Veröffentlicht inEinzeltests

Bluetti AC180: Mobiles Power-Paket im Test

Die neue Powerstation von Bluetti stellt sich dem Test.

Die Bluetti AC180 Powerstation mit Solarpanel auf einer Dachterrasse in der Sonne.
© IMTEST

Mobiles Arbeiten ist mittlerweile in vielen Berufen möglich. Im Sommer bietet es sich bei schönem Wetter daher an, das Büro auch einmal nach draußen zu verlegen – zum Beispiel in einen benachbarten Park oder auf die eigene Terrasse. Wer dort keinen Stromanschluss zur Verfügung hat oder lieber selbstproduzierte, grüne Energie als Strom aus der Steckdose nutzen möchte, kann zu einer Powerstation mit eingebautem Solargenerator greifen. Diese können mit einem passenden Panel Solarenergie erzeugen, direkt speichern und beispielsweise für Laptop, Smartphone oder Kaffeemaschine bereitstellen. Ein neues, kompaktes Modell gibt es mit der AC180 von Bluetti. IMTEST hat die Powerstation bereits getestet.

Produktdetails

  • 1.800 Watt
  • 34,0 x 24,7 x 31,7
  • 16
  • 1.099


Ausdauer-Test: die Bluetti-Powerstation im IMTEST-Labor

Praxis

Die AC180 wurde im Härtetest des IMTEST-Labors auf die Probe gestellt. Dort musste die Powerstation mehrere Endgeräte mit insgesamt rund 80 Watt Leistung gleichzeitig und so lange betreiben, bis ihr Akku erschöpft war. Mit einer Kapazität von 1.152 Wattstunden hätte das der Bluetti AC180 in der Theorie etwa 14 1/2 Stunden möglich sein sollen. In der Praxis hielt sie allerdings nur knappe 6 Stunden, also vergleichsweise kurz durch.
Zum Vergleich: Die Jackery Explorer 1000 besitzt einen etwas kleineren Akkuspeicher (1.002 Wattstunden) und schaffte im Labortest dennoch fast 13 Stunden, also mehr als die doppelte Betriebszeit.

Die Bluetti AC180 mit mehreren Endgeräte (Laptop, Smartphone, Kaffeemaschine) auf einer Dachterrasse mit Sitzmöbeln.
Die Energieversorgung des Homeoffice ist gesichert: Die Bluetti kann sowohl einen Laptop, als auch ein Smartphone und sogar eine Kaffeemaschine betreiben. Je nach Gesamtverbrauch sogar gleichzeitig, im Labortest allerdings nur überraschend kurz. © IMTEST

Wem der Energiespeicher nicht ausreicht, kann die AC180-Powerstation außerdem mit Zusatz-Akkus in verschiedenen Größen erweitern. Bluetti bietet dafür derzeit drei Modelle an: die B80-Zusatzbatterie mit einem 806-Wattstunden-Akku, die B230 mit 2.048 Wattstunden und die B300 mit 3.072 Wattstunden extra Power. Mit allen Erweiterungen zusammen ist dadurch eine Gesamt-Speicherkapazität von 4.224 Wattstunden für zuhause und unterwegs zu erreichen.

Theorie

Um eine bessere Einschätzung der gebotenen Speicherkapazität zu ermöglichen, zeigt die folgende Tabelle eine theoretische Übersicht – sowohl für die Bluetti AC180 allein als auch mit allen Zusatz-Akkus. Mit typischen Gerätewerten ist dargestellt, wie lange die Powerstation diese rechnerisch betreiben beziehungsweise wie oft sie diese in der Theorie aufladen kann:

Gerät (Akku-Kapazität bzw. Leistung)Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (Bluetti AC180)Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (erweiterte Bluetti AC180)
Smartphone (10 Wattstunden)115 Male422 Male
Drohne (20 Wattstunden)58 Male211 Male
Notebook (60 Wattstunden)19 Male70 Male
E-Bike (500 Wattstunden)2 Male8 Male
Ventilator (25 Watt)46 Std.169 Std.
Kühlbox (50 Watt)23 Std.84 1/2 Std.
TV (100 Watt)11 1/2 Std.42 1/4 Std.
Spülmaschine (500 Watt)2 1/4 Std.8 1/2 Std.
Espressomaschine (1.200 Watt)1 Std.3 1/2 Std.
Kochplatte (1.500 Watt)3/4 Std.2 3/4 Std.
Haartrockner (2.000 Watt)nicht möglichnicht möglich
Übliche Geräte, die mit der Bluetti AC180 betrieben werden können, in der Übersicht.

Guter Energiefluss? Die Anschlüsse der Bluetti AC180

Ausgänge

Die Bluetti-Powerstation AC180 besitzt insgesamt 7 Anschlüsse, um Endgeräte mit unterschiedlichen Ladekabeln und zudem auch gleichzeitig betreiben zu können: Zwei haushaltsübliche Steckdosen, eine Kfz-Ladebuchse und je zwei USB-A- und -C-Anschlüsse. So können beispielsweise Laptops sowohl mit Netzteil als auch direkt per USB-Kabel an der AC180 aufgeladen werden. Für Smartphones gibt es zudem noch eine dritte Möglichkeit, nämlich eine Liegefläche auf der Oberseite für kabelloses Laden. Hier können kompatible Handys also mit bis zu 15 Watt laden.

Eine Hand legt ein Smartphone auf die Fläche fürs kabellose Laden der Bluetti-Powerstation. Daneben steht eine Kaffeemaschine.
Zusätzlich zu den Anschlüssen an der Vorderseite, können kompatible Smartphone auch kabellos auf der Liegefläche der Powerstation aufgeladen werden. © IMTEST

Eingänge

Um die Powerstation selbst mit Energie zu füllen, gibt es ebenfalls mehrere Optionen. Dank mitgelieferter Adapter-Kabel ist eine Aufladung sowohl im Auto über den Zigarettenanzünder als auch per Solarpanel oder an der Steckdose möglich. Eine Ladung per USB ist hingegen nicht möglich.

Jemand verbindet ein Solarpanel mit einer Bluetti AC180.
Besonders vorteilhaft für Umwelt und Geldbeutel ist bei Sonnenschein das Aufladen der Bluetti-Powerstation mit einem Solarpanel.
Die Kabel von Solarpanel und Adapter der AC180 werden zusammengesteckt.
Da die MC4-Anschlüsse genormt sind, können auch Panels anderer Hersteller an die Bluetti AC180 angeschlossen werden.
Die Bluetti-Powerstation wird an einer Außensteckdose geladen.
Alternativ kann die Powerstation von Bluetti allerdings auch an einer haushaltsüblichen Steckdose oder einer KFZ-Buchse aufgeladen werden.

Zumindest an der Steckdose ging die Aufladung im Test auch sehr schnell vonstatten, sodass das gut ablesbare Display in nur 50 Minuten wieder 100 Prozent anzeigte. Die Aufladung mit Solarenergie ist ebenfalls vergleichsweise schnell möglich, dauert allerdings unter idealen Bedingungen dennoch fast 2 1/2 Stunden. Dafür müssen zudem ausreichend viele Solarpanel mit einer Gesamtleistung von 500 Watt angeschlossen sein.

Lesen Sie auf der nächsten Seite über die App-Steuerung der Bluetti AC180 und erfahren Sie das IMTEST-Fazit mit Testnote.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.