Shoppen, die nächste Reise buchen, einen Film schauen oder eine Sprache lernen: Das Internet bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten – jedoch nicht für alle Nutzerinnen und Nutzer gleichermaßen. Denn für Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen birgt die digitale genauso wie die reale Welt viele Herausforderungen. Darauf weist jedes Jahr der Welttag der Barrierefreiheit hin, der traditionelle am dritten Donnerstag im Mai stattfindet. Und das fruchtet: Denn pünktlich zum Stichtag hat Google heute verschiedene neue Funktionen für mehr Barrierefreiheit vorgestellt. Dabei werden bestehende Funktionen – beispielsweise in Google Maps – erweitert oder Features gänzlich neu hinzugefügt. Und auch hier kommt künstliche Intelligenz zum Einsatz.
Google Maps: Mehr Informationen zur Barrierefreiheit
Dank einer neuen Funktion auf Google Maps sollen Orte nun auch mit Infos zur Barrierefreiheit versehen sein.
Eine KI zu Bildern befragen
Dass Google es mit KI-Funktionen ernst meint, hat nicht nur die Entwicklerkonferenz Google I/O 2023 gezeigt, sondern auch die neue Lookout-Funktion. Die bohrt Alt-Texte von Bildern – also die Beschreibungen von visuellen Inhalten für Blinde – gehörig auf. Damit kann eine ausgewählte Gruppe von beeinträchtigten Personen einer KI Fragen zu Bildern stellen, die im Anschluss beantwortet werden. Ein Beispiel: “Was befindet sich auf dem Bild?”. Die Eingabe erfolgt entweder via Sprachbefehl oder über die Tastatur. Entwickelt wurde das visuelle Sprachmodell laut eigenen Angaben mit Google DeepMind. Nach einem Test mit ausgewählten Nutzerinnen und Nutzern soll das Feature in Zukunft noch mehr Menschen zugänglich gemacht werden.
Mehr Symbole für Google Maps
Seit 2020 gibt es auf Google Maps die Option, sich Rollstuhl-gerechte Orte auf der Karte anzeigen zu lassen. Diese Funktion baut der Suchmaschinen-Riese nun aus. Noch bevor Nutzerinnen und Nutzer losgehen, sollen sie über den Kartendienst nicht nur erfahren können, ob man am gewählten Ort einen Rollstuhl schieben kann, sondern auch, ob es dort rollstuhlgerechte Sitzgelegenheiten, Parkplätze oder Toiletten gibt. So sollen sich Besuche noch besser planen lassen.
Live-Caption für noch mehr Geräte
Ein weiteres frisch angekündigtes Feature ist Live-Caption. Damit lässt sich unter anderem Sprache in Telefonaten oder Podcasts erkennen und automatisch in Text transkribieren. Das Ganze klappt aber auch umgekehrt, sodass Text in Sprache umgewandelt wird. Die Funktion ist bereits auf einigen Google-Geräten verfügbar – darunter auf den aktuellen Pixel-Smartphones. Dennoch arbeiten die Google-Entwickler stetig weiter daran, sodass das Feature in Zukunft noch ausgebaut wird. So sollen weitere Android-Tablets das Feature erhalten. Und auch weitere Sprachen sollen dazu kommen, unter anderem französisch, deutsch und italienisch für Pixel-Handys der vierten und fünften Generation.
Später im Jahr 2023 soll auch WearOS – Googles Betriebbsystem für Smartwatches – ein Text-zu-Sprache-Feature erhalten. Pixel-Watch-Besitzer haben also Grund zur Freude.
Google Chrome: URL-Schreibfehler erkennen
Ab sofort erkennt die Adresszeile des Browsers Google Chrome Tippfehler in der eingegebenen URL und schlägt alternative Websites vor. Das soll unter anderem Menschen mit einer gestörten Lesefähigkeit helfen. Die Funktion ist bereits in der Desktop-Version verfügbar, die mobile Variante soll in den kommenden Monaten folgen.