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Ooni Volt 12 im Test: Pizza backen mit Strom

Der Ooni Volt 12 ist ein Pizzaofen, der mit Strom arbeitet. Ist das genug Power?

Ooni Volt 12 schräg von vorne
© Ooni

Wem nach leckerer Pizza ist, steht allzu oft vor einem Dilemma: Der heimische Backofen bekommt die nötige Temperatur nicht hin, die für eine optimale Zubereitung der italienischen Spezialität nötig ist. Und das Bestellen führt in aller Regel dazu, dass die Pizza, die im Restaurant kross und knusprig ist, mehr oder weniger durchweicht an der Hasutür ankommt. Eine mögliche Abhilfe: Der Ooni Volt 12, ein elektrischer Pizzaofen, der, anders als die Gas- oder Pellet-befeuerten Exemplare sogar in Innenräumen genutzt werden kann. Zumindest theoretisch.

Produktdetails

  • 1.600 Watt
  • ca. 18 kg
  • 899,-

Ononi Volt 12: Schnell einsatzbereit

Einstecken, aufheizen, Pizza backen. Tatsächlich gibt es beim Volt 12 keine aufwendigen Vorbereitungen, nicht einmal bei der ersten Inbetriebnahme. Die besteht im Wesentlichen darin, den mitgelieferten und unverzichtbaren Pizzastein in das Gerät zu legen und dieses dann einmal leer durchzuheizen. Danach kann es auch schon losgehen.

Eine fertige Pizza mit Zwiebeln und Champignons auf einem Holzschieber. Im Hintergrund der Ooni Volt 12.
Mit dem richtigen Teig – am besten selbst gemacht – gelingt im Ooni Volt 12 hervorragende Pizza. Allerdings muss man aufpassen, weil sie auch schnell verbrennen kann.

Grundsätzlich gilt, dass man eine Aufheizzeit von etwa 20 Minuten einplanen muss. Die ist, wie beim Grill, vor allem dem Umstand geschuldet, dass der Stein vergleichsweise lange braucht, bis er die nötige Backtemperatur erreicht hat. Aber ohne den Stein ist keine vernünftige Pizza möglich.

Einfache Bedienung beim Ooni Volt 12

Es gibt an dem Ofen einen Netztschalter und genau drei Regeler. Mit dem einen stellt man die gewünschte Zieltemperatur ein, der zweite regelt den Timer und der dritte des Verhältnis von Ober- und Unterhitze. Letzeres benötigt man aber wohl eher selten, denn in der Standardeinstellung bekommt das Gerät das selbst gut austariert.

Ein Finger drückt auf den Touch-On/Off-Schalter
Neben einem physischen Schalter gibt es auch noch den Touch-Schalter zum Ein- und Ausschalten des Ofens.
Daneben ist der Regeler für den Timer zu erkennen.

Laut Hersteller sind bis zu 450°C möglich. Im Test lassen sich am Stein etwa 360° C messen, was für das Backen einer Pizza wirklich gut ist. Beschickt wird der Ooni Volt 12 dann über eine Klappe an der Vorderseite, bei der man dank Glasscheibe auch den Backfortschritt gut beobachten kann.

Ein Blick durch die Scheibe des Ooni. Dahinter liegt eine Pizza.
Dank der Scheibe kann man recht gut erkennen, wie weit die Pizza gerade ist.

Der Haken an der Sache: Es braucht etwas Erfahrung im Herstellen von gutem Pizzateig, der auch nach dem Belegen nicht so weich wird, dass er trotz Mehl oder besser Hartweizengrieß (Semola) am Pizzaschieber kleben bleibt, statt auf den Stein zu rutschen. Das Arbeiten mit Backpapier, was beim Grill als Alternative sehr gut funktioniert, ist hier aufgrund der Enge des Garraums nahezu unmöglich.

Fertige Pizza in wenigen Minuten

Hat man erst einmal den Dreh raus, liefert der Ooni Volt 12 sehr gute Ergebnisse. Wie die meisten Pizzaöfen ist auch er hinten etwas heiße als vorne, weshalb man die Pizza zwischendruch drehen sollte. Ohnehin muss man den Teigfladen im Auge behalten, weil es letztlich keine fünf Minuten dauert, bis er servierbereit ist. Bei den Temperaturen entscheiden dann 30 Sekunden Unaufmerksamkeit schnell zwischen lecker und ungenießbar, weil total verbrannt.

Eine Pizza auf einem Pizzaschieber.
Ein Pizzaschieber ist sowohl zum Auflegen als auch zum Entnehmen der Pizza unverzichtbar.

Ooni Volt 12: Auch mit Strom qualmt es

Apropos verbrannt: Es lässt sich kaum vermeiden, dass Käse auf den Stein tropft oder mal einige Krümel des Belages auf den Stein fallen. Dass das verbrennt und den Stein schwarz färbt, ist dabei halb so wild. Solange man dafür sorgt, dass die Oberfläche des Steins glatt ist, sind dunkle Stellen überhaupt kein Problem. Ein Problem dagegen ist die Rauchentwicklung, wenn etwa der Mozzarella im Oooni Volt 12 verkokelt. Draußen macht das nichts, aber drinnen sollte man einen Standort wählen, bei Rauchmelder weit entfernt sind, aber idealerweise ein Fenster in der Nähe ist. Dummerweise passt der Ooni Volt 12 mit knapp 62 cm Tiefe bestenfalls gnaz knapp auf eine handelsübliche Küchenarbeitsplatte und damit auch nicht wirklich unter eine Dunstabzugshaube. Zur Not tut es dann aber auch der Balkontisch, die Hitzestrahlung nach unten ist eher moderat. Trotzdem zeigt sich hier der im wahrsten Sinne des Wortes größte Nachteil des Pizzaofens: Er ist einigermaßen sperrig, weshalb man sich gut überlegen sollte, ob man ihn bei Nichtgebrauch irgendwo lagern kann, wo man in Bedarfsfall trotzdem schnell Zugriff hat. Denn angesichts von 18 Kilogramm Gewicht macht es überhaupt keinen Spaß, das Gerät für jede Pizza aus dem Keller in den dritten Stock zu schleppen.

Oben rechts zu erkennen: Verbrennender Käse sorgt für Rauchentwicklung. Je nach Menge kann das durchaus mehr werden und einen Rauchmelder auslösen, sofern der Ooni Volt 12 innen betrieben wird.

Fazit

Wer oft und gerne Pizza selbst macht, sollte unbedingt mal mehr als nur einen Blick auf den Ooni Volt 12 werfen. Dadurch, dass hier das Hantieren mit Pellets oder der Gasflasche entfällt, ist der Pizzaofen sehr komfortabel in der Bedienung. Trotzdem stimmen die Ergebnisse. Und selbst der Stromverbrauch ist mit gemessenen 1.580 Watt (Herstellerangabe 1.600 Watt). Sehr moderat. Einen Backofen bis zur maximalen Temperatur aufzuheizen, kostet sehr viel mehr Energie. Und trotzdem hat der am Ende kaum die Hitze, die der Ooni liefert.

  • PRO
    • Einfache Bedienung, gute Regelbarkeit, moderater Stromverbrauch
  • KONTRA
    • Recht groß und sperrig, deutlich schwerer und teurer als etwa die Gas-Variante Ooni Koda 12

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.