotografiert hat, ärgert sich meist über Reflexionen. Hier kann die Galaxy AI helfen. Mit wenigen Fingertipps und nach einer kurzen Ladezeit entfernt die KI effektiv ungewollte Spiegelungen und kaschiert diese mit Versatzstücken der umliegenden Szenerie. So gelingen noch schönere Nachtaufnahmen, ganz ohne spiegelnde Lichter oder Personen.
Objekte auf Bildern einfügen, entfernen und mehr
Bildbearbeitung nimmt sich die Galaxy AI auch an. Mittels generativer KI können Nutzerinnen und Nutzer Bilder in einem großen Maße nachträglich verändern. So lassen sich Personen und Objekte austauschen, verschieben oder gänzlich aus dem Bild entfernen. Auch ein Perspektivwechsel ist möglich, um schiefe Bilder geradezurücken. Ebenso lässt sich beispielsweise die Lichtstimmung verändern oder unterschiedliche Stile festlegen. Das Entfernen und Hinzufügen von Objekten klappte im Test gut. Natürlich ist auch hier mal etwas schiefgegangen, so wurde beispielsweise das Objekt in einer falschen Größe hinzugefügt.
Einkreisen und suchen
Auch die Suche nach Dingen will Samsung mit seinen Galaxy AI gravierend verändern. Circle to Search lautet hier das Zauberwort. Mit der Google-basierten Funktion kann man allerlei Objekte auf Bildern einkreisen, um mehr darüber zu erfahren – beispielsweise Hotels, Restaurants, Gegenstände im Museum, Kleidung oder kleine Accessoires. Das klappt entweder mit dem Finger oder dem S-Pen. Während bei geschichtsträchtigen Skulpturen meist der historische Hintergrund angezeigt wird, landet man bei Kleidung hingegen bei Online-Shops. So gelangt man schnell zum Ziel und kann dabei noch die Preise vergleichen. Im Test auf einem hohen Gebäude in München klappte dies sehr gut. Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche oder der Olympiaturm wurden schnell erkannt und selbst kleine Accessoires wie eine Brille waren schnell gefunden. Eine klare Aufnahme des jeweiligen Objekts ist jedoch von Vorteil, um ein möglichst präzises Ergebnis zu erhalten.
Noch mehr KI-Funktionen
Live-Übersetzung am Telefon und vor Ort
Die wohl spannendste KI-Funktion ist die Live-Übersetzung. Damit will Samsung für mehr Barrierefreiheit sorgen und Menschen mit unterschiedlichen Sprachfähigkeiten verbinden. Wenn jemand mit einem S24 anruft, egal ob auf Festnetz oder auf einem Smartphone eines anderen Herstellers, kann das Feature aktiviert werden. Fast in Echtzeit wird das Gesprochene von einer Computerstimme übersetzt. Eine minimale Pause beim Sprechen ist jedoch nötig, damit die KI Sinnzusammenhänge richtig versteht. Im Test klappte das unter idealen Bedingungen schon ganz ordentlich. Einfache Dialoge – wenn beispielsweise jemand nach dem Tag fragt – hat die KI gut übersetzt. Kommen jedoch Nebensätze oder spontane Einschübe dazu, wird es schon schwieriger. So oder so: Die erste Version der Live-Übersetzung bietet eine gute Basis, auf die die Samsung-Entwickler aufbauen können. Übrigens: Das Sprachmodell wurde auch mit üblichen Sprachmustern verschiederner Zielgruppen gefüttert. So erkennt die KI auch Jugendwörter, unter anderem “billo” für billig.
Dolmetchen vor Ort
Wenn man akut bei einer Situation einen Dolmetcher braucht, sind die S24-Modelle auch zur Stelle. Im Android-Schnellauswahlmenü findet sich nun die Dolmetcher-Funktion, die auch ohne Wi-Fi-Verbindung und Mobilfunk funktioniert. Praktisch ist die Benutzeroberfläche, die das Gesprochene auf dem Display gegenüberstellt. Die klarsten Übersetzungen erzielte IMTEST in einer ruhigen Umgebung. Kamen Geräusche von außerhalb dazwischen, wurde Übersetzung gerne mal verfälscht. Aber auch hier gilt: Samsung hat eine gute Basis für weitere Verbesserungen geschaffen.
