Auch wenn das Strompreisniveau im Großhandel zuletzt gesunken ist – für Verbraucher bleiben die Preise hoch. Die Preisentwicklung ist zudem schwer vorherzusagen, und Schwankungen nach oben sollten nie ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund erscheint die Installation einer Solaranlage immer attraktiver. Denn auf diese Weise kann durch Sonnenenergie eigener Strom für den Haushalt erzeugt und genutzt werden. Doch der Kauf einer Photovoltaik-Anlage ist mit hohen Kosten verbunden, die sich meist erst nach Jahrzehnten amortisieren. Lohnt sich also die Miete mehr? IMTEST gibt Antworten.
Solaranlage mieten oder kaufen – das sind die Unterschiede
Wer sich für eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach entscheidet, steht vor der Entscheidung: kaufen oder mieten? Viele Menschen entscheiden sich für den Kauf einer eigenen Anlage. Um die Planung und Installation kümmert sich dann meist ein Fachbetrieb. Nachdem dieser die Inbetriebnahme abgeschlossen hat, sind Sie sowohl als Eigentümer als auch Betreiber komplett verantwortlich für die Photovoltaik-Anlage. Das bedeutet, Sie sind unter anderem für Meldepflichten, Wartung und Versicherungsfragen zuständig. Auf der anderen Seite kann jedoch die jeweilige Technik besser an die eigenen Ansprüche angepasst und beispielsweise Komponenten wie eine Wallbox fürs E-Auto auch nachträglich noch integriert werden.
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Eigene Solaranlage (Kauf) – das sind die Vor- und Nachteile:
Vorteile | Nachteile |
Unabhängige Stromerzeugung für den Eigenbedarf | Hohe Investition zu Beginn |
Monatliche Geldeinsparung | Wartung |
Wertsteigerung des Eigenheims | Meldepflichten |
Nutzung nachhaltiger sowie sicherer Energie | Versicherungsangelegenheiten |
Kontrolle über Komponentenauswahl | Leistungsverlust mit der Zeit |
Wallbox, Stromspeicher, Solarmodule nachträglich integrierbar | Lange Amortisation |
Bei der Solaranlage zur Miete bestehen die größten Vorteile darin, dass zu Beginn keine große Summe Geld auf einmal aufgebracht werden muss und die umfangreichen Formalitäten gespart werden können. Um diese beiden Dinge kümmert sich nämlich in der Regel der jeweilige Miet-Anbieter, der sowohl ein regionaler Energieversorger als auch ein überregional arbeitender Betrieb sein kann. Statt einer hohen Investition wird bei Mietmodellen ein monatlicher Betrag gezahlt. Die Planung und Installation sowie weitere Services wie Wartung und Versicherung übernimmt der Anbieter.
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Miete einer Solaranlage – das sind die Vor- und Nachteile:
Vorteile | Nachteile |
Keine hohe Anfangsinvestition | Langfristig höhere Kosten |
Unabhängige Stromerzeugung für den Eigenbedarf | Anlage im Besitz des Vermieters |
Gesamtpaket inklusive Montage, Wartung, Versicherungen möglich | Meist lange Laufzeiten von 15 bis 25 Jahren |
Teilweise mit Stromspeicher | Meist ohne Stromspeicher |
Nutzung nachhaltiger sowie sicherer Energie | Steuerabgaben beim Verkauf von Solarstrom |
Geringeres persönliches Risiko | Keine Förderung durch Staat und Länder |
Anmeldung bei Bundesnetzagentur durch Anbieter (mit Vollmacht) | Vertrags- und Preisbindung |
Achtung: Da Mietverträge von Solaranlagen eine lange Laufzeit haben, sollte unbedingt vor Abschluss genau durchgelesen werden, welche Komponenten und Serviceleistungen enthalten sind. Bestimmte Wartungs- oder Reparaturarbeiten müssen bei manchen Mietmodellen zumindest zum Teil selbst gezahlt werden, zudem ist auch die Versicherung nicht immer enthalten.
Stromspeicher für Solaranlagen: Das müssen Sie beachten!
Sonnenenergie speichern und später nutzen.
Die Nutzung der gemieteten Photovoltaik-Anlage unterscheidet sich ansonsten nicht von der der Kaufvariante. Das heißt, der produzierte Strom kann bei beiden Modellen teilweise im Haushalt genutzt und der Überschuss ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Die Vergütung für die Einspeisung erhält zudem in der Regel die Mieterin oder der Mieter der Anlage – außer, es ist auch hier vertraglich etwas anderes vereinbart.
Lohnt sich eine Solaranlage zur Miete?
Ist Ihnen der Klimaschutz nicht ganz unwichtig und Sie möchten sich entsprechend aktiv daran beteiligen, ist die Investition in eine Solaranlage – ob Kauf oder Miete – definitiv sinnvoll. Eine andere Frage ist der finanzielle Aspekt. Eine PV-Anlage auf dem Dach spart zwar dauerhaft Stromkosten, die Kosten für die Miete einer Solaranlage hängen aber von verschiedenen Faktoren ab, dazu gehören:
- Größe der PV-Anlage
- Art der PV-Anlage
- Laufzeit und Bedingungen des Vertrags
Bei der Miete kann mit laufenden Kosten zwischen 50 und 230 Euro pro Monat gerechnet werden. Generell ist es so, dass gemietete PV-Anlagen durch die Finanzierungs- und Servicekosten über die Laufzeit hinweg insgesamt teurer sind als gekaufte. Im Vergleich zum Kauf sparen Sie sich aber wiederum viel Aufwand und große Anschaffungskosten, die auf einen Schlag fällig wären. Beispielsweise wirbt der Anbieter Enpal aktuell mit einem Komplettpaket, bestehend aus Solaranlage, Speicher und Wallbox, für 0 Euro Anschaffungskosten. Die monatlichen Mietpreise beginnen dort bei 116 Euro.
Anbieter Yello bietet Solaranlagen sowohl zum Kauf als auch zur Miete an. Der Mietpreis für eine kleine Solaranlage (4 kWp) ohne Speicher geht bei monatlich 120 Euro los. Bei 18 Jahren Vertragslaufzeit wären das am Ende insgesamt 25.920 Euro, wobei die Anlage nach zehn Jahren zum Restwert erworben werden kann. Bei einer 10-kWp-PV-Anlage startet der monatliche Betrag bei 200 Euro (nach 18 Jahren also 43.200 Euro). Ein kleines Modell mit Stromspeicher kostet mindestens 220 Euro monatlich. Hinzu kommen dann in allen Fällen noch die Kosten für den Reststrom, den Netzanschluss und falls nötig auch den Zählertausch sowie für Ersatzziegel, die bei der Installation anfallen.
Auch beim Kauf kommt es auf die jeweilige Anlagenart und eventuell direkt dazu gekauftes Zubehör an. Bei Yello kommen Sie für eine komplette Solaranlage für ein Einfamilienhaus inklusive Stromspeicher auf eine Summe zwischen 15.000 Euro und 30.000 Euro.