Neben dem Renault Twingo Elektro (ab 21.790 Euro) gilt der Dacia Spring Extreme 65 (ab 22.750 Euro) als das derzeit günstigste E-Auto der Renault Deutschland AG, zu der auch Dacia gehört. Ob und wo die Ingenieure zum Erreichen seines niedrigen Verkaufspreises den Rotstift angesetzt haben, klärt IMTEST. Und verrät zudem, wie sich der Günstige im Fahr- und Reichweitentest macht.
Produktdetails
- 5-türig / Kleinwagen
- Leergewicht inkl. Fahrer: 1.050 kg
- Maße (L × H × B – mit ausgeklappten Seitenspiegeln): 3,73 × 1,51 × 1,77 m
- Antrieb/Tempo: Front / 125 km/h
- max. Leistung in kW (PS): 48 (65)
- Preis ab: 22.750 Euro; Preis Testwagen: 24.500 Euro
Minimal-Ausstattung die funktioniert
In vielen Facetten merkt man dem im Leerzustand nur 975 kg leichten und 3,73 Meter kurzen Spring Extreme 65 an, dass er als eine Art Speerspitze für günstige E-Autos gelten soll. Etwa, wenn man im Fahrzeuginneren sein minimalistisches 7 Zoll-Display in Betracht nimmt, dass nur die nötigsten Fahrinformationen wie Radio, Verbindung zu einem Smartphone oder Navigationskarten anzeigt. Auch das etwas altbackend wirkende Cockpit, das mit diversen physikalischen Schaltern und Knöpfen eher an die frühen 2000er Jahre denn an 2023 oder gar 2024 erinnert an kaum einer Stelle an ein E-Auto neuerer Prägung.
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Unter 18.000 Euro dank Förderung
Wer sich jetzt aber als Privatperson für den Dacia Spring Extreme 65 als Elektroauto entscheidet, kommt in den Genuss staatlicher Förderungen und zusätzlich vom Hersteller (“Herstelleranteil”). Die maximale Gesamt-Fördersumme beträgt für den Kleinwagen 6.750 Euro. Demnach ist der Dacia für 17.750 Euro erhältlich. Für den Hersteller ausreichend, ihn als das „günstigste Elektroauto Deutschlands“ zu bewerben.
Praktisch für die Stadt, nicht für mehr
Ist man mit dem Kleinen unterwegs, kann mit einem geringen, in der Test-Praxis erprobten Wendekreis (9,5 m laut Hersteller) punkten und einer schmalen und kurzen Bauform. Ideal für den Stadtverkehr. Denn dort findet er selbst in den kleinsten Parklücken Platz und sorgt in schmalen Straßen nicht für Angstschweiß vor eventuellen Kratzern. Gewöhnungsbedürftig ist beim Dacia aber das schnell zum „Übersteuern“ neigende Lenkrad – das zudem bei jeder Kurvenfahrt ein leicht schabendes Geräusch erzeugt. Und auch sein doch deutlich zu vernehmender Sound erinnert sowohl im Inneren als auch im Äußeren eher an Flugzeug-Turbinen – wenn auch an leise.
Im Gegensatz zu anderen E-Autos, die dank ihrer stufenlosem Automatik-Getriebe nur so beim Beschleunigen deutlich an fast jedem Benziner vorbeiziehen, bleibt der Dacia hier eher eine Ausnahme. Ausgestattet mit 48 kW (65 PS) kommt der von der Front her angetriebene Kleinwagen nur auf maximal gemütliche 125 km/h. Und es dauert in der Praxis schon eine gute Weile lang. Rasante Überholmanöver bleiben jedenfalls Fehlanzeige, doch die braucht es eher auch nicht …
Der Innenraum des Dacia Spring Extreme 65 in 360 Grad
Werfen Sie jetzt einen Blick ins Innere des E-Kleinwagens – bitte einsteigen:
Cockpitansicht:
Blick von der Rückbank aus:
Nicht für die Langstrecke geeignet
Denn auf der Langstrecke schwächelte der Dacia deutlich. Er schaffte bei ausgedehnten Testfahrten selten mehr als knapp 200 km mit einer Ladung seiner 26,8 kWh-Batterie). Für eine etwa 600 km lange Strecke sollte man zusätzlich zur reinen Fahrzeit daher noch einmal bis zu drei Ladestopps mit einplanen.
Da bleibt man mit dem Kleinwagen doch lieber in der Stadt (hier reicht der Akku im Schnitt für 270 Kilometer). Dank 30 kW-Ladekapazität, lässt sich der Spring durchaus flott wieder aufladen.
Fazit
Auch wenn es günstige Ausnahmen wie den Dacia Spring Extreme 65 gibt: Wer aber ein E-Auto (inklusive Förderung) für unter 20.000 Euro kauft, muss auch Einschnitte bei Ausstattung, Komfort (wie etwa zu wenig Beinfreiheit im Fond und Akku-Leistung hinnehmen (können).
- PRO
- Klein und wendig: In der Stadt kommt der Dacia auch in kleine Parklücken.
- KONTRA
- Der kleine Stadtflitzer ist nicht für Fahrten auf der Langstrecke geeignet.
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 3,2
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