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Die perfekte Kleidung für Herbst- und Winter-Radtouren

Mit Zwiebellook gut gekleidet durch den Herbst und Winter fahren.

Zwei Personen auf dem Fahrrad unter freiem Himmel.
© Vaude

Wenn sich die Blätter an den Bäumen bunt färben und die Temperaturen in den einstelligen Bereich wandern, heißt das nicht, dass keine Fahrradtouren mehr möglich sind. Mit der richtigen Kleidung macht Radeln auch im Herbst und Winter Spaß. Das Zauberwort dazu heißt Zwiebel- oder Drei-Lagen-Look. Welche Sachen man am besten kombiniert, weiß IMTEST.

Base-Layer: Funktionsunterwäsche aus Merino oder Mikrofaser

Die unterste Kleidungsschicht besteht aus Funktionsunterwäsche und wird als Base-Layer = Basis bezeichnet. Dazu zählt neben einem lang- oder kurzärmligen Shirt auch eine Hose. Alle Teile sind möglichst enganliegend, dass noch bequem eine weitere Schicht darüber passt. Egal, ob man auf dem Weg ins Büro oder während der Freizeit unterwegs ist, kann der Base-Layer mit normaler oder sportlicher Kleidung kombiniert werden, da er meist unsichtbar unter der Mittelschicht bleibt.

Teile aus Merinowolle haben die Eigenschaft, dass sie gut Wärme speichern können, auch noch im feuchten Zustand. Kleidungsstücke aus reiner Merinowolle sind jedoch kostenintensiver, außerdem dürfen sie meist nicht mit in die Waschmaschine. Dort droht Gefahr, dass die Struktur der Wolle zerstört werden könnte und die Wäsche einläuft.



Um dies zu umgehen und die Vorteile von Wolle genießen zu können, setzen viele Hersteller bei ihrer Kleidung auf Materialkombinationen. Der Base-Layer Intraknit Active von Smartwool beispielsweise besteht aus Wolle, Lyocell, Polyester und Elastan. Nach Angaben des Herstellers ist das Gewebe feuchtigkeits- und temperaturregulierend. Ein spezielles Meshgewebe ist zudem an den Stellen eingenäht, wo der Körper besonders schwitzt. Das Intraknit Active Shirt kostet 109,95 Euro und darf im Schonwaschgang bei niedriger Temperatur in der Waschmaschine gewaschen werden.

Mann auf weißem Hintergrund, trägt blaue Funktionsunterwäsche
Funktionsunterwäsche aus kombinierten Materialien soll sowohl feuchtigkeits- als auch temperaturregulierend sein. © Smartwool

Alternativ verwenden Hersteller bei der Produktion von Funktionsunterwäsche ausschließlich Kunstfasern. Diese bringen den Vorteil mit sich, dass sie gute Trocknungseigenschaften besitzen und Feuchtigkeit zuverlässig vom Körper fernhalten, sind aber nicht ganz so warm wie Wolle. Hier können Radfahrer mitunter echte Schnäppchen machen, denn ein einfaches Shirt und Hose kosten bei Sportdiscounter Decathlon beispielsweise jeweils 7,99 Euro.

zweigeteiltes Bild, rechts Frau von vorne, linke Frau von der Seite, beide tragen schwarze Thermounterwäsche
Bei Sportdiscounter Decathlon kann man ein warmes Base-Layer-Shirt schon für 7,99 Euro bekommen. © Decathlon

Wie Sportartikelhersteller Odlo, bieten Hersteller gerne auch Sets an, wie das Eco Warm Eco Set. Teilweise ist in der Produktbeschreibung sogar vermerkt, für welchen Temperaturbereich sich die Kleidung am besten eignet. Entsprechend sind die Textilien mit dichterem und dickerem Garn verarbeitet.

Zwei Radfahrer fahren hintereinander eine Straße entlang, im Hintergrund ist eine Schneemauer
Mit der richtigen Kleidung macht Radfahren auch bei tiefen Temperaturen Spaß. © Poc

Mid-Layer: Die Wärme-isolierende Mittelschicht

Diese Schicht, oft aus dicker gewebten Stoffen, angerauten Innenflächen und mehr Materialeinsatz, ist hauptsächlich für die Wärmeisolierung verantwortlich. Das heißt, sie lässt keine kalte Luft von außen rein, ist aber dennoch atmungsaktiv. Als Materialien bieten sich für Rad- oder E-Bike-Touren Fleece, Merino, Daune oder Kunstfaser an. Dabei ist die Auswahl an Mid-Layern riesig, denn es gibt sie für jeden Einsatzzweck und Temperaturbereich.

Kunstfasern aus Polyester halten auch bei Mid-Layern Feuchtigkeit effektiv vom Körper fern, haben aber mitunter die unangenehme Begleiterscheinung, dass bei aktiver Nutzung ein störender Geruch entsteht. Grund dafür ist, dass sich Bakterien schnell zwischen den Fasern absetzen können. Daher macht es Sinn, hier entweder wie beim Base-Layer auf Materialkombinationen zu setzen oder häufig zu wechseln.

Durch eine gezielte Schnittführung und miteinander kombinierten Materialien soll zusätzlich für Bewegungsfreiheit gesorgt werden. Hier ein paar Beispiele für sportliche Mid-Layer.

  • Das Trailkpr Hybrid 1/2 Zip von Gorewear ist laut Hersteller besonders an beanspruchten Partien durch wind- und wasserabweisendes sowie abriebresistentes Material verstärkt. Es lässt sich dabei sowohl in das Zwiebelprinzip integrieren, als auch solo als Thermoshirt tragen.


  • Das Merino Trikot II Six6 von Agu soll eine Isolierung bieten, ohne die Belüftung zu beeinträchtigen. Laut Hersteller soll es atmungsaktiv sein und den Schweiß schnell abtransportieren, sodass der Körper eine bessere Temperatur halten kann.
Zwei Fahrradfahrerinnen auf ihren Bikes, stehen nebeneinander und gucken sich an, das Wetter ist nebelig trüb
Der Mid-Layer II Six6 von Agu kostet 150 Euro. © Agu
  • Bei besonders tiefen Temperaturen eignen sich sogenannte Pufferjacken optimal als Mid-Layer. Diese sind besonders leicht und haben eine Fütterung, beispielsweise mit Daune oder Primaloft. Die Ins Hybrid Black Raven M von Schöffel kommt mit einer wärmenden Front und einem atmungsaktiven Rückenpart. Laut Hersteller wiegt sie 444 Gramm und kostet 249,95 Euro. Sie ist sowohl für Damen als auch für Herren in jeweils drei Farben erhältlich.
  • Auch eine Weste kann als wärmender Mid-Layer gut fungieren. So bleibt der Oberkörper schön warm, während die Arme etwas Abkühlung bekommen. Das Modell Traminam von Majola hat eine G-Loft-Wattierung und soll für viel Bewegungsfreiheit und eine gute Belüftung sorgen.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Outer-Layer: Die schützende Außenschicht

Portrait Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.