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eufyCam S330 im Test: Doppelte Sicherheit mit Solar

Wie sich das Überwachungssystem schlägt, weiß IMTEST.

eufyCam S330-Set mit zwei Kameras und Basis

Komplexe Kameraüberwachung war in der Vergangenheit oft eine sehr aufwändige Sache. Die Installation und Verkabelung mehrerer Kameras und die Einrichtung eines zentralen Videoservers bedurfte nicht nur einer entsprechenden Fachkraft, sondern war (und ist bis heute) ziemlich teuer. Eufy zeigt, dass es aber auch einfacher gehen kann.



eufyCam S330 als Komplett-Set

Das Set S330 beinhaltet zwei Eufycam 3 sowie die Homebase 3. Letztere ist zunächst einmal eine Art Bridge, die die beiden 4 Kameras-verwaltet und die um diverse weitere Exemplare aus dem Eufy-Sortiment erweitert werden kann. Verbunden wird sie per LAN-Kabel direkt mit dem Router. Maximal 16 Geräte und 34 Sensoren kann die Zentrale verwalten, die serienmäßig mit 16 GB Speicher geliefert wird. Sie kann aber mittels 2,5 Zoll-Festplatte oder SSD auf bis zu 16 TB erweitert werden, sodass man letztlich einen vollwertigen HHD-Rekorder zur Verfügung hat und die Aufnahmen nicht in der Cloud speichern muss, wobei das gegen eine monatliche Gebühr auch möglich ist.

Der Festplattenschacht der Homebase im eufyCam S330-Set
Die Homebase 3 kann mit einer 2,5 Zoll-Festplatte auf bis zu 16 TB Speicher aufgerüstet werden.

eufyCam S330: Standortunabhängig

Die beiden mitgelieferten Eufycam 3 besitzen jeweils einen Akku und ein Solar-Panel. Im Test ist kein zusätzliches Nachladen nötig; Die Kameras arbeiten die gesamte Zeit autark. Entsprechend sind sie sehr flexibel platzierbar, idealerweise aber dort, wo auch genug Licht zum Laden hinkommt. Die Montage ist unkompliziert, die Halter sind ausreichend dimensioniert.

Die Qualität der mitgelieferten Schrauben könnte allerdings besser sein. Die Kameras müssen zudem an die Homebase angelernt werden, bevor man sie final montiert. Das klappt problemlos, aber nur, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe der Zentrale befinden. Erst dann können sie an den finalen Bestimmungsort. Die Reichweite ist dabei immerhin so, dass im Test ein ein Garten mit bis zu 40 Metern Abstand zur Homebase und Außenwänden als Hindernis gut überwacht werden kann. 

Eine montierte EufyCam, bei der das Solarpanel auf der Oberseite erkennbar ist.
Sehr praktisch: Das Solarpanel sorgt dafür, dass die Kamera völlig autark arbeiten kann.

Viele sinnvolle Funktionen

Einmal montiert, leistet das eufyCam S330-System, was man von einer modernen und smarten Überwachung erwartet. Über die App lassen sich Erkennungszonen definieren, eine Unterscheidung zwischen Tieren, Personen nebst Gesichtserkennung oder Autos ist ebenfalls möglich. Das klappt im Test zuverlässig, obwohl noch im Beta-Stadium. Die Bildqualität ist dabei sowohl im Tag- als auch im Nachtsichtmodus hoch.

Eine nächtliche Infrarotaufnahme einer Katze auf dem Rasen
Die Bildqualität ist auch im Nachtsichtmodus sehr gut; die Katze klar zu erkennen.

Praktisch: Man kann zusätzliche Datenschutzzonen einrichten, in denen keine Überwachung stattfindet. Die Kameras selber bieten bidirektionale Audio-Kommunikation und können auch den Bereich direkt vor ihnen ausleuchten. Die Lichtintensität ist regelbar, wie übrigens auch die Erkennungsempfindlichkeit. Einen akustischen Alarm gibt es ebenfalls. Aktiviert werden kann die Überwachung insgesamt per Zeitplan, über An- und Abwesenheitsszenarien oder auch mittels Geofencing. 

Fazit

Mit dem EufyCam S330-Set liefert Eufy ein sehr durchdachtes und leistungsfähiges Überwachungssytem ab. Es ist ohne großen Aufwand installierbar und läuft dann zuverlässig. Das Ganze hat allerdings mit 549 Euro auch seinen Preis. Eine Festplatte kommt ggf. noch extra dazu, eine weitere Eufycam 3 schlägt mit 249 Euro zu Buche.

  • PRO
    • Einfache Installation, lokale Speicherung, viele Optionen
  • KONTRA
    • Befestigungsschrauben sehr weich, hoher Preis    

IMTEST Ergebnis:

gut 1,7

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.