Mal eben die Wohnung saugen oder den Boden wischen – das ist öfter nötig, als die meisten Zeit und Muße dazu haben. Deswegen kann es sehr praktisch sein, dafür einen klugen und selbstständigen Helfer in Form eines Saug-Wisch-Roboters zu haben. Im Idealfall kann dieser nach einem festen Zeitplan und so gut wie ohne Eingreifen der Besitzenden das eigene Zuhause putzen. IMTEST hat fünf neue Modelle auf die Probe gestellt, um herauszufinden, wie hilfreich sie im Haushalt sind.
IMTEST erklärt: Saug-Wisch-Roboter mit Station
Wie funktioniert eigentlich ein moderner Saug-Wisch-Roboter? IMTEST erklärt das am Beispiel des Roborock S7 Pro Ultra.
Saug-Wisch-Roboter im Reinigungs-Test
Im IMTEST-Labor mussten sich die Saug-Wisch-Roboter in unterschiedlichen Disziplinen beweisen. So wurden sowohl die Funktionen Saugen und Wischen als auch verschiedene Schmutzarten auf unterschiedlichem Bodenbelag auf die Probe gestellt.
Saugen auf Teppich
Für die Überprüfung der Saugleistung auf Teppichboden wurde Kleintierstreu auf circa 1,5 Quadratmeter Fläche verteilt. Die Roboter von Ecovacs, Narwal und Proscenic saugten anschließend etwas oberflächlich, sodass noch einige Streu-Flocken übrigblieben. Vor allem an der Kante zur Wand und in den Ecken waren noch Reste übrig, als die Modelle beschlossen, fertig zu sein. Der Floor 3 Station von Yeedi saugte hingegen gründlicher, während beim Freo von Narwal auch auf dem restlichen Teppichabschnitt noch Fasern des Kleintier-Streus liegen blieben.
Saug-wischen auf Hartboden
Eine weitere Reinigungsaufgabe im IMTEST-Labor war für die Saug-Wisch-Roboter die Reinigung von Fliesenboden. Diese mussten sie sowohl von feinen Salz- als auch von gröberen Reiskörnern befreien und gleichzeitig einige Frühstücks-Cerealien aufsaugen. Das gelang ebenfalls dem Yeedi Floor 3 Station am besten. Hier blieben nur wenige Reiskörner übrig, der restliche Schmutz wurde vom Roboter aufgenommen. Die anderen Modelle reinigten ebenfalls gründlich, wobei nach Abschluss der Aufgabe auch wenige Reiskörner zu finden waren. Der Roomba Combo j7+ von iRobot hinterließ hingegen mehr Reste und auch einige Froot Loops.
Die Umstellung vom Reinigungsmodus “Saugen” auf “Wischen” beziehungsweise “Saug-wischen” muss bei einigen Test-Modellen übrigens manuell erfolgen. Während die Modelle von Ecovacs, Narwal und iRobot ihr Wischpad anheben können, um Teppiche nicht mit Wischwasser zu benetzen, muss beim Yeedi Floor 3 Station und beim Proscenic Floorbot X1 per Hand umgebaut werden. Eine automatische Untergrunderkennung geben aber alle Hersteller an. Das bedeutete im Falle von Yeedi und Proscenic, dass die Saug-Wisch-Roboter Teppiche nur im Saug-Modus reinigen und sonst meiden.
Wischen auf Hartboden
Als absoluten Härtetest sollten die getesteten Saug-Wisch-Roboter auch angetrockneten Haferschleim und Senfflecken entfernen. Hier zeigte sich der Roomba Combo j7+ am gründlichsten und auch der Floor 3 Station entfernte den Großteil der Verschmutzungen. Beim Deebot T20 Omni von Ecovacs und dem Freo von Narwal verblieben hingegen größere Reste und der Proscenic Floorbot X1 hinterließ einige Flecken beinahe so, wie sie aufgetragen waren.
Das können die Stationen der Test-Roboter
Alle Stationen der Saug-Wisch-Roboter im Test boten smarte Funktionen. Welche das waren und wie sie sich unterscheiden, ist im Folgenden erklärt.
Automatische Staub-Entleerung
Beim Floorbot X1 von Proscenic und beim Roomba Combo j7+ von iRobot wird nach Abschluss der Reinigungsfahrt zum Beispiel der Staubbehälter des Saug-Wisch-Roboters entleert. Dafür befindet sich ein Staubbeutel in der Station, in den der Schmutz beim Andocken des Roboters mit einem starken Luftzug befördert wird. Das erleichtert die Bedienung erheblich, da die internen Staubbehälter der getesteten Saug-Wisch-Roboter lediglich zwischen 240 Milliliter (Proscenic Floorbot X1) und 480 Millilitern (Narwal Freo) fassen können. Werden sie automatisch an der Station entleert, muss der größere Staubbeutel wesentlich seltener getauscht werden.
Versorgung der Wischeinheit
Die Saug-Wisch-Roboter von Narwal und Yeedi bieten diese Funktion nicht. Dafür verfügen sie aber über zwei Wassertanks in der Station, mit deren Hilfe sie die Wischtücher des Roboters eigenständig auswaschen. Nach erledigter Reinigungsfahrt dockt der Roboter an der Station an und lässt dort die runden Wischpads kreisen. Mit Wasser aus dem Frischwassertank erfolgt dadurch eine Säuberung der Tücher und das entstehende Schmutzwasser wird anschließend in einen zweiten Tank befördert. Anschließend werden bei beiden Modellen die Pads sogar mit warmer Luft getrocknet, damit kein Schimmel entstehen kann.
Auch das ist eine wesentliche Arbeitserleichterung, da dieser Reinigungsschritt für die Nutzenden entfällt. Lediglich das Befüllen des Frischwasser- und das Entleeren des Schmutzwasser-Tanks sollten im Auge behalten werden, damit die Automatik nicht ins Stocken gerät.
Beim Modell von Yeedi muss zudem für den Wischvorgang auch der Wassertank des Roboters manuell befüllt werden. Narwal löst das für den Freo hingegen mit einer Wasser-Versorgung direkt an der Station.
Premium-Station
Der Deebot T20 Omni von Ecovacs ist der einzige Roboter im Testfeld, dessen Station beide Funktionen vereint. Als einer der ersten Saug-Wisch-Roboter auf dem Markt reinigt er seine Wischtücher sogar mit warmem Wasser, was eine noch gründlichere und hygienischere Reinigung gewährleisten soll. Damit ist er mit Abstand der selbstständigste Roboter im Testfeld. Mehr dazu auch hier im Einzeltest.
Dafür ist diese Premium-Station allerdings auch die größte im Test, während vor allem die Stationen von Proscenic und iRobot deutlich platzsparender sind.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie sich die Roboter im IMTEST-Hindernisparcour anstellten.