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FRITZ!Fon X6 im Test: DECT-Telefon mit vielen Extras

Warum besonders die Sonderfunktionen überzeugen, zeigt der Test.

Fritzfon X6 in Schwarz und Weiß als Freisteller

Es steht außer Frage, dass der Festnetzanschluss auf dem absteigenden Ast ist. Der renommierte Hersteller Gigaset hat dieses Jahr Insolvenz anmelden müssen, was es umso erstaunlicher macht, dass AVM mit dem FRITZ!Fon X6 nun ein neues DECT-Telefon herausbringt. Auf den zweiten Blick gibt es aber gute Gründe für so ein Telefon.

Telefonieren kann das FRITZ!Fon X6 auch

Das FRITZ!Fon X6 lässt sich wie die meisten DECT-Telefone problemlos an einer entsprechenden FRITZ!Box anmelden. Danach kann man direkt lostelefonieren. Und das in hervorragender Qualität. Das X6 unterstützt HD-Telefonie, was sich sowohl im Hörer- als auch im Freisprechbetrieb klanglich bemerkbar macht.  Der recht gute Lautsprecher kann zudem dazu genutzt werden, statt eines Klingeltons den Anrufernamen anzusagen, sofern dieser im Telefonbuch gespeichert ist.

Ein aktiver Anruf, das Bild des Anrufers wird auf dem Display des FritzFon X6 gezeigt
Das qualitativ sehr hochwertige Dispaly zeigt Anruferbilder, gleichzeitig kann das Telefon auch den Arufernamen nennen.

Viele Sonderfunktionen

Die gute Sprachqualität alleine dürfte für die meisten aber noch kein Grund sein, das rund 100 Euro teure Telefon zu kaufen. Allerdings kann es noch sehr viel mehr. So zeigt das Display nicht nur ein eventuelles Bild des jeweiligen Anrufers an, sofern ein solches hinterlegt ist. Auch die Wiedergabe des Wetterberichts ist  möglich, ebenso das Abrufen von Smarthome-Informationen. Denn auch die entsprechenden AVM-Komponenten wie smarte Zwischenstecker, Leuchtmittel oder Heizkörperregler lassen sich per Telefon fernbedienen. Außerdem kann das X6 Podacasts oder Musik wiedergeben.

Das Funktionsmenü des Telefons
Das FRITZ!Fon X6 bietet zahlreiche Sonderfunktionen wie Musik-Streaming oder Podcast. Die Menüführung ist aber manchmal etwas umständlich.

Bedienung im Telefon-Stil

Die vielen Funktionen bringen ein kleines Problem mit sich: Das FRITZ!Fon hat weder ein Touch-Display noch zahleiche Sondertasten, um die einzelnen Optionen aufzurufen. Zwar gibt es eine individuell konfigurierbare Taste, aber für Vieles muss man sich mittels Steuerkreuz durch die Menüs hangeln.

Das ist nicht kompliziert, jedoch verglichen mit einem Smartphone etwas anachronistisch. Das gilt auch für die analoge Headset-Buchse, an die eben ein kabelgebundenes Freisprech-Set angeschlossen werden muss. Angesichts der Tatsache, dass viele wahrscheinlich Bluetooth-Headsets ihr Eigen nennen und man prinzipiell Musik oder Podcasts auch über Bluetooth-Lautsprecher wiedergeben könnte, wäre Bluetooth im X6 durchaus wünschenswert. Außerdem ließe sich das Telefon – entsprechende Bluetooth-Profile vorausgesetzt – auch mit Hörgeräten verbinden.   

Die Headsetbuchse des X6 mit Stecker
Auf der Oberseite findest sich die Headsetbuchse. Das ist unkompliziert, aber wegen des Kabels nicht immer ganz komfortabel..

Fazit

Das FRITZ!Fon X6 ist unbestreitbar ein sehr gutes DECT-Telefon, das einige charmante Features und Funktionen hat. Anruferbild und Namensansage schaffen deutlichen Nutzwert gerade für Menschen mit Sehbehinderung. Und auch die Möglichkeit, Smarthome-Komponenten in sehr reduzierter Form bedienen zu können, hat für viele Ältere durchaus Vorteile. Gerade für diese Zielgruppe hätte das an sich sehr gute Telefon aber noch etwas Luft nach oben im Hinblick auf den Funktionsumfang in Kombination mit der technischen Ausstattung.

  • PRO
    • Sehr gute Sprachqualität, sehr gute Anrufersignalisierung, sehr gut personalisierbar, guter Funktionsumfang
  • KONTRA
    • Kein Bluetooth, keine Möglichkeit der direkten Verbindung mit Hörhilfen.

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,3

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.