Das deutsche online-Versandhaus Pearl bietet schon längst nicht mehr nur Computer-Zubehör an, auch Büro- und Dekorations-Artikel sowie jegliche Indoor- und Outdoor-Gadgets kann man auf der Webseite finden. Unter anderem sind auch verschiedene Powerstations der Marke Revolt im Angebot. Das größte Modell ist derzeit die HSG-3600, die im Rollkoffer-Format designt ist. Was sie kann, hat IMTEST getestet.
Inhaltsverzeichnis
Der große Powerstation-Vergleich: 28 mobile Energiespeicher im Test
Powerstations sind beim Camping und anderen Outdoor-Aktivitäten beliebt. Sie eignen sich aber auch als Speicher fürs Balkonkraftwerk.
Revolt-Powerstation im Test: Power auf Rollen
Die HSG-3600 von Revolt ist mit 42 Kilogramm Gewicht und einer Akku-Kapazität von 3.248 Wattstunden ein echtes Kraftpaket. Um trotz des hohen Gewichts mobil zu sein, ist die Powerstation mit einem Teleskop-Griff und Rollen ausgestattet. Das heißt, dass sie als Rollkoffer hinterhergezogen werden kann und nicht getragen werden muss. Das ist zumindest auf ebenem Untergrund praktisch.
Leistungs-Test im IMTEST-Labor
Welche Geräte laufen mit der Revolt HSG-3600?
Doch nicht nur die Ausmaße der HSG-3600 sind beeindruckend, auch die Leistung kann sich sehen lassen. Im Labortest sollte die Powerstation mehrere Geräte mit einer Gesamtleistung von 80 Watt betreiben, was etwa der Leistung eines modernen Kühlschranks ohne Eisfach entspricht. Die dabei gemessene Laufzeit von 39 Stunden ist selbst im Vergleich mit anderen Geräten aus der IMTEST-Klasse V sehr lang.
Dank einer konstanten Ausgangsleistung von 3.600 Watt kann die Powerstation zudem auch Energie-intensive Geräte, wie etwa Espresso-Maschine, Wasserkocher oder Haartrockner problemlos betreiben.
Zusätzlich zum Wasserkocher können sogar noch weitere Geräte gleichzeitig an die Powerstation angeschlossen werden. So lassen sich etwa Smartphone und Laptop aufladen, während das Teewasser aufkocht.
Die folgende Übersicht zeigt, wie lange die Revolt-Powerstation typische Endgeräte betreiben kann beziehungsweise, wie oft sie diese aufladen kann. Diese Werte beruhen allerdings auf theoretischen Rechnungen und nicht auf Labor-Messwerten. Die Angaben in Watt oder Wattstunden stehen zudem beispielhaft für die jeweilige Gerätekategorie.
Gerät (Akku-Kapazität bzw. Leistung) | Anzahl Aufladungen bzw. Betriebsdauer |
Smartphone (10 Wattstunden) | 325 Male |
Drohne (20 Wattstunden) | 162 Male |
Notebook (60 Wattstunden) | 54 Male |
E-Bike (500 Wattstunden) | 6,5 Male |
Ventilator (25 Watt) | 130 Stunden |
Kühlbox (50 Watt) | 65 Stunden |
TV (100 Watt) | 32,5 Stunden |
Spülmaschine (500 Watt) | 6,5 Stunden |
Espressomaschine (1.200 Watt) | 2,75 Stunden |
Kochplatte (1.500 Watt) | 2,25 Stunden |
Haartrockner (2.000 Watt) | 1,5 Stunden |
Welche Anschlüsse gibt es?
Um andere Geräte mit Energie zu versorgen, bietet die Revolt-Powerstation insgesamt 14 Anschlüsse – und zwar: sechs haushaltsübliche Schuko-Steckdosen, zwei USB-C- und vier USB-A-Schnittstellen, ein KFZ-Anschluss und zwei Buchsen für DC-Rundstecker, die auch Bananen- oder Klinkenstecker genannt werden. Die einzelnen Kategorien werden dabei je über einen Knopf an- und ausgeschaltet. Werden beispielsweise gerade nur USB-Buchsen genutzt, sollten nur diese mit Energie versorgt und die anderen Anschlüsse ausgeschaltet werden. Andernfalls wird hier unnötig Energie vergeudet, was die Akkulaufzeit verkürzt.
Aufladen
Um den Energiespeicher der Revolt-Powerstation zu füllen, stehen indessen drei verschiedene Anschlüsse zur Verfügung. Die entsprechenden Kabel liegen bei, sodass die HSG-3600 sowohl per Steckdose, mit Solarpanels oder am Zigarettenanzünder des Autos aufgeladen werden kann. Das Laden an einer Steckdose geht dabei allerdings mit Abstand am schnellsten. Im Labor benötigte die Powerstation dennoch etwas lange vier Stunden, um auf 100 Prozent zu kommen.
Per Solarpanel(s) mit einer Gesamtleistung von maximal erlaubten 600 Watt ergeben sich rechnerisch aber knappe 5,75 Stunden Ladezeit. Außerdem sind die Panels nicht im Lieferumfang enthalten, sondern müssen extra dazu gekauft werden. Wer aber autark sein möchte und/oder grünen Strom nutzen möchte, sollte diese Investition einplanen.
Ein Aufladen per USB-Kabel bietet die Revolt HSG-3600 hingegen nicht an.
Revolt HSG-3600: Liegt da etwas in der Luft?
Schon beim Auspacker der Powerstation von Revolt fiel IMTEST auf, dass das Gerät unangenehm nach Plastik roch. Dieser Geruch hielt sich mehrere Tage, was sowohl im Vergleich zu anderen Revolt-Modellen als auch zu Geräten von anderen Herstellern ungewöhnlich war. Eine Entlüftungszeit sollte nach dem Kauf also eingeplant werden.
Beim Aufladen sowie beim Anschluss von Energie-intensiven Geräten schaltet die HSG-3600 zudem die eingebauten Lüfter ein, um herunterzukühlen. Das Geräusch war als Rauschen aber nicht sehr störend und mit gemessenen 45 Dezibel auch als leise einzustufen.
Fazit
Die Revolt-Powerstation liefert fast so viel Leistung wie das Stromnetz zu Hause, was den Einsatz für beinahe alle Haushaltsgeräte ermöglicht. Zudem hielt sie im Labortest mit einer Laufzeit von 39 Stunden vergleichsweise sehr lange durch. Das hohe Gewicht steht in einem guten Verhältnis zur gebotenen Akku-Kapazität und die Powerstation ist dank Rollkoffer-Design auch trotz hohem Gewicht mobil. Minuspunkte waren im Test nur die vergleichsweise lange Ladedauer sowie der unangenehme Geruch zu Anfang. Außerdem war die Revolt HSG-3600 mit einem Preis von 3.699,99 Euro zum Tetszeitpunkt vergleichsweise teuer. Andere Powerstations aus der IMTEST-Klasse V sind da zumindest etwas günstiger, zum Beispiel die Jackery Explorer 3000 Pro mit einem Preis von derzeit 3.299 Euro.
- PRO
- Sehr lange Laufzeit im Labortest, vergleichsweise kompakt und leise.
- KONTRA
- Lange Ladedauer an der Steckdose, riecht unangenehm nach Plastik.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,5