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Roborock S8 Pro Ultra im Test: Der neue Sauberkeits-Star?

Was ist neu am neuen Roborock Saug-Wisch-Roboter?

Der Roborock S8 Saug-Wisch-Roboter von oben in einem Wohnzimmer.
© Roborock

Hilfe im Haushalt ist immer gern gesehen. Unter anderem deswegen sind wohl auch smarte Reinigungsgeräte so beliebt. Zum Beispiel Saug-Wisch-Roboter können zwar vielleicht nicht in jeder kleinsten Ecke sauber machen, einem den Alltag aber dennoch wesentlich erleichtern. Den groben Schmutz können sie weitestgehend selbstständig beseitigen und somit das eigene Zuhause in einem ordentlichen Grundzustand halten. Wenn sie auch noch eine Reinigungsstation haben, an der der Roboter den aufgesaugten Staub abladen und Wischwasser sowie Energie auftanken kann, ist das Helferlein gleich noch praktischer.

Von Roborock gibt es jetzt ein brandneues Modell, das im März in den Verkauf startet. Was der S8 Pro Ultra kann und welche Neuerungen er im Vergleich zum Vorgängermodell S7 bietet, hat IMTEST bereits getestet.



Was ist neu am Roborock S8 Pro Ultra?

Wer sich den IMTEST-Testsieger des Saug-Wisch-Roboter-Tests aus dem letzten Jahr angeschafft hat, kann sich womöglich gar keine Verbesserungen mehr vorstellen. Dennoch gibt es beim neuen S8 Pro Ultra ein paar Zusatzfunktionen und neue Designs, die den Roboter im Vergleich zum S7 Pro Ultra noch hilfreicher machen sollen.

Docking-Station im neuen Design

Auf den ersten Blick hat sich bei der Reinigungsstation von Roborock nicht viel verändert. Die Dreiteilung für Schmutzwasser, Frischwasser und Staubbeutel ist geblieben und der Roboter fährt weiterhin rückwärts zum Waschen und vorwärts zum Laden und Entleeren hinein. Eine Premium-Zusatzfunktion ist aber noch hinzugekommen: Die Reinigungsstation kann jetzt den Wischlappen auch mit einem heißen Luftstrom trocknen. Wird der Roboter länger nicht benutzt, soll auf diese Weise die Schimmelgefahr gedämmt werden.

Der Roboter in der Docking-Station. Ein Behälter wird gerade entnommen.
Die Station für den S8 Pro Ultra sieht ähnlich aus wie beim Vorgängermodell, bietet aber weitere Erleichterungen. © IMTEST

Außerdem ist das Design der Wassertanks verändert worden. Der Henkel zum Entnehmen ist jetzt andersherum angebracht, sodass er den Verschluss des Behälters nicht mehr überdeckt. So fällt das Ausleeren noch leichter als zuvor.

Ein Behälter der Roborock-Dockingstation. Der Deckel wird gerade geöffnet.
Eine simple Veränderung: Der Henkel der Wassertanks legt sich jetzt nach hinten ab, damit das Ausleeren leichter fällt. © IMTEST

Weiterhin bietet Roborock auch das neue Modell in verschiedenen Angeboten an: mit einfacher Ladestation, mit Entleerungsstation, die den aufgesaugten Schmutz verwahrt und mit der Premium-Reinigungsstation, die auch die Wisch-Funktion wartet und das Wischpad trocknet.

Weitere Informationen zu verschiedenen Stationen und deren Funktionen, finden sich übrigens auch im neuesten Frühjahrsputz-Vergleichstest und diesem “IMTEST erklärt”-Artikel.

Neue Funktionen des Roborock S8 Pro Ultra

Doch auch am Roboter selbst gibt es ein paar Veränderungen: Zunächst einmal verfügt der Roborock S8 jetzt über zwei Rundbürsten, die den Schmutz vom Boden in den Staubbehälter befördern. Der S7-Saug-Wisch-Roboter hatte hingegen nur eine.

Sollen die Bürsten einmal selbst gereinigt werden, zum Beispiel weil sich lange Haare darum gewickelt haben, ist das zudem auch noch einfacher als beim Vorgänger.

