Am 17. November erscheint das von Fans sehnlich erwartete Remake von Super Mario RPG für die Nintendo Switch. Das Originalspiel Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars stammt aus dem Jahr 1996 und war Marios erster Ausflug ins Reich der Rollenspiele. Leider kam das Super-Nintendo-Game damals nicht nach Europa. Bei der Neuauflage sieht das natürlich ganz anders aus. IMTEST hatte schon vorab die Gelegenheit, das fertige Switch-Spiel auf Herz und Nieren zu testen. Kann das neue alte Rollenspiel auch im Jahr 2023 begeistern?
Übersicht
- Switch
- 17. November 2023
- 59,99 Euro
- 15–20 Stunden
- ab 6 Jahren
- 6,5 GB
- Rollenspiel
Kein anderer Spiele-Charakter ist so vielfältig wie Super Mario. Beispiele gefällig? Der Herr mit dem markanten Schnauzer war schon Stuhlschiedsrichter beim Tennis, hat als Lehrer gearbeitet und fährt seit der Saison 1992/93 erfolgreich Kart. Natürlich war er auch schon Basketball-Profi und Golfer, hat als Arzt praktiziert sowie eine kurze Karriere als Tänzer hinter sich. Zwischendurch legt er sich immer mal wieder mit Donkey Kong an. Ähnlich langlebig wie besagtes Engagement als Kart-Fahrer ist aber nur seine Rollenspiel-Karriere. Seit dem Jahr 1996 bestreitet er – mal im Duett mit Luigi, mal in charmanter Papier-Form – ausgedehnte, storylastige und zumeist urkomische Abenteuer, die häufig mit rundenbasierten Rollenspiel-Kämpfen garniert sind.
Sieben Sterne schienen nicht auf Europa
Das allererste Rollenspiel mit Mario stammt aus dem Jahr 1996 und hieß Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars. Die Abkürzung „RPG“ steht dabei für die englische Übersetzung des Wortes Rollenspiel: „role playing game“. Die Projekt-Leitung lag bei Mr. Mario Shigeru Miyamoto, entwickelt wurde das Spiel aber von den Rollenspiel-Profis bei Square Enix (die damals noch Squaresoft hießen). 1996 entschied sich Nintendo gegen eine Veröffentlichung des Spiels in Europa, das Super-Nintendo-Game gab es nur in Japan und den USA. Dort wurde es begeistert aufgenommen und begründete besagte Rollenspiel-Reihe rund um das Nintendo-Maskottchen.
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Und wie geht Nintendo die Neuauflage des Klassikers an? Man hat den Look und die Grafik des Spiels kompetent ins Jahr 2023 geholt, den spielerischen Inhalt aber zu 99% so belassen wie er damals war. Sprich: Von Leveldesign bis Speichersystem, von den handelnden Figuren bis zur Gegnerriege, vom Kampfsystem bis zur Item-Auswahl bleibt das Remake extrem nah am Original. Neu sind neben der Grafik vor allem der Aufbau der Menüs und die deutsche Übersetzung. Verpasste Chance oder eine angebrachte und willkommene Verneigung vor den Machern des Originals?
Super Mario RPG: Rollenspiel plus Action
Bevor IMTEST diese grundlegende Frage erschöpfend beantwortet, sollen aber die Spielwelt und das Spielprinzip an sich erklärt werden. Zum Fortgang der Geschichte, welche die klassische Prinzessinnen-Rettung mit einer für das heutige Mario-Universum untypischen Rasselbande von Märchen-Charakteren verquickt, verrät IMTEST natürlich nur das Nötigste. In jedem Fall dürfen sich die Spielerinnen und Spieler auf ungewöhnliche Allianzen sowie auf eine Reihe von Figuren und Gegnern freuen, die man nur in diesem Spiel zu Gesicht bekommt. Denn neben Toads, Shy Guys, Bob-ombs & Co. spielen das Wolkenwesen Mallow und die Holzpuppe Geno tragende Rollen. Vor allem die Endgegner überraschen: Tierische Schufte, wilde Harlekins oder z. B. ein Schwert mit Augen weichen stark vom Feind-Design ab, das man aus anderen Mario-Spielen kennt.
Obwohl man im Spiel eine Gruppe – der RPG-Profi nennt das meist „Party“ – aus mehreren Charakteren verkörpert, sieht man in der Spielwelt nur Mario herumlaufen. Als Spieler dirigiert man den Klempner aus einer Perspektive von schräg oben durch charmante Themenwelten. Der veraltete und grobe Pixel-Look von 1996 wich einer hübschen, hochaufgelösten Optik, die stilistisch an Render-Filme erinnert. Auf einem großen TV wünscht man sich manchmal noch mehr Feinheiten und Details, auf dem Switch-Bildschirm sieht das Spiel geradezu zauberhaft aus.
Vom Froschtümpel ins Maulwurfdorf
Neben typischen Super-Mario-Settings wie königliches Schloss oder Insel der Yoshis gibt es durchaus einfallsreiche Schauplätze im Spiel: zum Beispiel den Turm eines Zauberers, die von musikalischen Kaulquappen und Fröschen bevölkerten Teiche oder das Maulwurf-Dorf mit angeschlossenem Bergwerk. Mario kauft Items in kleinen Läden, übernachtet in urigen Tavernen und plaudert mit den Einheimischen. Immer wieder gibt es in der Welt kleine Geheimgänge und Verstecke, wo man etwas Besonderes finden kann.
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Zudem streunen allerorten Feinde herum: Diese sind stets gut sichtbar und können vielfach umgangen werden. Kommt es zum Kontakt, dann wechselt das Spiel zum Kampfbildschirm: Dort steht dann nicht Mario einem einzelnen Gegner gegenüber, sondern es treten zwei Gruppen zum Kampf an. Links Mario und zwei Verbündete, rechts eine Schar von meist zwei bis fünf Monstern. Reihum wählen alle Figuren zuerst eine Attacke und ein Ziel aus, dann erfolgt der Angriff. Fast alle Aktionen werden dabei mit einem Action-Element garniert – man muss z. B. eine Taste drücken, wenn Mario einem Feind auf den Kopf springt, oder rechtzeitig blocken, bevor ein feindliches Projektil einschlägt. Diese Reaktionstests machen die Kämpfe kurzweiliger und fungieren als Kraftverstärker.
Details zu den Feinheiten im Kampfsystem, wie das Aufleveln funktioniert und das finale Spielspaß-Fazit finden Sie auf der nächsten Seite.