Pünktlich zum neuen Jahr ist es an der Zeit, der eigenen Gesundheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei helfen kann auch eine Körperfettwaage. Die meisten Modelle ähneln dabei ganz normalen Personenwaagen. Doch zusätzlich zum Körpergewicht zeigen sie verschiedene Faktoren an, anhand derer sich der Gesundheitszustand der gewogenen Person ablesen lassen soll.
Grundsätzlich sind immer die folgenden Werte dabei: Körperfettanteil, Muskelanteil und Wasseranteil. Außerdem gibt es zu jeder Waage eine App. IMTEST will wissen: Wie präzise sind die Geräte? Und kann wirklicher jeder sie bedienen? Um das herauszufinden, hat IMTEST verschiedene Körperfettwaagen getestet und mit einer professionellen Messung verglichen.
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Favoriten im Überblick – Die besten Körperfettwaagen
Im Folgenden stellt IMTEST den Testsieger und Preis-Leistungssieger im Detail vor.
Soehnle / Leifheit Shape Sense Connect 200 – Testsieger
Die Shape Sense Connect 200 von Soehnle* mit einer maximalen Tragkraft von 200 Kilogramm wird bei IMTEST Testsieger und schnitt beim Messen sehr zuverlässig ab. Die Abweichungen der Waage betrugen – abgesehen von zwei Ausrutschern – im Schnitt lediglich 3,22 Prozent. Ausnahmen waren nur ein 20 Prozent zu geringer BMI sowie rund 37 Prozent zu wenig Muskelanteil für den männlichen Probanden. Insgesamt konnte diese Waage sich für ihre Messwerte die Note 1,7 sichern.
Die Verbindung mit der App funktioniert ebenfalls sehr einfach. So fand die App die zugehörige Waage problemlos. Als einzige Waage im Test ließ sich das Gerät zudem auch manuell einrichten. Darüber hinaus können, ohne die App zu nutzen, sechs verschiedene Werte (Gewicht, Fettanteil, Wasseranteil, Muskelanteil, Grundbedarf an Kalorien und BMI) angezeigt werden. Dabei kann man acht verschiedene Nutzerprofile einrichten, was für einen durchschnittlichen Haushalt mehr als ausreichend sein sollte. Außerdem ist das Display sehr groß.
Soehnle / Leifheit Shape Sense Connect 200*
- PRO
- Sehr genaue Messung, sehr großes Display, einfache Einrichtung.
- KONTRA
- Kein Handgriff, keine Erfassung des Viszeralfettanteils.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,7
Pearl 14 in 1 Körperanalysewaage aus Glas – Preis-Leistungssieger
Die Pearl 14 in 1 Körperanalysewaage aus Glas* kann sich bei IMTEST den Preis-Leistungssieg sichern. Das Gewicht misst auch diese Waage sehr genau. Bei den übrigen Messungen wichen die Ergebnisse jedoch stärker von den professionell ermittelten Werten ab. Die Waage von Pearl sprach der Probandin im Verhältnis zur professionellen Messung satte 65 Prozent mehr Muskelmasse zu. Der Proband bekam immerhin einen Muskelzuschuss von 38,2 Prozent, dafür aber rund 19 Prozent weniger Körperwasser sowie 17 Prozent weniger Fett.
Ebenfalls auffällig: Alle Waagen wurden zwar auf hartem Grund getestet, bei einer Referenzmessung auf sehr dünnem Teppichboden kam es bei Pearl jedoch zu erheblichen Abweichungen (bis zu 10 Kilogramm). Sie zeigte sich hier ausgesprochen sensibel, während die anderen Waagen auch auf weniger hartem Boden nur geringfügige Gewichtsschwankungen anzeigten.
Die Waage von Pearl arbeitet mit der App Fitdays, die neben den grundlegenden Werten auch fettfreies Gewebe, Knochenmasse, Unterhautfettgewebe, viszerales Fettgewebe, Proteine, den Grundumsatz an Kalorien (englisch: Basal Metabolic Rate, kurz BMR) und das biologische Alter anzeigt. Zudem lässt sich die Waage auch mit Apple Health und Google Fit nutzen. Die Verknüpfung ist dabei denkbar einfach. Pearl-Waage und App – getestet wurde Fitdays – verbinden sich automatisch per Bluetooth, sofern sie sich in der Nähe voneinander befinden.
Steigt eine Person auf die Waage werden umgehend alle vom Hersteller versprochenen Werte angezeigt. Betritt anschließend eine weitere Person mit signifikant anderem Gewicht die Waage, erkundigt sich die App, ob die Werte zur selben Person gehören oder nicht. Fitdays generiert aus den Werten der Pearl-Waage Diagramme zu den Gewichtsschwankungen und Gesundheitswerten von bis zu 24 Personen. Damit ist sie mit ihrer App der Spitzenreiter. Ohne App zeigt das Gerät jedoch auf dem sehr kleinen Display nur das Gewicht an.
Pearl 14 in 1 Körperanalysewaage aus Glas*
- PRO
- Präzise Gewichtsmessung, sehr gute App, viele Benutzerprofile.
