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Wo ist der Unterschied? Smart Ring, Smartwatch, Fitnesstracker

Ringe, Uhren oder Fitnesstracker: Was können die verschiedenen Wearables?

Smarte Wearables auf einem dreigeteiltem Bild.
© Samsung, Garmin, Google

Die Aufregung ist groß um den ersten Beitrag von Marktgigant Samsung zur Welt der Smart Rings. Praktisch aus dem Nichts konnte der Galaxy Ring seinem Konkurrenten von Oura den Rang ablaufen. Doch was macht einen Smart Ring eigentlich aus? Wozu sind die Miniatur-Wearables gut? Was unterscheidet sie von Smartwatch oder Fitnesstracker? Und vor allem: Welches Gerät ist wozu am besten geeignet? Wer ist Sportbegleiter und Gesundheitscoach, wer hat eine Bezahlfunktion? IMTEST klärt die wichtigsten Fragen rund Smart Ring, Smartwatch und Fitnesstracker.

Eine Information vorab: Die meisten der hier vorgestellten Wearables funktionieren mit Hilfe einer App. Diese bietet oft zusätzliche Funktionen und informiert darüber hinaus über den Gerätzustand, wie etwa den Akkustand.

Fitnesstracker: Fitness und Gesundheit im Auge

Das Kerngeschäft des Fitnesstracker ist, wie der Name verrät, das Aufzeichnen von Vital- und Bewegungsdaten. Alle Fitnesstracker haben verschiedene Sportarten zur Auswahl, die getrackt werden können. Zum Teil sind das zwar nur Gehen und Fahrrad fahren, zum Teil sind aber auch ausgefallenere Sportarten wie Bergsteigen und Ballett dabei. Während des Trainings (und meist auch danach) zeigen die Fitnesstracker Daten wie Herzfrequenz, Kalorien und Geschwindigkeit an. Zudem können sie die Nutzer mit Zielen, Auszeichnungen und Rekorden motivieren.

Neben der Herzfrequenz messen viele Geräte auch die Blutsauerstoffsättigung, den Stresslevel und die Atemfrequenz. Darüber hinaus wird der Schlaf getrackt und (oft in der App) ausführlich ausgewertet. So erhält man etwa Infos zur Schlafdauer und den einzelnen Schlafphasen. Trotz vieler Vorzüge gibt es einen klaren, praktischen Nachteil: Viele Funktionen der Fitnesstracker benötigen eine aktive Bluetooth-Verbindung zum Handy, etwa zum Erfassen von GPS-Daten oder zum Anzeigen von Anrufen. Jedoch sind die kleinen Tracker dabei meist deutlich günstiger als Smartwatches.

Bei IMTEST: Fitnesstracker im Test

Um Fitnesstracker gründlich unter die Lupe zu nehmen, setzt IMTEST auf eine Kombination aus Praxis- und Labortest. Schwerpunkte sind Sport- und Gesundheitsfunktionen, Akkulaufzeit, Bildschirm, Verarbeitung sowie Individualisierungsoptionen. So hat IMTEST zehn Fitnesstracker im großen Vergleichstest auf Herz und Nieren getestet.

Besonders gut schnitt dabei der Fitbit Charge 6 ab. Testfazit: Fast eine Smartwatch. Er bietet eine Vielzahl von Funktionen wie EKG, GPS-Navigation, Musik-Streaming und kontaktloses Bezahlen. Der Tracker überzeugte durch genaue Messungen, Komfort und ein gut lesbares Display. Allerdings sind einige fortgeschrittene Funktionen nur mit einem kostenpflichtigen Premium-Abonnement verfügbar. Trotz eines höheren Preises stellt der Charge 6 eine attraktive Option für Fitness-Enthusiasten dar, die einen leistungsstarken Tracker mit smartwatch-ähnlichen Funktionen suchen.

Smartwatches: Allrounder unter den Wearables

Mit Trainingsplänen oder präzisen Sportprogrammen können Fitnesstracker in der Regel nicht aufwarten. Das liegt eher im Metier der Smartwatches. Dank der Möglichkeit, Apps herunterzuladen, sind die Features hier nahezu unbegrenzt. Auch Vitaldaten, Schrittzähler und Co. sind kein Problem. Einige beherrschen zusätzlich auch komplexere Daten wie Blutdruck und EKG. Dazu kommt häufig noch eine Bezahlfunktion und die Möglichkeit, mit der Uhr zu telefonieren. Auch gängige Messenger wie etwa WhatsApp oder Signal haben hier längst Einzug gehalten.

