Der Peugeot E-308 ist die erste vollelektrische E-Auto-Neuheit mit dem der zum Stellantis-Konzern gehörende französische Fahrzeughersteller ins Modelljahr 2024 (MY24) startet. Den neuen E-308 wird es als Kompaktlimousine und als E-Kombi-Variante E-308 SW geben. Peugeot will den E-308 als VW ID.3-Konterpart positionieren. Die Kompaktlimousine des E-308 gliedert sich in die Ausstattungsvarianten Allure und GT. IMTEST hat den Peugeot E-308 GT gleich zu Beginn des Jahres 2024 getestet. Wie sich die E-Auto-Neuheit auf der Straße macht, welcher Verbrauch bei Fahrten auf der Autobahn, in der Stadt und beim Pendeln zu Buche schlägt und welchen Fahr-Komfort Käuferinnen und Käufer erwarten dürfen, verrät IMTEST. Zudem gibt es Infos und Bilder rund um den ersten E-Kombi von Peugeot, den E-308 SW.
Produktdetails
- Elektromotor 115 kW (156 PS)
- Reichweite bis zu 415 Kilometern nach WLTP; 54 kWh-Lithium-Ionen-Batterie mit 51 kWh nutzbarer Kapazität; Energieverbrauch in kWh/100 km: 15,6 – 14,9 (kombiniert) – nach WLTP
- 4,36 x 2,06 x 1,44 m (Länge x Breite – mit ausgeklappten Seitenspiegeln x Höhe)
- Kofferraumvolumen: 361 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen: maximal 1.271 Liter
- Infotainment-Display: 10-Zoll-Touchscreen (25,4 cm)
- Peugeot Matrix-LED- Scheinwerfer (serienmäßig für GT)
- ab 44.765 Euro UVP (Allure)
So gut fährt sich der Peugeot E-308
Die brandneue Kompaktlimousine wusste bei ausgedehnten Testfahrten zu gefallen. IMTEST war mit dem E-Auto im winterlichen Hamburg bei durchschnittlich -2 Grad Celsius unterwegs. Zuvor konnte der E-308 GT aber auch in der Umgebung der katalonischen Hafenstadt Tarragona gefahren werden. Dort überzeugte der E-308 mit Spritzigkeit, Laufruhe und verlässlichem Kurvenverhalten. Für die Praxis gilt: Der E-308 fühlt sich gerade in engen Straßen und steilen Kurven besonders wohl. So wie sie in der Landschaft des Penedès, einer der bedeutendsten Weinregionen Spaniens, weit verbreitet anzutreffen sind.
Dort konnte das E-Auto gerade im Sport-Modus (dem leistungsstärksten Modi im Peugeot) punkten. Dieser trieb den wendigen E-308 GT kraftvoll bergan. Wer es etwas gemächlicher angehen möchte, wählt den Normal-Modus. Für den städtischen Raum empfiehlt sich auch der sparsame Eco-Modus – durchaus auch zusammen mit dem zugeschalteten automatischen Geschwindigkeitsregler ACC (inklusive Active Safety Brake Plus). Dieser bewährte sich während der Testfahrten beispielsweise bei einer längeren Stop-and-Go-Fahrt im Stadtgebiet von Tarragona – die sich dann dank adaptiver Temporegelung fast wie von allein absolvieren ließ. Aber auch im Hamburger City-Verkehr, auf der Autobahn und bei Pendelfahrten über Schnellstraßen und durch den Stadtverkehr hinterließ der E-Peugeot dank seines hohen Fahrkomforts und seiner hohen Fahrdynamik einen guten Eindruck.
