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Mascara im Test: Welche Wimperntusche kann man sich abschminken?

Der große Kosmetik-Check: Was ist drin in der Wimpertusche? Welche Unterschiede gibt es zwischen populären Marken, wie Charlotte Tilbury, Maybelline und Essence? IMTEST klärt auf.

Fünf verschieden farbige Mascaras aufgefächert auf Holz
© IMTEST

Glitzer, Glanz und bunte Lichter – die Weihnachtszeit steht praktisch schon vor Tür. Insbesondere zum Fest, aber auch sonst im alltäglichen Stress, möchte sich jede und jeder so schön fühlen wie möglich. Für viele ist daher Mascara Teil der Morgenroutine – selbst wenn keine Zeit oder Lust für ein aufwendigeres Schmink-Programm besteht. Lange, voluminöse Wimpern machen sich einfach immer gut und sind gern gesehen. Doch selbst Vielnutzerinnen wissen oft nicht, welche Inhaltsstoffe in Wimperntusche enthalten sind und welche davon schädlich sein könnten. IMTEST hat deswegen fünf nicht-wasserfeste Mascara sowohl in einem akkreditierten chemischen Labor als auch von drei Testerinnen auf den Prüfstand stellen lassen.

Frau mit langen braunen Haaren vor Schminkspiegel trägt Mascara auf.
Länge und Volumen versprechen alle Mascara im Test. Die Ergebnisse sind dennoch verschieden. © IMTEST / Caroline Neumann

Den Testsieg ergatterte sich dabei die Legendary Lashes von Charlotte Tilbury*. Da sie aber auch vergleichsweise teuer ist, erhält die I Love Extreme Mascara von Essence* den Preis-Leistungssieg.

Mascara im Test: Von billig bis teuer

Wer jeden Tag Mascara nutzt, dem gehen die Fläschchen schnell zur Neige, sodass regelmäßig neu gekauft werden muss. Daher ist es oft eine Budget-Frage, zu welcher Wimperntusche gegriffen wird. Denn die preislichen Unterschiede sind groß, auch bei der Wimperntusche im Test. So steht auf der einen Seite Mascara von Essence für 2,99 Euro mit 12 Millilitern und auf der anderen Seite Legendary Lashes von Charlotte Tilbury für 30 Euro mit 8 Millilitern. Dazwischen tummeln sich Mascara der bekanntesten Marken: L’Oreal Paris, Maybelline New York und Max Faktor X. Die zwei letzten Testkandidaten bleiben preislich unter 10 Euro.

Doch lohnt sich Mascara für 30 Euro wirklich? Und was steckt in Mascara, die weniger als drei Euro kostet?

Bedenkliche Mascara? Das sagt das Labor

Mascara bestehen heutzutage vorwiegend aus Farbpigmenten, Ölen und Wachsen. Manchmal kommen noch weitere Bestandteile hinzu, etwa Duft- oder Baustoffe, die zum Beispiel die Wimpern verlängern sollen. Was genau in der Wimperntusche im Test enthalten ist, prüften die Experten im chemischen Labor.

Laborgerät über Proben
Das chemische Labor untersuchte zum Beispiel enthaltene Duftstoffe per Gaschromatographie. © IMTEST

Die gute Nachricht ist zuerst einmal, dass alle Proben den gesetzlichen Vorgaben entsprachen. Dennoch wurden einige Substanzen gefunden, die zumindest Empfindlichen unangenehm werden können. So enthielten zum Beispiel die Mascara von Charlotte Tilbury und Max Faktor X die chemische Verbindung Formaldehyd. Diese wirkt in großen Mengen krebserregend, in kleinerer Dosis kann sie zumindest die Schleimhäute reizen. Ähnlich ist es bei den Schwermetallen. Beim Max Faktor X-Mascara fand das Labor Spuren von Arsen und Blei. In hohen Dosen sind diese Stoffe Nervengifte, in den nachgewiesenen Mengen gelten sie aber als harmlos.

Dennoch gilt: Je weniger problematische Substanzen eine Mascara enthält, desto besser. Am besten schnitten daher die Mascara von L‘Oréal Paris und Essence ab.



Wimperntusche im Test: Was sagen die Testerinnen?

Um die wichtigsten Eigenschaften der Produkte zu beurteilen, musste sich die Wimperntusche im Test der Beurteilung durch drei erfahrene IMTEST-Mitarbeiterinnen stellen. Dabei wurden für jede Mascara morgens zwei Schichten auf die Wimpern aufgetragen, im Tagesverlauf beobachtet und abends wieder abgeschminkt.

Auch der Essence-Mascara musste sich dem Anwendungs-Test stellen.

Die Mascara von Charlotte Tilbury (hier im Einzeltest) schnitt besonders gut ab: beste Ergebnisse bei Volumen und Länge, leichtes Auftragen und keine „Fliegenbeine“.

Frau in rundem Kosmetikspiegel trägt Mascara auf
Das Auftragen der L’Oréal-Wimpertusche. © IMTEST

Im Regen-Test, simuliert mit einer Sprühflasche, hielt die Charlotte Tilbury Mascara noch vergleichsweise gut. Ebenfalls gute Gesamtergebnisse erzielten die Mascara von L‘Oréal Paris und Essence. Erstere bekam vor allem im Regen-Test Minuspunkte, Letztere durch die gewöhnungsbedürftige Bürste.

Zwei bekannte Mascara im Test abgeschlagen

Die Wimperntusche von Maybelline New York fiel im Test hingegen damit auf, dass die Deckkraft schlechter war. Dadurch war der Zuwachs an Länge und Volumen weniger deutlich, dafür wurde aber die Natürlichkeit mit am besten bewertet.

Am schlechtesten schnitt indessen die Mascara von Max Faktor X ab. Hier war die aufgenommene Menge der Bürste etwas zu viel, sodass zwar Volumen und Länge sichtbar waren, aber Fliegenbeine entstanden. Zudem wurden Schwung und Geruch von den Testerinnen am schlechtesten bewertet. Dem Regen-Test hielt diese Mascara aber am besten stand.

Frau trägt Mascara auf
Max Faktor landete im Test auf dem letzten Platz. © IMTEST

Fazit

Die Wimperntusche von Charlotte Tilbury erzielte im Test die besten Ergebnisse in der Optik, der Anwendung und dem Trageverhalten. Sie ist allerdings auch mit Abstand am teuersten, wobei sie zusätzlich die geringste Menge enthält. Preis-Leistungs-Sieger wird deswegen die Essence-Mascara mit „gutem“ Testurteil und dem günstigsten Preis.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.