Der Nachteil der Multitalente liegt allerdings – abgesehen vom höheren Preis – in der Akkulaufzeit. Selbst eine aktuelle Apple Watch bringt es hier nur auf bis zu 36 Stunden, während etwa der Garmin Venu 2S Fitnesstracker immerhin bis zu 90 Stunden durchhält.

Bei IMTEST: Smartwatches im Test

Neben der Akkulaufzeit sind wesentliche Testpunkte des Smartwatch-Tests bei IMTEST:

  1. Sportfunktionen: Genauigkeit von Puls- und GPS-Sensoren, etwa beim Laufen oder Fahrradfahren, Datenanalyse, Trainingsunterstützung und zusätzliche Funktionen wie Navigation und Sturzerkennung wurden geprüft.
  2. Gesundheitsfunktionen: Bewertet wurden Funktionen wie EKG, SpO2-Messung, VO2 max und detailliertes Schlaftracking.
  3. Smarte Funktionen: Telefonieren ohne Smartphone, Nachrichtenfunktionen, kontaktloses Bezahlen, Musik- und Podcast-Wiedergabe sowie App-Angebot standen im Fokus.
  4. Leistung und Verarbeitung: Bedienbarkeit, Bildschirmqualität, Akkulaufzeit, Verarbeitungsqualität, Tragekomfort und Anpassungsmöglichkeiten wurden untersucht.

Testsieger des jüngsten Smartwatch-Tests war die Apple Watch Ultra 2 mit watchOS 10, riesiger App-Auswahl, robusten Gehäuse und dem besten Display im Test. Allerdings auch mit nur durchschnittlichen Trainings- und Navigationsfunktionen. Obendrein funktioniert das Produkt nur in Kombination mit einem iPhone.



Neu im Geschäft: Smart Rings als unauffälliges Accessoire

Smarte Ringe sind der neueste Trend im Bereich der Wearables, die die Gesundheit tracken. Während Fitnesstracker oder Smartwatches am Handgelenk getragen werden, reicht für die Ringe ein einzelner Finger, um etwa die Herzfrequenz zu überwachen. Die bekannteste Marke ist Oura, doch auch immer mehr Hersteller drängen auf den Markt. Besonders spannend: Mit Samsung hat sich der erste große Konzern auf den Markt gedrängt.  Smart Rings unterstützen weder Telefonie noch Messenger-Apps. Dafür können die Ringe Gesundheitsdaten wie die Herzfrequenz aufzeichnen, den Schlaf tracken und auch Aktivitätsdaten wie die absolvierten Schritte und verbrannten Kalorien aufzeichnen. Die Daten kann man sich dann ausschließlich in der zugehörigen App ansehen und oft auch auswerten lassen. Dafür wird der Nutzer nicht durch etwa Mitteilungen auf dem Wearable von Alltag und Sport abgelenkt. Damit der Smart Ring nicht einfach vom Finger rutscht und verloren geht, bieten viele Hersteller ein Probetragen von verschiedenen Ringgrößen an.

Neben den smarten Ringen, die Fitnesstrackern und Smartwatches Konkurrenz machen wollen, gibt es auch NFC-Ringe. NFC steht für “Near Field Communication” und ermöglicht kontaktlose Datenübertragung. In den Ringen ist die Technik als Chip verbaut, der je nach Art verschiedene Funktionen erfüllen kann, so auch kontaktloses Bezahlen.

Bei IMTEST: Smart Rings im Test

Beim Test der Smart Rings kommt es IMTEST vor allem auf die Vielfalt und die Genauigkeit beim Tracking von Aktivitäts- und Gesundheitsdaten an. Dazu kommen die Akkulaufzeit, Verarbeitung und der Tragekomfort. Auch die dazugehörigen Apps sind Bestandteil des Tests.

Jüngster Testsieger in dieser Kategorie ist der Galaxy Ring von Samsung. Der erste und bislang einzige Ring des Marktgiganten Samsung zeichnet sich aus durch umfassendes Gesundheits-Tracking mit hoher Messgenauigkeit und vielfältigen Funktionen. Seine Stärken liegen insbesondere in der Pulsmessung, sowie der umfangreichen Aktivitätsverfolgung. Damit stößt der Galaxy Ring des Langzeitfavoriten Oura vom Thron.



Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.