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XL-Balkonkraftwerke von Priwatt: vorbereitet auf 800 Watt

Zwei neue Priwatt-Balkonkraftwerke – jetzt in XL.

Die neuen Priwatt-XL-Solarmodule in einem Vorgarten im Sonnenschein.
© Priwatt

Für Balkonkraftwerke gilt in Deutschland bisher eine Leistungs-Obergrenze von 600 Watt. Mehr darf also der angeschlossene Wechselrichter nicht ins Hausnetz einspeisen. Derzeit wird aber von der Bundesregierung diskutiert, ob diese Grenze an den Europäischen Standard von 800 Watt angepasst werden soll. Dann könnten Privatleute mit vergleichsweise wenig Aufwand noch mehr grünen Strom bei sich zuhause produzieren.
Damit bei einer solchen Anpassung aber nicht alle einen neuen Wechselrichter kaufen müssen, gibt es jetzt erste Hersteller, die Update-fähige Modelle anbieten. Darunter auch der deutsche Hersteller Pirwatt, der jetzt auch zwei zum Update passende, neue XL-Balkonkraftwerke auf den Markt bringt. Was genau das bedeutet, hat IMTEST zusammengefasst.



Das sollen die neuen Priwatt-Balkonkraftwerke bieten

Das besondere an den beiden neuen Priwatt-Balkonkaftwerken ist die hohe maximale Leistung der beiden Solarpanels. Gemeinsam sollen sie demnach eine Peakleistung von 1080 Watt schaffen. Das ist deutlich höher als bei Mitbewerber-Produkte, zum Beispiel bei Balkonkraftwerken von Anker oder GreenAkku. Letztere bieten Gesamtleistungen von maximal knapp über 800 Watt. Doch sowohl mit einem Wechselrichter, der auf 600 Watt ausgelegt ist, als auch bei einem Modell für 800 Watt kann eine noch höhere Peakleistung von Vorteil sein. Dann nämlich, wenn keine idealen Bedingungen für die Produktion von Solarstrom herrschen. Denn auch bei schwächerem Lichteinfall oder Teilverschattung können Module mit einer höheren Maximalleistung meist noch einen höheren Ertrag erzielen.

Priwatt bietet die neuen XL-Solarpanels in zwei verschiedenen XL-Balkonkraftwerk-Komplettsets an: im priBasic Duo XL und im priFlat Duo XL. Dabei unterscheidet sich vor allem der Lieferumfang. Das priBasic Duo XL kommt ohne Halterung, das priFlat Duo XL hat vier Aufständerungen für die freistehende Installation im Garten dabei.

Verschiedene Wege, um ein Balkonkraftwerk aufzustellen: Am Balkongitter, an der Hausfassade oder freistehend im Garten.
Sogenannte Balkonkraftwerke können nicht nur am Balkongitter, sondern auch an Hauswänden oder freistehend im Garten aufgebaut werden. Je nachdem, wo Platz und gute Sonnenverhältnisse sind. © Priwatt

Laut Priwatt ist es mit den neuen XL-Balkonkraftwerken sogar möglich, die Anschaffungskosten wesentlich schneller wieder zu erwirtschaften. Mit neuer Obergrenze, upgedatetem Wechselrichter und den neuen, leistungsstärkeren Panels soll demnach eine Amortisierung des Priwatt-Balkonkraftwerks schon innerhalb von 2 bis 3 Jahren möglich sein. Bei anderen Balkonkraftwerken ist dies meist erst nach 8 bis 15 Jahren möglich.
Zum Nachrechnen, ob sich eine Anlage lohnen könnte, bietet Priwatt einen einfachen Ertragsrechner auf der Webseite an. Detailliertere Rechner zum Thema Solar und Speicher gibt es alternativ auch auf der Webseite der HTW Berlin.



Gibt es Nachteile bei den XL-Balkonkraftwerken?

Ja. Genauer gesagt, es gibt einen großen Nachteil im Vergleich zu herkömmlichen Balkonkraftwerken. Da die Solarpanels der neuen Priwatt-Modelle größer als 2 Quadratmeter sind, unterliegen sie strengeren Richtlinien des Baurechts. So benötigen sie eine gesonderte, baurechtliche Zulassung, um am Haus beziehungsweise am Balkongitter angebracht zu werden. Wer das umgehen möchte, kann aber auch andere Montage-Arten wählen, wie beispielsweise freistehend im Garten oder auf der Terrasse. Vermutlich gibt es deswegen auf der Priwatt-Webseite auch kein Set mit Halterung für die Anbringung am Balkon. Stattdessen findet sich der Hinweis auf die Vorschriften des DIBt (Deutschen Instituts für Bautechnik).

Preise und Verfügbarkeit

Das neue priBasic Duo XL-Balkonkraftwerk kostet derzeit mit 5-Meter-Anschlusskabel und haushaltsüblichem Schuko-Stecker im Priwatt-Shop 898 Euro. Das Modell priFlat Duo XL mit Halterung für den Garten kostet hingegen mitsamt Anschlusskabel 979 Euro.



Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.