Der Roborock S8 Pro Ultra von unten.
Der S8 Pro Ultra verfügt über doppelt so viele Reinigungsbürsten wie der Vorgänger, um Schmutz und Haare noch effizienter aufzunehmen. © IMTEST

Da sich die Bürsten leicht und komplett auseinanderbauen lassen, lassen sich zum Beispiel lange Haare einfacher von den Rollen entfernen.

Eine auseinandergenommene Bürste des Roborock S8.
An beiden Seiten der Reinigungsbürsten lassen sich die Halterungen ganz einfach und ohne Werkzeug entfernen. So können sie leicht saubergemacht werden. © IMTEST

Zusätzlich zur Verdopplung der Bürsten ist auch ein neuer Mechanismus für den Reinigungseinsatz hinzugekommen. Sowohl beim Roborock S7 als auch beim Nachfolger S8 braucht zum Wechsel zwischen saugen und saug-wischen nicht umgebaut werden. Denn beide Saug-Wisch-Roboter können das Wischpad selbstständig anheben, sobald sie Teppich erkennen. So kann gesaugt werden, ohne dass der Teppich dabei nass wird.

Der S8 kann allerdings auch die Bürsten-Einheit anheben, sodass jetzt auch ein Wischen ohne Saugen möglich ist. So kann laut Hersteller zwischen einer schnellen Reinigung mit gleichzeitigem und einer besonders gründlichen Reinigung mit versetztem Saugen und Wischen unterschieden werden. Die Schnellreinigung soll zudem etwa 30 Prozent schneller erfolgen können als noch beim Vorgänger S7. Die Einstellungen können in der Roborock-App erfolgen.

Neuigkeiten in der Roborock-App

Auch in der zugehörigen App gibt es also Neuerungen. Zusätzlich zu den neuen Reinigungs-Modi, die in der Roborock-App ausgewählt werden können, gibt es jetzt auch eine Hinderniserkennung. Der S8 Pro Ultra erkennt Objekte jetzt nicht nur, sondern vermerkt diese auch mit einem entsprechenden Symbol in der erstellten Karte. Bis zu 42 verschiedene Hindernisse soll der Saug-Wisch-Roboter erkennen können, darunter Kabel, Steckerleisten, Schuhe, Körperwaagen oder Haustier-Hinterlassenschaften.

Ein Screenshot der Roborock-App.
Die Roborock-App verzeichnet nun auch vom Roboter erkannte Hindernisse mit passenden Symbolen.
Ein Screenshot der Roborock-App.
Wird ein Symbol in der Karte angeklickt, zeigt die App weitere Informationen dazu.

Zum Testzeitpunkt waren einige Teile der App nur auf Englisch verfügbar. Das soll sich aber laut Roborock noch bis zum Verkaufsstart mithilfe eines Updates ändern.

Wie schlug sich der neue Saug-Wisch-Roboter im Test?

Die Neuerungen am Roborock S8 Pro Ultra hören sich nach tollen Verbesserungen an. Dennoch helfen sie nur dann, wenn der Saug-Wisch-Roboter weiterhin gut reinigt und sich möglichst selbstständig in seiner Umgebung zurechtfindet. Deswegen musste sich der Testkandidat den Prüfungen des IMTEST-Labors stellen.

Staubsaugen im Testlabor

Saug-Wisch-Roboter müssen sich im IMTEST-Labor unter anderem dem Saugtest auf Teppichboden stellen. Dafür wird Kleintier-Einstreu auf einer Fläche von etwa einem Quadratmeter verstreut und soll anschließend möglichst restlos aufgesaugt werden.

Im Falle des S8 Pro Ultra von Roborock gelang das mit gutem Ergebnis. Einige, wenige Späne blieben noch auf dem Teppich zurück, als der Roboter verkündete, fertig zu sein. Für eine makellose Reinigung war eine zweite Fahrt notwendig.

Ein zweigeteiltes Bild: Vorher-Nachher-Vergleich des Saugtests auf Teppich.
Der S8 Pro Ultra saugte im Test auf Teppichboden fast alle Holzspäne auf. © IMTEST

Saug-Wischen auf Hartboden

Anschließend wurde der Roborock Saug-Wisch-Roboter auf Hartboden getestet. Hier musste er als Erstes eine Mischung aus verschieden-großen Schmutzpartikeln reinigen: Salz, Reiskörner und Frühstücks-Cerealien. Im Saug-Wisch-Modus war das Ergebnis sehr gründlich. Nur wenige Reis- und Salzkörner blieben übrig. Die Froot Loops waren gänzlich im Staubbehälter des Roboters verschwunden.

