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VW ID.3 Pro im Test: Volkswagens erstes E-Auto jetzt mit Facelift

Das Update von VWs erstem vollelektrischen PKW ist da. Ist der ID.3 Pro besser als sein Vorgänger?

E-Auto VW ID.3 Pro beim Fahren auf einer Landstraße. Im Hintergrund befinden sich Gebäude.
© Volkswagen AG, IMTEST

Vor zweieinhalb Jahren hat Volkswagen mit dem kompakten ID.3 sein erstes serienreifes E-Auto für den Massenmarkt in den Handel gebracht. Der Erfolg blieb aber aus, denn die Absatzzahlen des ID.3 liegen unter den anvisierten Zielen. Ein Grund dafür: Andere E-Pkw – etwa vom Hersteller Tesla – gelten als attraktiver. Was laut VW-e-Mobility-Produktmanager für Claas-Lennard Stöhr auch daran liegen dürfte, dass man den ID.3 seinerzeit „zu schnell auf den Markt gebracht hat“. Seit Sommer 2023 ist ein erstes Update („Facelift“) des E-Autos erhältlich. Mit welchen Verbesserungen der ID.3 Pro punkten soll und ob das gelingt, hat IMTEST ermittelt.

Produktdetails

  • 5-türig / Kompaktklasse
  • Leergewicht inkl. Fahrer: 1.890 kg
  • Maße (L × H × B – mit ausgeklappten Seitenspiegeln): 4,26 × 1,56 × 2,07 m
  • Antrieb/Tempo: Heck / 160 km/h
  • max. Leistung in kW (PS): 150 (204)
  • Preis ab: 39.995 Euro; Preis Testwagen: 55.540 Euro
VW ID.3 Pro: Blick in den geöffneten Kofferraum.
Kombigröße: Bis zu 1.170 Liter Volumen bietet der Kofferraum des VW ID.3 Pro mit umgeklapptern Rücksitzen.
E-Auto VW ID.3 Pro: Blick aus dem Innenraum durch die seitlichen Fenster nach draußen,
Dreiecksfenster an der A-Säule sorgen beim VW ID.3 Pro für eine weitestgehend freie Sicht aus dem Cockpit heraus.
E-Auto VW ID.3 Pro: Blick von außen durch die geöffnete Fahrertürmins Fahrzeuginnere.
Der ID. 3 Pro bietet bequemen Ein- und Ausstieg dank weit öffnender Türen und einer angenehmen Sitzhöhe.

VW ID.3 Pro: Mehr Platz auf nahezu gleichem Raum

Was im direkten Vergleich zum Vorgänger auffällt: An Länge, Breite und Höhe hat VW beim 2023er ID.3 nichts verändert. In der Praxis bietet sich Passagieren weiterhinl im Cockpit als auch im Fond ein hohes Dach. Aber auch nach wie vor hält der Wagen viel Platz für Beine frei. Anstoßen an die Rückseite von Fahrer- und Beifahrersitz selbst für große Menschen? Fehlanzeige! Auch die Materialanmutung im Testwagen kann im Vergleich zur ersten Version des ID.3 überzeugen.

VW setzt bei seinem 2023er Modell nun vermehrt auf „unterpolsterte“ und somit weichere Elemente an den vorderen Türen oder dem Armaturenbrett, statt auf den klinischen Charme von Hartplastik, wie er in der ersten Ausführung des ID.3 vorzufinden ist. Gelungen sind auch das große Glasdach (das sich per Befehl über das Bordsystem freilegen oder abdecken lässt) sowie die sehr gemütlichen und hochwertig verarbeiteten Fahrersitze, inklusive vollelektrischer Sitzverstellung (Memory-Funktion).



Nützliche Fahrassistenzsysteme im VW ID.3 Pro

Ob es jede oder jeder im Alltag nutzt, sei einmal dahingestellt: Im Test wusste der ID.3 mit einem sehr einfach bedienbarem und präzis arbeitenden Abstandshalter-Tempomat, inklusive Verkehrszeichenerkennung zu überzeugen. Die Funktion wird per auf Druck auf den Bedienknopf „Set“ am angenehm zu fassenden Lenkrad ausgelöst. Die Verkehrszeichenerkennung sorgt allerdings auch für Irritationen: Etwa, wenn parallel zu einer Hauptstraße (auf der Tempo 50 oder 60 erlaubt sind) eine 20er- oder 30er-Zone führt. Im Test verlangsamte der Wagen hierbei nämlich auch mal unvermittelt die voreingestellte Geschwindigkeit. Für den Fahrer gilt es weiterhin stets aufmerksam zu bleiben – trotz des weitestgehend automatisierten Komforts bei der Tempoanpassung.