Bilder nachträglich colorieren
Ein kleiner Geheimtipp ist die Möglichkeit, mittels KI aus einem Schwarz-Weiß-Bild ein Farbfoto zu machen. Dafür kann man den Bearbeitungsvorschlag nutzen, wenn man sich ein farbloses Foto anschaut. Die KI interpretiert das Bild und ermittelt die Farben, die das Bild gehabt haben könnte. So werden beispielsweise Strukturen wie Brücken oder Wasser analysiert.
Transkribieren und Formatieren
Wer das Gesprochene gerne aufzeichnet, freut sich über die neue Transkriptionsfunktion. Darüber übersetzen die Handys gesprochene Worte in Schrift, erkennen mehrere Gesprächspartner und formatieren das Ganze je nach Wahl übersichtlich. So lassen sich beispielsweise Interviews schnell aufzeichnen.
Wie sehr Menschen von der künstlichen Intelligenz Gebrauch machen, wird sich zeigen. Eine Herausforderung ist es jedenfalls, die Funktionen richtig vorzustellen, sodass sie in Fleisch und Blut übergehen. Zugegebenermaßen sind einige Funktionen noch etwas versteckt. Click to Search aktiviert man beispielsweise, wenn man den Homebutton gedrückt hält.
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So hat IMTEST das Samsung Galaxy S24 getestet: Zwei Chips für die S-Klasse
Samsung kehrt für seine S-Klasse teilweise zurück zu seinen eigenen Prozessoren. Konkret steckt sowohl in dem Samsung Galaxy S24* als auch in dem Samsung Galaxy S24+* der hauseigene Chip Exynos 2400. Das Samsung Galaxy S24 Ultra* hat hingegen den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy erhalten, eine eigens entwickelte Abwandlung des gewöhnlichen Chips. So oder so: Alle Modelle sollen den Galaxy-S23-Pendants aus Leistungsperpektive überlegen sein. Hier kam noch der Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy zum Einsatz. Im Leistungsmessprogramm Geekbench 6 erreichte das Galaxy S24 5.944, das S24+ 6.732 und das S24 Ultra 7.037 Punkte. Allesamt sehr gute Werte, die eine sehr hohe Leistung versprechen.
Für Platz eins reicht es in dieser Hinsicht jedoch nicht, denn Apples iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max lagen im Test noch einen Tick höher. Die Grafikleistung ist ebenfalls sehr gut. Im 3D Mark Wildlife Extreme erreichten das S24 und das S24+ knapp über 4.000 Punkte, das S24 Ultra sogar 4.821 Punkte. Selbst grafisch aufwendige Games sollten für die Handys kein Problem sein und butterweich laufen. Und auch die zahlreichen KI-Funktionen – etwa die generative Bilderstellung – sind leistungshungrig, besonders wenn das Gerät sie alleine ausführt. Dem jeweils eingebauten Chip stehen 8 GB (Galaxy S24), oder 12 GB (Galaxy S24+ und Ultra) zur Seite.
So lassen sich auch mehrere Anwendungen problemlos und schnell ausführen. Auch komplexere Bild- und Videobearbeitungen sind möglich. Dateien, Apps und Programme landen beim S24 entweder auf 128 oder 256 GB Speicher. Beim Plus-Modell gibt es noch eine 512 GB Variante, das Ultra bietet exklusiv in Samsungs Online-Store sogar 1 Terabyte. Spannend ist auch, dass nur das Flaggschiff dem modernen Standard Wifi 7 unterstützt. Damit gibt es beispielsweise höhere Datenübertragungen.
Display: 120 Hertz für alle
Bei den Displays will Samsung laut eigenen Angaben mächtig nachgelegt haben. So sollen die Bildschirme der S24-Serie jeweils 40 Prozent heller als die Vorgänger strahlen können. Beziffert bedeutet das eine Strahlkraft von 2.600 Nits. Im Test lag der Spitzenwert hingegen bei 1.738 Candela pro Quadratmeter, den das Samsung Galaxy S24 erreichte, dicht gefolgt vom S24+ und S24 Ultra. Das ist sehr hell und garantiert eine problemfreie Nutzung, auch bei gleißendem Sonnenschein. Alle Galaxy-S24-Modelle sind in der Lage, zwischen 1 und 120 Hertz hin und herzuschalten – hier ist Samsung Apple klar voraus. Wischen und tippen fühlt sich so sehr geschmeidig an und bei einfacher Nutzung kann man so Energie sparen. Farben sehen dank OLED-Technologie auf allen Bildschirmen sehr brillant aus, selbst die aus dem erweiterten DCI-P3-Bereich. Das kommt beispielsweise Bild- und Videobearbeitungen am Gerät zugute.