Weitere Fahr- und Parkassistenzsysteme des E-308:
- Einparkhilfe vorn, akustisch und visuell (serienmäßig für GT)
- Toterwinkelassistent mit großer Reichweite von 75 Metern (optional in Verbindung mit dem Surrounding-Paket und Surrounding-Paket Plus)
- Ausparkassistent Rear Cross Traffic Alert, der beim Rückwärtsfahren vor einer Gefahr in der Nähe warnt (optional in Verbindung mit dem Surrounding-Paket und Surrounding-Paket Plus)
In hügeligen Gefilden zeigt sich, dass die vollelektrische Neuheit für das Modelljahr 2024 mit einem Leergewicht von 1.759 kg ihre E-Motorleistung 115 kW (156 PS) gekonnt auszuspielen versteht. Im Test hinterließen gerade enge Kurvenfahrten bergauf und bergab einen guten Eindruck beim Fahrer. Gleiches gilt auch für Fahrten durch engere Straßen, in Kreisverkehren oder in Parkhäusern.
Laut Peugeot reicht eine Ladung der 54 kWh-Lithium-Ionen-Batterie für 415 Kilometer (nach WLTP). Geladen wird der E-380-Akku wahlweise per serienmäßigen dreiphasigen On-Board-Charger mit einer Leistung von 11 kW – etwa an der heimischen Wallbox. An einer öffentlichen 150-kW-Schnellladestation lässt sich der E-308 in weniger als 35 Minuten von 20 Prozent auf 80 Prozent mit Strom befüllen – wie der Test von IMTEST zeigt.
E-Auto 2024: Die 34 besten Modelle aller wichtigen Marken im Test
Diese E-Autos sind 2024 am besten unterwegs.
Sitzen, Rundumsicht, Sicherheit
In Serie ist der Peugeot mit Lenkradheizung und beheizbaren Fahrer- und Beifahrer-Sitz ausgestattet. Was Fahrten mit “ihm” auch an kühleren Tagen sehr angenehm gestalten kann – was die Testfahrten im Hamburger Winter gut und verlässlich zeigten. Überhaupt waren sowohl die Front- , also auch die Heckscheibe in wenigen Minuten bei voll aufgedrehter Klimaanlage eisfrei. Was bei Fahrten mit einem E-Auto im winterlichen Gefilden mit durchaus viel Schneefall aber zu beachten ist, einen wärmenden Motor unter der Fronthaube gibt es nicht. Selbst eine kleinere Schneeschicht taut daher auch bei längeren Fahrten nicht weg. Um störenden Schneepflug gegen die Windschutzscheibe zu vermeiden, sollte die weiße Pracht – wenn möglich stets vor Fahrtantritt vom Auto entfernt werden.
Kompakte Bauweise geht nicht auf das Platzangebot
Um noch einmal auf das Lenkrad zurückzukommen: Dieses ist kompakt gestaltet (siehe Foto unten). Sitzt recht tief im Cockpit – was den Vorteil hat, dass die Schultern beim Fahren im entspannten Zustand ruhen können. Durch die abgeflachte Ober- und Unterseite des Lenkrads bleibt die digitale Fahranzeige unter anderem mit Tacho, jeweils aktiviertem Fahrassistenzsystem oder Abbiegehinweisen für ein aktive Routenführung stets gut im Blick. Überhaupt stellt das digitale 3D-Kombi-Instrument im GT (für die Basisvariante als kostenpflichtige Zusatzoption erhältlich) alles leicht verständlich und übersichtlich dar. Zudem kommt, dass sich dank der sehr angenehmen rückenfreundlichen Sitze im Testwagen selbst längere Strecken im Peugeot bequem und ohne Verspannungen absolvieren lassen.
Trotz seiner kompakten Bauweise bietet der Peugeot genügend Platz für vier Insassen. Auch wenn größere (über 1,85 Meter große) Testfahrer den etwas tiefen Einstieg und die Gefahr sich dabei den Kopf zu stoßen anmerkten. Dennoch bietet der 1,44 Meter hohe Wagen im Inneren ausreichend Kopfhöhe. Sowohl im Cockpit als auch im Fond. Ein Manko ist die etwas breit geratene C-Säule, bei einem Schulterblick lässt sich die Umgebung so nicht optimal erfassen. Hier kommt die Eingangs erwähnte E-Kombi-Variante des E-308 deutlich besser weg: Sie hat anstelle eine breiten C-Säiule wie beim beim E-308 noch ein zusätliches Rückfenster. Aus der abgeflachten Windschutzscheibe bleibt von dem Geschehen vor dem Fahrer aber kaum etwas verborgen. Beim Seitenblick stört lediglich die Kopfstütze des Beifahrersitzes – wenn dieser weiter nach vorn gezogen ist – eine komplett freie Sicht.