E-Auto VW ID.3 Pro beim Laden an einer Schnellladesäule.
Im Test ließ sich der VW ID.3 Pro dank seiner Ladeleistung von bis zu 120 kW an Schnellladesäulen (im Bild bis 300 kW) in einer vergleichsweise kurzen Ladedauer mit Batterie-Strom befüllen. © Volkswagen AG

VW ID.3 Pro: Nur Mittelmaß bei der Reichweite

Auf ähnliche Reichweiten-Werte wie beispielsweise der Opel Astra Electric (der eine ebenfalls seine Heimat in der Kompaktklasse hat) kommt auch der VW ID.3 Pro: 368 km ermittelte IMTEST für den kompakten 5-Türer im Schnitt. Das liegt zwar dicht an den 409 km, die VW bach WLTP für den 2023er Facelift des ID.3 angibt – in der Praxis ist das aber nur Mittelmaß. Einzig in der Stadt kann der Elektro-VW mit bis zu 425 km punkten. Die 333 km für Autobahnfahrten sind hingegen etwas zu wenig.



Solides Fahren auf allen Wegen

Nicht nur auf Autobahnen und Landstraßen hinterlässt der maximal 160 kmh/ schnelle und durchaus dynamische ID3. Pro dank seiner hohen (und noch schön leisen) Laufruhe einen richtig guten Eindruck. Dank seiner kompakten Größe lenkt er zudem verlässlich auch durch schmalere Straßen. Der ID.3 Pro nimmt Kopfsteinpflasterpisten genauso gut wie er auch durch enge Kurven fährt. Dank der optionalen Rund-um-Kamera („Area View“) helfen vier Kameras den Bereich rund um das Auto zu erfassen.

Außenaufnahme des E-Auto VW ID.3 Pro von der Motorhaube aus gesehen.
Blick aus der Frontscheibe auf die Straße - mit eingeblendetem Head-up-Display, das die aktuelle Fahrgeschwindigkeit anzeigt.
Außenaufnahme des E-Auto VW ID.3 Pro vom Rückteil aus gesehen.
Detailaufnahme des hinteren linken Rücklichts beim E-Auto VW ID.3 Pro.
E-Auto VW ID.3 Pro: Detailaufnahme eines Reifens.
E-Auto VW ID.3 Pro: Detailaufnahme der geöffneten Ladeklappe.
Infotainmentdisplay im VW ID.3 Pro mit Navianzeige.

Beim Ein- und Ausparken lassen sich so etwa Bordsteinkanten, Poller, Parkmarkierungen, Fußgänger oder Fahrradfahrer besser erkennen. Aber auch beim Blick aus dem Innenraum heraus (inklusive Schulterblick) lässt sich viel von dem wahrnehmen, was um den Wagen herum passiert. Hierfür sorgen etwa die beiden Dreiecksscheiben an der A-Säule und die noch großen Seitenfenster im Fond. Einzig die viel zu kleine Heckscheibe gilt es zu kritisieren.

Der Innenraum des VW ID.3 Pro in 360 Grad

Werfen Sie jetzt einen Blick ins Innere des kompakten 5-Türers – bitte einsteigen:

Cockpitansicht:

Blick von der Rückbank aus:

Viel Komfort, etwas träge Software

Mit nur 5,8 Zoll ist der digitale Tacho etwas zu klein. Das optional zuschaltbare Head-up-Display mit Tempo-Anzeige und Abbiegehinweisen erwies sich im Test aber als hilfreich. Bei starker Sonneneinstrahlung ließ sich die Anzeige allerdings nicht immer gut ablesen. Serienmäßig bietet der ID.3 Pro ein 12 Zoll großes Infotainment-Display, das für eine gute Draufsicht und einfache Bedienung sorgt. Die eingesetzte Software hakt aber leider so manches Mal. Und auch die darunter positionierten unbeleuchteten Sensortasten für Temperatur und Lautstärke hinterlassen leider einen recht faden Eindruck.  

VW ID.3 Pro: Autofahrerin, die am Lenkrad sitzt mit Schulterblick in den hinteren Bereich des Autos.
„VW hat den ID.3 optisch auf ein vollkommen neues Level gehoben. Leider hat es mit dem Software-Update nicht so gut geklappt: Über 2 Sekunden Verzögerung auf dem Touchdisplay – das macht keinen Spaß! “ Caroline Neuman, Art Directorin IMTEST
VW ID.3 Pro: Autofahrer, der am Lenkrad sitzt mit Schulterblick in den hinteren Bereich des Autos.
„Tempomat und automatischer Abstandregler (ACC) zum vorausfahrenden PKW – einfach mit einem Druck auf eine Lenkradtaste ein- und ausschalten: Das überzeugt mich, nicht nur im Stop-and-go-Verkehr auf der Autobahn.“ Horst Schröder, IMTEST-Experte

Fazit

VWs 2003er Update des ID.3 ist in vielen Punkten gelungen: Das E-Auto bietet für seine Fahrzeugklasse ausreichend Platz, zeige hohe Laufruhe und Dynamik und bietet viel Fahr-Assistenz- und Park-Systeme. Schnellladen erledigt der „Pro“ tadellos. Die durchschnittliche Reichweite für Stadt- und Überlandfahrten ist aber etwas zu kurz.

  • PRO
    • Tempomat und automatischer Abstandregler (ACC) sind sehr praxistauglich.
  • KONTRA
    • Etwas träge und nicht immer präzis reagierende Bordsoftware. Durchschnittliche Reichweite für Stadt- und Überlandfahrten ist etwas zu kurz.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1


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IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.