Akku-Laufzeit: Mehr Luft für S24 und S24+
Bei den Akku-Kapazitäten justiert Samsungs teilweise ebenfalls nach. Das Galaxy S24 kommt nun auf 4.000 Milliamperestunden (mAh) und das S24+ auf 4.900 mAh. Damit sind es 100 mAh mehr beim Basismodell und 200 mAh mehr bei der Plus-Variante. Gleich bleibt hingegen das Galaxy S24 Ultra mit 5.000 mAh. Wie sich das auf die entgültige Akku-Leistung auswirkt, wird IMTEST in Kürze ergänzen. Geladen wird beim S24 mit 25 Watt, bei Plus und Ultra hingegen mit 45 Watt. Einen großen Sprung ist hier also nicht zu erwarten.
Samsung Galaxy S24: Alle Test-Ergebnisse
Kamera: ein Rückschritt, der keiner ist
Zwar stand die künstliche Intelligenz bei der Entwicklung im Mittelpunkt, dennoch hat sich bei den Kameras – den vorherigen Stars – etwas getan. Das Basis- und das Plus-Modell bieten weiterhin eine 50 Megapixel (MP) Hauptlinse. Zusätzlich dazu gibt es noch einen 12 MP Ultraweitwinkel und ein 10 MP Teleobjektiv, das wie beim Samsung Galaxy S23 und S23+ 3-fach optischen Zoom ermöglicht. Auf der Vorderseite gibt es noch eine 12 MP Kamera.
Einiges mehr hat sich hingegen beim Samsung Galaxy S24 Ultra. Hier hat Samsung den 10-fach optischen Zoom gestrichen und durch einen fünffach optischen Zoom ersetzt. Was für ein Rückschritt klingt, soll jedoch keiner sein. Bilder werden mit 50 Megapixel aufgenommen und mittels Pixel-Binning werden diese dann zu sogenannten Superpixeln zusammengefasst. So bleiben stark gezoomte Aufnahmen immer noch detailreich.
Eine Frage der Balance: Kleiner Kamera-Exkurs
Auch wenn sich in den letzten Jahre in Sachen Kamera-Technik sowohl im Profi-Bereich als auch bei den Smartphones jede Menge getan hat, ein Umstand bleibt unverändert: Der Bildsensor ist (man mag es kaum glauben) begrenzt groß. Und je kleiner er ist, umso schwerer fällt diese Limitierung ins Gewicht. Smartphones haben also besonders mit den Nachteilen kleiner Bildsensoren zu kämpfen.
Kurzer Exkurs: Der Bildsensor wandelt die eingefangenen Lichtsignale in elektrische Signale um. Das geschieht über einzelne Dioden, denen letztlich Bildpixel entsprechen. Je mehr Bildpixel sich auf dem einem Sensor tummeln, umso schärfer ist dann das Bild. Allerdings sind die Pixel dann auch kleiner, wodurch sie weniger Licht einfangen können, was wiederum das Rauschen erhöht. Entwickler stehen also vor der Qual der Wahl
- Variante 1: Viele Pixel erhöhen die Auflösung, sorgen für ein knackscharfes Bild, dafür geringe Lichtempfindlichkeit, hohes Bildrauschen.
- Variante 2: Weniger Pixel, erhöht die Lichtausbeute, reduziert damit das Bildrauschen, allerdings sinkt die Detailauflösung
Das ist natürlich grob vereinfacht. Idealerweise, und darin besteht die Kunst des Unterfangens, trifft die Kamera den goldenen Mittelweg beider Extreme. Das ist dem Samsung Galaxy S23 Ultra auch gelungen. Neben dem Sensor werkeln die Entwickler auch an vielen Stellschrauben bei der internen Bild-Nachbearbeitung , mit denen das Foto schärfer, weicher, bunter, blasser und so weiter erscheinen kann.
Warum dieser Exkurs? Er hilft zu verstehen, was sich an den neuen Galaxy verbessert, aber auch verschlechtert hat.