Der Roborock S8 saugt Froot Loops auf.
Auf dem hellen Boden kaum zu sehen, doch vom Roboter trotzdem gereinigt: Salz, Reis und Frühstück-Cerealien. © IMTEST

Als zweite Aufgabe stand die Reinigung von angetrockneten Flecken aus Senf und Haferbrei auf dem Programm. Hier fuhr der Roboter die Testfläche selbstständig nicht nur einmal, sondern doppelt ab. Nach dem Abfahren der Kanten, reinigte der S8 Pro Ultra erst in senkrechten und dann in waagerechten Zickzacklinien. Dennoch blieben kleine Rückstände auf dem Fliesenboden zurück.

Der Roborock S8 auf einem Fliesenboden mit Schmutz-Flecken.
Mehrere, angetrocknete Tupfen Senf und Haferbrei sollen im IMTEST-Labor die Wischleistung des S8 Pro Ultra testen.
Ein Finger zeigt auf Schmutzrückstände am Boden.
Nach der Reinigung waren noch Schmutzspuren übrig, hier zum Beispiel der Rand eines Senf-Flecks.

Navigation und Orientierung

Neben der Reinigungsleistung werden im IMTEST-Labor auch die Navigations-Fähigkeiten von Reinigungs-Robotern getestet. Dazu müssen die Testkandidaten einen Hindernisparcour mit haushaltstypischen Objekten bewältigen. Dabei schlug sich der Roborock S8 Pro Ultra sehr gut. Fast alle Hindernisse erkannte und umfuhr er mit ausreichendem Abstand. Das ausgelegte Ladekabel verzeichnete er sogar in der zugehörigen App-Karte. Das einzige Objekt, das er nicht “sehen” konnte, war das aufgestellte Sektglas. Dieses verschob er mehrfach, bis es schließlich umfiel. Das ist bei Reinigungsrobotern allerdings üblich. Der Einzige, der bisher auch das Glas im IMTEST-Hindernisparcour erkannte, war der Samsung Jet Bot AI+.

Der Saug-Wisch-Roboter fährt im IMTEST-Hindernisparcour auf ein Ladekabel zu.
Das Ladekabel erkannte der S8 Pro Ultra sicher, umfuhr es geschickt und verzeichnete es zudem in der Karte.
Der Roborock S8 fährt im IMTEST-Hindernisparcour ein Glas um.
Das Sektglas hingegen ließ der Saug-Wisch-Roboter nicht stehen.

Die Erkennung von Treppenstufen war hingegen kein Problem für den Roborock S8 Pro Ultra.

Der Roborock S8 an einer Treppenkante.
Sicher erkannt und rechtzeitig gestoppt: Der Roborock S8 Pro Ultra am Treppenabsatz. © IMTEST

Fazit

Der neue S8 Pro Ultra kommt mit einer Rundum-sorglos-Station, die sowohl den Staubbehälter des Roboters entleert als auch die Wischeinheit reinigt und sogar trocknet. Wem der dafür fällige Preis von 1.499 Euro allerdings zu hoch ist, kann auch auf die Premium-Reinigungsstation verzichten und damit den Preis reduzieren. Als S8+ ist eine Entleerungs-Station dabei und die Kosten liegen bei 899 Euro. Mit einfacher Ladestation kostet der Roborock S8 noch einmal 200 Euro weniger, nämlich 699 Euro.

Die Reinigungsleistung des Saug-Wisch-Roboters im Modus Saugen und Saug-Wischen wurde im IMTEST-Labor insgesamt mit “gut” bewertet. Die Gefahrenerkennung war sogar sehr gut und die Roborock-App zeigte sich sowohl als umfangreich als auch als leicht zu bedienen.

  • PRO
    • Gute Reinigungsleistung, sehr gute Gefahrenerkennung, Premium-Station.
  • KONTRA
    • Vergleichsweise hoher Preis, Docking-Station benötigt viel Platz.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9



Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.