Peugeot E-308 in 360 Grad-Ansicht
Steigen Sie ein: IMTEST zeigt Ihnen den Innenraum des vollelektrischen Peugeot E-308 in voller Pracht.
Das Cockpit des E-308 in 360 Grad
Der Fond des E-308 in 360 Grad
iCockpit: Die Schaltzentrale im Peugeot E-308
Dass der neue Peugeot E-308 zugleich auch eine komplette überarbeitete Variante des Peugeot 308 ist, zeigt sich etwa auch an der neuesten Generation des iCockpits. Gemeint ist damit ist das Zusammenspiel aus kompaktem Lenkrad und digitalem 3D-Kombi-Instrument (serienmäßig für GT). Sowie des 10-Zoll-Touchscreens (25,4 cm), den frei anpassbaren (i-Toggles genannten) Bedienfeldern auf der Display-Anzeige (siehe Fotogalerie unten) sowie dem Infotainmentsystem Peugeot i-Connect Advanced.
Peugeot E-308 auch als E-Kombi erhältlich
Unter dem Produktnamen E-308 SW verkauft Peugeot seine E-Kompaktlimousine auch als Kombi (siehe Fotos unten). Dieser gilt neben den bereits erhältlichen MG5 Electric, Nio ET5 Touring sowie dem ebenfalls in Kürze erhältlichen Opel Astra Electric Sports Tourer als einer der ersten E-Kombis, die in Deutschland erhältlich sind, beziehungsweise erhältlich sein werden. Der 4,64 Meter lange E-308 SW verfügt über ein Kofferraumvolumen von 548 Litern und bis zu 1.574 Litern bei vollständig umgeklapptem Sitz. Beim E-308 sind es 361 Liter und bei umgeklappten Rücksitzlehnen maximal 1.271 Liter.
Preis und Verfügbarkeit
Die beiden neuen Peugeot E-308 und E-308 SW, die im Peugeot-Werk Mulhouse in Frankreich produziert werden, sind bereits bestellbar und auch verfügbar. Den Peugeot E308 wird in der Ausstattungsvariante Allure und GT erhältlich sein. Der Startpreis liegt dann ab 44.765 Euro UVP für die Basisvariante Allure.
Fazit
Die Kompaktlimousine Peugeot E-308 GT konnte im Fahrtest in vielen Aspekten überzeugen. Etwa mit einem guten Sitzkomfort, ordentlichem Platzangebot, bequem Ein- und Ausstieg und weitestgehend freier Sicht durch die Windschutzscheibe, die Seitenscheiben und auch aus dem Heckfenster. Einzig die etwas zu massive C-Säule stört beim Schulterblick während eines Abbiegevorgangs. Um keine Fußgänger oder Radfahrer zu schneiden, sollte daher stets noch ein zusätzlicher Blick in den Seitenspiegel erfolgen. Und im Idealfall auch gern ein weiterer Blick über die Schulter.
Zusammenfassung Testergebnisse:
- Grundausstattung & Connectivity (23%): gut 1,9
- Fahrunterstützung & Sicherheit (12%): gut 1,6
- Praxistest: Akku, Reichweite & Ladedauer (27%): ausreichend 3,7
- Praxistest: Fahreindruck (25%): gut 2,2
- Service & Umwelt (13%): gut 2,4
- PRO
- Hoher Fahrkomfort und hohe Fahrdynamik beispielsweise bei Fahrten durch engere Kurvenstrecken und im hügeligen Gelände. Analog dazu fühlt sich der Peugeot E-308 auch im Stadtgebiet wohl.
- KONTRA
- Etwas zu kurze Reichweite – gerade bei kühlen Temperaturen um und kurz unter dem Gefrierpunkt.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,5