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Hot Wheels Unleashed 2: Angespielt auf PC

Die Spielzeug-Autos sind wieder los. IMTEST hat Probe gespielt.

Ein Artwork aus dem kommenden Videospiel Hot Wheels Unleashed 2.
© Milestone S.r.l.

Im Herbst 2021 erschien ein Überraschungshit aus Italien auf PCs und Konsolen. Die Spielzeugauto-Flitzerei Hot Wheels Unleashed vom Studio Milestone hatte noch ein paar Längen beim Karriere-Modus, aber auf der Piste gab der Raser ein richtig gutes Bild ab. Und tatsächlich sind die Zutaten ja auch klasse: Temporeiche Arcade-Rennspiele gehen immer, die kultigen Hot Wheels kennt jeder und ein bisschen Micro-Machines-Charme hat noch keinem geschadet.



Im Oktober ist es schon soweit: Dann kommt der Nachfolger mit dem Namenszusatz “Turbocharged” in die Läden. Die Italiener versprechen mehr als eine schnöde “2” im Titel, sondern wollen das gute Rennspiel deutlich verbessern. Über 130 Vehikel aus Hot Wheels Unleashed feiern ihre Rückkehr. Dazu gesellen sich zahlreiche neue Boliden, die nun in vier unterschiedliche Klassen eingeteilt sind. Neben den Autos gibt es Monster Trucks, ATVs und Motorräder. Der Anblick eines schnittigen Zweirads ohne Pilot drauf wirkt zugegebenermaßen seltsam in den ersten Rennen. Aber Rennspieler mit einem Faible für Hot Wheels werden sich auch daran gewöhnen.

Milestone will den Sammel-Aspekt, der echte Hot-Wheels-Fans umtreibt, noch stärker ins Spiel einbauen: Die kleinen Flitzer sind in fünf Seltenheits-Klassen eingeteilt – mit viel Glück wandert einer der legendären “Treasure Hunt”-Boliden in den eigenen Fuhrpark. Apropos Glück: Im Spiel verdient man sich Tickets, dies dann am Glücksrad eingesetzt werden, um sich neue Autos zu erspielen. Eine mit Echtgeld erkaufte Währung kommt dabei glücklicherweise nicht zum Einsatz.

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Probefahrt mit Hot Wheels Unleashed 2

Zuerst wohnte IMTEST einer Präsentation durch Andrea Basilio, den Chef-Entwickler von Milestone, bei – dann ging es ab auf die Piste. Diese Ersteinschätzung basiert auf einer PC-Version, die locker 15 verschiedene Fahrzeuge aus allen vier Klassen beinhaltet. Knapp zehn Strecken in zwei Spielumgebungen konnten dabei beliebig oft ausprobiert werden.

Sofort nach dem Start fallen die neuen Klassen auf: Monster Trucks beschleunigen langsamer und sind in den Kurven behäbiger. Ganz anders die Motorräder, sie passen auch durch enge Lücken zwischen zwei Kontrahenten und zischen richtig ab. Natürlich bleibt Hot Wheels Unleashed 2 ein Arcade-Rennspiel durch und durch, will gar kein Gran Turismo sein. Dennoch sorgen die neuen Vehikel gleich für eine Spur mehr Taktik. Ähnliches gilt für die neuen seitlichen Ramm-Attacken: Via Schultertaste teilt man eine Art Bodycheck nach links oder rechts aus. Dabei werden die anderen Fahrzeuge nie zerstört oder völlig aus der Bahn geworfen. Vor einem Sprung oder einer engen Passage kann ein gut getimter Ramm-Angriff trotzdem eine fiese Waffe sein.



Springen, Boosten, Basteln

Da kommt die neue Sprungfunktion gerade recht: Auf Knopfdruck machen die Mini-Autos neuerdings einen kleinen Satz. Das ist nötig vor klaffenden Abgründen, die gibt es nämlich jetzt und das verleiht der Kursen mehr Abwechslung. Ein kleiner Sprung kann aber auch helfen, wenn man die Auffahrt zu einem Looping verpasst hat und ein Hopser über die Plastikbande das letzte Mittel ist, um nicht an Tempo einzubüßen. Sogar die ein oder andere feindliche Ramm-Attacke lässt sich so neutralisieren, weil man auf engen Brücken einen potenziellen Sturz in die Tiefe damit gerade noch so vermeiden kann.

Nichts geändert hat Milestone am Boost-System: Je nach Bolide ist es unterschiedlich, ob man eine lange Turbo-Leiste hat oder diese in mehrere Boost-Kringel unterteilt ist. Erstere Variante entleert man auf Knopfdruck so lange bis kein Tiger mehr im Tank ist. Variante Nr. 2 sorgt für wohldosierte Tempo-Schübe, je nachdem wie viele Boost-Kringel das Auto zur Verfügung hat. Und natürlich können die Flitzer wie im Vorgänger kräftig aufgebohrt werden. Mit erspielten Punkten schaltet man pro Vehikel mehrere Upgrade-Stufen frei, verbessert das Handling, die Höchstgeschwindigkeit oder auch die Boost-Leiste.