So testet IMTEST Smartphones
Smartphones sind für viele Nutzer das wichtigste elektronische Gerät überhaupt. Wie umfangreich IMTEST sie testet, erklärt der Artikel.
S24-Serie im Foto-Testlabor: Aus dem Gleichgewicht
Generell zeigen alle drei Modelle dieselben Stärken und Schwächen, mit wenigen Ausnahmen. Dabei liefert das Ultra-Modell in allen Belangen immer einen Tick bessere Ergebnisse als das S24 und das S24+.
Zu den Verbesserungen: Samsung ist es gelungen, die Detailauflösung der Kameras deutlich zu erhöhen. Beispiel Ultra: Auch wenn aus der hohen Sensor-Auflösung von 200 Megapixeln Fotos mit “nur” 12 Megapixeln resultieren: Sie sind messerscharf. Am Teststand erreichen die fotografierten Kontrastlinien in der Bildmitte fast den Mittelpunkt des Siemenssterns, was der maximal möglichen Schärfe entspricht. Das Bild ist damit etwa 20 Prozent schärfer noch als bei den Vorgängern, die in dieser Disziplin allerdings auch schon sehr gut abschnitten. Konturen sind scharf gezeichnet, teils etwas überschärft, so dass sogenannte Blitzkanten entstehen – jedoch nicht störend.
Beim Zoomen hat das Ultra leicht die Nase vorn, kann aber seine Zoom-Stärken beim Testaufbau mit vierfacher Vergrößerung nicht ganz ausspielen, da es Aufnahmen mit dreifachem und fünffachem Zoom schärfer darstellt. Hierbei verwendet es nämlich einen optischen Zoom, während beim Testaufbau offenbar nur digital vergrößert wurde. Das ist ersichtlich an der Abnahme der Detailauflösung. Von den 12 Megapixeln nämlich werden nur 70 Prozent erreicht. Mehr heißt also nicht besser und Käufer sollten deshalb ihr Modell danach wählen, welche Zoomstufe sie tatsächlich am häufigsten nutzen (wollen).
Farbwiedergabe und Bildrauschen
Farben wirken natürlicher, nicht mehr so knallbunt und überzeichnet und werden auch insgesamt präziser, also nahe am Original, wiedergegeben.
Es gibt aber auch eine Schattenseite: Das Bildrauschen hat stark zugenommen. Im Vergleich zu den Vorgängern zeigen alle drei Modelle mit der Hauptkamera, der Selfie-Kamera und auch beim vierfachen Zoomen deutlich mehr Rauschen, über das gesamte Bild, sowohl auf grauen, als auch farbigen Flächen. Ohne weitere Vergrößerung fällt das nicht stark auf. Bei der Betrachtung auf einem großen Bildschirm und wenn man in das Bild weiter reinzoomt, ist es aber sofort erkennbar. Auf Fotos des S23 Ultra wirken die Flächen einfach glatter, weicher. Dafür sind Konturen aber auch weniger scharf gezeichnet. Da das Bildrauschen einer der größten Störfaktoren auf Fotos ist, schlägt diese Schwäche brutal auf die Gesamtnote.
Im Ergebnis muss man sagen, dass der S23-Serie die Balance aus Schärfe und Rauschen besser gelungen ist. Es bleibt zu hoffen, dass die S24-Serie ihr Gleichgewicht per Software-Update wiederfindet.
Auf dem folgenden Fotos wurden die benannten Unterschiede zur Verdeutlichung hervorgehoben. Wenn Sie in die Bereiche hinein zoomen, wird der Unterschied deutlicher.
Videoqualität auf dem Prüfstand
Die Videoaufnahmen aller drei Modelle zeigen ein überaus scharfes Bild, ähnlich wie bei den Fotoaufnahmen. Getestet wurde bei 4K-Auflösung und 30 Bildern pro Sekunde. Das Bildrauschen ist hier deutlich geringer als auf den Fotos. Dafür ist die Farbwiedergabe etwas schlechter: Nach wie vor weisen die Videos aber eine leichte Übersättigung der Farben auf, die dadurch zu knallig und zu bunt erscheinen.
Im anspruchsvollen Prüfverfahren der Bildstabilsierung konnten sich alle drei Modelle beweisen und erhielten bei recht starker Verwackelung über einen Tremor-Simulator noch 68 Prozent der Soll-Auflösung.
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