- KONTRA
- Abweichungen bei Messung der Körperanteile, ohne App kaum Werte.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,4
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Fazit
Die Shape Sense Connect 200 von Soehnle ist mit weitestgehend sehr guten Messwerten der Testsieger des Körperfettwaagen-Tests. Abgesehen davon überzeugt sie auch in der Handhabung.
Die Abweichungen bei der Pearl-Waage 14 in 1 Körperanalysewaage aus Glas waren zwar etwas größer, doch mit der Note 2,4 im noch guten Bereich. In Kombination mit ihrer sehr einfachen Bedienung und dem guten Preis ist sie damit ein klarer Fall für den Preis-Leistungssieger.
Die Testergebnisse im Detail
So testet IMTEST Körperfettwaagen
Der Mess-Test erfolgte an einer männlichen und einer weiblichen Person, um zuverlässige Messergebnisse sicherzustellen, unabhängig von Geschlecht und Proportionen. Zum Vergleich wurden der Proband und die Probandin auch mittels einer professionellen Bio-Impedanz-Analyse (BIA) gemessen. Diese wurde in einem Hamburger Facharztzentrum vorgenommen. Mit dabei: alle Körperfettwaagen.
Denn um präzise Ergebnisse zu erhalten, musste IMTEST sicherstellen, dass die beiden Testpersonen bei der BIA-Messung sowie allen Messungen mit den verschiedenen Waagen exakt die gleichen körperlichen Werte mitbringen würden. Das ließ sich erreichen, indem alle Messungen direkt hintereinander stattfanden. Währenddessen durften die Testpersonen weder essen noch trinken und sich auch nicht erleichtern. So konnten die exakten prozentualen Unterschiede zwischen den Geräten ermittelt werden.
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FAQ Körperfettwaagen
Im Folgenden beantwortet IMTEST die wichtigsten Fragen rund um Körperfettwaagen.
Was unterscheidet Körperfettwaagen von klassischen Waagen?
Zusätzlich zum Gewicht berechnen Körperfettwaagen oft den Body-Mass-Index (BMI), die Knochenmasse und einen Grundumsatz an Kalorien pro Tag. Zudem unterscheiden manche Modelle zwischen viszeralem und anderem Fett. Viszerales Fett, auch als Bauchfett bekannt, ist hormonell stark aktiv und liegt obendrein nahe an wichtigen Organen. Deshalb ist es gefährlicher als beispielsweise Fett an den Oberschenkeln. Zudem sei es wichtig, die Verhältnisse im Körper genauer unter die Lupe zu nehmen, sagt etwa Prof. Dr. Ingo Froböse, Wissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Das Verhältnis von aktiver Masse (Muskelmasse), zu passiver Masse (Fettmasse) sei der springende Punkt, wenn es um die Gesundheit geht, so der Sportwissenschaftler.
Mit Hilfe von Körperfettwaagen versuchen Profis wie Privatpersonen diese und andere Werte besser im Blick zu behalten. Das ist in jedem Fall sinnvoller als nur das Gewicht zu tracken, weiß auch Prof. Dr. Froböse. Denn normale Personenwaagen unterscheiden nicht zwischen einem Kilogramm Muskel- oder Fettmasse. Dieses Problem hat auch der Body-Mass-Index, kurz: BMI. Er bescheinigt beispielsweise Bodybuildern Fettleibigkeit, weil er nur das Verhältnis von Größe und Gewicht berücksichtigt, ohne die Zusammensetzung des Körpers zu kennen.
Wie funktionieren Körperfettwaagen?
Körperfettwaagen arbeiten präziser als klassische Waagen. Sie schicken einen leichten, nicht wahrnehmbaren, elektrischen Strom durch den Körper und messen den Widerstand der verschiedenen Gewebsschichten. Wasser leitet Strom sehr gut und Muskeln bestehen immerhin zu rund 75 Prozent aus Wasser. Körperfett hat dagegen nur einen Wasseranteil von etwa 25 Prozent. Bei Knochen liegt er mit bis 20 bis 25 Prozent knapp dahinter. Anhand der unterschiedlichen Widerstände erkennt die Waage, um welches Gewebe es sich handelt und wieviel davon vorhanden ist.
Welche Probleme treten bei der Messung auf?
Die meisten Körperfettwaagen bringen ein Problem mit sich: Da sie wie klassische Personenwaagen nur mit den Füßen betreten werden, fließt der Strom direkt von einem Bein in das andere und zurück zur Waage. Somit wird nur der halbe Körper tatsächlich vermessen. Die weiteren Proportionen errechnet dann meist ein Algorithmus auf Grundlage von Wahrscheinlichkeiten. Allerdings gibt es mittlerweile auch Modelle, die versuchen, dieses Problem mit Hilfe eines ausfahrbaren Griffs zu lösen. Hier fließt der Strom dann auch durch die Hände und erfasst so größere Teile des Körpers.
IMTEST hat zwei solcher Waagen getestet, die Scale 3 Pro von Huawei und die Body Scan von Withings. Allerdings bleibt festzuhalten, dass auch die getesteten Waagen mit Griff keine medizinische BIA-Messung ersetzen können. Sie liefern eine grobe Einschätzung der körperlichen Zusammensetzung, unterscheiden sich dabei aber nur geringfügig von sehr guten Körperfettwaagen ohne Griff.
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