Ein Level aus dem kommenden Videospiel Hot Wheels Unleashed 2.
Entwickler Milestone hat ein paar neue Umgebungen designt, einige Strecken führen zum Beispiel durch diese Spielhalle. © Milestone S.r.l.

Die Spielmodi in Hot Wheels Unleashed 2

Milestone-typisch sollen Spielspaß und Motivation durch von Usern erstellte Inhalte erhöht werden: Zum einen können eigene, wilde Strecken in allerlei Umgebungen erstellt werden – dieses Feature stand in der Demo-Fassung noch nicht zur Verfügung, funktionierte im Vorgänger aber sehr ordentlich. Auch die Fahrzeuge selbst erhalten mit selbst erstellten Lackierungen, Mustern und Stickern einen individuellen Look. Und natürlich verspricht Milestone auch da mehr Inhalte und eine bessere Benutzerführung als in Teil 1. Spielszenen aus dem Editor von Teil 2 gibt es noch nicht, der “Track Builder Trailer” aus dem Vorgänger gibt aber einen ungefähren Eindruck, wie eigene Strecken in der Hot-Wheels-Unleashed-Reihe entstehen.

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Über die Langzeit-Motivation im Karriere-Modus kann IMTEST zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage treffen. Spannend klingen aber einige der anderen Modi in Hot Wheels Unleashed 2: Neben “Schnelles Rennen”, “Zeitangriff” oder einem Split-Screen-Duell locken “Grab the Gears” und “Demo Derby”. Erstere Variante setzt auf das Klauen von Ausrüstungsteilen mittels Rammattacken, im zweiten Modus geht es ums Punktesammeln durch Crashes und Ramm-Manöver. Destruction Derby lässt grüßen.

Driften auf Gras und Sand

Bereits ausprobieren konnte IMTEST die Spielarten “Drift Masters” und “Elimination”. Beim “Drift Masters” gibt es keine Kontrahenten auf der Strecke, dafür muss man in speziellen (kurvigen) Abschnitten durch elegantes Driften Punkte sammeln. Das Halten der Drift-Manöver ist dabei durchaus ansprungsvoll und motivierend. Wenn dann ein lupenreiner Drift durch eine langgezogene Kurve gelingt, fühlt sich das stark an. Keine Überraschung gibt es beim Modus “Elimination” – hier wird in knappen Zeitabständen immer der letzte im Feld aus dem Spiel genommen. Simpel, aber spaßig.

Spannend dürfte auch sein, wie sich die neuen Untergründe (neben Asphalt) langfristig auf Fahrspaß und Anspruch auswirken. Diesmal geht es auch über Gras und durch sandige Passagen. Auf den Strecken der Demo-Version kam diese Eigenheit noch kaum zum Tragen. Einen Vehikel-Wechsel je nach Untergrund wie in The Crew oder Sonic Racing Transformed wird es in Hot Wheels Unleashed 2 nicht geben – alle Boliden kommen theoretisch mit allen Untergründen und Strecken-Parts gut zurecht.

Ein Fahrzeug aus dem kommenden Videospiel Hot Wheels Unleashed 2.
Drei neue Fahrzeug-Kategorien gibt es in Hot Wheels Unleashed 2. Neben den Monster Trucks sind das Motorräder und ATVs. © Milestone S.r.l.

Hot Wheels Unleashed 2: Release im Oktober

Hot Wheels Unleashed 2 erscheint am 19. Oktober für PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X und die Switch. Damit hat sich der oft als Fließband-Hersteller bezeichnete Entwickler Milestone rund zwei Jahre Zeit genommen, um einen Nachfolger zum Überraschungserfolg Hot Wheels Unleashed zu programmieren.

Der erste Mini-Flitzer made in Italy erschien nämlich im September 2021. Wichtig ist den Italienern, dass sämtliche Spiel-Inhalte – von den Autos über die Lackierungen bis hin zu den Stickern – mit In-Game-Währung gekauft werden können. Echtgeld-Einsatz ist in Hot Wheels Unleashed 2 Turbocharged nicht möglich!

Portrait Matthias Schmid

Matthias Schmid wollte im Berufsleben "irgendwas mit Video- und Computerspielen" machen – deshalb studierte er nach dem Abitur Informatik, um selbst Spiele zu entwickeln. Nach dem Studium kam die 180-Grad-Wende: Matthias wechselte in die schreibende Zunft, absolvierte ein Volontariat bei einer renommierten Spiele-Fachzeitschrift und wurde 2004 Videospiel-Redakteur in Vollzeit. Damit lebt er seit nunmehr 19 Jahren seinen beruflichen Traum: Spiele testen und darüber schreiben. Diese Jobbeschreibung greift freilich zu kurz: Matthias hat Spiele-Magazine und -Webseiten mitkonzipiert, Fachmessen in aller Welt besucht und Entwicklern bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Er hat ebenso großen Spaß mit Action-Blockbustern wie mit kleinen Indie-Spielen und liebt es nachzuforschen, wer die Macher hinter den Spielen sind. Neben Video- und Computerspielen faszinieren ihn aktuelle Top-Smartphones und – als begeisterter Vogelbeobachter – alles, was mit Ferngläsern zu tun hat.